Volkswagen ID.4 Testbericht

VW hat mit dem ID.4 einen Elektro-Crossover mit viel Reichweite, ordentlich Platz und ausgereifter Technik auf den Markt gebracht. Der ID.4 soll das elektrische Pendant zum Tiguan sein.

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Wow-Wertung
8/10
Bewertet von Irene Wallner nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Herstellung so klimaneutral wie möglich
  • Gutes Platzangebot
  • Viel moderne Technik

Was nicht so gut ist

  • Aktuell nur eine Batteriegröße
  • Top-Version recht teuer
  • Schwierigkeiten mit der Software
Die wichtigsten Daten
Modell
Volkswagen ID.4
Fahrzeugtyp
SUV
Kraftstoffart
Elektro
Reichweite (WLTP, kombiniert)
Gibt an, wie viele Kilometer ein Elektroauto oder Hybrid rein elektrisch mit einer voll aufgeladenen Batterie im genormten WLTP-Zyklus zurücklegen kann.
357 - 572 km
Beschleunigung (0-100 km/h)
6,6 - 9,0 s
Anzahl der Sitze
5
Kofferraumvolumen, Rücksitzbank aufrecht
543 Liter - 4 Koffer
Außenabmessungen (Länge/Breite/Höhe)
4.584 mm x 1.852 mm x 1.640 mm
CO₂-Ausstoß (WLTP, kombiniert)
Gibt an, wie viel Kohlendioxid (CO2) das Fahrzeug pro gefahrenem Kilometer im WLTP-Zyklus (kombiniert) ausstößt. Je niedriger der Wert, desto umweltfreundlicher ist das Auto.
0 g/km
Verbrauch
Gibt an, wie viel Energie ein Elektroauto im genormten WLTP-Zyklus (kombiniert) pro 100 Kilometer verbraucht. Je niedriger der Wert, desto sparsamer ist das Auto.
15,8 - 16,8 kWh / 100km

Volkswagen ID.4: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des VW ID.4

VW setzt voll auf Elektromobilität und brachte schon kurz nach dem Marktstart des ID.3 das zweite E-Auto in Form des Elektro-SUVs ID.4 raus. Der geräumige SUV soll sozusagen der Elektro-Tiguan sein, und mit neuester Technik und großer Reichweite überzeugen. Marktstart des ID.4 war bereits Ende 2020, und die Zeit hat gezeigt, dass die Elektro-Strategie von VW aufgeht. Das Interesse an der VW ID.-Familie ist nochmal gewachsen.

Die Welt steht ihm offen, denn SUVs sind nicht nur in Europa beliebt. Wie schlägt sich der zweite Spross der VW ID.-Familie?

Der ID.3 wurde stark gehypt und enttäuschte beim Marktstart dann mit anhaltenden Software-Problemen und Qualitätsmängeln. Das sollte dem ID.4 nicht so gehen, deshalb hat man sich bei VW eine höhere Wertigkeit zum Ziel gesetzt, was aber nur teilweise erreicht werden konnte. Ein Kompaktwagen wie der ID.3 wird zwar in Europa verkauft, einem SUV stehen allerdings die Türen zur ganzen Welt offen, denn schließlich wird der ID.4 nicht nur in Deutschland, sondern auch in China gebaut.

Bereit für die Welt?

Die Augen aller Elektrointeressierten waren penibel auf den ID.4 gerichtet, als dieser vor knapp eineinhalb Jahren auf den Markt kam. In Wolfsburg hat man alles daran gesetzt, damit der ID.4 auch im internationalen Vergleich keine Federn lassen muss. Der ID.4 hat sich mittlerweile gut in das Konkurrenzumfeld eingelebt und weiß, seine Vorteile zu nutzen.

Der Markt an Elektro-Crossovern ist groß, doch der ID.4 macht einen guten Job.

Wie viel kostet der VW ID.4?

Das Volkswagen ID.4 Modell hat einen Listenpreis von 40.335 € bis 54.495 €. Mit Carwow können Sie jedoch im Durchschnitt 5.005 € sparen. Die Preise beginnen bei 36.805 € für Barzahlung. Die monatlichen Raten beginnen bei 309 €.

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Der ID.4 schneidet relativ günstig ab, was die Versicherung angeht. Wenn man sich für die Pure-Modelle entscheidet, dann wird man bei der Haftpflichtversicherung in Klasse 16 eingestuft - was wirklich gut ist. Teilkasko liegt dann in Versicherungsklasse 20 und die Vollkaskoversicherung in Klasse 18.

Anders sieht es für die Pro Version mit Allradantrieb aus. Hier wird es ein wenig teurer. Haftpflicht liegt in Klasse 17, Teilkasko wird in 22 eingestuft und für die Vollkaskoversicherung muss man ebenfalls tiefer in die Tasche greifen. Hier liegt der ID.4 in Klasse 21.

Volkswagen ID.4: Reichweite und Ladedauer

Wir haben den 77 kWh Akku des ID.4 auf die Probe gestellt und getestet, wie weit das SUV unter Realbedingungen auf der Autobahn kommt, wenn man schnell voran kommen will. Dazu haben wir die 160 km/h Höchstgeschwindigkeit ausgereizt, sofern Verkehr und Tempolimit das ermöglichten. Den ID.4 sind wir komplett von 100% Ladestand bis zum Liegenbleiben gefahren. Der Durchschnittsverbrauch pendelte sich dabei bei 26,1 kWh/100km ein. Somit blieb eine tatsächliche Reichweite von 295 km.

WLTP-Reichweiten

Mit der 77 kWh Batterie kommt man ganz offiziell bis zu 535 Kilometer weit, was durchaus ein Kaufargument sein sollte. Damit sind auch längere Strecken kein Problem. Die kleinste Batterie für den ID.4 hat 52 kWh Kapazität. Mit ihr kommt das Elektro-SUV nach WLTP-Zyklus bis zu 364 km weit.

Schnell geladen

Auch das Laden dauert nicht lang, denn je nach Batterie kann der ID.4 mit bis zu 100 oder 125 kW an einer Schnellladesäule aufgetankt werden. Dieser Vorgang dauert im besten Fall nur 45 Minuten, dann ist der Akku wieder zu 80 Prozent geladen.

An AC-Ladesäulen kann der ID.4 mit bis zu 11 kW Leistung laden. Das dauert dann ca. 8 Stunden. Dies ist aber eine gute Lösung, wenn man sich zu Hause eine Wallbox anschaffen will.

Leistung und Fahrkomfort

Knapp 2,2 Tonnen wiegt der ID.4, er ist also bei Leibe kein Leichtgewicht. Dennoch kommt man zügig und sehr leichtfüßig voran. Egal welcher Untergrund auf den ID.4 wartet, er hat keine Probleme und auch auf kurvigen Straßen liegt der Stromer gut auf dem Asphalt und bietet einen sicheren Halt. Vom hohen Gewicht spürt man während der Fahrt nichts, denn der Antrieb mit 310 Nm Drehmoment kommt mit dem Gewicht problemlos klar.

Doch das Gewicht muss nicht unbedingt ein Nachteil sein, gerade bei Elektroautos, die aufgrund der Batterie einen sehr tiefen Schwerpunkt haben, wird die Dynamik verbessert.

Ausreichend Leistung

Der Motor wird in verschiedenen Leistungsstufen angeboten. Die stärkste Version schafft den Sprint von 0 auf 100 km/h in 8,5 Sekunden, allerdings sind alle Versionen bei einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h abgeregelt. Seit 2021 gibt es ein Top-Modell, den ID.4 GTX, der satte 299 PS leistet und ein bisschen schneller ist, nämlich 180 km/h Höchstgeschwindigkeit.

Platz und Praxistauglichkeit

Wie sich die Elektromobilität in den nächsten Jahren weiterentwickelt, wird sich zeigen. Der Trend ist auf jeden Fall positiv und das Interesse an Elektroautos steigt stark an. Immer mehr Leute können sich vorstellen, auf Elektromobilität umzusteigen. VW hat mit der Weiterentwicklung der ID.-Familie hier den richtigen Weg eingeschlagen und nicht nur Reden geschwungen, sondern gehandelt. Der ID.4 war das zweite E-Auto der neu entwickelten Plattform.

Die Kombination aus SUV und Elektroauto dürfte bei der Kundschaft auf fruchtbaren Boden fallen, denn SUVs sind aufgrund ihrer Praktikabilität, der komfortablen Sitzposition und der guten Übersichtlichkeit sehr beliebt. Das Manko war bisher der hohe Spritverbrauch, doch mit einem Elektro-SUV hätte sich auch dieser Nachteil erledigt. Der ID.4 könnte also tatsächlich zum neuen Volks-Wagen werden. Weitere VW Elektroautos sind ebenfalls erhältlich.

Bequem platziert

Der ID.4 hat mit 2,77 Metern den gleichen Radstand wie der ID.3, doch in den Crossover passt einiges mehr hinein. Da hat VW gute Arbeit geleistet, denn im Vergleich mit dem Tiguan und auch dem Tiguan Allspace, der deutlich länger ist, schneidet der ID.4 beim Platzangebot im Innenraum besser ab.

Gerade Mitfahrende auf der Rückbank wird das freuen, denn hier sitzt man bequem, hat genug Arm- und Beinfreiheit und auch der Einstieg ist dank der fünf Türen kein Problem. Der Kofferraum fasst bei aufgestellter Rücksitzbank sehr gute 543 Liter und klappt man die Rücksitze um, kann man bis zu 1.575 Liter Gepäck oder Einkäufe transportieren. Da kann allerdings der Tiguan mit ein paar Litern mehr Volumen ein wenig Boden gutmachen.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Böse Zungen sagen, VW hat beim ID.3 in Sachen Materialauswahl geknausert und es wirke, als sitze man nicht in einem Volkswagen, sondern in einem billigen Twingo. Wie auch immer Ihre Meinung dazu ist, VW hat sich die Kritik zu Herzen genommen. Der ID.4 kommt mit viel weniger Plastik, man hat sich für Softtouch-Oberflächen entschieden und verwendet viele Zierelemente. Vor allem im Fond kann man sich jetzt ebenfalls wohl fühlen und muss sich nicht vorkommen, wie auf die Ersatzbank geschickt.

Das Cockpit im ID.4 ist modern, wenn auch zurückhaltender, als es sein könnte. Der Grund dafür ist aber nicht, dass man es bei VW nicht besser kann, sondern die Kundschaft. Wer ein Auto für die Masse anbieten möchte, muss sich ein wenig zurückhaltender zeigen und darf es sich nicht mit der Stammkundschaft verscherzen.

Hochwertig und modern

Immerhin ist alles digitalisiert, es gibt einen Bildschirm hinter dem Lenkrad, auch ein Touchscreen daneben ist vorhanden. Statt einer normalen Gangschaltung befindet sich mittig der Gangknubbel, an den man sich erstmal gewöhnen muss. Wer also aus einem klassischen VW aus- und in den ID.4 einsteigt, wird sich stark umgewöhnen müssen - auch, wenn VW den ID.4 zwar modern, aber immer noch recht zurückhaltend designt hat.

Ein wenig übertrieben hat man es in Sachen Modernität allerdings beim Multimedia. Ein Touchpad mit kaum Knöpfen steht hier zur Verfügung, doch die Bedienung ist nicht gerade einfach, eigentlich sogar ziemlich unlogisch und umständlich. Hier wären einfache Drehregler oder ein paar mehr Knöpfe sogar wünschenswert gewesen.

Sicherheit und Schutz

Im Jahr 2021 wurde der VW ID.4 beim NCAP-Test mit 5 von 5 Sternen bewertet. Beim Insassenschutz wurden fast alle möglichen Punkte erreicht, Kinder müssen sich ebenfalls keine Sorgen machen. Die Abzüge in dieser Kategorie kamen aufgrund der fehlenden Sicherheitsmerkmale zustande. Es gibt keine Möglichkeit für Isofix-Sitze in der zweiten Sitzreihe mittig. Außerdem sind dort auch keine i-Sitze einbaubar.

Auch das integrierte Kinderrückhaltesystem hat VW für den ID.4 nicht vorgesehen.

Beim Fußgängerschutz schlug sich der ID.4 ebenfalls gut. Abzüge gab es allerdings für die Fußgänger-, und Radfahrer-Notbremsautomatik. Die verbauten Assistenzsysteme machen einen guten Job und wurden in jeder Kategorie mit gut bewertet.

Zuverlässigkeit und Probleme

Die Software hatte ja bereits beim ID.3 für so manches Problem gesorgt. Deshalb hat VW im März 2022 für alle ID.-Modelle ein Softwareupdate herausgebracht, was die Fahrassistenz verbessern und schnellere Ladegeschwindigkeiten ermöglichen soll. Außerdem gibt es wohl neue Infotainment-Funktionen.

So einfach war das dann aber nicht, einige Halter:innen bekamen Post von VW und wurden aufgefordert, in die Werkstatt zu kommen. Denn das Update konnte nur aufgespielt werden, wenn eine neue 12-Volt-Batterie eingebaut wird - diese war natürlich auch kostenlos.

Volkswagen ID.4 FAQs

Der VW ID.4 ist bereits seit Ende 2020 auf dem Markt. Die Performance Version ID.4 GTX kann ebenfalls schon seit Sommer 2021 geordert werden.

Seit Mai 2022 wird der ID.4 nicht mehr nur in Zwickau, sondern auch in Emden produziert. Außerdem gibt es Werke im chinesischen Anting und Foshan.

Die Abkürzung ID steht für "Intelligentes Design" und wird von VW für die neue Generation der Elektromobilität verwendet. Die Ziffern stehen dann für die jeweiligen Fahrzeugklassen. Beim ID.3 ist es die Kompaktklasse, beim ID.4 die geländegängigen Fahrzeuge, also in diesem Fall SUV.

Die Gläserne Manufaktur ist eine VW Produktionsstätte in Dresden. Bis 2016 wurde dort der Phaeton gebaut, auch der e-Golf lief hier vom Band. Seit 2021 wird dort der ID.3 montiert. Die Manufaktur ist der zweite Produktionsstandort des ID.3.

Die UVP für die aktuell verfügbaren Pro Modelle beginnt ab 46.335 Euro. Über carwow können Sie den ID.4 schon ab 38.559 Euro bekommen.

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