Autokauf: Mit welchen laufenden Kosten muss ich rechnen?
14. September 2021 von Irene Wallner

Für viele ist ein Leben ohne Auto undenkbar, denn gerade außerhalb der Städte ist man auf ein eigenes Fahrzeug angewiesen. Neben diesem wohnabhängigen Aspekt ist ein Auto heutzutage aber auch ein Lifestyle-Faktor, ein Hobby.
⏰ Kurz zusammengefasst
- Zulassungsgebühren fallen immer an
- Spritkosten sind der teuerste Part der laufenden Kosten
- Mindestens eine Kfz-Haftpflichtversicherung ist Pflicht
- Für Reparaturen und Wartung Geld auf die Seite legen
- Ein E-Auto ist weniger wartungsintensiv
- Jedes Auto verliert täglich an Wert
Je nach gewähltem Neuwagen sind die Anschaffungskosten für ein Auto meist überschaubar, doch damit ist es nicht getan. Ein Auto kostet jeden Tag Geld, ob es gefahren wird oder nicht. Wenn Sie sich für einen Neuwagen interessieren, haben wir hier unsere top Modelle für Sie zusammengefasst:
Modell | Angebote ab | |
Hyundai Ioniq 5 | 31.226 € | Angebote vergleichen |
Skoda Kodiaq | 25.733 € | Angebote vergleichen |
Renault Twingo Elektro | 12.438 € | Angebote vergleichen |
Cupra Formentor e-Hybrid |
28.147 € | Angebote vergleichen |
Citroen Berlingo | 16.376 € | Angebote vergleichen |
Das Auto nimmt einen immer größeren Stellenwert in unserem Leben ein – für den einen als pures Fortbewegungsmittel, für den anderen gleichzeitig als Ausdruck von Lebensqualität und Freizeitspaß. In Zeiten von Finanzierung und Leasing ist ein Neuwagen schnell angeschafft, vielleicht hat man ja auch gespart und kann seinen Neu- oder Gebrauchtwagen sofort bezahlen – egal wie der Autokauf vonstatten geht, eines sollte nie vergessen werden: die laufenden Kosten.
Wir haben im Folgenden zusammengefasst, welche Autokosten sowohl vor, als auch nach dem Neuwagenkauf entweder einmalig oder monatlich auf Sie zukommen.
Auto anmelden
Noch bevor es mit dem neuen Auto auf die Straße gehen kann, fallen bereits die ersten Kosten an. Denn ohne Anmeldung kein Autofahren. Zuständig für die Anmeldung ist die Zulassungsstelle Ihres Wohnortes. Zum Termin sind Personalausweis, Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief (bei Neuwagen reicht der Fahrzeugbrief), Kennzeichen und eVB-Nummer zum Nachweis einer KFZ-Versicherung vorzulegen.
Was die Anmeldung im Einzelfall kostet, ist von Kommune zu Kommune unterschiedlich. Grob sollten Sie aber mit 50 Euro rechnen. Je nachdem welche Bearbeitungsgebühren oder sonstige Kosten noch dazu kommen, erhöht sich der Betrag entsprechend. Anmeldekosten fallen nur einmal an, im Gegensatz zu den monatlich laufenden Kosten. Ist das Auto angemeldet, kann es also losgehen und meist führt der erste Weg zur Tankstelle.
Spritkosten
Wenn man von Kosten fürs Autofahren spricht, kommen einem sicher als erstes die Spritkosten in den Sinn. Die Ausgaben für Benzin oder Diesel sind Betriebskosten, die kontinuierlich anfallen und nur grob abzuschätzen sind. Das liegt daran, dass der Diesel- und Benzinpreis nicht jeden Tag gleich ist und auch nicht jeden Monat exakt die gleiche Kilometeranzahl gefahren wird. Einen ungefähren, monatlichen Kostenpunkt kann man aber dennoch berechnen. Die letzten Jahre waren von einem Auf und Ab der Spritpreise gekennzeichnet, was die monatlichen Verbrauchskosten teilweise enorm in die Höhe getrieben hat.
Der durchschnittliche Preis für Super E10 in Deutschland lag im Jahr 2020 bei 1,26 Euro für einen Liter, der Diesel schlug mit durchschnittlich 1,11 Euro pro Liter zu Buche. Diese vergleichsweise günstigen Preise waren der Corona-Pandemie geschuldet. In 2021 steigen die Preise wieder recht massiv an.
Wie Sie Ihre monatlichen Benzin- oder Dieselkosten berechnen können, sehen Sie anhand des folgenden Beispiels: Sie fahren in einem Jahr 15.000 Kilometer und ihr ihr Auto verbraucht auf 100 Kilometer 7 Liter Benzin. Mit einer Tankfüllung schaffen Sie 500 Kilometer und im Durchschnitt kostet der Liter Benzin 1,40 Euro. Wie viel Geld lassen Sie also jährlich an der Tankstelle?
Kosten | Rechnung |
jährliche Kilometerleistung | 15.000 Kilometer |
Kosten je Tankfüllung | 49 Euro |
Tankfüllungen je Jahr | 30 Tankfüllungen |
jährliche Gesamtkosten | 1.470 Euro |
Wenn Sie sich für ein Elektroauto entscheiden, wird der Kostenfaktor für den Strom nicht so hoch sein, denn der Verbrauch von E-Autos und die Kosten für den Strom sind nicht so hoch wie bei Verbrennermodellen.
Autoversicherung und Steuern
Steuer und Versicherung für Ihr Auto sind Fixkosten, die in regelmäßigen Abständen, meist einmal im Jahr, anfallen. In Deutschland ist jeder Fahrzeughalter verpflichtet, mindestens eine KFZ-Haftpflichtversicherung abzuschließen. Je nachdem, was Sie für ein Fahrzeug versichern möchten, variiert die Höhe der Versicherungskosten teilweise enorm. Auch die Region, in der Sie wohnen, hat einen Einfluss auf den Preis. Weiter kommt es auch auf die Schadensfreiheitsklasse des Versicherten an. Damit werden Fahrer von ihrem Versicherer belohnt, wenn Sie über mehrere Jahre unfallfrei fahren, die Beiträge reduzieren sich dann in bestimmten Abständen.
Das bedeutet aber gerade für Fahranfänger, dass sie beim Neuabschluss einer Versicherung mit anfangs erheblichen Kosten rechnen müssen. Informieren Sie sich deshalb, ob Sie nicht eine bestehende Versicherung übernehmen oder beispielsweise über Ihre Eltern den Wagen versichern lassen können. Auch das Alter zusätzlicher Fahrer und die Unterbringung des Autos (Garage oder Straße) beeinflussen die Höhe der Versicherungsprämie. Auch die Wahl des Autos für Fahranfänger kann sich auf die Versicherung auswirken.
Wenn Ihre Wahl auf ein E-Auto fällt, sollten Sie sich für spezielle Versicherungen für Elektroautos entscheiden, um optimal abgesichert zu sein.
Neben der Versicherung werden auch noch Steuern fällig. Die Kraftfahrzeugsteuer wird von der Bundesfinanzverwaltung erhoben. Wieviel Sie zu zahlen haben, hängt vom Hubraum und CO2-Ausstoß des Autos ab. Seit Januar 2021 gilt eine neue Kfz-Steuer, die Besitzer von Fahrzeugen mit hohem CO2-Ausstoß noch mehr zur Kasse bittet.
Inspektion und Reparatur
Fährt man einen Neuwagen, ist es vom Hersteller vorgeschrieben, während der Garantiezeit eine regelmäßige Inspektion vornehmen zu lassen. Je nach Hersteller, Modell und Werkstatt kann das richtig teuer werden. Halten Sie sich nicht an die vorgeschriebenen technischen Wartungen, kann es sein, dass bei einem Schaden die Garantie nicht mehr greift. Auch wenn nicht jährlich eine Inspektion fällig ist, können Sie dennoch etwas zur Seite legen. 150 bis 250 Euro im Jahr sind realistisch – solange nichts kaputt geht.
Eine Reparatur nach einem Unfall, Marderbisse oder Defekte an der Elektronik können gut und gerne mehrere hundert oder sogar tausend Euro kosten. Rechnet man die benötigte Arbeitszeit mit ein, liegt man dann im schlechtesten Fall bei 1.500 Euro oder mehr, wenn es ein Defekt ist, der sich nicht so schnell beheben lässt.
Steht bei Ihrem Gebrauchtwagen eine größere Reparatur an, sollten Sie sich überlegen, ob die Reparaturkosten im Verhältnis zum Fahrzeugwert stehen. Machmal ist der Gebrauchte nicht mal mehr so viel wert wie die Werkstattkosten. Bestehen Sie auf jeden Fall vor jeder Reparatur und auch vor jeder Inspektion auf einen Kostenvoranschlag. Damit können Sie im Voraus schon abschätzen, was auf Sie zukommt.
Die Wartung eines Elektroautos ist kostengünstiger und auch die Reparaturkosten halten sich hier in Grenzen, denn es gibt viel weniger Teile, die kaputt gehen können und inspiziert werden müssen.
Wertverlust Auto
Der Kaufvertrag ist erst wenige Minuten unterschrieben und schon beginnt für den Neuwagen der Wertverlust. Dabei ist es erstmal egal, ob der Wagen nur in der Garage steht oder ständig gefahren wird. Im ersten Jahr nach dem Kauf verliert das Auto am meisten. Bei einer Fahrleistung von 15.000 Kilometern muss man mit etwas über 20 Prozent Verlust rechnen. Das betrifft alle Fahrzeugklassen gleichermaßen.
Doch auch in den Jahren darauf verliert das Auto an Wert, fünf bis sechs Prozent pro Jahr sind da keine Seltenheit. Das ist unter anderem ein Grund, warum viele Neuwagenkäufer sich für einen Jahreswagen entscheiden. Zum Wertverlust trägt natürlich auch der Kilometerstand bei. Je mehr Laufleistung, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Abnutzung der Bauteile hoch ist. Das würde wiederum den Wert mindern.
Das Auto sollte allgemein in einem gepflegten Zustand sein. Wenn Sie wissen möchten, wie Sie Ihren Neuwagen richtig pflegen, lesen Sie sich unsere Tipps durch. Möchten Sie Ihr Auto verkaufen, dann tun Sie das am besten, bevor die Grenzen von 10.000, 50.000 oder 100.000 Kilometern Laufleistung überschritten sind. Käufer sind beim Überschreiten dieser Marken deutlich weniger bereit, einen höheren Kaufpreis zu zahlen. Auch Unfallwagen, Fahrzeuge ohne Scheckheft und Lack- oder Hagelschäden mindern den Wert und machen Schwierigkeiten beim Verkauf.