Elektronische Parkscheibe – anbringen, einstellen, StVO-Konformität

07. August 2023 von

Eine elektronische Parkscheibe wirkt dem Vergessen einer herkömmlichen Parkscheibe und der Falscheinstellung entgegen – klingt zu gut, um wahr zu sein? Finden wir nicht, denn eine automatische Parkuhr bekommen Sie schon ab 20 Euro. Einige dieser digitalen Parkscheiben sind jedoch nicht zulässig und verfügen über keine Typengenehmigung. In diesem Artikel verraten wir Ihnen, welche elektronischen Parkscheiben zugelassen sind und welche Bedingungen Sie erfüllen müssen.

⏰ Kurz zusammengefasst

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Was ist eine elektronische Parkscheibe?

Kennen Sie das? Sie verlassen nur kurz Ihren Wagen und kommen mit einem belegten Brötchen aus der Backstube zurück et voilà – offensichtlich haben Sie vergessen, die für Ihren Parkplatz eigentlich erwünschte Parkscheibe hinter die Windschutzscheibe zu legen. Das Gesetz schläft nämlich nie und hat Sie mit 20 Euro Bußgeld für Ihre Schlamperei abgestraft. Immerhin gibt es hierfür keine Punkte in Flensburg.

Gäbe es da bloß ein praktisches Helferlein, das bereits an der richtigen Stelle liegt und automatisch die richtige Ankunftszeit einstellt – Moment, das gibt es tatsächlich!

Wir sprechen hier von einer digitalen Parkscheibe. Eine solche automatische Parkscheibe wird dauerhaft in einem Eck an der Windschutzscheibe befestigt und registriert das Abstellen des Motors, sodass direkt die korrekte Ankunftszeit eingestellt wird. Wegen dieser speziellen technischen Fähigkeit benötigt eine elektronische Parkuhr eine Typengenehmigung, genau wie auch ein nachträglich eingebautes Tagfahrlicht eine Betriebserlaubnis braucht. Eine solche soll ausschließen, dass die Elektronik die Zeit verbotenerweise umstellt, um die Parkdauer zu verlängern.

Neben der benötigten Genehmigung bedarf es des korrekten Aussehens bei einer digitalen Parkscheibe: Denn nicht jede beliebige Parkscheibe ist StVO-konform. Natürlich muss das Display der Scheibe gut ablesbar sein: Die Zahlenhöhe sollte mindestens zwei Zentimeter betragen, außerdem sollte das Display im 24-Stunden-Zeitformat ausgeführt sein. Hierüber ist die Aufschrift “Ankunftszeit” erforderlich. Die Parkuhr selbst beziehungsweise das zwingend erforderliche P-Symbol im viereckigen Rahmen muss Weiß und Blau gefärbt sein.

Die elektronische Parkscheibe einstellen – so geht’s

Ihre Mithilfe beim Einstellen der automatischen Parkuhr ist nicht gefragt – immerhin funktioniert die Parkscheibe elektronisch und stellt ohne Ihr Zutun die richtige Ankunftszeit ein.

So stellt die Parkuhr selbstständig fest, wann Sie den Motor abschalten, und registriert die Uhrzeit – kommen Sie beispielsweise um 15:36 Uhr auf einem Parkplatz an, stellt die Parkscheibe automatisch 16:00 Uhr als Ankunftszeit ein. Auch bei einer herkömmlichen Parkscheibe stellen Sie auf die nächste halbe Stunde nach Ihrer Ankunft ein.

Wo muss man die elektronische Parkscheibe anbringen?

Die elektronische Parkscheibe sollte gut sichtbar von innen hinter der Frontscheibe angebracht werden. Oft liefern die Parkscheiben-Produzent:innen Saugnäpfe, Klebepads oder Magnetstreifen mit, mit denen die digitale Parkscheibe permanent an der Scheibe befestigt werden kann. Ein weiteres elektronisches Helferlein mit Nachrüst-Option ist ein praktisches Head-up-Display, das Fahrinformationen in der Windschutzscheibe spiegelt.

Welche Nachteile kann eine elektronische Parkscheibe haben?

Man sollte meinen, die Vorzüge einer elektronischen Parkscheibe übertreffen die Nachteile um ein Vielfaches – und durchaus kann man die Erleichterung über das Wissen, stets über eine korrekt eingestellte Parkuhr zu verfügen, als großen Vorteil betrachten.

Die Nachteile einer automatischen Parkscheibe betreffen eher die Nutzbarkeit an sich: Je nach Sonneneinstrahlung und Display-Helligkeit kann es sein, dass die Ankunftszeit nicht oder nur sehr schlecht ablesbar ist. Außerdem sollten Sie bedenken, dass Sie elektronische Parkscheiben mit Klebepads nur in einem einzigen Fahrzeug nutzen können. Hat die Uhr jedoch Magnete oder Saugnäpfe zur Befestigung, lässt sie sich einfach ausbauen und in einem anderen Auto einsetzen.

Daneben sollten Sie die Parkscheibe auch regelmäßig auf Ihre Funktionstüchtigkeit überprüfen – eventuell müssen Sie auch mal die Batterien wechseln. Am besten deponieren Sie ein paar frische Batterien in Ihrem Handschuhfach, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Im Handschuhfach können auch Dokumente wie der Fahrzeugschein untergebracht sein.

Ist eine digitale Parkscheibe erlaubt?

Ja, unter bestimmten Bedingungen ist die Nutzung einer elektronischen Parkscheibe gestattet. Damit der Einsatz StVO-konform ist, muss die Parkuhr über eine Typengenehmigung verfügen. Auf infrage kommenden automatischen Parkscheiben können Sie zudem eine Zulassungsnummer erblicken, die einen Hinweis auf die Nutzungserlaubnis gibt. Eine elektronische Parkscheibe ist nämlich nur dann zulässig, wenn sie nach der Uhrzeiteinstellung nicht weiterläuft, sondern konstant dieselbe Uhrzeit wiedergibt. In Gebieten, wo Sie nur mit Bewohnerparkausweis stehen dürfen, hilft Ihnen eine Parkscheibe leider nicht weiter.

Elektronische Parkscheibe mit StVO-Zulassung

Eine StVO-konforme elektronische Parkscheibe muss diverse Anforderungen erfüllen, um eingesetzt werden zu dürfen: So müssen sowohl ein weiß-blaues P-Symbol sowie die Aufschrift “Ankunftszeit” enthalten sein, die Ziffern benötigen eine Mindestgröße von zwei Zentimetern, die Uhr sollte im 24-Stunden-Zeitformat ausgeführt sein und nicht mitlaufen, nachdem sie einmal eingestellt wurde.

Werden diese Bedingungen auf einer elektronischen Parkscheibe eingehalten, erhält die betreffende Scheibe eine Typengenehmigung. Nur mit einer solchen Typengenehmigung darf sie im Straßenverkehr eingesetzt werden. Von daher raten wir von dubiosen Angeboten mit mitlaufenden Parkuhren ab – denn so laufen Sie Gefahr, mit ordentlichen Bußgeldern zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Dubiose Angebote werden Ihnen im Übrigen auch beim Leasing begegnen: Finger weg vom Leasing ohne SCHUFA und Vorsicht bei Angeboten ohne Anzahlung!

Sonderfall mitlaufende Parkscheibe – Nutzung verboten

Ein Träumchen wäre es doch, wenn die Parkscheibe über einen kleinen integrierten Motor verfügen würde, welcher Ihre Ankunftszeit regelmäßig anpasst und so die Parkdauer ohne Ihr Zutun verlängert. Tatsächlich können Sie solche mitlaufenden Parkscheiben-Modelle käuflich erwerben, doch ist deren Einsatz überhaupt erlaubt? Eindeutige Antwort: Nein. Der Traum von der mitlaufenden Parkscheibe ist ausgeträumt, wenn es nach den gesetzlichen Bestimmungen des deutschen Staates geht.

Unter einer bestimmten Prämisse jedoch können Sie mitlaufende Parkscheiben nutzen – vorausgesetzt, Sie erfüllen die übrigen Anforderungen. Während der Fahrt können Sie die mitlaufende Parkscheibe eingeschaltet lassen. Haben Sie sich in eine Parklücke manövriert, müssen Sie den Mitlauf-Motor aber abschalten – so erfassen Sie die exakte Ankunftszeit manuell und verhindern ein Bußgeld von mindestens 20 Euro wegen der mitlaufenden Uhrzeit.

Nutzung von automatischen Parkscheiben im Ausland

Ist die von Ihnen genutzte Parkscheibe offiziell für die Nutzung in Deutschland durch das Kraftfahrt-Bundesamt zugelassen, kann sie normalerweise auch innerhalb der EU genutzt werden. Wir empfehlen Ihnen jedoch, nicht unnötig Bußgelder zu riskieren und vor der Nutzung im Ausland lieber noch einmal das Internet oder eine Telefonnummer zu konsultieren, die Ihnen hierüber Auskunft gibt.