Vor- und Nachteile von Hybridantrieben: Wie funktioniert ein Hybridauto?
09. Februar 2021 von Irene Wallner

Alternative Antriebe gehören heute zum Standard, jeder Hersteller sollte mindestens ein Modell anbieten, dass in irgendeiner Form weniger Schaden für die Umwelt verursacht. Rein elektrisches Fahren ist hier nur die Spitze des Eisbergs, denn auch das Hybridauto hat Hochsaison. “Das Hybridauto” ist allerdings ein sehr weiter Begriff, was Funktionsweise und Vor- und Nachteile angeht.
Wer von einem Hybridauto spricht, wird meist einen Plug-in Hybrid meinen, denn dieser Hybridantrieb wird derzeit zusammen mit Elektroautos durch die Innovationsprämie gefördert. Aus diesem Grund finden Sie in folgender Tabelle die Top 5 Plug-in Hybridautos:
Modell | Angebote ab | |
BMW X1 Plug-in |
31.765 € | Angebote vergleichen |
Ford Kuga Plug-in |
28.496 € | Angebote vergleichen |
VW Tiguan eHybrid |
31.379 € | Angebote vergleichen |
Hyundai Ioniq Plug-in |
22.604 € | Angebote vergleichen |
Kia Niro Plug-in |
22.263 € | Angebote vergleichen |
Skoda Octavia Combi iV |
26.795 € | Angebote vergleichen |
Funktionsweise und Aufbau: Wie funktionieren Hybridautos?
Wenn man von einem Hybriden spricht, dann bedeutet das im Allgemeinen, dass zwei Dinge kombiniert werden. Im Falle eines Autos werden Elektromotor und Verbrennungsmotor kombiniert, um die Vorteile beider Antriebe zu nutzen. Damit soll das Gesamtsystem so effizient wie möglich sein. Das erreicht man deshalb, weil ein Elektromotor im Gegensatz zu einem Verbrenner schon bei niedrigen Drehzahlen einen hohen Wirkungsgrad hat. Damit kann man besonders gut beschleunigen und bei niedrigen Geschwindigkeiten ist ein Elektromotor ebenfalls sparsamer als ein Verbrenner. Die meisten Hybride nutzen einen Benzinmotor. Diesel-Hybride sind eine Seltenheit, aber noch keine ausgestorbene Spezies.
Nutzt man allerdings hohe Drehzahlen, macht der Verbrennungsmotor einen besseren Job. Kombiniert man beide Antriebe, schaltet das Hybridauto automatisch zwischen den Motoren hin und her, je nachdem, welcher gerade effizienter arbeiten kann. Auch ein gleichzeitiger Betrieb ist natürlich möglich.
Wie der Elektromotor bei Hybridautos geladen wird, hängt von der Art des Hybriden ab. Normalerweise wird der Elektromotor bei Hybridautos nicht von außen geladen, diese spezielle Form nennt sich Plug-in Hybrid. Der klassische Hybrid erzeugt den Strom für den Elektromotor während der Fahrt und lädt den Akku durch die Speicherung der Bremsenergie auf.
Hybrid ist nicht gleich Hybrid
Aktuell gibt es drei verschiedene Hybridarten:
- Mild-Hybrid
- Voll-Hybrid
- Plug-in Hybrid
Der Mild-Hybrid ist immer ein Verbrennungsmotor, kombiniert mit einem Starter-Generator mit 48 Volt. Wenn man bremst oder einfach vor sich hin rollt, wird Energie erzeugt, die dann in der Batterie gespeichert wird. Wenn Unterstützung nötig ist, beispielsweise beim Beschleunigen, wird der Elektromotor angeschaltet, um dem Verbrenner unter die Arme zu greifen.
Nach dem Beschleunigen wird das Ruder wieder an den Verbrenner übergeben, der bei normaler Fahrt nun alleine läuft. Der Elektromotor wird während der Fahrt immer wieder aufgeladen. Das passiert unter anderem beim Verzögern oder wenn man einen Berg hinabfährt. Dann wird der Elektromotor zum Generator und lädt die Batterie mit der entstehenden Energie wieder auf.
Der Voll-Hybrid unterscheidet sich vom Mild-Hybrid nur in der Art und Weise, dass bis zu einer Geschwindigkeit von ca. 50 km/h auch allein der Elektromotor verwendet werden kann. Ansonsten ist das Antriebsprinzip gleich. Die Leistung des Elektromotors ist bei Voll-Hybriden allerdings meist höher als die eines Mild-Hybrid-Modells.
Der Plug-in Hybrid ist eine Sonderform, die allerdings aufgrund der hohen Förderungen gerade am beliebtesten ist. Vor allem in Städten und bei Strecken von ca. 60 Kilometern lohnt sich ein Plug-in, denn der deutlich stärkere Elektromotor und die größere Batterie sorgen dafür, dass je nach Modell ein reiner Elektrobetrieb von bis zu 80 Kilometern möglich ist. Bleibt man bei seinen täglichen Fahrten immer innerhalb der modellspezifischen elektrischen Reichweite und lädt man den Elektromotor täglich auf, fährt man die meiste Zeit lokal emissionsfrei.
Könige der Großstadt: Die Vorteile von Hybridautos
Seine Vorteile kann der Hybrid vor allem in Städten ausspielen. Wenn oft gebremst wird, man langsam fahren muss und mehr oder weniger konstant dahinrollt, ist ein Hybridauto sehr effizient. Denn dann kann die meiste Zeit der Elektromotor genutzt werden, weil der Akku durch häufiges Bremsen stetig aufgeladen wird. Beim Nutzen des Elektroantriebs fährt das Auto außerdem sehr leise, was für viele sicher angenehm ist.
Ebenfalls effizient nutzen lässt sich ein Hybridmodell auf Landstraßen, denn auch dort wird oft abwechselnd gebremst und wieder beschleunigt. Ein weiterer Vorteil ist, dass man nicht auf Stromladestationen angewiesen ist. Das ist selbst beim Plug-in Hybrid der Fall, denn zur Not kann der Verbrenner übernehmen, wenn man mal keinen Saft mehr hat.
Wer einen reinen Verbrenner fährt, ist selbst dafür verantwortlich, den Motor schonend zu fahren, was häufig aus fehlendem Wissen nicht getan wird. Damit steigt der Verschleiß. Das ist beim Hybridauto anders, denn durch die Steuerelektronik wird immer der günstigste Drehzahlbereich ausgewählt, was zu starker Beanspruchung vorbeugt und den Verschleiß niedrig hält.
Teure Kolosse: Die Nachteile der Hybridautos
Schon bevor man sich tiefergehend mit einem Hybridauto beschäftigt, fällt beim Blick auf die Preisliste sofort eins ins Auge: der hohe Preis. Viele Modelle werden mittlerweile als klassische Verbrenner und Hybride angeboten, hier beträgt der Preisunterschied oft einige tausend Euro, die das Hybridmodell mehr kostet. Ein Grund dafür ist, dass man sowohl Elektro- als auch Verbrennungstechnik verbauen muss.
Das führt uns auch schon zum nächsten Nachteil, dem Gewicht. Eben weil beide Systeme verbaut sind, wiegt der Hybrid deutlich mehr als ein klassisches Modell. Das Zusatzgewicht wird vor allem bei Autobahnfahrten zum Problem, denn der Verbrauch steigt hier stark an und kann sogar über dem eines Verbrennermodells liegen. Zwei Systeme bedeutet auch, dass mehr Platz benötigt wird. Der Akku muss irgendwo untergebracht werden, was meist zu Lasten des Kofferraumvolumens geht. Auch der Tank ist kleiner und somit reicht der Sprit nicht mehr für lange Fahrten.
Ein Hybridauto rechnet sich auch ökologischer Sicht erst, wenn man es lange fährt und vor allem bei kurzen Fahrtstrecken und im Stadtverkehr. Die Herstellung von Hybridautos ist aufwendiger und mit mehr Energieverbrauch verbunden, weshalb man sich für ein recht sparsames Modell entscheiden sollte. Auch bei Plug-in Hybriden ist die Ökobilanz nur besser, wenn man beim Tanken Ökostrom verwendet.