E-Kennzeichen für Elektroautos – Vorteile und Voraussetzungen

02. Mai 2023 von

Dass es ein E-Auto-Kennzeichen für elektrisch betriebene Fahrzeuge gibt, dürfte für die meisten keine Neuheit mehr sein. Aber was genau ist ein E-Kennzeichen? Welche Vorteile bietet dieses Nummernschild und am wichtigsten: Wie können Fahrer:innen dieses Kennzeichen für ihr Elektroauto bekommen? Diese und weitere Fragen klären wir in diesem Artikel.

⏰ Kurz zusammengefasst

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Was ist ein E-Kennzeichen?

Was ist so ein E-Kennzeichen? Kurz und knapp: Das E-Kennzeichen ist ein Sondernummernschild für emissionsarme Autos. Wer einen Elektrowagen, einen Plug-in Hybrid oder ein Brennstoffzellen-Auto besitzt, kann den Wagen mit diesem Kennzeichen ausstatten und profitiert dann von einigen interessanten Vorteilen.

Das Sonderkennzeichen für Elektroautos ist in Deutschland seit 2015 erhältlich und wurde von der Bundesregierung eingeführt, um den Verkauf von Elektroautos zu fördern. Ob und welche Vorteile zu erwarten sind, muss die Kundschaft ob der unterschiedlichen Zuständigkeiten innerhalb der Verwaltung selbst herausfinden.

Hauptunterschied zum normalen Kennzeichen? Rein optisch unterscheidet dieses Nummernschild nur der Buchstabe “E” von der bekannten Variante. Das “E” befindet sich auf dem Kennzeichen dann ganz rechts, am Ende der Zahlenkombination. Bei Bedarf kann das Nummernschild auch als Wechsel- oder Saisonkennzeichen verwendet werden.

Welche Fahrzeuge bekommen ein E-Kennzeichen?

Folgende Fahrzeuge können ein E-Kennzeichen erhalten:

  • Batterie-Elektrofahrzeuge aller Klassen (E-SUV, E-Limousine, E-Kombi, E-Kleinwagen usw.)
  • Brennstoffzellen-Autos
  • Plug-in-Hybridfahrzeuge
  • Bei Transportern der Fahrzeugklasse N2 gilt: Der Wagen darf das zulässige Gesamtgewicht von maximal 4.250 Kilogramm nicht überschreiten und muss mit dem Führerschein der Klasse B gefahren werden dürfen.
  • M1: Autos und Wohnmobile
  • L3e und L4e: Motorräder
  • N1: Lieferfahrzeuge bis 3,5 Tonnen
  • L5e: Trikes (Dreirädrige Motorfahrzeuge)
  • L7e: Quads

E-Kennzeichen beantragen: Die Voraussetzungen

Wer ein Elektroauto beim Händler kauft, wird bemerkt haben, das Modell wird nicht von Haus aus mit einem E-Kennzeichen ausgestattet. Dieses Nummernschild muss sich die Kundschaft selbstständig besorgen. Und das ist gar nicht so einfach. Für das E-Kennzeichen müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Fällt Ihr Auto in eine der im oberen Abschnitt genannten Kategorien, können Sie mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass Sie ein E-Kennzeichen reservieren dürfen.

An der Zulassungsstelle werden außerdem einige Papiere benötigt. Wir haben die notwendigen Unterlagen für Sie hier zusammengetragen:

  • Fahrzeugschein
  • Fahrzeugbrief
  • Aktueller TÜV-Bericht bzw. Bericht der Hauptuntersuchung (HU)
  • Eigener Personalausweis oder Pass
  • eVB-Nummer des Fahrzeugs als Versicherungsbestätigung
  • Alte Nummernschilder, wenn vorhanden
  • Datenbestätigung oder Herstellernachweis über Erfüllung der Bedingungen des entsprechenden Gesetzes

Wirklich so viele Unterlagen? Das hört sich ungemein aufwändig und anstrengend an? Da müssen wir zustimmen. Jedoch ist dieser Akt nur ein einziges Mal notwendig. E-Kennzeichen sind nach Erhalt unbegrenzt gültig und müssen daher nur einmal beantragt werden.

Schnell sein lohnt sich: Wer sich ein Elektroauto zulegt, muss voraussichtlich bis 2030 keine KFZ-Steuer zahlen. Außerdem können Sie von weiteren Vorteilen profitieren – zum Beispiel von finanziellen Zuschüssen.

Sonderfall: E-Kennzeichen für Hybridautos

Eine Erteilung eines E-Kennzeichens für einen Plug-in Hybriden ist zusätzlich an gewisse Konditionen gebunden: Das Plug-in-Hybridfahrzeug muss einen CO2-Ausstoß von unter 50 Gramm CO2 pro gefahrenem Kilometer vorweisen können. Kann der Wagen rein elektrisch mindestens 60 Kilometer weit fahren, genügt dies als alternative Voraussetzung für die Beantragung des E-Auto-Kennzeichen.

Was sind mögliche Vorteile beim E-Kennzeichen und gibt es Nachteile?

Vorteile des E-Kennzeichens gibt es viele. Es verleiht Fahrenden viele Vorteile im Straßenverkehr. Jede Stadt darf jedoch selbst entscheiden, welche der folgenden Dinge für Fahrende mit E-Kennzeichen erlaubt sein sollen.

  • Auf ausgewählten öffentlichen Parkplätzen müssen keine oder wenig (Blockier)-Gebühren bezahlt werden.
  • Das Elektroauto darf kostenlos an ausgewählten öffentlichen Ladestationen geladen werden.
  • Auf bestimmten Straßen darf die Busspur verwendet werden.
  • Autos mit E-Kennzeichen sind teilweise von Durchfahrtsverboten und Zufahrtsbeschränkungen ausgenommen.

Bis dato sind die Vorteile der verschiedenen Städte leider noch nicht in einer gemeinsamen Datenbank erfasst. Daher sollten Sie sich am besten bei Ihrer Gemeinde direkt informieren.

Wir haben uns die Mühe gemacht, die Vorteile ein paar großer Städte aufzuschreiben:

Gebührenfrei parken

Diesen Vorteil können Sie in folgenden Städten nutzen – allerdings gelten auch hier teilweise Einschränkungen, die Sie vorher in Erfahrung bringen müssen:

  • Düsseldorf
  • Dortmund
  • Frankfurt
  • Hamburg
  • Leipzig
  • Köln (1 Stunde beim Tanken)
  • München (2 Stunden)

Kostenloses Laden

Der Geldbeutel freut sich, wenn Sie in folgenden Städten unterwegs sind:

  • Berlin
  • Dortmund
  • Bochum
  • Mainz

Auch hier gilt: Informieren Sie sich im Vorhinein, wo genau man kostenlos aufladen darf.

Busspur verwenden

An den anderen vorbei flitzen ohne im Stau zu stehen das kann in einer Großstadt auf jeden Fall ein Vorteil sein. Die Busspur darf in folgenden Städten befahren werden:

  • Düsseldorf
  • Dortmund
  • Essen
  • Karlsruhe

Beschränkungen von Zufahrt und Durchfahrtsverbote gelten nicht

Hier bekleckert sich nur eine einzige Stadt mit Ruhm. Diesen Vorteil hat man lediglich in

  • Essen

auf ausgewählten Straßen.

Nachteile des E-Auto-Kennzeichens

Nach dieser ellenlangen Liste an Vorteilen ist es Zeit, die Nachteile des E-Kennzeichens näher zu betrachten. Gibt es denn überhaupt welche? Durchaus, die Frage ist jedoch, wie schwer diese in Ihren Augen wiegen.

Ein recht eindeutiger Nachteil ist die Vielfalt verschiedener Regelungen auf kommunaler Ebene bezüglich des E-Nummernschildes. Damit nicht unbewusst in anderen Landkreisen Ordnungswidrigkeiten begangen werden, weil andernorts bekannte Vorteile dort nicht gelten, sollten Sie sich besser vorher informieren, welche Vorgaben gültig sind und welche nicht.

Einige dürften außerdem die pure Existenz des Buchstabens “E” schon als Nachteil empfinden – denn er nimmt Platz auf dem Nummernschild weg und sorgt eventuell dafür, dass das eigentliche Wunschkennzeichen nicht mehr passt. Wieviel Strom Ihr Auto letztlich verbraucht, ist mit E-Kennzeichen auch egal.

Häufige Fragen zum E-Auto Kennzeichen

E-Auto ohne E-Kennzeichen – gibt es eine Pflicht?

Es besteht keine Pflicht für Fahrer:innen von E-Autos, sich ein extra E-Auto-Kennzeichen anzuschaffen. Wem die Vorteile schlicht nicht wichtig sind oder wer kein Geld dafür ausgeben möchte, kann ein übliches Kfz-Kennzeichen nutzen.

Was kostet ein E-Nummernschild?

Die Kosten für ein E-Kennzeichen belaufen sich auf etwa 60 Euro: Davon gehen etwa 30 Euro an die Zulassungsstelle und 30 Euro an den Hersteller Ihrer neuen Nummernschilder. Für weniger als 40.000 Euro bekommen Sie schon ein hammerhartes Elektroauto-Rundum-Paket, mit dem Sie Ihr Elektroauto-Kennzeichen vollkommen auskosten können. Aber auch für unter 30.000 Euro ist so manche E-Auto-Perle zu haben.

Kann man ein E-Kennzeichen reservieren?

Selbstverständlich können Sie ein E-Kennzeichen reservieren. Beachten Sie jedoch, dass Sie nach der Reservierung keinen rechtlichen Anspruch auf das Kennzeichen haben.