Benzingemisch: Kann mein Auto E10 tanken – und lohnt sich das?

24. Mai 2023 von

Über zehn Jahre gibt es mittlerweile E10 Sprit an deutschen Tankstellen – doch die Vorurteile gegenüber dem Benzin mit Biokraftstoff-Anteil sind immer noch groß. Meist kommen sie davon, weil Autobesitzer:innen unsicher sind, ob ihr Fahrzeug den E10-Kraftstoff verträgt. Wir sagen dir alles zu E10, was du wissen musst.

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E10-Benzin: Wie setzt sich das Benzingemisch zusammen?

Der Kraftstoff E10 trägt seinen Namen nicht umsonst. Zusätzlich zum normalen Kraftstoff ist im E10-Benzin ein Ethanolanteil von 10 Prozent beigemischt. Auch das klassische Super-Benzin ist mit Ethanol gemischt, allerdings ist hier nur ein Anteil von 5 Prozent erlaubt.

Ethanol ist ein Biokraftstoff, der aus umweltverträglich angebauten Pflanzen besteht und jährlich eine große Menge CO2 einsparen kann. Meist wird der Biokraftstoff aus vergorenen Zuckerrüben, Getreide oder Zuckerrohr gewonnen – deshalb heißt er Biokraftstoff, denn er basiert auf Biomasse.

Kann mein Auto E10 tanken?

Die Spritpreise klettern und klettern, doch egal auf welchem Rekordhoch sie sich befinden – E10-Benzin wird trotz deutlich günstigerer Preise immer noch selten getankt. Das ergibt keinen Sinn, denn 90 Prozent aller Autos vertragen das Benzingemisch problemlos. Damit dunicht unwissentlich falsch tankst, ist an den Zapfsäulen ein Aufkleber mit der Aufschrift E10 angebracht. Um auf der sicheren Seite zu sein, kannst du dir einen Reservekanister zulegen.

Natürlich kannst du verschiedene Tricks zum Sprit sparen beherzigen, aber warum nicht von Anfang an schon günstiger tanken? Angesichts der aktuellen Benzinpreisentwicklung ist das doch eigentlich eine hervorragende Idee. Mit einer Tankkarte lässt sich je nach Tankverhalten auch noch zusätzlich bares Geld sparen.

Viele Vorurteile gegen E10-Benzin

Bei deutschen Autofahrer:innen gibt es laut einer ADAC-Umfrage jede Menge Vorurteile gegen das Tanken von E10-Benzin. Die Gründe sind vielfältig – und am Ende größtenteils widerlegbar. Wir haben die drei Hauptvorurteile gegen E10-Benzin für dich zusammengefasst:

1. Verträglichkeit und technische Bedenken

Gut die Hälfte der befragten Personengruppen gaben an, kein E10 zu tanken, weil sie Angst haben, dass ihr Auto das Benzingemisch nicht verträgt. Dieses Vorurteil hält sich hartnäckig, ist aber mittlerweile nicht mehr haltbar. Wie bereits erwähnt können 90 Prozent aller Pkws problemlos mit E10-Benzin fahren, ohne Schäden davonzutragen.

Wenn du dennoch unsicher bist, findest du einen entsprechenden Hinweis in der Bedienungsanleitung deines Fahrzeugs. Dort wird eindeutig darauf hingewiesen, ob der E10-Kraftstoff getankt werden darf oder nicht.

Auch eine Liste der Automobil Treuhand GmbH (DAT) gibt Auskunft über die E-10 Verträglichkeit von Kraftfahrzeugen. Wer also einen Reservekanister dabei haben will, kann problemlos E10 einfüllen – aber beachte die Regelungen für Kanister.

2. Nachteile bei der Funktionssicherheit

Dieses Vorurteil geht ein wenig in die Richtung der technischen Bedenken. Rund 23 Prozent der Befragten glauben, das Tanken von E10 könnte sich nachteilig auf die Funktionssicherheit, heißt, auf Lebensdauer und Verschleiß bestimmter Fahrzeugteile, auswirken. Wenn beispielsweise Leitungen oder Dichtungen porös werden, würde das ein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellen.

Auch diese Bedenken sind überflüssig. Bisher sind weder dem ADAC noch den Fahrzeugherstellern Motorschäden oder andere Problematiken wie eine defekte Zylinderkopfdichtung aufgrund von E10-Benzin bekannt.

3. Mehrverbrauch durch E10

In den Köpfen der Autofahrer:innen kursieren die Gedanken, dass E10 sozusagen schlechteres Benzin ist. Viele glauben, dass E10-Benzin zu einem deutlichen Mehrverbrauch führt, was die günstigeren Tankkosten sofort auffressen würde.

Auch das ist falsch! Das Tanken von E10 spart Geld. Es stimmt, dass Ethanol bessere Verbrennungseigenschaften hat und damit die Oktanzahl erhöht wird. Doch der Energiegehalt von Ethanol ist geringer als der von normalem Benzin. Es ist mit einem Mehrverbrauch von einem Prozent zu rechnen.

Mittlerweile konnten verschiedene Verbrauchsmessungen diesen Wert bestätigen. Einen höheren Mehrverbrauch gibt es nicht. Natürlich abgesehen von deiner Fahrweise und äußeren Einflüssen. Wer nur Kurzstrecken fährt, kann den Benzinverbrauch natürlich nach oben schrauben – das hat dann aber nichts mit E10 zu tun.

Was sind die Vorteile von E10-Benzin?

Entgegen der weit verbreiteten Meinung, E10-Benzin sei schlechter als Super-Benzin, hat das Biokraftstoffgemisch sogar einige Vorteile zu bieten:

  • Günstiger Preis
  • Umweltverträglichkeit
  • Weniger CO2-Ausstoß
  • Erdölvorräte werden geschont

Im Schnitt kostet E10 gute 6 Cent weniger als Super-Benzin. Das macht sich auf Dauer bemerkbar. Was die Umweltverträglichkeit angeht, macht Kleinvieh den meisten Mist. Das bedeutet, wenn du E10 tankst, trägst du mit dazu bei, dass unser Klima geschont wird. Das durch die Verbrennung von Ethanol freigesetzte CO2 wurde vorher durch die Pflanzen aus der Atomsphäre entzogen. In diesem Sinne ist die Verbrennung von Bioethanol zum Großteil klimaneutral.

Außerdem scheint der Stickoxid- und Feinstaubausstoß von Benzinern signifikant reduziert zu werden. Das bedeutet im Detail, dass die Verwendung von E10-Benzin die Stickoxidemissionen im Vergleich zu Super-Benzin um 25 Prozent verringert.

Kann ich E10 und E5 abwechselnd tanken?

Es spricht nichts dagegen, E10-Benzin und Super-Benzin mit 5 Prozent Ethanolanteil abwechselnd zu tanken. Auch mischen ist in Ordnung. Du hast keine Schäden zu befürchten, wenn dein Fahrzeug grundsätzlich E10-tauglich ist.