Elektroauto Wartung: Welche Kosten fallen bei der E-Auto Inspektion an?

21. September 2022 von

Ein Elektroauto bietet neben der Umweltfreundlichkeit noch weitere Vorteile, vor allem hinsichtlich des Platzes im Innenraum. Das ein E-Auto mehr Platz bietet, hängt damit zusammen, dass viele typische Teile eines Verbrennermodells in einem E-Auto nicht verbaut werden müssen. Wenn Teile wegfallen, sollte das auch für eine Kostenersparnis bei Wartung und Service des E Autos sorgen – oder?

⏰  Kurz zusammengefasst

Vorab können wir jetzt schon sagen – ja! Ein Elektroauto ist weniger wartungsintensiv und dadurch auch kostengünstiger bei allen Serviceleistungen. Wenn Ihnen diese Aussage bereits reicht, haben wir hier einige E-Auto Modelle für Sie zusammengestellt:

Hervorragende E-Autos bekommen Sie teilweise für weit unter 40.000 Euro. Ein kleines oder mittelgroßes Elektroauto ist dank der Innovationsprämie aktuell nicht teurer, als ein vergleichbares Verbrennermodell. Sowohl bei der Anschaffung, als auch beim “Tanken”, der Wartung und beim TÜV spart man sich also mit einem E Auto Geld.

Aus welchen Bauteilen besteht ein E-Auto?

Was Aufbau und Funktion eines Elektroautos angeht, ist es einfacher gestrickt, als ein vergleichbares Verbrennermodell. In einem klassischen Achtzylindermotor sind insgesamt ca. 1.200 Bauteile verbaut, ein Elektroautomotor kommt nur auf ungefähr 17 – was eine unglaublich große Einsparung ist. Die bekanntesten Bauteile, die ein E-Auto nicht mehr braucht, sind wohl der Ölfilter, Zündkerzen, Zahnriemen, Wasserpumpe, Kühler, Kupplung und eine Auspuffanlage.

Gerade das Getriebe ist in einem klassischen Auto ein Bauteil, das schnell hohe Kosten verursachen kann, wenn es zu einem Defekt kommt. Ein Getriebewechsel kann gut und gerne bis zu 2.000 Euro kosten – muss der Zahnriemen zusätzlich gewechselt werden, ist man schnell bei 3.000 Euro. Bei einem Elektroauto-Getriebe halten sich die Kosten wesentlich geringer, ein Getriebeschaden kommt eigentlich nie vor.

Ein Elektroauto besteht im Großen und Ganzen aus der Karosserie, dem Elektromotor, dem Akku, einem einfachen 1-Gang-Automatikgetriebe und der Leistungselektronik.

Welche Elektroauto-Teile müssen gewartet werden?

Nachdem Sie mit dem E-Auto fahren und nicht nur im Stau stehen, muss eine Wartung stattfinden. Elektronik und Elektrik sind zwar grundsätzlich wartungsfrei, können aber dennoch unvermittelt kaputt gehen, weshalb man sie bei einer Inspektion auf jeden Fall durchchecken lassen sollte. Immer mehr bisher manuelle Funktionen werden inzwischen elektrisch geregelt, beispielsweise die elektrische Handbremse, welche die manuelle Handbremse ablöst. Funktionierende Elektrik und Elektronik werden daher immer wichtiger.

Die Bremsen verwendet man bei einem E-Auto natürlich auch, deshalb sollten sie ebenfalls regelmäßig angeschaut werden – auch wenn sie durch die Rekuperation geschont werden. Dem Elektromotor schadet es ebenfalls nicht, wenn ab und an ein fachmännischer Blick auf ihn geworfen wird. Außerdem werden die Bereifung und deren Profil inspiziert. Waren Sie schon beim Reifenwechsel?

Das bedeutet, ein regelmäßiger Service ist sowohl bei Verbrennern als auch bei Elektroautos nötig. Sei es um das richtige Motoröl einzufüllen, bei Bedarf die Scheibenwischer zu wechseln oder die regelmäßige Wartung der Klimaanlage. Auch die richtige Scheinwerfereinstellung sowie die Funktion der Stoßdämpfer sollten überprüft werden. Allerdings ist der Inspektionsbedarf von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Teslafahrer stehen beispielsweise nicht unter Druck, denn sie haben keine bestimmten Pflichttermine. Vom Hersteller wird lediglich angeraten, alle 2 Jahre eine Inspektion des Elektroautos durchführen zu lassen.

Viele Hersteller schreiben einen jährlichen Service vor oder je nach 15.000 gefahrenen Kilometern. Das ist bei Verbrennermodellen allerdings ähnlich und ebenfalls sehr verschieden von Marke zu Marke. Oftmals ist bei einem E-Auto die Garantie auch nicht mehr von Wartungen abhängig. Der TÜV ist für Elektroautos ebenso notwendig wie für Verbrenner. Beim TÜV sollte es auch am Elektroauto besser nicht zu Problemen kommen, sonst wird die Plakette nicht ausgestellt.

Warum ist die Wartung eines E-Autos so günstig?

Die genauen Wartungskosten beim Elektroauto sind natürlich auch hier abhängig vom Hersteller, doch es müssen generell bei einem E-Auto viel weniger Teile gewartet werden. Teuer wird bei einem Verbrenner oftmals vor allem der Ölwechsel, weil das frische Öl einen hohen Preis hat, ein E-Auto braucht kein Öl. Auch den Kraftstofffilter muss man nicht wechseln, genauso wie Zündkerzen. Irgendwann muss man auch die Bremsen eines E-Autos austauschen, doch man hat den Vorteil, dass der Bremsverschleiß geringer ausfällt, weil weniger Bremseingriffe nötig sind. Dennoch muss die Bremsflüssigkeit bei Bedarf nachgefüllt werden.

Luftfilter und Scheibenwischerflüssigkeit sind Dinge, die auch beim E-Auto ausgetauscht bzw. nachgefüllt werden müssen, was den Preis aber nicht in die Höhe treibt. Auch der Akku sollte in bestimmten Zeitabschnitten vom Hersteller mal überprüft werden.

Die fehlenden Bauteile beim E-Auto sind es oftmals beim Verbrenner, die typischerweise zu Reparaturen führen. Zündanlage, Lichtmaschine oder Zylinderkopf können beim E-Auto gar nicht kaputt gehen, weil sie nicht verbaut sind. Deshalb geht man davon aus, dass ein Elektroauto insgesamt weniger in die Werkstatt muss. Ob das wirklich stimmt, werden Statistiken der nächsten Jahre aber noch belegen müssen.

Wartungsintervalle und Wartungskosten – Beispiele einzelner Hersteller

Möglicherweise hört sich diese Frage erstmal komisch an, doch für eine Wartung oder Inspektion des Elektroautos muss man heutzutage nicht mehr zwingend auch in die Werkstatt fahren. Wir haben einige Hersteller beispielhaft für Sie herausgesucht und sagen Ihnen, wie der Service dort abläuft:

Volkswagen

Die Wartung mittels OTA, “over the air”, wird immer beliebter und VW möchte diesen Service in Zukunft anbieten. Dafür müssen aber technische Grundlagen geschaffen werden, die zum Teil schon vorhanden sind.

Für VW kommt es aber nicht in Frage, dass eine Wartung von Herstellerseite aus komplett entfällt. Aufgrund der Verkehrssicherheit sollten Bremsen und Bremsflüssigkeit auf jeden Fall regelmäßig kontrolliert oder ausgetauscht werden.

Der Hersteller gibt an, dass die Modelle e-Golf und e-up! alle 30.000 Kilometer zu einer Inspektion müssen. Hier wird lediglich der Innenraumfilter gewechselt. Nach 60.000 Kilometern oder drei Jahren wird dann die Bremsflüssigkeit erneuert. Für die ID.-Modelle ist ein Service spätestens nach zwei Jahren ohne Kilometerbegrenzung vorgesehen. Dort werden dann gleich in einem die Bremsflüssigkeit und der Innenraumfilter gewechselt.

Renault

Mit einem Renault sollten Sie einmal im Jahr zur E-Auto Inspektion fahren. Im ersten Jahr beschränkt sich die Wartung auf eine Durchsicht, im zweiten Jahr werden dann Innenraum- und Pollenfilter gewechselt, auch die Bremsen werden dann angesehen. Bei der ersten Wartung können Sie mit ca. 150 Euro rechnen, was wirklich günstig ist. Die zweite Wartung ist aufgrund des benötigten Materials etwas teurer. Die Bremsen halten dank Rekuperation lange und sind auch nach drei Jahren und 55.000 gefahrenen Kilometern noch nicht kaputt, da rosten sie eher.

Kia und Nissan

Bei Kia wird ebenfalls nicht auf Wartungen verzichtet. Man begründet dies ebenfalls mit dem Argument der Verkehrssicherheit. Der Fokus liegt auch hier auf den Bremsen und den Reifen. Dennoch gibt der Hersteller an, dass die Kosten für eine Wartung im Vergleich zu einem Verbrennermodell nur noch bei der Hälfte liegen sollen. Alle 12 Monate oder nach 15.000 Kilometern ist eine Wartung und eine Karosseriekontrolle beim e-Niro und e-Soul nötig.

Auch beim Nissan Leaf verhält es sich ähnlich. Nach einem Jahr kommt es zu einer Durchsicht, die ca. 85 Euro kostet. Nach zwei Jahren sind auch die Filter fällig, hier kommt man auf ca. 150 Euro Wartungskosten für das Elektroauto. Fernwartungen “over the air” werden weder bei Kia noch bei Nissan in näherer Zukunft angeboten werden.

smart und Mercedes

Wer einen smart fährt, muss jedes Jahr oder nach 20.000 gefahrenen Kilometern zur Inspektion in die Werkstatt kommen. “Over the air” ist bisher nicht vorgesehen. Anders bei Mercedes, der Hersteller nutzt diese Technologie bereits, um Ferndiagnosen zu stellen und Updates durchzuführen.

Tesla

Fast hätte man es sich denken können: Tesla setzt schon länger die Technik “over the air” ein, was Fernwartungen erlaubt. Das heißt, dass vor allem bei Softwareproblemen von einer Zentrale aus diese aktualisiert werden oder Fehler behoben werden können. Außerdem schreibt Tesla seiner Kundschaft keine Wartungsintervalle vor, gibt aber eine Empfehlung, alle zwei Jahre eine Inspektion am E Auto durchführen zu lassen.

 

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