E-Auto direkt am Bordstein laden – Neuer Ladeanschluss geht in Serienproduktion
12. Mai 2025 von Patrik Chen

Dein Weg zum neuen Auto
In Köln und Nörvenich ist das Pilotprojekt zum Aufladen von E-Autos an Bordsteinen erfolgreich zu Ende gegangen. Die neue kompakte Ladebuchse direkt im Bordstein soll das Problem der Ladeinfrastruktur in beengten Umgebungen wie Großstädten lösen.
Der Mangel einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur ist seit Langem schon eines der Hauptprobleme der stockenden Mobilitätswende. In Zusammenarbeit mit Rheinmetall startet ein neues Pilotprojekt für die Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum. Dazu wird auf das innovative Konzept eines Ladebordsteins zurückgegriffen.
- Test-Bordsteine in Köln gehen in den Regelbetrieb über
- Mehr als 2.800 erfolgreiche Ladevorgänge im Testzeitraum
- Laden direkt am Bordstein mit bis zu 22 kW
- Platzsparender und optisch ansprechender als die Ladesäule
- Positives Nutzerfeedback bis auf Sichtbarkeit
- Ladebordsteine sind nun als Serienprodukt verfügbar
Seit der ersten Vorstellung des Ladebordsteins 2022 hat Rheinmetall die Technologie weiterentwickelt und hat nach einem Testjahr nun die Serienproduktion gestartet.
Innovative Alternative zu Ladesäulen
Der Ladebordstein von Rheinmetall soll die in Deutschland zum Teil immer noch lückenhafte Ladeinfrastruktur aufbessern. Vor allem in beengten Bereichen wie Innenstädten könnten sie mehr Lademöglichkeiten anbieten und, im Gegensatz zu Ladesäulen, ohne Platz wegzunehmen. Nach öffentlichen Tests in Köln mit vier Ladebordsteinen hat Hersteller Rheinmetall nun verkündet, dass der Ladebordstein in die Serienproduktion geht.
Die maximale Ladeleistung liegt bei 22 kW. Zwar ist damit kein Schnellladen möglich, aber für Laternenparker, Mehrfamilienhäuser ohne eigene Parkmöglichkeit, Park & Ride-Parkplätze oder Kunden- bzw. Mitarbeiterparkplätze kann der Ladebordstein eine wichtige Ergänzung zum bestehenden Netz darstellen.
Die Integration von Lademöglichkeiten direkt in die bestehenden Bordsteine am Straßenrand bietet gegenüber klassischen Ladesäulen einige Vorteile. So sparen sie nicht nur Platz, sie lassen sich auch relativ leicht in bestehende Infrastruktur einfügen, darüber hinaus fallen sie optisch im Stadtbild kaum auf und eignen sich daher besonders für historische Innenstädte oder andere beengte Räume.
Wetterfestes und sicheres Aufladen
Der Einbau von Ladebordsteinen kommt natürlich auch mit seinen eigenen Herausforderungen. So muss die Ladestation wetterfest gemacht werden und auch robust genug, dass Fahrzeuge ohne Probleme über den Ladebordstein fahren können. Rheinmetall hat dazu ein Gehäuse aus Edelstahl eingebaut mit integrierter Temperaturkontrolle sowie zahlreichen Sicherheitsfunktionen, damit potentielle Laderinnen und Lader auch bei Regen, Schnee, Hitze und anderen Widrigkeiten den Bordstein nutzen können. Während des Testjahres konnte Rheinmetall nun festhalten, dass der neue Ladebordstein mit den Widrigkeiten gut zuerechtkam und zu 99% verfügbar war.
Im Ladebordstein ist auch ein 4G-Modem integriert gemeinsam mit der RFID-Authentifizierung für die gängige Freischaltung der Ladestation. Nach der Freischaltung der Ladestation öffnet sich auch Ladebuchse, sodass kein Kontakt zum Bordstein nötig ist.
Ladebordstein geht in Serienproduktion
Mit der Einleitung der Serienproduktion der Ladebordsteine steht nun vor allem in engen Innenstädten oder historischen Altstädten eine neue Lösung für mehr Ladeinfrastruktur zur Verfügung. Das Angebot hatte während des Tests auch gutes Feedback der Nutzer erhalten, vor allem bei der Bedienfreundlichkeit sowie der Unauffälligkeit. Letzteres war allerdings auch ein größerer Kritikpunkt, da der Bordstein zu unscheinbar war und dementsprechend nicht immer zu finden war. Bessere Markierungen wie etwa Beleuchtung und die Einbindung in Navigations- und Ladeapss sollen hier Abhilfe schaffen.