Fiat Grande Panda Fahreindrücke: Ein Tetra Pak in Autoform – ist sich der Panda treu geblieben?

04. Juli 2025 von

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Der Fiat Panda (ab 18.460 €) war schon immer der Liebling der Pragmatiker – klein, günstig, charmant und innen deutlich größer als außen. Jetzt kehrt er zurück als Grande Panda Hybrid – etwas länger, etwas breiter, im SUV-Look und mit einem elektrifizierten Antrieb. Doch bleibt der Panda trotz Wachstums seinen Wurzeln treu?

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Optisch ist er jedenfalls ein echter Hingucker. LED-Scheinwerfer im Pixel-Design, Panda-Schriftzüge auf den Türen, ein ins Blech gepresstes FIAT-Logo und im Topmodell sogar Bambusdekor im Innenraum – das alles ist liebevoll gemacht, hat aber nur begrenzten praktischen Nutzen. Trotzdem: Wer das alte Panda-Flair mochte, wird hier sicher schmunzeln.

Im Innenraum zeigt der Panda seine wahre Stärke. Trotz der kompakten Außenlänge von knapp vier Metern sitzt man vorne wie hinten erstaunlich luftig. Besonders hinten bietet der Grande Panda für diese Klasse überdurchschnittlich viel Bein- und Kopffreiheit. Auch der Kofferraum überrascht: 412 Liter im Normalzustand, bis zu 1.366 Liter bei umgeklappter Rückbank – das ist richtig viel für einen Kleinwagen. Großeinkäufe, Kinderwagen oder Gepäck? Kein Problem.

Weniger gelungen ist die Materialwahl: Selbst in der Topversion „La Prima“ besteht der Innenraum fast vollständig aus Hartplastik. Das sieht stellenweise ganz ordentlich aus und stammt zu großen Teilen aus dem Recycling von Tetra Paks, wirkt aber wenig hochwertig. Besonders die hochglänzende Mittelkonsole ist extrem kratzempfindlich.

Fahrtechnisch gibt’s Licht und Schatten. Der Mildhybrid-Antrieb – ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 48-Volt-System – liefert 110 PS und macht den Panda in der Stadt überraschend spritzig. Bis 30 km/h fährt er sogar rein elektrisch. Der Wechsel zwischen E-Motor und Benziner gelingt unmerklich, das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe arbeitet souverän. Für Landstraße und Autobahn reicht die Leistung aus, aber echte Dynamik sucht man vergebens. Zudem wird’s bei höherem Tempo laut: Windgeräusche und ein dröhnender Dreizylinder-Sound lassen grüßen.

Die Lenkung ist im Stadtverkehr ultraleicht, fast schon zu leicht, wird aber ab etwa 15 km/h plötzlich straffer – etwas unharmonisch, aber verschmerzbar. Die Federung ist komfortabel abgestimmt, nur bei schnellen Lastwechseln zeigt der Panda Wankbewegungen.

Technisch bleibt der Panda eher spartanisch. In der Basisversion fehlt sogar ein Radio – stattdessen gibt’s nur eine Smartphone-Halterung. Erst ab der „Icon“-Variante wird’s moderner mit 10,25-Zoll-Touchscreen, Apple CarPlay/Android Auto und optionaler Rückfahrkamera. Auch die Assistenzsysteme sind überschaubar – aber immerhin serienmäßig mit Notbremsassistent, Spurhaltewarner und Parksensoren hinten.

Der Fiat Grande Panda Hybrid ist nicht perfekt – aber sympathisch. Die Sparmaßnahmen merkt man dem Material an, auch wenn Fiat viel Mühe investiert hat mit optischen Details darüber hinweg zu täuschen. Er kombiniert clevere Raumausnutzung mit charmantem Design und alltagstauglichem Hybridantrieb. Wer Technik-Highlights sucht, wird woanders glücklicher. Doch wer ein günstiges, praktisches Auto mit Charakter sucht, das sich besonders in der Stadt wohlfühlt, bekommt hier eine tolle kleine Kiste. Wer etwas mehr will, sollte sich den Suzuki Swift anschauen. Oder für etwas mehr Platz: den Dacia Duster.

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