Plug-in Hybrid oder Elektroauto kaufen – was sind die Unterschiede?
06. März 2023 von Irene Wallner

Aus dem Portfolio der Automobilhersteller sind Plug-in Hybridautos schon länger nicht mehr wegzudenken und jetzt wird fleißig mit reinen Elektrofahrzeugen aufgestockt. Da stellt man sich natürlich die Frage, welche Antriebsart für einen die Richtige ist. Wir sagen Ihnen, was die Unterschiede sind und mit welchen Vor- und Nachteilen Sie beim E-Auto und Plug-in Hybriden rechnen müssen.
So wie es aussieht, ist die Zukunft elektrisch, oder zumindest teilelektrisch. Deshalb ist die Frage berechtigt, welches Auto es nach dem letzten Verbrennermodell sein soll. Die Unterschiede liegen vor allem bei der Alltagstauglichkeit durch die unterschiedliche Technik, dem Preis und der Förderung, dem Wartungsaufwand und der Umweltverträglichkeit.
⏰ Kurz zusammengefasst
- Reichweiten von E-Autos werden alltagstauglicher
- Plug-in Hybride nur sparsam, wenn elektrische Reichweite genutzt wird
- Maximales Drehmoment bei E-Autos sofort verfügbar
- Ökobilanz auch beim Elektroauto nicht so gut, wie es scheint
- Plug-in Hybride kosten viel und werden weniger gefördert
- Wartungskosten beim E-Auto sehr gering
Wenn Sie sich schon wissen, ob sie ein Elektroauto oder einen Plug-in Hybrid möchten, haben wir hier die top Modelle beider Antriebssysteme zusammengestellt:
Modell | Angebote ab | |
Skoda Enyaq iV | 40.164 € | Angebote vergleichen |
VW ID.3 | 36.591 € | Angebote vergleichen |
Renault Zoe | 28.819 € | Angebote vergleichen |
Cupra Formentor e-Hybrid |
34.510 € | Angebote vergleichen |
Ford Kuga Plug-in Hybrid | 33.596 € | Angebote vergleichen |
BMW X1 Plug-in Hybrid | 38.250 € | Angebote vergleichen |
Reichweite: Wer hat die Nase vorne?
Beim Thema Reichweite muss man unterscheiden, denn ein Plug-in Hybrid hat eine rein elektrische Reichweite und eine Gesamtreichweite. Bei einem Elektroauto ist die Gesamtreichweite gleichzeitig auch die rein elektrische Reichweite.
Geht es nur um die elektrische Reichweite, ist natürlich das Elektroauto der Gewinner, denn ein Plug-in Hybrid kann rein elektrisch nur maximal 70 Kilometer zurücklegen – abhängig vom Modell. Wenn nur Kurzstrecken gefahren werden, reicht das natürlich. Für längere Strecken und Vielfahrer:innen ist dann ein Elektroauto die bessere Wahl, denn hier sind bei Modellen mit großem Akku teilweise bis zu knapp 600 Kilometer möglich. Beim Laden von E-Autos sollten Sie aber einige Dinge beachten.
Sieht man sich die Reichweite eines Plug-in Hybriden im Gesamten an, kommt man mit der Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor natürlich ein ganzes Stück weiter als nur mit Strom.
Beschleunigung und Verbrauch: Wer schafft den Ampelstart schneller?
Im Gegensatz zu klassisch angetriebenen Autos steht bei E-Autos schon von Anfang an das höchste Drehmoment zur Verfügung. Das sorgt für eine optimale Beschleunigung. Das gleiche gilt auch für Plug-in Hybride, die wenigstens den rein klassisch angetriebenen Fahrzeugen beim Ampelsprint oder beim Kavalierstart die Butter vom Brot nehmen. Ein reines Duell zwischen Elektroauto und Plug-in Hybrid wird aber das E-Auto gewinnen, denn es hat weniger Gewicht und mehr Drehmoment, das sofort genutzt werden kann.
In Sachen Höchstgeschwindigkeit müssen sich beide Antriebsversionen aber den klassischen Antrieben geschlagen geben, denn wer viel Gas gibt und lange schnell fährt, hat auch schnell keinen Saft mehr. Und die Höchstgeschwindigkeit ist meist um einiges niedriger.
Wie sieht es mit dem Verbrauch aus? Sparsam sind Plug-in Hybride nur, wenn man hauptsächlich elektrisch fährt und den Akku auch brav lädt. Ansonsten machen einem das zusätzliche Gewicht und der Mehrverbrauch einen Strich durch die Kostenrechnung, hier hilft eventuell eine spritsparende Fahrweise. Ein E-Auto kann je nach Akkugröße und Fahrprofil allerdings ebenfalls ganz schön viel Strom schlucken, allerdings kann man hier besser durch sein persönliches Fahrverhalten einiges zu einem niedrigen Verbrauch beitragen.
Ökobilanz: Wer schont die Umwelt mehr?
Was die Umweltbilanz von Elektroautos und Plug-in Hybriden angeht, ist diese bei beiden Antriebsarten zwar nicht einwandfrei, aber immerhin besser als bei konventionell angetriebenen Fahrzeugen. Der Verbrauch von Plug-in Hybriden ist allerdings nur in Kombination mit den rein elektrisch gefahrenen Kilometern löblich. Verzichtet man darauf den Elektromotor zu laden oder fährt oft rein mit dem Verbrennungsmotor, ist der Spritverbrauch sogar höher als bei klassischen Verbrennern. Das liegt daran, dass der zusätzliche Akku mit seinem hohen Gewicht den Verbrauch stark in die Höhe treibt. Gerade bei Benziner-Hybriden führt ein beherzter Tritt aufs Gaspedal gerne zu übermäßigem Durst. Eine Alternative stellen Diesel-Hybride dar, deren Vorkommen in freier Wildbahn allerdings bedroht ist.
Ständige Autobahnfahrten sind ebenfalls nicht das Terrain eines Plug-in Hybridautos, auch wenn der Ausstoß im Vergleich geringer ist, wird hier ein recht hoher Wert an CO2 in die Luft geblasen, was bei klassischen Verbrennern ab 2021 zu einer Erhöhung der Kfz-Steuer führt. Doch das ist beim Hybrid nicht relevant.
Optimal ist die Ökobilanz von reinen E-Autos allerdings auch nicht, denn der Großteil des Stroms wird in Deutschland noch immer aus fossilen Brennstoffen bezogen. Der Ausbau von erneuerbaren Energien geht allerdings stetig voran, und wenn man rein auf die Emissionen schaut, sind Elektroautos schon jetzt umweltfreundlicher als Verbrenner. Mit dem eingesparten CO2-Ausstoß durch das Fahren eines E-Autos lässt sich im Übrigen nebenher Geld verdienen: Die THG-Prämie macht’s möglich!
Der Energieverbrauch von Elektroautos ist im Gesamten geringer als der von Plug-in Hybriden auch, wenn natürlich noch deutliches Verbesserungspotential in Sachen Batterietechnik und Entsorgung besteht. Auch beim Recycling des Akkus sind noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft.
Kosten und Förderung: Wer schont den Geldbeutel mehr?
Wer sich ein Elektroauto oder einen Plug-in Hybrid kaufen möchte, der entscheidet sich auch nach dem Preis. Fakt ist, dass ein Elektroauto in der Anschaffung teurer ist als ein Plug-in Hybrid. Am Beispiel des Kia Niro kann man das am besten beurteilen: Der Kia Niro Plug-in Hybrid kostet ab knapp 34.000 Euro, die elektrische Version namens Niro EV ist erst ab ca. 36.000 Euro erhältlich. Reicht einem ein normaler Antrieb, muss man sogar nur 28.000 Euro ausgeben.
Den Faktor Anschaffungskosten hat auch die Regierung erkannt. Um die Umwelt zu schonen und den Verkauf von alternativen Antrieben zu fördern, gibt es deshalb die Innovationsprämie. Die Prämie für E-Autos fällt um einiges höher aus als die für Plug-in Hybridmodelle. Allerdings gibt es auch Kritik am Bonus für Plug-in Hybriden, denn: Wer sich das Aufladen an der Steckdose regelmäßig spare, täte zwar seinem eigenen Geldbeutel auch keinen Gefallen, der Umwelt aber erst recht nicht – und würde dafür aber bei der Anschaffung mit dem Umweltbonus belohnt.
Wartungskosten: Welche Technik liegt vorne?
Wenn man nur die Wartung betrachtet, hat das Elektroauto die Nase vorne, denn es sind nicht mal ansatzweise so viele Komponenten verbaut, die kaputt gehen könnten. Es gibt beispielsweise keine Kupplung, kein Getriebe und keine Wasserpumpe, doch das ist beim Plug-in Hybrid zusätzlich zum E-Motor genauso wie beim normalen Verbrenner nötig. Sieht man sich aber einen durchschnittlichen Wert pro Kilometer an, in den Strom bzw. Sprit, Wartung und Reparatur und ein anteiliger Wertverlust mit eingerechnet ist, kommt man zu einem etwas anderen Ergebnis: Hier haben Hybride hauchdünn die Nase vorne.