Hypermiling: Was ist das und mögliche Gefahren

Hypermiling soll in Zeiten von hohen Benzin- und Dieselpreisen helfen, die Kosten für Sprit gering zu halten. Sprit sparen wollen wir alle, doch kann Hypermiling dabei helfen? Was ist das genau und kann dieser Trend sogar gefährlich werden? Wir haben die Antworten!

• Hypermiling ist eine Methode zum Sprit sparen
• Ursprung liegt in den USA
• Verschiedene Tricks für sparsames Fahren
• Geeignete Autos für Hypermiling
• Vorsicht: Manche Tipps sind gefährlich

Wenn Sie ein neues Auto suchen und erstmal nicht auf Hypermiling optimieren möchten, haben wir hier die top Neuwagen für Sie:

Was ist Hypermiling?

Die steigenden Spritpreise führen erwiesenermaßen zu einem veränderten Fahrverhalten bei viel Autofahrer:innen. Doch was genau ist Hypermiling? Ziel beim Hypermiling ist es, mit dem vorhandenen Kraftstoff derart sparsam umzugehen, sodass enorme Strecken mit nur einer Tankfüllung zurückgelegt werden können. Es geht also darum, so viel Sprit wie möglich zu sparen.

“Hyper” bezeichnet etwas “Übermäßiges, Übertriebenes”. “Miling” stammt derweil recht offensichtlich von der amerikanischen “Meile” ab. Hypermiling ist also eine Maßnahme, möglichst ökonomisch mit Kraftstoff umzugehen und die Reichweite des Autos zu erhöhen – aber auch, um die Umwelt zu schonen. Geübte Hypermiler können gut und gerne bis zu 2.000 Kilometer mit einer Tankfüllung schaffen. Der Rekord von 2.056 Kilometern wurde mit einem Skoda Superb Combi 2.0 TDI evo aufgestellt. Der Durchschnittsverbrauch lag bei 3,37 Liter auf 100 Kilometer.

Diesel- und Benzinpreise vergleichen

Hypermiling Tricks & Tipps – so geht’s

Wenig überraschend – wie der Begriff selbst schon vermuten lässt – nahm der Trend des Hypermiling seinen Ursprung in den USA. Der Einsatz mancher Hypermiling-Techniken erscheint unrealistisch, andere wiederum stellen ein zu riskantes Wagnis im Straßenverkehr dar – mehr dazu im letzten Punkt dieses Artikels. Überhaupt wird nicht über Tage und Wochen hinweg “gehypermiled”, sondern an einem Stück – ungünstig für Berufspendler:innen, die gerade eben ins Auto hüpfen und Hypermiling betreiben wollten. Vielfahrer:innen könnten dagegen aber profitieren.

Im Folgenden wollen wir Tipps von Hypermilern durchgehen:

• (Reifendruck leicht erhöhen):
  Dieser Tipp ist keine heiße Luft — und irgendwie doch. Um die Reibung zwischen Asphalt und Gummi zu dezimieren, können Sie besagte Luft in den Reifen pressen. Orientieren Sie sich jedoch an den Herstellerangaben zum Reifendruck und überschreiten Sie die vorgegebenen Werte nicht zu übermäßig. Immerhin stellen die Reifen den einzigen Kontakt des Autos zur Straße dar – in Sachen Sicherheit sollten Sie keine Abstriche machen, auch wenn Sie Sprit einsparen möchten.
• Verbraucher abstellen:
  Um den Kraftstoffverbrauch zu senken, können Sie auf den Betrieb bestimmter Verbraucher wie Radio, Klimaanlage oder Handyladung verzichten. Kommen Sie aber bitte nicht auf die glorreiche Idee, das Abblendlicht bei Dämmerung und Nacht zugunsten des Spritsparens abgeschaltet zu lassen.
• (Im Windschatten von Lkws fahren):
  Um den eigenen Windwiderstand zu verringern, empfehlen geübte Hypermyler das Verweilen im Windschatten vorausfahrender Lkws. Bei ausreichend Sicherheitsabstand mag das eine kluge Idee sein. Man sollte den Hypermiling-Wahn allerdings zügeln und nicht zu dicht am Heck des betreffenden Lkw kleben.
• (Langsam fahren):
  Auch hier hört sich der Tipp erstmal vernünftig an. Doch wer auf der Autobahn nur 80 km/h fährt, kann schnell zum Verkehrshindernis werden. Deshalb sollten Sie sich dann auch auf der rechten Spur aufhalten und genug Abstand halten.
• Unnötigen Ballast entfernen:
  Dieser Tipp ist durchaus alltagstauglich und logisch. Fahren Sie keine Dinge im Auto herum, die Sie nicht brauchen. Beispielsweise sollte eine Dachbox abmontiert werden, wenn sie nicht gebraucht wird, Getränketräger aus dem Kofferraum nehmen, oder sonstige Dinge, die sich im Auto so ansammeln. Alles an Mehrgewicht erhöht den Verbrauch.

Welche Autos eignen sich zum Hypermiling?

Wer hypermilen will, was das Zeug hält, ist wohl mit einem ohnehin sparsamen Wagen gut beraten. Daher empfehlen sich insbesondere vernünftige Kleinwagen und Familienautos, Elektroautos oder Plug-in-Hybride. Es folgt eine Auswahl besonders verbrauchsarmer Modelle:

Hypermiling als Gefahr im Straßenverkehr?

Manche Tipps zum Hypermiling sind für den Einsatz im normalen Straßenverkehr nicht geeignet oder können sogar gefährlich werden. Die folgenden “Tipps” sollten Sie deshalb nicht anwenden:

• Aerodynamik verbessern:
  Sie sind ein vernunftbegabtes Wesen – damit sollte es Ihnen möglich sein, den eigenen Verstand zu befragen: Welche Maßnahmen der Aerodynamik-Verbesserung sind zu riskant und welche können bedenkenlos ausgeführt werden? Vertretbar ist beispielsweise die Entfernung der Antenne vom Dach – wenn Sie ohnehin auf das Radio zugunsten des Hypermiling verzichten. Das Ende der Fahnenstange ist allerdings erreicht, wenn Sie ungeprüfte und nicht genehmigte Anbauteile am Wagen befestigen, Außenspiegel abnehmen oder Lufteinlässe abkleben. Unter solchen mehr als fragwürdigen Ideen leidet die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer:innen, ganz zu schweigen von der Motorsicherheit, wenn die Kühlung beeinträchtigt ist.
• Im Windschatten von Lkws fahren:
  Eine Verringerung des Windwiderstandes kann, wenn man vorausschauend und vernünftig fährt, eine gute Idee sein. Wer aber keinen ausreichenden Abstand zum vorausfahrenden Lkw hält, um das Hypermiling noch effektiver zu gestalten, gefährdet sich und andere. Außerdem leidet unter Umständen auch der eigene Geldbeutel, denn bei Abstandsmessungen können hohe Bußgelder verhängt werden.
• Reifendruck erhöhen:
  Wer den Reifendruck leicht erhöht, kann spritsparender unterwegs sein. Allerdings sollte man hier vorsichtig sein. Nicht umsonst gibt der Hersteller einen bestimmten Druck an. Diesen sollten Sie nicht signifikant überschreiten, denn das kann Auswirkungen auf den Bodenkontakt und damit auf Ihre Sicherheit haben.