Stauraum auf dem Dach – Dachboxen im Vergleich: Preis, Größe und Handhabung

17. Oktober 2023 von

Sie möchten mit Ihrem treuen Gefährt in den Urlaub reisen, fürchten sich allerdings schon vor der Gepäckflut im Kofferraum? Eine variable und praktische Transporterweiterung wäre hilfreich. Wie gut, dass es Dachboxen gibt! Mittels Dachreling oder anderer Systeme lässt sich eine Dachbox für zusätzlichen Stauraum meist schnell montieren und wieder entfernen. Alles rund um die Dachbox, empfohlene Modelle sowie Alternativen erfahren Sie in diesem Artikel!

⏰ Kurz zusammengefasst

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Dachboxen-Test

Dachboxen-Tests klären, welche Boxen qualitativ sowie in praktischen Angelegenheiten die Nase vorne haben. Sowohl der ADAC als auch die Auto Bild haben 2023 Dachbox-Tests durchgeführt und dabei Dachboxen auf Herz und Nieren geprüft. Im Test mitgewirkt haben nicht nur die üblichen Verdächtigen – Thule Dachboxen, Atera Dachboxen oder Kamei Dachboxen –, sondern auch günstigere Modelle wie die ATU Dachbox namens Norauto Bermude 400 oder die preiswerte G3 Reef 580 Dachbox.

Testergebnisse

Wenig überraschend kann sich in den Tests jeweils eine Thule Dachbox durchsetzen. Hier zeigt sich die langjährige Erfahrung des Herstellers – sowie die Qualität und die einfache Handhabung der Dachboxen.

Die ersten drei Plätze aus dem ADAC-Test von 2023 werden von folgenden Modellen belegt:

Dachbox Testsieger ADAC
Modell Durchschnitts-
note
Preis
Thule Motion XT L 1,9 590 €
Kamei Oyster 450 2,1 630 €
Atera Casar L 2,2 500 €

Derweil sieht das Siegertreppchen aus dem Auto-Bild-Test folgendermaßen aus:

Dachbox Testsieger Auto Bild
Modell Durchschnitts-
note
Preis
Thule Force XT Black
Aeroskin L
1,7 600 €
Atera Casar L 1,7 500 €
Hapro Trivor 440 1,7 510 €

Dachboxen im Vergleich

An dieser Stelle möchten wir die beiden Testsieger miteinander vergleichen. Die Thule Dachboxen schneiden in den Tests sowohl bei der Handhabung als auch bei Mehrverbrauch und Stauraum gut bis sehr gut ab.

Testsieger-Vergleich Thule Dachboxen
Thule Motion XT L Thule Force XT
Black Aeroskin L
Preis 450 – 750 € 450 – 650 €
Fassungsvermögen 450 Liter 450 Liter
Maße außen 195 x 89 x 44 cm 196 x 78 x 43 cm
Gewicht 19,5 kg 18,7 kg
Montage PowerClick-
Schnellbefestigungs-
system
PowerClick-
Schnellbefestigungs-
system
Zusätzlicher Spritverbrauch 1,05 Liter/100 km 0,9 – 1,3 Liter/100 km
Lautstärke der Windgeräusche
bei 130 km/h
k.A. 70 dB

Faltbare Dachboxen

Neben den herkömmlichen Dachboxen mit Hartschale sind auf dem Markt auch faltbare Dachboxen erhältlich. Sie sind praktische und platzsparende Alternativen für zusätzlichen Stauraum auf Reisen. Bei Bedarf lässt sich diese innovative Art von Dachbox leicht montieren und nach Gebrauch zusammenfalten, um sie möglichst kompakt zu lagern.

Ideal ist eine faltbare Dachbox daher für Menschen, die nur gelegentlich zusätzlichen Stauraum benötigen. Beispiele für brauchbare faltbare Dachboxen sind die Thule Softbox Ranger 500, die faltbare Fischer Dachbox sowie die Dachbox Bermude 4500 Flex von ATU.

Was muss man bei der Nutzung einer Dachbox beachten?

Eine Dachbox ist mit Sicherheit praktisch, muss jedoch mit Bedacht verwendet werden. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie bei der Nutzung einer Dachbox achten sollten.

  • Dachlast:
    Überprüfen Sie vor der Nutzung die maximale Dachlast Ihres Fahrzeugs. Diese ist meist im Handbuch oder an der Innenseite des Türrahmens angegeben. Das Gesamtpaket aus Dachbox, Trägersystem und Ladung darf diese Grenze nicht überschreiten, um die Stabilität des Fahrzeugdachs nicht zu gefährden. Ähnliches gilt auch für Dachzelte.
  • Trägersystem:
    Zur optimalen Sicherung verwenden Sie am besten ein hochwertiges und kompatibles Trägersystem, das speziell auf Ihr Fahrzeug ausgelegt oder für die Dachbox angepasst ist. Die Träger sollten sicher und fest am Dach montiert sein. Am einfachsten ist die Montage, wenn Sie nach den Herstellervorgaben im Handbuch vorgehen.
  • Sprit-Mehrverbrauch:
    Besonders aerodynamisch wertvoll sind Dachboxen nicht. Eine Dachbox erhöht den Luftwiderstand des Fahrzeugs, was zu einem höheren Spritverbrauch führt. Schätzungsweise steigt der Mehrverbrauch an Kraftstoff um 5 bis 20 Prozent, je schneller Sie fahren, umso mehr Kraftstoff wird zusätzlich verbrannt. Praktizieren Sie am besten spritsparendes Fahren, indem Sie die Geschwindigkeit reduzieren.
  • Ladungssicherung:
    Stellen Sie vor der Fahrt sicher, dass die Ladung innerhalb der Dachbox sicher untergebracht ist, um ein Verrutschen zu verhindern. Eine polternde Dachbox oder gar auf der Straße herumfliegendes Transportgut sollten Sie besser vermeiden. Es empfiehlt sich, schwerere Gegenstände weiter unten und zur Fahrzeugmitte zu platzieren, um das Gleichgewicht in der Dachbox zu erhalten.
  • Fahrverhalten:
    Pfeifender Wind und eine luftige Böe – eine Dachbox beeinflusst das Fahrverhalten des Fahrzeugs. Besondere Vorsicht ist bei Seitenwinden, schnellen Kurven, beim Ein- und Ausfahren auf Autobahnen oder auch bei Aquaplaning geboten.
  • Höhe des Fahrzeugs:
    Bevor Sie in das nächste Parkhaus einfahren, überlegen Sie besser noch einmal – ist die Dachbox noch oben befestigt? Um Sachschäden und peinliche Blicke zu vermeiden, bedenken Sie, dass die Dachbox die Gesamthöhe des Fahrzeugs erhöht. Niedrige Brücken, Parkhäuser und andere niedrige Durchfahrten auf Ihrer Route sollten Sie umfahren und meiden.
  • Wartung und Reinigung:
    Um die Sicherheit der Dachbox zu gewährleisten, sollten Sie ihren Zustand regelmäßig überprüfen, insbesondere vor langen Urlaubsfahrten. Ein zusätzlicher, prüfender Blick auf das Trägersystem und die Befestigungselemente kann darüber hinaus auch nicht schaden.

Dachbox kaufen oder mieten?

Dachbox leihen wie ein Auto beim Carsharing oder lieber gleich komplett kaufen? Ob Sie eine Dachbox mieten oder kaufen sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die Sie bedenken sollten. In unserer Pro-Contra-Liste wollen wir die Vor- und Nachteile der jeweiligen Anschaffungsmethode beleuchten.

Bevor Sie eine endgültige Entscheidung treffen, gehen Sie in sich und fragen Sie sich: Wie oft benötige ich eine Dachbox? Wie viel Stauraum brauche ich? Verfüge ich über genügend Platz zur Lagerung einer gekauften Dachbox? Ist der finanzielle Aspekt oder die Bequemlichkeit wichtiger für mich?

Dachbox kaufen

Vorteile

  • Langfristige Nutzung: Wenn Sie regelmäßig eine Dachbox benötigen, kann der Kauf sinnvoll sein. Immer dann, wenn Sie für die Dachbox Gebrauch haben, können Sie sie unkompliziert und ohne Absprachen nutzen, ohne zusätzliche Mietkosten tragen zu müssen.
  • Keine Planung nötig: Eine gekaufte Dachbox löst sich nicht in Luft auf und verschwindet auch nicht hinterrücks, um beim nächsten Mietanbieter wieder aufzutauchen. Sie haben die Dachbox jederzeit zur Verfügung und müssen nicht im Voraus planen oder zur Vermietstation fahren.
  • Kosten sparen: Auf lange Sicht könnte der Kauf für Sie wirtschaftlicher erscheinen, wenn Sie fest damit planen, die Dachbox mehrmals pro Jahr über viele Jahre hinweg zu verwenden.

Nachteile

  • Anschaffungskosten: Der Kauf einer Dachbox kann unter Umständen teuer sein, gerade wenn Sie sich gegen Billigware und damit für hochwertige oder spezialisierte Produkte entscheiden. Zwischen 300 und 1.500 Euro ist die Auswahl groß. Gerade wenn Sie eine Fahrzeughersteller-Dachbox wie eine BMW-Dachbox oder eine Mercedes-Dachbox kaufen, muss das Spendierhöschen lockerer als sonst sitzen.
  • Lagerung: Wird die Box nicht gebraucht, sollte Sie des spritschonenden Fahrens wegen vom Dach entfernen. Sie muss aber irgendwo gelagert werden – ausreichend Platz zur Lagerung der Dachbox ist daher ein Muss. Sie sollte am besten vor Witterungseinflüssen geschützt untergebracht werden, genauso wie es sich für eine Wallbox empfiehlt.

Dachbox mieten

Vorteile

  • Kurzfristig anschaffen: Wenn Sie nur gelegentlich von einer Dachbox Gebrauch machen müssen, kann die Miete im Vergleich zum Kauf kostengünstiger sein. Letztlich zahlen Sie nur für die Zeit, die während des Einsatzes der Box vergeht.
  • Flexible Planung: Je nach Vermietstation und individuellen Bedürfnissen können Sie verschiedene Arten von Dachboxen leihen. Damit können Sie jede Transportherausforderung flexibel planen.
  • Keine Lagerung: Sie müssen keinen Platz in der vollen Garage freischaufeln, wenn Sie die Dachbox nur mieten möchten. Ist der Einsatz beendet, kehrt die Dachbox zurück zum Vermietenden – ganz nach dem Motto “aus den Augen, aus dem Sinn”.

Nachteile

  • Langfristige Kosten: Sind Sie doch öfter auf die Nutzung einer Dachbox angewiesen, wird sich die Miete im Laufe der Zeit summieren und teurer sein als der Kauf.
  • Planung erforderlich: Die Box ist leider nicht immer griffbereit. Mieten Sie sie, muss die Dachbox im Voraus reserviert, rechtzeitig abgeholt und zurückgegeben werden.

Alternativen zur Dachbox

Wenn Sie nun der Meinung sind, Dachboxen seien unpraktisch, unästhetisch oder nicht geräumig genug, können Sie selbstverständlich einige Dachbox-Alternativen in Betracht ziehen. Hierzu gehören die sogenannten Heckboxen, Heckträger sowie simple Anhänger.

Heckbox

Bei Heckboxen handelt es sich um spezielle Koffer oder Behälter, die am Heck des Fahrzeugs befestigt werden, häufig mithilfe der Anhängerkupplung. Sie bieten einen geschlossenen Stauraum für Gepäck, Ausrüstung oder andere Gegenstände. Solche Heckboxen zeichnen sich dadurch aus, dass sie leicht zu montieren sind und zusätzlichen Stauraum bieten, ohne dass sie die Aerodynamik des Fahrzeugs beeinträchtigen.

Somit wird der Spritverbrauch weniger negativ beeinflusst wie bei einer Dachbox. Allerdings kann der Zugang zum Kofferraum erschwert sein, wenn die Heckbox montiert ist. Die Box und ihre Befestigung sollten Sie vor Fahrtantritt immer gründlich prüfen, damit keine unvorhergesehenen Zwischenfälle eintreten. Bedauerlich ist darüber hinaus auch das sich von der Dachbox unterscheidende Boxformat. Einige Utensilien können Sie unter Umständen nicht platzsparend verstauen: Für den Fahrradtransport sind Heckboxen beispielsweise nicht geeignet.

Heckträger

Wer keine Lust auf eine Box hat, darf auch zu einem Heckträger greifen. Dabei handelt es sich um spezielle Gestelle, die am Heck des Fahrzeugs angebracht werden und je nach Design Platz für Fahrräder, Gepäck oder anderes sperriges Transportgut bieten. Vom Fahrradheckträger bis hin zum Gitterheckträger ist das Portfolio groß, ähnlich wie die Preisvarianz.

Anhänger

Anhänger bieten eine flexible Lösung für den Transport großer Mengen an Gepäck, Fahrrädern, Campingausrüstung für Ihren Campingbus und sperrigen Gegenständen. Es stehen verschiedene Anhängertypen zur Wahl, darunter geschlossene Modelle mit Deckel für zusätzlichen Schutz vor Witterungseinflüssen oder offene mit mehr Stauraum nach oben. Für solche Anhänger ist eine sichere Anhängerkupplung Pflicht, beachten Sie auch die maximale Anhängelast Ihres Fahrzeuges. Große Anhänger sind im Übrigen dafür bekannt, den Kraftstoffverbrauch des Autos zu erhöhen, insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten.

Fragen zum Thema Autodachbox

Es sind noch nicht alle Ihre Fragen rund um die Dachbox geklärt worden? Vielleicht bekommen Sie hier die gewünschten Antworten.

Wie schnell darf man mit einer Dachbox fahren?

Mit einer Dachbox auf dem Fahrzeug sollte die Geschwindigkeit den Herstellerrichtlinien und -empfehlungen sowie dem Rat bestimmter Autoclubs Folge folgen, also zwischen 120 km/h und 130 km/h.

Lohnt es sich, eine Markendachbox zu kaufen?

No-Name oder Marke? Der Kauf einer Markendachbox bietet Vorteile wie höhere Qualität, Passgenauigkeit, Sicherheit und besseren Kundenservice. Solche Premium-Dachboxen sind jedoch deutlich teurer als vergleichbare Billigprodukte. Wir empfehlen die Berücksichtigung der Kundenbewertungen im Netz, des individuellen Budgets sowie der Nutzungshäufigkeit, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können.

Welchen Mehrverbrauch bringt eine Dachbox?

Der Mehrverbrauch durch eine Dachbox kann je nach Fahrzeugtyp, Geschwindigkeit und Form der Dachbox variieren. Studien zeigen, dass der Kraftstoffverbrauch um mehr als 18% steigen kann. Höhere Geschwindigkeiten und eine ungünstige aerodynamische Form der Dachbox können den darüber hinaus Mehrverbrauch weiter erhöhen. Es ist ratsam, die Geschwindigkeit zu reduzieren und aerodynamische Dachboxen zu wählen, um den Mehrverbrauch zu minimieren.