Peugeot 3008 Testbericht

Der Peugeot 3008 war lange Zeit irgendwo angesiedelt zwischen Golfklasse und Kompaktwagen. Das änderte sich mit der zweiten Generation, die 2016 startete und den 3008 neu erfand. Optisch wirkte das SUV nun deutlich markanter. Seit 2024 ist die dritte Generation im Handel und führt diese Entwicklung weiter fort. Ein breiter Kühlergrill mit Wabenstruktur und schmalen, langgezogenen Scheinwerfern sorgt für einen Auftritt, der polarisiert.

Das setzt sich im Innenraum fort, der durch seinen wuchtigen Aufbau ein wenig an ein Raumschiff erinnert. Blickfang ist das breite Curved-Display, das sich vom Fahrenden bis zur Fahrzeugmitte zieht. Es ist aber nur in den höheren Ausstattungslinien oder gegen Aufpreis erhältlich. Die Verarbeitung ist hervorragend, das Raumangebot gut, trotz des wuchtigen Mitteltunnels. Der Kofferraum ist mit 520 bis 1.480 Liter groß genug, auch für Familienunternehmungen.

Drei Motorisierungen stehen für den Peugeot 3008 zur Auswahl: ein Mildhybrid mit 136 PS, ein Plug-in-Hybrid mit 195 PS und die Elektro-Variante mit 213 PS. Das Fahrverhalten des Peugeot 3008 ist komfortabel, das Fahrwerk straff abgestimmt. Die Lenkung ist synthetisch und durch das kleine Lenkrad sehr direkt, was dem Fahrzeug aber im Stadtverkehr zugutekommt. Wer Sprit sparen will, entscheidet sich für den Mildhybrid; wer die Vorteile von E- und Benzinmotor nutzen will, greift zum Plug-in-Hybrid.

Bereits in der Basisausstattung ist der Peugeot 3008 mit einer Reihe von Assistenzsystemen ausgestattet, die für mehr Sicherheit für die Reisenden und andere Verkehrsteilnehmer sorgen. So gehören immer zur Ausstattung des SUVs Spurassistent, Müdigkeitswarnung, Rückfahrkamera, Totwinkel-Assistent und Verkehrsschildererkennung. Optional sind 360°-Umgebungsansicht, Totwinkel-Assistent und ein Ausparkassistent erhältlich.

Die Garantie für den Peugeot 3008 beträgt nur zwei Jahre, ist aber ohne Kilometerbegrenzung. Nach Ablauf dieser Zeit kann der Schutz durch diverse Pakete verlängert werden. Das macht den Peugeot 3008 zu einem attraktiven Angebot in der kompakten SUV-Klasse. Die Konkurrenz hier ist allerdings groß. Zu den Mitbewerbern gehören VW Tiguan, Hyundai Tucson, Kia Sportage, Skoda Karoq, Nissan Qashqai und Seat Ateca. Was der Peugeot 3008 diesen SUVs voraus hat, ist allerdings sein markantes Äußeres.

Automobildesign ist heute oft zu gleichförmig und brav. Peugeot hebt sich mit dem 3008 wohltuend davon ab. Wer dieses Auto auf der Straße sieht, vergisst es so schnell nicht. Bezüglich der Motoren setzt der französische Hersteller auf Elektrifizierung. So stehen unterschiedliche Antriebsarten für das SUV zur Auswahl: Es gibt einen Hybrid mit einer Leistung von 136 PS, einen Plug-in-Hybrid mit 195 PS und ein Elektromodell, das 210 PS auf die Straße bringt.

Der Mildhybrid des Peugeot 3008 ist das Basismodell der Baureihe. Ein kleiner Elektromotor sorgt dafür, dass der Verbrauch niedrig bleibt und gibt bei der Beschleunigung einen extra Boost. Auf 100 Kilometer verbraucht der Peugeot 3008 so knapp unter sechs Liter. Geschaltet wird per Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Darüber angesiedelt ist der Plug-in-Hybrid, der auch rein elektrisch fahren kann. Die Reichweite liegt im Schnitt bei etwa 85 Kilometer, in der Stadt sind bis zu 100 Kilometer möglich. Ist die Batterie entladen, verbraucht der Peugeot 3008 etwa sieben Liter. In 8,4 Sekunden erreicht das SUV Tempo 100, die höchste Geschwindigkeit liegt bei 220 km/h.

Beim Einsteigen in den Peugeot 3008 müssen sich Fahrende zuerst an die ungewöhnliche Position von Lenkrad und Tacho gewöhnen. Letzterer ist über dem oberen Lenkradkranz positioniert, das Lenkrad selbst sitzt sehr tief und direkt über den Oberschenkeln. Außerdem ist es sehr klein, was durch eine sehr leichtgängige Lenkung kompensiert wird. Der Peugeot 3008 mag zwar wuchtig erscheinen, das Fahrverhalten entspricht aber einem kompakten Modell.

Der Plug-in-Hybrid des Peugeot 3008 ist der beste Allrounder

Der Mildhybridmotor mit 136 PS und 48-Volt-System ersetzt beim Peugeot 3008 den bisherigen 130 PS starken Benziner. Das heißt, der französische Hersteller kombiniert einen 1,2 Liter großen Dreizylinder mit einem 28 PS starken E-Motor. Und das macht sich gleich beim Losfahren bemerkbar, denn er unterstützt das SUV beim Anfahren und beim Dahinrollen. Das ist auch der einzige Zeitpunkt, in dem der Peugeot 3008 rein elektrisch fährt; der Benziner schaltet sich in diesem Moment ab. Die kleine Batterie lädt der E-Motor unter anderem beim Bremsen wieder auf. Der Mildhybrid ist ein unauffälliger Gleiter, der seine Stärken vor allem in der Stadt ausspielt. Hier sorgt er für einen niedrigen Verbrauch, der zum Teil sogar unter der Werksangabe liegt. Kommt der Peugeot 3008 mit dieser Motorisierung auf die Autobahn, ändert sich das und die Werte liegen eher bei sieben Litern pro 100 Kilometer.

Die bessere Wahl ist der Plug-in-Hybrid des französischen SUVs. Er ist zwar teurer als die Basismotorisierung, ermöglicht es aber, auch über längere Strecken elektrisch zu fahren. Für Pendelnde, deren Arbeitsweg unter 50 Kilometer beträgt, ist es so möglich, lokal emissionsfrei zu fahren. Auch die achtstufige Automatik ist feiner abgestimmt als das Sechsganggetriebe des Basismodells des Peugeot 3008. Einziger Nachteil sind die für Plug-in-Hybride typischen langen Ladezeiten von mindestens drei Stunden an einer Wallbox mit 22 kW. Wer ausschließlich elektrisch fahren will, kann immer noch auf die vollelektrische Variante des Peugeot 3008 ausweichen, sie ist mit einem Preis von mindestens 49.000 € aber die teuerste des SUVs.

Die Maße des Peugeot 3008 platzieren ihn ziemlich genau in der Kompaktklasse der SUVs. Hier gibt es viel Konkurrenz, unter anderem den Škoda Enyaq, Renault Scénic E-Tech, VW ID.4, Nissan Ariya, Cupra Tavascan und viele mehr. Der Peugeot 3008 ist 4,54 Meter lang, besitzt eine Breite von 1,90 Meter und eine Höhe von 1,89 Meter. Da der französische Hersteller die Batterien geschickt verbaut hat, gibt es zwischen den einzelnen Modellen und ihren Motorisierungen keine Unterschiede bezüglich der Kofferraumkapazität. Im normalen Zustand fasst der Peugeot 3008 520 Liter, bei umgeklappter Rücksitzbank bis zu 1.480 Liter. Das ist ein ordentlicher Wert in diesem Segment, wenngleich der Škoda Enyaq beispielsweise etwas mehr unterbringen kann, was aber vor allem am sich nach hinten absenkenden Dach des Peugeot 3008 liegen dürfte.

Zu beachten ist, dass die Ladekante des wuchtigen SUVs hoch liegt und ein leichtes Beladen von größeren oder unhandlichen Gegenständen erschwert. Die Kante wird durch eine Kunststoffabdeckung geschützt. Unter dem Boden des Kofferraums befindet sich ein weiteres großes Fach, praktisches Feature: Dieser lässt sich einfach hochklappen und oben arretieren. Die Rücksitze können dreiteilig umgeklappt werden, was vor allem für Ski-Fans eine gute Nachricht ist. Sind alle Rücklehnen umgelegt, ergibt sich eine leicht ansteigende, ebene Ladefläche. Vom Kofferraum können die Sitze leider nicht fernentriegelt werden, das muss an der Oberseite erledigt werden. Größere Menschen dürften aber auch vom Kofferraum aus die Griffe erreichen.

17 Ablagefächer mit bis zu 34 Liter Stauraum

Das Platzangebot im Fond ist gut, selbst bis zu einer Körpergröße von 1,90 Meter stößt niemand an der Decke an. Praktische Extras wie eine einstellbare Rücklehne oder das Vor- und Zurückschieben der gesamten Bank für mehr Fußraum gibt es nicht. Isofix-Verankerungen für Kindersitze sind an den Außenpositionen angebracht, allerdings etwas fummelig zu erreichen, weil ein schwergängiger Reißverschluss in der Polsterung geöffnet werden muss. Danach geht es aber ganz schnell. In der Armauflage zwischen den Sitzen sind zwei Getränkehalter untergebracht sowie ein Fach, in dem das Smartphone oder ein Tablet aufrecht positioniert werden kann. In den Türen befinden sich Ablagefächer, an den Rückseiten der Vordersitze Netze, um beispielsweise Zeitschriften und Bücher zu verstauen.

Das Platzangebot vorne ist noch besser, wirkt aber durch den zerklüfteten, kampfjetartigen Innenraum beengt. Auch hier gibt es in den Türen viel Platz, insgesamt sind es 17 Staufächer. Das Handschuhfach ist ausreichend groß und mit Samt ausgelegt. Die induktive Ladefläche fürs Smartphone liegt etwas ungünstig verdeckt unter der Armatur und ist prädestiniert dafür, das Handy nach dem Aussteigen zu vergessen. Darunter ist ein großes Fach, das sich per Knopfdruck öffnet; hier können Smartphones per USB geladen oder mit dem System verbunden werden. Im Mitteltunnel finden sich zwei weitere Becherhalter und eine zweiteilig öffnende Armauflage. Das bietet den Vorteil, auch während der Fahrt Dinge entnehmen zu können, ohne dass der Beifahrende oder der Fahrer die bequeme Position verlassen muss. Der Platz darunter ist riesig und reicht auch aus, um etwas größere Dinge zu verstauen.

So außergewöhnlich wie der Peugeot 3008, sieht aktuell wohl kaum ein Auto im Innenraum aus. Statt auf gefälliges Allerweltsdesign zu setzen, hat sich der französische Hersteller dafür entschieden, sich richtig auszutoben. In der Mitte teilt ein mehr als hüfthoher Mitteltunnel Fahrende und Beifahrende wie die Chinesische Mauer. Über dem Lenkrad thront eine weite, geschwungene Display-Leiste, die sowohl als Infotainment als auch als Tacho dient. Dahinter ist ein Band für die Ambientebeleuchtung angebracht, das fast handbreit ist. Die Verarbeitung der Innenausstattung ist hervorragend. Es kommen Kunststoffe zum Einsatz, die im oberen Bereich aufgeschäumt sind, sowie Stoff, der sich von der unteren Hälfte des Armaturenbretts bis über den Mitteltunnel zieht.

Zur Auswahl stehen zwei Ausstattungslinien. Basis ist „Allure” für etwa 40.000 Euro und beinhaltet einen besonders rückenfreundlichen Fahrersitz, 2-Zonen-Klimaautomatik, Multifunktionslederlenkrad und Sitzheizung vorn. In „GT” kommen Dekoreinlagen aus Aluminium, induktive Ladestation für das Smartphone, Ambientebeleuchtung, Lenkradheizung, Aluminiumpedalerie, Panorama-Schiebedach und das 21-Zoll-HD-Curved-Display hinzu. In der Version darunter sind es zwei einzelne Bildschirme, zu den verschiedenen Paketen können verschiedene Elemente dazugebucht werden. Darunter unter anderem ein besseres Soundsystem, Navigation, Massagefunktion für die Sitze oder eine Lederausstattung.

Besonders auffällig im Cockpit ist die Anordnung von Lenkrad und Display. Während in den meisten Fabrikaten durch das Lenkrad auf den Tacho geschaut wird, muss im Peugeot 3008 darüber geblickt werden. Der Hersteller will sich so etwa ein Head-up-Display sparen, das es auch nicht gegen Aufpreis für das SUV gibt. Der Nachteil dieser Positionierung der einzelnen Technologien ist, dass sich Fahrersitz und Lenkrad nicht für jeden optimal einstellen lassen. Entweder ist das kleine Lenkrad nur einen Finger breit über den Oberschenkeln positioniert oder sein oberer Rand verdeckt einen Teil des Displays. Hier heißt es also: vor dem Kauf Probesitzen.

Peugeot hat mittlerweile alle Motorisierungen des 3008 elektrifiziert, auch im Hinblick auf den Kraftstoffverbrauch. So ist es dem Hersteller gelungen, dass bereits das Basismodell mit einem Mild-Hybrid-System im Schnitt nicht mehr als 5,7 Liter auf 100 Kilometer verbraucht. Der CO₂-Ausstoß liegt bei moderaten 129 Gramm pro Kilometer, das entspricht der Abgasnorm EURO 6e und CO₂-Klasse D.

Noch sparsamer geht es mit der Plug-in-Hybrid-Version des Peugeot 3008. Den Kraftstoffverbrauch gibt die Marke mit 0,9 Litern pro 100 Kilometer an. Das ist natürlich ein fantastischer Wert, der so im Alltag nur schwer zu erreichen sein wird. Je nach Anteil des elektrischen Fahrens ist das aber durchaus möglich, wer also viel im reinen E-Modus unterwegs ist, kann den Benzinverbrauch drastisch senken.

Das ändert sich, wenn die Batterien leer sind. Die rein elektrische Reichweite liegt bei 85 Kilometer, danach schaltet der Peugeot 3008 automatisch in den Benzinbetrieb um. Hier macht sich das zusätzliche Gewicht der Batterien bemerkbar. Etwa sieben Liter auf 100 Kilometer braucht der Peugeot 3008 dann, es können aber auch schnell mehr sein. Je nach Betriebsart bedeutet das eine Energieeffizienz von Klasse B bis F. Die Schadstoffnorm des Peugeot 3008 Plug-in-Hybrid ist ebenfalls Euro 6e, wie beim Mildhybrid des SUVs. Besser steht nur das reine Elektromodell da, das lokal emissionsfrei ist und die CO₂-Klasse A erhalten hat.

Der Peugeot 3008 bietet alles an Sicherheit, was der Konzernkasten des französischen Herstellers derzeit hergibt. Dazu gehören standardmäßig unter anderem ABS, ESP und sechs Airbags sowie eine Notbremsfunktion, die für mehr Fußgängerschutz sorgt. Taucht ein Radfahrer oder ein anderer Passant plötzlich auf der Straße auf, greift das System ein und bringt das SUV zum Stillstand, um eine Kollision zu vermeiden.

Auf allen Sitzplätzen gibt es Dreipunkt-Sicherheitsgurte mit Gurtblockierern, die elektronisch gesteuert werden. Bei Nichtbenutzung ertönt eine Warnleuchte und ein Warnsignal. Weitere standardmäßig verbaute Assistenzsysteme sind der Spurassistent mit Lenkeingriff, wenn die Fahrbahnbegrenzung überfahren wird, Berganfahrhilfe, Müdigkeitswarnung, Rückfahrkamera, Totwinkel-Assistent und Verkehrsschildererkennung. Im Plug-in-Hybrid ist zusätzlich ein akustischer Fußgängerwarner installiert. Im optionalen Fahrassistenz-Paket kommen Einparkhilfe mit 360°-Umgebungsansicht und Rückfahrkamera, Totwinkel-Assistent, ein Ausparkassistent, der beim Rückwärtsfahren vor überraschend auftauchendem Verkehr warnt, und eine Alarmanlage hinzu.

Der Peugeot 3008 besitzt standardmäßig eine Garantie von zwei Jahren ab Auslieferungsdatum ohne Kilometerbegrenzung. Sie umfasst fehlerhafte Bauteile, ausgenommen Verschleißteile wie zum Beispiel die Bremsbeläge. Ebenfalls enthalten sind Instandsetzung oder der Austausch sowie Kostenhilfe für die Pannenhilfe vor Ort oder das Abschleppen des Fahrzeuges. Voraussetzung ist, dass die Wartungsintervalle regelmäßig eingehalten und in einer Peugeot-Partnerwerkstatt ausgeführt werden. Die Garantie kann beim Verkauf übertragen werden.

Darüber hinaus bietet Peugeot Serviceverträge an, die auf die persönlichen Bedürfnisse der Autofahrenden zugeschnitten sind. Dazu gehören unter anderem die Verlängerung der Garantie, Wartungen, Verschleißreparaturen und Assistenz bei Defekten. Je nach Paket beträgt die Laufzeit zwölf bis 96 Monate.

Der Peugeot 3008 besticht durch eine hohe Zuverlässigkeit, besitzt aber einige bekannte Probleme. Zu den häufigsten gehören elektrische Störungen, defekte Sensoren, Probleme mit dem Infotainment und Warnleuchten, die sich nicht mehr deaktivieren lassen.

Im Januar 2025 wurden rund 100.000 Fahrzeuge der Baujahre 2023 und 2024 wegen Mängeln an den Kugelgelenken von Opel und Peugeot zurückgerufen. Betroffen war auch der 3008. 2023 war die Baureihe von einem weiteren Rückruf betroffen, bei dem eindringendes Wasser zu einer Durchrostung der Batterieverstärkung und des Batteriekastens führen konnte, was im schlimmsten Fall einen Batterie- oder Fahrzeugbrand verursachte.