Mit dem Auto in den Urlaub: Tipps und Tricks
24. November 2021 von Irene Wallner

Mit dem Auto in den Urlaub ist vor allem für Familien die beste Möglichkeit, ein paar Tage Auszeit zu nehmen. Doch ganz so entspannt, wie man denkt, ist es meist nicht. Damit Ihre Urlaubsfahrt nicht zum Stressfaktor wird, haben wir einige Tipps für Sie und sagen Ihnen, was Sie beachten sollten.
Eine gute Vorbereitung ist Gold wert. Am besten kümmern Sie sich schon frühzeitig um die richtige Autopflege und nehmen in Übergangszeiten vorsichtshalber schon vor der Urlaubsfahrt den Reifenwechsel vor. Was sonst noch wichtig ist, lesen Sie im Folgenden.
Vor der Fahrt: Auto checken
Egal zu welcher Jahreszeit es in den Urlaub geht, ein Fahrzeugcheck sollte auf jeden Fall durchgeführt werden. Was alles überprüft werden muss und wie viel Zeit dafür beansprucht wird, ist abhängig davon, ob Winter oder Sommer ist. Der Winter-Check ist im Allgemeinen etwas zeitaufwendiger. Was Sie vor der Fahrt prüfen sollten:
Flüssigkeiten nachfüllen oder auffüllen lassen | ✅ |
Scheiben und Spiegel reinigen | ✅ |
Beleuchtung und Bremslicht prüfen | ✅ |
Warndreieck, Warnwesten und Verbandskasten | ✅ |
Schneeketten | ✅ |
Reifenprofil ausreichend | ✅ |
Luftdruck in Ordnung | ✅ |
wichtige Dokumente | ✅ |
Beliebte Urlaubsländer und ihre Regeln
Jedes Land hat seine eigenen Regelungen und wer sie nicht kennt oder missachtet, muss mit teilweise sehr hohen Strafen rechnen. Dazu gehört auch das Rauchen im Auto. Damit Sie in den deutschen Nachbarländern wissen, wie Sie sich verhalten müssen, haben wir die wichtigsten Punkte pro Land kurz zusammengefasst. Die Informationen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf Reisen mit dem Auto, für andere Fahrzeuge gelten teils abweichende Regelungen. Informieren Sie sich auch, wie Sie Parkscheiben im Ausland richtig anwenden und ob Sie Ihre elektronische Parkscheibe außerhalb Deutschlands verwenden dürfen.
Warnweste | Tagfahrlicht | Straßengebühr | Alkohol | Telefonieren | Höchstgeschwindigkeiten | |
Österreich | Ja, für alle Passagiere. | Nein | Autobahnen (Vignette), manche Tunnel | Grenzwert 0,5 Promille | Nur mit Freisprecheinrichtung | innerorts: 50 km/h außerorts: 100 km/h Autobahn: 130 km/h |
Italien | Ja, für alle Passagiere. | Ja, außerhalb geschlossener Ortschaften und auf Autobahnen. | Autobahnen | Grenzwert 0,5 Promille (Fahranfänger 0,0 Promille) | Nur mit Freisprecheinrichtung | innerorts: 50 km/h außerorts: meist 90 km/h Autobahn: 130 km/h |
Frankreich | Ja, für alle Passagiere. | Empfohlen, keine Pflicht. | Autobahnen | Grenzwert 0,5 Promille | Nur mit Freisprecheinrichtung | innerorts: 50 km/h außerorts: 90 km/h Autobahn: 130 km/h |
Spanien | Ja, für alle Passagiere. | Nein | Autobahnen | Grenzwert 0,5 Promille | Nur mit Freisprecheinrichtung | innerorts: 50 km/h außerorts: 90 km/h Autobahn: 120 km/h |
Slowenien | Ja, für alle Passagiere. | Ja | Autobahnen und Schnellstraßen (Vignette) | Grenzwert 0,5 Promille | Nur mit Freisprecheinrichtung | innerorts: 50 km/h außerorts: 90 km/h Autobahn: 130 km/h |
Kroatien | Ja, für alle Passagiere. | Ja | Autobahnen | Grenzwert 0,5 Promille (bis 24 Jahre 0,0 Promille) | Nur mit Freisprecheinrichtung | innerorts: 50 km/h außerorts: 90 km/h Autobahn: 130 km/h |
Ungarn | Ja, für alle Passagiere. | Ja | Autobahnen und Schnellstraßen (Vignette) | Grenzwert 0,0 Promille | Nur mit Freisprecheinrichtung | innerorts: 50 km/h außerorts: 90 km/h Autobahn: 130 km/h |
Wenn Sie mit dem E-Auto in den Urlaub fahren möchten, dann ist es wichtig, sich über Ladeinfrastruktur und Ladekosten im Vorhinein zu erkundigen. Genauso wie über anfallende Kosten wie Maut und Vignette in Österreich. Auch in der Schweiz muss man eine Vignette kaufen.
Tipps & Tricks
Damit der Urlaub schon bei der Anfahrt entspannt beginnen kann, haben wir ein paar Tipps für Sie zusammengestellt, die Ihnen beim Einladen, Zeitmanagement und der Kinder-Animation auf der Fahrt helfen können.
Richtig beladen
- nicht überladen
- schwere Sachen sicher und rutschfest verstauen
- ausreichende Sicht nach hinten
- wichtiges Gepäck griffbereit
Zu viel eingepackt ist schnell und das ist sicher den Meisten schon passiert. Fährt man mit dem eigenen Auto in den Urlaub, muss man noch nicht einmal auf Gewichtsbeschränkungen achten und auch sperrige Gegenstände wie ein Tretroller oder Fahrräder können problemlos mitgenommen werden. Doch hier tut sich schnell ein Problem auf: Wie soll das alles in den Kofferraum passen? Vor allem, wenn Camping im Auto betrieben werden soll, ist die Masse an Gepäck groß. Alle, die in ihrer Kindheit Tetris gespielt haben, könnten nun einen Vorteil haben.
Spaß beiseite, das richtige Beladen des Autos ist eine ernste Angelegenheit, immerhin geht es um Ihre Sicherheit. Auf jeden Fall muss eine ausreichende Sicht nach hinten gegeben sein, dass heißt, dass der Kofferraum nicht bis zur Decke vollgeladen werden darf. Sieht man nicht, was hinter einem passiert, kann es schnell gefährlich werden. Schwere Gegenstände müssen außerdem hinter der Rücksitzbank verrutschsicher verstaut werden. Wir müssen sicher nicht erläutern, was ein beim Bremsen nach vorne geschleuderter Gegenstand anrichten kann. Wer Schweres zusätzlich noch mittig einlädt, profitiert von einem verbesserten Fahrverhalten aufgrund guter Gewichtsverteilung.
Bei Kombis empfiehlt es sich, ein Trenngitter zwischen Rückbank und Kofferraum anzubringen, das erhöht die Sicherheit zusätzlich. Wer nicht nur den Kofferraum, sondern auch das Dach mittels Dachbox belädt und an die Anhängerkupplung zusätzlich einen Fahrradträger anbringen möchte, sollte kurz einen Blick in die Bedienungsanleitung des Autos werfen, um ein Überladen zu vermeiden. Manche Fahrzeuge haben eine überraschend geringe Zuladung, zumal Kinder und Partner ja auch noch ein wenig Gewicht mitbringen. Fährt man überladen mit dem Auto über längere Zeit, kann es zu Defekten führen, die teuer werden können.
Sollen auch die Fahrräder mitgenommen werden? In den Kofferraum passt wohl keines mehr, dort lagert ja schon das Gepäck. Ein Dachträger oder ein Fahrradheckträger kann hier Abhilfe schaffen.
Losfahren – nur wann?
- Typische Anreisetage vermeiden
- ausgeruht losfahren
- Ferienzeit wenn möglich meiden
- Nachts losfahren
Wer sich hier richtig entscheidet, kann sich viel Stress ersparen. Wann die richtige Zeit zum Losfahren ist, hängt entscheidend davon ab, ob man in den Schulferien fahren muss oder nicht. Sind die Kinder noch klein, sollten Sie das nutzen und sich nicht auf die Ferienzeit beschränken – denn Stau ist hier vorprogrammiert. Wenn man, wie die Meisten, nur innerhalb der Ferien fahren kann, sollten Sie das bedenken und schon von Anfang an mehr Zeit einplanen und das Nervenkostüm zusätzlich polstern – gerade, wenn man mit einem Baby im Auto reisen will.
Unabhängig von den Schulferien ist die Tatsache, dass eine Urlaubsfahrt anstrengend ist. Dementsprechend ist eine überstürzte Abreise nach einem anstrengenden Arbeitstag nicht zu empfehlen. Ruhen Sie sich aus und starten Sie den Urlaub entspannt und erholt. In den meisten Hotels gilt der Samstag als typischer An- und Abreisetag, dass heißt, dass hier erst recht viele Autos auf den Straßen zu finden sein werden. Legen Sie den ersten Urlaubstag am besten auf einen anderen Wochentag. Viele schwören auch auf die Fahrt in der Nacht, weil da die Straßen frei sind und die Kinder auf der Rückbank schlafen. Das kann helfen, eine Garantie für eine staufreie Fahrt gibt es aber auch hier nicht.
Proviant nicht vergessen
- erspart teures Raststätten-Essen
- genug trinken
- Proviant in Griffnähe
Einer der Vorteile am Urlaub mit dem Auto ist, dass man sich Proviant von zuhause einpacken kann und nicht an überteuerten Raststätten essen muss. Doch unterschätzen sie die Fahrt nicht, es kann länger dauern als gedacht. Deshalb ist darauf zu achten, dass genug Essen und Trinken in den Rucksack wandert, um alle Familienmäuler zufrieden zu stellen. Vor allem im Sommer ist genug Wasser das A und O, denn man kann nie wissen, hinter welcher Kurve der nächste Stau lauert. Wer genug Flüssigkeit zu sich nimmt, kann sich besser konzentrieren und Fehler vermeiden.
Tipp: Apropos Sommer, bei warmen Temperaturen kommt schonmal der Gedanke, die Schuhe beim fahren doch lieber auszuziehen. Ob das eigentlich erlaubt ist und was Ihre Kfz Versicherung dazu sagt, haben wir in unserem Ratgeber zum Thema barfuß Auto fahren für Sie zusammengefasst.
Auf dem neuesten Stand sein
- Navikarten aktualisieren
- klassische Straßenkarten mitnehmen
- Funktionsfähigkeit prüfen
Gute Vorbereitung ist alles – oder zumindest schon die halbe Miete. Wer sein Equipment auf dem neuesten Stand hat, muss sich nicht ärgern. Gemeint ist hier vor allem das Navigationssystem. Je nachdem, wo man Urlaub machen will, sollten die passenden Karten auf das Navi geladen werden, hat man die Karten bereits, prüfen Sie ob ein Update notwendig ist. Auch, wenn man sich heutzutage auf die Technik verlässt, kann es nicht schaden für den Fall der Fälle auch eine klassische Karte dabei zu haben. Ein Straßenatlas der Urlaubsstadt ist ebenfalls sinnvoll.
Spielsachen der Kinder einpacken
- macht die Fahrt angenehmer
- Ratespiele während der Fahrt
- nicht zu viele Spielsachen
Auf längeren Fahrten langweilt sich der Nachwuchs, da sollte für ausreichend Beschäftigung gesorgt werden. Das ist auch für den Schutz der eigenen Nerven gut, denn nörgelnde Kinder auf der Rückbank können schnell die Urlaubsstimmung zerstören. Hörbücher, Kuscheltiere oder Malsachen sind gute Beschäftigungsmaterialien aber auch klassische Familienspiele wie “Ich sehe was, was du nicht siehst” machen die lange Fahrt für die Kleinen angenehmer.
Regelmäßige Pausen einlegen
- mit Kindern häufiger
- fördert Konzentrationsfähigkeit
- zu lange Strecken vermeiden
Pausen sind wichtig, denn Autofahren zerrt an der Konzentration und auch das Sitzfleisch wird strapaziert. Da sollten regelmäßige Pausen eingelegt werden, auch wenn mal gerade niemand auf die Toilette muss. Wenn man mit Kindern unterwegs ist, dann wird eine Pause alle zwei Stunden empfohlen, sind Babys mit an Bord, sollte nach 1,5 Stunden bereits Rast gemacht werden. Allgemein ist eine Fahrt von mehr als 500 Kilometern am Tag nicht ratsam, wobei es auch darauf ankommt, ob man die gesamte Strecke alleine fahren muss oder einen Zweit- oder sogar Drittfahrer mit im Auto hat.
Straßengebühren beachten
- vorab informieren
- eventuell schon vorher bezahlen
- kostenlose Routen in Erwägung ziehen
Die meisten beliebten Urlaubsländer rund um Deutschland verlangen Straßengebühren. In Italien, Kroatien oder auch Frankreich ist eine streckenbezogene Maut fällig. Sie wird nach zurückgelegten Kilometern berechnet und an Mautstationen abgerechnet. Außerdem ist teilweise eine Sondermaut zu zahlen, vor allem für die Fahrt über Brücken, Pässe oder durch Tunnel verlangen vor allem Österreich, die Schweiz oder Italien Gebühren. Am bekanntesten ist sicher die Vignette, die für das Fahren auf Autobahnen und Schnellstraßen unter anderem in Österreich, Ungarn und der Schweiz verpflichtend ist. Relativ neu sind Gebühren für das Befahren der städtischen Umweltzonen oder die sogenannte City-Maut. Wer diese Gebühren missachtet, hat mit einem hohen Bußgeld zu rechnen. Deshalb informieren Sie sich auf jeden Fall rechtzeitig vor der Fahrt über die Regelungen in Ihrem Urlaubsland. City-Maut verlangen unter anderem Frankreich, Italien, Norwegen und Malta.