Wann ist das Überholen verboten? Wir haben alle Infos für Sie!
05. Januar 2022 von Irene Wallner

Ein Überholvorgang sollte nur im Notfall durchgeführt werden, denn hierbei sind verschiedene Faktoren in kurzer Zeit abzuschätzen. Irrt man sich, kann es zu einem Unfall kommen, der häufig auch den Tod von Verkehrsteilnehmenden zur Folge hat. Wann das Überholen auf jeden Fall verboten ist, erfahren Sie hier.
⏰ Kurz zusammengefasst
- Abstand, Geschwindigkeit und Absicht beginnen den Überholvorgang
- Verschiedene Situationen verbieten das Überholen
- Auf Überholverbotsschilder achten
- Grundsätzlich links überholen – es gibt aber Ausnahmen
- Überholen auf der Landstraße sollte vermieden werden
- Rechts überholen kann erlaubt sein
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Wann spricht man von überholen?
Im Bezug auf das Überholen im Straßenverkehr spricht man von überholen, wenn zwei Fahrzeuge sich auf der selben Fahrbahn mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten in die selbe Richtung bewegen, und das schnellere Fahrzeug von hinten kommend am langsameren vorbeifährt.
Der Überholvorgang beginnt damit, dass der vorgeschriebene Sicherheitsabstand deutlich verkürzt, eine Überholgeschwindigkeit angenommen wird – diese ist höher als die des Vorausfahrenden – und die überholende Person auch eine Überholabsicht hat. Achten Sie auf stattfindende Abstandsmessungen.
Ganz klar bedeutet das, dass sich das Fahrzeug fortbewegen muss, damit man von überholen sprechen kann. Wenn ein Fahrzeug parkt oder hält, und Sie fahren daran vorbei, spricht man nicht von überholen, sondern einfach nur von Vorbeifahren. Wartet ein Fahrzeug aber verkehrsbedingt an einer Ampel, weil diese rot ist, oder an einer Kreuzung, würden Sie dieses rein rechtlich gesehen überholen, wenn Sie daran vorbeifahren. Beim Halten der Spur bei allen Fahrvorgängen hilft der Spurhalteassistent.
Wann ist das Überholen verboten?
Eines vorab: Überholen Sie im Zweifelsfall lieber nicht, denn sonst kann es schnell gefährlich werden. Weil ein Überholvorgang ein riskantes Fahrmanöver darstellt, gibt es Regelungen, die angeben, wo und wann nicht überholt werden darf.
Ganz allgemein ist das Überholen verboten,
- wenn man jemanden rechts überholen würde.
- bei unklarer Verkehrslage.
- wenn ein Verkehrszeichen dies verbietet.
- wenn der Gegenverkehr behindert werden würde.
- bei schwieriger Sicht (z.B. Schneefall).
- wenn die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit überschritten werden würde.
- an einem Fußgängerüberweg.
- wenn ein Bus an eine Haltestelle fährt.
Wer übrigens auf der Autobahn den Sicherheitsabstand verringert, also nah auffährt und drängelt – ohne zu überholen, kann sich einer Nötigung im Straßenverkehr schuldig machen. Außerdem gilt grundsätzlich nur ein Überholmanöver als solches, wenn man andere Verkehrsteilnehmende links überholt. Rechtsüberholen ist nur in Ausnahmefällen gestattet und wird sonst mit Bußgeld und einem Punkt in Flensburg bestraft.
Wo gilt Überholverbot?
Neben den oben genannten allgemeinen Regelungen zum Überholverbot, gibt es auch spezifische Verkehrsschilder, die das Überholen verbieten können:
Wenn Sie dieses Verkehrszeichen sehen, dann gilt ein generelles Überholverbot, egal um welches Kraftfahrzeug es sich handelt.
Bei diesem Schild gilt das Überholverbot für Kraftfahrzeuge über 3,5 Tonnen, inklusive Anhänger. Fahren Sie also ein solches Fahrzeug, dürfen Sie in dem durch das Schild geltenden Bereich niemanden überholen. Umgangssprachlich spricht man hier auch von einem Lkw-Überholverbot.
Natürlich gibt es immer auch Ausnahmen, diese werden dann durch Zusatzschilder deutlich gemacht. Beispielsweise dürfen manchmal trotz Überholverbot Traktoren oder Fahrzeuge die langsamer als 25 km/h fahren überholt werden.
Besonderheiten beim Überholen
Je nachdem wo man unterwegs ist, gelten möglicherweise andere Regelungen beim Überholen.
1. Überholen auf der Autobahn
Hier gilt grundsätzlich, dass links überholt werden muss. Ein Rechtsüberholen ist allerdings möglich,
- bei langsameren Fahrzeugen auf dem Beschleunigungsstreifen, um vor diesen einzufädeln (ohne Gefährdung).
- wenn Stau oder zähfließender Verkehr die Geschwindigkeit auf höchstens 60 km/h begrenzen.
2. Überholen auf der Landstraße
Auf der Landstraße zu überholen, sollte man am besten vermeiden, denn die meist unübersichtliche Streckenführung macht ein Überholmanöver riskant. Auf Landstraßen kommt es statistisch gesehen bei Überholvorgängen am häufigsten zu schweren Unfällen. Deshalb darf auf Landstraßen nur überholt werden, wenn
- ausgeschlossen werden kann, dass während des gesamten Vorgangs der Gegenverkehr behindert wird.
- keine Verkehrszeichen es verbieten.
Allerdings findet man auf Landstraßen tatsächlich sehr selten Verkehrsschilder, die ein Überholverbot anzeigen. Dies liegt daran, dass man vom klaren Menschenverstand der Verkehrsteilnehmenden ausgeht. An schwer einsehbaren Kurven oder riskanten Stellen wird eine umsichtig fahrende Person auch ohne Verbotsschild nicht überholen.
3. Überholen im Ort
Darf innerorts überhaupt überholt werden? Ja, allerdings nur bei klarer Verkehrslage und wenn man die Strecke vollständig überblicken kann. Allerdings ist in Städten meist so viel Verkehr, dass entweder wieder unübersichtliche Stellen kommen oder etwas Unerwartetes passiert, sodass ein Überholen nicht mehr angebracht ist. In der Praxis ist die genannte Voraussetzung also nur äußerst selten erfüllt, sodass man davon ausgehen sollte, dass innerorts einfach nicht überholt wird.
Weiter ist beim Überholvorgang ja auch auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit zu achten. Diese ist innerorts mit 50 km/h angegeben und kaum jemand wird so langsam fahren, dass ein nachfolgender Verkehrsteilnehmer überholen kann, ohne diese zu überschreiten. Ein generelles Überholverbot gilt in Ortschaften allerdings solange nicht, bis ein Verkehrsschild dies ausweist.
Wenn Sie Zweiräder, Fahrräder oder Fußgänger innerorts überholen, muss ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden.
Wann darf rechts überholt werden?
Rechts darf in Deutschland nur in Ausnahmefällen überholt werden, denn ansonsten drohen Bußgeld und Punkte in der Verkehrssünderdatei. Rechts überholt werden darf in folgenden Situationen:
1. Es sind zwei markierte Fahrstreifen für eine Richtung vorhanden
Wenn der Verkehr ins Stocken gerät und es zwei markierte Fahrstreifen in die gleiche Richtung gibt, dann dürfen Sie rechts überholen. Das gilt aber nur, wenn die Fahrzeuge links sich mit höchstens 60 km/h fortbewegen. Diese Situation wird wohl hauptsächlich auf Autobahnen auftreten, gilt aber auch für Land- oder Bundesstraßen.
Innerorts ist das Rechtsüberholen grundsätzlich erlaubt, sobald es mehrere Fahrspuren in die selbe Richtung gibt. Wiegt Ihr Fahrzeug mehr als 3,5 Tonnen, gilt allerdings ein Überholverbot.
2. Ampeln regeln den Verkehr
Wenn Sie an Bereiche fahren, die durch Ampeln geregelt werden, dann darf rechts überholt werden, wenn
- Sie sich zum Rechtsabbiegen neben einem links von Ihnen stehenden Fahrzeug einordnen müssen
- nebeneinander markierte Pfeile in verschiedene Richtungen weisen
3. Auf Autobahnen und Schnellstraßen
Wenn Sie auf dem Beschleunigungsstreifen auf die Autobahn auffahren, dürfen Sie schneller fahren als die links neben Ihnen Fahrenden, damit Sie sicher einfädeln können. Außerdem darf rechts überholt werden, wenn ein anderes Auto auf einem Fahrstreifen fährt, welcher durch eine durchgezogene Linie abgegrenzt ist. Dies gilt, wenn Sie rechts überholen, um abzubiegen.
Ist es verboten, in Einbahnstraßen zu überholen?
Nein, grundsätzlich ist das Überholen in einer Einbahnstraße erstmal nicht verboten. Wenn allerdings Verkehrsschilder das Überholen verbieten, hat man sich daran zu halten. Auch an die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit müssen Sie sich während eines Überholvorgangs natürlich halten.