Lexus IS

Japanische Mittelklasse-Limousine mit Hybridantrieb

Wow-Wertung
6/10
Unsere Fachleute vergeben diese Wertung nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.
  • Harmonischer Hyridantrieb
  • Niedriger Verbrauch in der Stadt
  • Sehr bequeme Sitze
  • Hoher Preis
  • Nur ein Motor lieferbar
  • Gewöhnungsbedürftiges Bediensystem

33.240 € - 72.000 € Preisklasse

4 - 5 Sitze

4,6 - 11,6 l/100km

Der Lexus IS steht für ein bewährtes und modernes Konzept, das mit fahraktivem Handling mit dem BMW 3er und mit knapp 4,70 Meter Länge mit der Mercedes C-Klasse konkurriert.

Im Jahr 1999 debütierte die erste Generation des Lexus IS. 2005 folgte die zweite und im Jahr 2013 die dritte und aktuelle Generation. Schon bis zum Jahr 2016 wurden eine Million Lexus IS verkauft und 2017 folgte ein Facelift, dessen Überarbeitungen nicht allein von kosmetischer Natur waren, sondern auch die Innenraumgestaltung und Fahrdynamik betrafen.

Das Design des IS wurde geschärft. Die Front mit LED-Scheinwerfern, vergrößerten Einlässen im Stoßfänger und verändertem Kühlergrill wirkt aggressiver und charakterstärker. Die Charakterlinie an der Flanke lässt das Fahrzeug schlanker und graziler auftreten und am Ende tritt der IS jetzt mit facettierten L-förmigen LED-Heckleuchten mit dreistrahliger Anordnung ab.

Zum Überarbeitungstermin verpasste man dem Fahrwerk einige leichtere Komponenten. Was blieb, sind die alten Qualitäten. Die Grundkonstruktion blieb unangerührt: Motor vorne, Antrieb hinten. Damit arbeitet die Lenkung frei von Antriebseinflüssen und lenkt im IS feinfühlig und präzise ein. Das sorgt im Verbund mit dem kompakten Wendekreis von 10,4 Metern für ein leichtfüßiges Handling, ohne dass der Komfort leidet.

Der IS 300h F Sport, den wir im Test genauso wie den 300h gefahren haben, liegt angenehm straff auf der Straße. Einen weiteren Pluspunkt verbucht der Lexus IS mit guter Traktion auf nasser Fahrbahn. Das Sicherheitsniveau ist auch sonst sehr hoch – mit einem dem entsprechenden Ergebnis im Sicherheitstest. Ganz im Sinne eines vorsichtigen Japaners, piepst und warnt der Lexus übervorsichtig und permanent vor allem möglichen. Wegen der Erklärungen im Display weiß man allerdings auch immer, warum.

Auch motorisch und im Cockpit punktet die japanische Hybrid-Limousine. Der 223 PS starke Hybridantrieb, der an eine souverän waltende Automatik gekoppelt ist, arbeitet sehr harmonisch und zumeist sehr laufruhig. Das IS-Cockpit wirkt wie eine Klasse höher mit seiner Mittelkonsole im Highend-Look und der elektrostatischen „Touch Line“ der Temperatureinstellleisten.

Ein weiteres Aha-Erlebnis bieten die sehr bequemen Vordersitzen. Die setzen auf eine Integralschaumkonstruktion. Damit ist das Polstergefühl wie bei hochwertigen Möbeln: erst weich, dann gefällt die gute Unterstützung im unteren Rücken und der gute Seitenhalt. Die Armablagen auf der Türverkleidung und auf dem kompakten Mittelkonsolenfach sind angenehm weich aufgepolstert – was im Test auf einer langen Geschäftsreise auffiel.

Positiv fällt im Kofferraum, der 450 Liter fasst, die in der Limousine nicht selbstverständliche weil herunter klappbare Rückbanklehne, mit der sich die Ladefläche verlängern lässt, auf. Genauso gefällt die Vertiefung im Hinterteil des  Ladebodens, durch die zum Beispiel Weinkartons etwas sicherer im Gepäckraum stehen. Negativ stößt bei hoher Ladung allein auf, dass die Heckklappenhalter rechts und links relativ tief in den Laderaum hereinragen.

Ein paar wenige andere Nachteile fielen zudem im Test auf. Das Becherhalterduo auf der Mittelkonsole liegt für Alleinfahrer etwas zu weit hinten. Und auch wenn die mit Leder bezogene Handauflage das Hantieren mit dem Lexus Bediensystem bequemer macht, wirkt das Bediensystem, weil man im Menü ab und an nicht dort landet, wo man es eigentlich wollte, hypersensibel-nervös. Dass Verkehrszeichenerkennungen nicht alle Tempolimits richtig erkennen, ist allerdings nicht nur bei Lexus, sondern auch bei anderen Herstellern so.

Was der 223 PS starke Motor für Stärken und Schwächen besitzt, wie viel der Hybridmotor verbraucht und über den Umfang der Ausstattungslinien gibt Ihnen dieser Test mehr Aufschluss.

Technische Daten

Abmessungen und Maße
Länge 4,68 Meter
Breite 1,81 Meter
Höhe 1,43 Meter
Kofferraumvolumen 450 Liter
Türen 4
Leergewicht 1.620 bis 1.720 Kilogramm
Zuladung 425 bis 525 Kilogramm
Zulässiges Gesamtgewicht 2.130 bis 2.145 Kilogramm
Zulässige Anhängelast
ungebremst / gebremst
750 Kilogramm / 750 Kilogramm

Lexus IS Farben

Flammblau Metallic
kostenlos
Fujiweiß Metallic
kostenlos
Glutrot
kostenlos
Graphitschwarz Metallic
kostenlos
Mangangrau Metallic
kostenlos
Onyxschwarz
kostenlos
Onyxschwarz Uni
kostenlos
Basaltgrau Mica
Ab 720 €
Diamantschwarz Glass Flake
Ab 720 €
Eissilber Mica Metallic
Ab 720 €
Florentinerrot Chrystal Shine
Ab 720 €
Fujiweiss Glass Flake
Ab 720 €
Glaciersilber Chrystal Shine
Ab 720 €
Graphitgrau Mica
Ab 720 €
Lapislazuliblau Mica
Ab 720 €
Monacoblau Metallic
Ab 720 €
Polarblau Metallic
Ab 720 €
Satinsilber Metallic
Ab 720 €
Tansanitblau Mica Metallic
Ab 720 €
Flammblau
Ab 850 €
Florentinerrot Mica
Ab 850 €
Florentinrot
Ab 850 €
Grapitschwarz
Ab 850 €
Platiniumsilber Mica
Ab 850 €
Titaniumsilber
Ab 850 €
Titaniumsilber Metallic
Ab 850 €
Titaniumweiß
Ab 850 €
Titaniumweiß Metallic
Ab 850 €
Tiziablau
Ab 850 €
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Ähnlich viel Harmonie wie im Fahrwerk herrscht im Antriebsstrang des IS 300h, bei dem ein 181 PS starker Vierzylinderbenziner, der 221 Newtonmeter Drehmoment entwickelt, und ein 143 PS starker Elektromotor, der 300 Nm beisteuert, zusammenarbeiten.

Der Hybrid

Ziemlich häufig schwimmt der Lexus Hybrid im Verkehr rein elektrisch mit und spart dadurch Kraftstoff. Bewegt man ihn dagegen im Sportmodus, legt er dank kraftvoller Elektrounterstützung mit hervorragender Gasannahme, beruhigender Elastizität und kräftigem Durchzug los.

Und auch der Motorklang fällt auf. Er wirkt nicht nur komponiert, sondern ist es auch: Mit dem künstlich erzeugten Laufgeräusch bei niedrigen Tempi wird verhindert, dass der Vollhybrid bei rein elektrischem Fahren zur Gefahr für Passanten wird. Im Sportmodus wird der Klang kernig.

Auch wenn seine Höchstgeschwindigkeit unter dem liegt, was man von einem gleichstarken Mono-Benziner erwartet, ist die Zufriedenheit über den Hybrid groß. Oft, außer beim Vollgas geben, wo er lauter wird, nimmt man den Hybridantrieb gar nicht mehr als solchen wahr, so harmonisch und stimmig arbeiten Elektro- und Benzinmotor im IS 300h zusammen.

Mit niedrigem Verbrauch. 4,6 bis 4,8 Liter/100 km verspricht Lexus im kombinierten Verbrauch. Auf Langstrecke stehen 5,5 Liter auf dem Bordcomputerdisplay und 6,8 Liter Super sind es im Test, die alle 100 Kilometer aus dem mit 66 Liter Volumen ordentlich großen Tank fließen. Das sind keine Verbrauchswerte, die normalerweise denen einer Limousine mit 223 PS Leistung entsprechen, sondern denen einer mit Dieselmotor – ohne deren Probleme beim Abgas.

IS 300h
Hubraum [ccm] 2.494
Leistung [PS] 223
Getriebe stufenlose Automatik
0-100 km/h [s|
Vmax [km/h
8,3 | 200
Kraftstoff Benzin

Für den Lexus IS steht, nachdem der Vierzylinderbenziner, der famose V8 im IS F und der Diesel Geschichte sind, mit dem Hybridmotor im IS 300h zwar nur noch ein einziger Motor im Angebot, aber gleich sechs Ausstattungslinien – jede hat eine leicht andere Zielgruppe.

IS 300h

Die Grundversion, die den Preis-Leistungs-Fan anspricht, besitzt schon eine umfangreiche Serienausstattung mit den 16-Zoll-Leichtmetallrädern, den Bi-LED-Scheinwerfern, den Komfortsitzen mit Stoffbezug, dem Multifunktionsdisplay, dem 7-Zoll-Audiosystem von Pioneer mit sechs Lautsprechern und der Zwei-Zonen-Klimaautomatik.

IS 300h Business Edition

Diese Version ist für Gewerbekunden, die einen Tempomat, eine Rückfahrkamera, eine Sitzheizung in den Vordersitzen und ein Navigationssystem immer mit an Bord haben wollen.

IS 300h Executive Line

Die Ausstattungsvariante Executive Line, die auf 17 Zoll steht, bietet ein höheres Level an Komfort mit der Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer und dem schlüssellosen Fahrzeugzugang sowie mehr Rangiersicherheit mit der Rückfahrkamera und den Parksensoren vorne und hinten.

IS 300h Sport Line

Die Sport Line gibt sich sportiver mit dem schwarz beschichteten Kühlergrill, dem schwarz beschichteten 18-Zoll-Leichtmetallrädern und den schwarzen Außenspiegeln. Die Komfortsitze und die Türverkleidungen zieren Akzente in Indigorot.

IS 300h F Sport

Diese Variante ist, wie es der Name schon sagt, sportlicher mit ihrem exklusiven Kühlergrill, den F Sporträdern, den sportlichen Details und Dekors im Innenraum und den 18-Zoll-Leichtmetallrädern. Das adaptive Fahrwerk mit dem zusätzlichen Fahrmodus Sport S+ und der Customise-Funktion sowie das Sportlenkrad sind ebenfalls Serie.

Die Vordersitze besitzen eine elektrische Sitzverstellung und der Fahrersitz zusätzlich eine Lendenwirbelstütze. Die Pedale sind aus Alu gefertigt. Einen wichtigen serienmäßiger Posten stellt das Lexus Sicherheitssystem + dar mit dem Pre-Crash Safety-System mit Fußgängererkennung, dem adaptiven ACC-Tempomat, dem Spurverlassenswarner, dem Fernlichtassistenten und der Verkehrszeichenerkennung.

IS 300h Luxury Line

Das Sicherheitssystem + ist im Topmodell ebenfalls Bestandteil der reichhaltigen Ausstattung, zu der Einstiegsleisten in Alu, das elektrisch höhen- und längsverstellbare Lederlenkrad, der Card Key (ein Schlüssel im Scheckkartenformat), das Navigationssystem mit 10,3-Zoll-Multifunktionsdisplay und das hervorragend klingende Mark Levinson Soundsystem mit 17 Lautsprechern gehören – was diese Linie zur idealen Variante für Musikliebhaber macht.

Und die Sicherheit im Test? Das Crashverhalten der Karosserie des Lexus IS und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden schon 2013 im Euro NCAP-Crashtest mit der Maximalwertung von fünf Sternen bewertet.

Zusammenfassung

Nichts macht der Lexus IS 300h entscheidend schlecht, sondern vieles sehr gut. Die Laufkultur und der Sitzkomfort auf den hervorragenden Vordersitzen sind große Klasse und das Heckantriebshandling ist angenehm-sportiv. Die Kooperation von Benziner und Elektromotor spart tatsächlich und besonders im Stadtverkehr. Auch wenn der IS 300h mit der ganzen Technik und dem Akku schwer ist, gehört er mit dem 181 PS starken 2,5-Liter-Vierzylinder, dem 143 PS starken Elektromotor und 223 PS Systemleistung zu den sowohl kräftigen als auch sparsamen Limousinen – Testurteil: eine überzeugende Leistung zum hohen Preis.