THG-Quote: Geld verdienen mit dem E-Auto – und der eigenen Wallbox

16. Mai 2023 von

Seit Anfang 2022 dürfen auch Privatpersonen beim Quotenhandel mitmischen. Es geht um den Verkauf von CO2-Zertifikaten, der Sie mit Ihrem Elektroauto jährlich Geld verdienen können – und das seit Neuestem steuerfrei! Wer außerdem die eigene Wallbox öffentlich zugänglich macht, kann nochmal was verdienen. Was hat es mit der THG-Quote auf sich und wie kommen Sie an Ihr Geld? Lesen Sie weiter für mehr Details!

⏰ Kurz zusammengefasst

THG-Quote verkaufen

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UPDATE: Privater Verkauf ist nicht steuerpflichtig

Wenn Sie beim THG-Quotenhandel mitmischen möchten, sollten Sie sich § 22 Absatz 3 des Einkommenssteuergesetzes zu Gemüte führen. Hier wird zwischen Selbständigen und Nicht-Selbständigen unterschieden. Nach einem Dokument des Landesamtes für Steuern Rheinland-Pfalz vom März 2022 sind private Einnahmen durch den Quotenverkauf nicht steuerpflichtig. Dies gilt für die gesamte Bundesrepublik.

  • Selbständige: Wenn Sie die THG-Prämie bekommen, weil Sie einen elektrischen Dienstwagen haben, müssen die Einnahmen komplett versteuert werden, denn sie gelten als Betriebseinnahmen, wenn sie dem Betriebsvermögen zugeordnet werden können.
  • Nicht-Selbständige: Nach bundeseinheitlich abgestimmter Verwaltungsauffassung vom 21.3.2022 gilt die CO2-Prämie für E-Autos als immaterielles Wirtschaftsgut. Bei der Veräußerung handelt es sich nicht um eine Leistung im Sinne des Einkommensteuergesetzes. Das bedeutet, dass die THG-Prämie Mangels „Anschaffung“ nicht versteuert werden muss, wenn sie im Rahmen des Privatvermögens getätigt wird.

THG-Quote Vergleich: Die top 5 Anbieter

Das Thema THG-Quotenverkauf ist komplex, deshalb sollten Sie sich nicht übereilt für einen Anbieter entscheiden. Mittlerweile gibt es eine große Anzahl dieser Zwischenhändler, und nicht überall sind die Angebote gleich gut. Außerdem unterscheiden sich auch die Reinvestitionen der Erlöse, die bei manchen Anbietern in Umweltschutzprojekte fließen, bei anderen nicht.

Sie müssen keine Angst haben, dass Sie Geld verlieren, wenn Sie sich zu viel Zeit lassen, denn die Frist zur Einreichung der THG-Quote ist für das Jahr 2022 bis zum 31. Januar 2023 möglich. Allerdings sollten Sie wenn möglich noch in 2022 Ihren THG-Bonus beantragen, denn 2023 gibt es nur noch bis zu 250 Euro.

Hier haben wir 5 top THG-Anbieter für Sie zusammengestellt. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit (Stand: Januar 2023):

THG-Anbieter
Anbieter Prämie
co2.auto bis zu 575 Euro∗
Elektrovorteil min. 275 Euro
The Mobility House bis zu 380 Euro
Juicify ca. 300 Euro
Emobia ca. 280 Euro
Wir kaufen deine THG.de bis zu 355 Euro

∗Bei Registrierung bis 12. Februar 2023 erhalten Sie für das Jahr 2022 noch 325 Euro. Eine weitere Registrierung für 2023 bringt 250 Euro, was insgesamt 575 Euro ergibt.

Was ist die THG-Quote für E-Autos?

Klimaneutralität bis 2045: Das ist das ausgerufene Ziel der deutschen Regierung. Hierfür wurden bestimmte Maßnahmen eingeführt, darunter auch die Treibhausgasminderungsquote – kurz: THG-Quote. Dies ist eine festgesetzte Quote zur Einsparung von CO2-Emissionen, die die Mineralölkonzerne erfüllen müssen. Die THG-Quote steigt jährlich und erreicht im Jahr 2030 25 % CO2-Einsparungen. Um eine kontinuierliche Erfüllung der THG-Quote sicherzustellen, kaufen Kraftstoffkonzerne Zertifikate für Elektroautos auf – hier kommen Sie als E-Auto-Fahrer:in ins Spiel.

THG-Prämie: Quotenhandel mit Emissionszertifikaten

Das Klimaziel für die nächsten Jahre ist klar: Der CO2-Ausstoß muss drastisch reduziert werden. Dazu haben sich viele Länder verpflichtet, darunter auch Deutschland. Die Regierung hat bereits verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht, beispielsweise den Umweltbonus für E-Autos oder die erhöhte CO2-Abgabe. Man möchte damit einen Anreiz schaffen, sich der klimaschonenden Fortbewegung zu öffnen.

Unter diesem Aspekt ist auch das Thema THG-Quote zu sehen. Seit Januar 2022 ist es auch Privatleuten erlaubt, ihre CO2-Einsparungen als Emissionszertifikat zu verkaufen. Die Grundlage schafft das “Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungs-Quote” . Wer also als Privatkunde Elektromobilität in Form eines eigenen E-Autos genießt und mehr CO2 einspart als er ausstößt, kann per THG-Prämie finanziell belohnt werden. Wer allerdings mehr ausstößt als er einsparen kann, muss mit Strafzahlungen rechnen – und an dieser Stelle tritt der Verkauf der Zertifikate in den Vordergrund.

Wer kann die THG-Quote verkaufen?

Wenn Sie ein Elektroauto besitzen, können Sie sich ein Zertifikat ausstellen lassen. Berechnen müssen Sie hierfür nichts, das hat das Umweltbundesamt schon für Sie erledigt. Jährlich wird hier ein durchschnittlicher Stromverbrauch eines E-Autos berechnet, was als Basis für die Quotenanteile dient. Die aktuelle Einsparung liegt durchschnittlich bei 350 kg CO2, das wird mit dem Faktor 3 multipliziert.

Das Umweltbundesamt hat für das Jahr 2022 zwei Megawattstunden (MWh) Ladestrom pro E-Auto veranschlagt, was einer Treibhausminderungsquote von 1.028,16 kg CO2 entspricht. Das ist der Umfang, in welchem CO2-Quotenanteile verkauft werden können.

Als Privatperson können Sie das Emissionszertifikat Ihres E-Autos an Firmen verkaufen, die einen zu hohen Ausstoß verursachen. Vor allem die großen Ölkonzerne sind hier die besten Abnehmer.

Mit der Wallbox extra verdienen

Wer zu Hause eine eigene Wallbox hat und diese öffentlich zugänglich macht, bekommt für den eingespeisten Strom 15 bis 35 Cent pro Kilowattstunde. Neu ist, dass man als Nutzer:in der Ladesäule ebenfalls melden kann, wie viele Kilowattstunden man gerade in sein Auto geladen hat. Damit man bis 15 Cent je kWh bekommt, muss der Strom über einen Drittanbieter eingebracht werden. Wallboxen können Sie im Übrigen sogar selbst zusammenbauen, wenn Sie Geld sparen möchten.

Davon können nun auch Plug-in-Hybrid-Fahrende profitieren. Bei den bisherigen THG-Prämien war es nur für rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge möglich, Geld für das CO2-Zertifikat zu erhalten.

Als Ladesäulenbesitzende:r muss die Wallbox nach der Installation der Bundesnetzagentur gemeldet werden, damit diese den Ladepunkt in das offizielle Register eintragen kann. Danach kommen Sie ganz einfach an Ihre zusätzliche Prämie. Es wird die den Ladepunkt betreibende Person, die offizielle Registernummer und der genaue Standort der Ladesäule an die beauftragte Agentur übermittelt. Achten Sie dabei auch darauf, den am besten zu Ihnen passenden Autostromtarif ausfindig zu machen.

Wie läuft die Abwicklung der THG-Quote ab?

Der THG-Handel läuft nicht über Sie persönlich – es wäre auch etwas kompliziert, wenn jede:r Besitzer:in eines Elektroautos selbst bei den Großkonzernen anruft, um seinen Wisch anzubieten. Hier kommen Vermittler ins Spiel. Natürlich möchten diese Zwischenhändler auch Geld verdienen, was durch eine Provision geschieht. Doch das ist in Ordnung, denn dadurch, dass sie jede Menge Zertifikate gebündelt anbieten, können Sie einen besseren Preis verhandeln.

Welcher Preis am Ende genau erzielt wird, ist nicht sicher vorherzusagen. Der Verkauf wird über eine Versteigerung abgewickelt. Ein gewisser Betrag wird meist garantiert, es handelt sich aber wirklich um Minimalbeträge. Erst am Ende der Versteigerung ist also klar, wie viel Sie bekommen.

Wie beantrage ich die THG-Quote für Elektroautos?

Wenn Sie die THG-Prämie beantragen möchten, dann ist das ganz einfach möglich. Scannen Sie einfach Ihren Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I) ein, und laden diesen bei einer Handelsplattform für THG-Quoten hoch. Ihre Bankdaten müssen Sie natürlich auch eingeben, damit Sie Ihre THG-Auszahlung auch erhalten. Das Umweltbundesamt prüft die Anträge und zertifiziert diese anschließend.

Wenn Sie ein gebrauchtes Elektroauto gekauft haben, dann können Sie ebenfalls vom Quotenhandel profitieren. Allerdings kann eine Prämie nur einmal im Jahr ausgezahlt werden. Hat der oder die Vorbesitzende bereits die THG-Prämie für dieses Jahr beantragt und erhalten, können Sie erst im nächsten Jahr profitieren.