Reifenwechsel: Anleitung, Zeitpunkt und Kosten

22. März 2024 von

Nach dem Winter und nach dem Sommer heißt es für Autobesitzer Reifen wechseln. Doch jedes Jahr ist man wieder unsicher, wann der richtige Zeitpunkt zum Wechseln ist. Soll man selbst Hand anlegen oder in die Werkstatt fahren? Wir sagen dir, wann du am besten von Winterreifen auf Sommerreifen wechselst und umgekehrt – und was die Vor- und Nachteile beim Reifenwechsel zu Hause sind.

Kurz zusammengefasst

Wenn du erstmal ein neues Auto brauchst, bei dem du dir dann über den Reifenwechsel Gedanken machen kannst, haben wir hier die top Neuwagen-Modelle für dich:

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Reifenwechsel oder Radwechsel?

Umgangssprachlich wird beim Wechsel von Sommer- auf Winterräder – oder umgekehrt – zwar vom Reifenwechsel gesprochen, technisch gesehen ist das aber nicht richtig. Verstehen wird es trotzdem jeder.

Radwechsel: Beim Radwechsel wird das ganze Rad abmontiert und gegen ein anderes getauscht. Also genau der Vorgang, der beim “Reifenwechsel” gemeint ist.

Reifenwechsel: Wer seinen Reifen wechseln will, der muss dafür in eine Werkstatt gehen. Denn genau genommen wird bei einem Reifenwechsel auf dieselbe Felge ein neuer Reifen montiert und dieser muss dann neu ausgewuchtet werden.

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Reifen wechseln?

Es gibt Arbeiten, die erledigt man ungern, doch man kommt nicht an ihnen vorbei – so geht es den meisten mit dem Reifenwechsel. Wenn sich Sommer oder Winter dem Ende zuneigen, verlangt das Auto nach anderen Reifen. Ein genaues Datum zu bestimmen ist schwierig, aber ein paar Anhaltspunkte gibt es dennoch.

  • Von O bis O
  • Je nach Region unterschiedlich
  • Besser nicht zu früh wechseln

Wer schon dabei ist, kann auch schon mal das Cabriodach reinigen, damit das Auto bereit ist für die erste Ausfahrt.

Welche Anhaltspunkte für den richtigen Zeitpunkt gibt es?

Der altbekannte Rat, mit den Winterreifen von Oktober bis Ostern zu fahren, stimmt nach wie vor. Allerdings variiert je nach Region der Zeitpunkt. Kann es im Süden Deutschlands auch Anfang Oktober – vor allem nachts – schon zu frostigen Temperaturen kommen, wird man im Norden meist bis Ende Oktober warten können. Genauso ist es auch mit Ostern. Blitzeis ist dabei ebenfalls nicht ausgeschlossen.

Am besten, du hörst den aktuellen Wetterbericht und richtest dich nach den Vorhersagen. Bei solchen Wetterverhältnissen kann auch mal die Scheibe zugefroren sein – auch von innen.

Wer aber sicher mit dem Auto durch den Herbst kommen und einer Schleudergefahr entgegenwirken will, sollte auf jeden Fall nicht zu lange warten, wenn es Zeit für Winterreifen ist. Auch die Gefahr durch Aquaplaning steigt, wenn man die falschen Reifen aufgezogen hat.

Zu frühes Wechseln ist für die Reifen und auch die eigene Sicherheit genauso ungünstig, wie ein zu später Wechsel. Das liegt an der unterschiedlichen Beschaffenheit von Sommer- und Winterreifen, die du auf jeden Fall vor jedem Wechsel genau auf Schäden untersuchen solltest. Deshalb ist es nicht ratsam im Sommer mit Winterreifen weiterzufahren.

Was bedeutet “situative Winterreifenpflicht” in Deutschland?

In Deutschland gibt es keinen genauen Zeitpunkt zu dem definiert ist, dass Winterreifen aufgezogen sein müssen. Hierzulande gilt eine situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet, dass das Fahren mit Sommerreifen auf Straßen im winterlichen Zustand verboten ist. Winterliche Zustände herrschen dann, wenn „Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte“ vorgefunden werden.

Wer sich dennoch mit Sommerreifen erwischen lässt, muss mit einem Bußgeld von 60 Euro rechnen und erhält einen Punkt in Flensburg. Schlimmer wird es, wenn man dazu noch andere Verkehrsteilnehmer:innen behindert (80 Euro Bußgeld) oder einen Unfall baut (120 Euro).

In manchen Nachbarländern gilt zwar keine Winterreifenpflicht, dafür müssen gegebenenfalls Schneeketten aufgezogen werden.

Reifen selber wechseln – Schritt für Schritt

Wer sich dafür entscheidet, den Radwechsel selbst in die Hand zu nehmen, der sollte sich Zeit nehmen und einige Dinge beachten. Wir haben eine kurze Anleitung für dich:

1. Radschrauben lösen

Wenn die Räder noch auf festem Boden stehen, ist es einfacher die meist sehr festgezogenen Schrauben zu lösen. Aber nur ein wenig, damit das Rad noch etwas am Auto hält.

2. Wagen aufbocken

Bocke den Wagen mithilfe eines Wagenhebers auf und drehe die Schrauben vollständig heraus. Passe dabei auf, dass du die Schrauben nicht verlierst – denn sie passen genau für dein Auto. Was ist beim Radwechsel mit einem Wagenheber zu beachten?

  • Nur an den festgelegten Aufnahmepunkten ansetzen
  • Nur auf stabilem und rutschfesten Untergrund verwenden

3. Rad abnehmen und beschriften

Nimm das Rad ab und beschrifte es. Du solltest mit Kreide oder einem haftenden Stift vermerken, wo das Rad montiert war. War es beispielsweise vorne links, dann kannst du VL als Abkürzung verwenden. Das ist wichtig, denn beim nächsten Wechsel musst du wissen, ob es ein Vorder- oder Hinterrad war. Je nachdem, ob dein Auto einen Frontantrieb oder Heckantrieb hat, erkennst du womöglich auch an der Reifenabnutzung, wo die Räder hingehören.

4. Rad säubern

Außerdem solltest du das abgenommene Rad vom Schmutz der letzten Saison befreien. Ein Reifenspray macht Sinn, denn es macht den Reifen geschmeidiger und verhindert Rost. Ist der Reifen abgefahren, solltest du den Altreifen entsorgen und dich um einen neuen Reifensatz kümmern.

5. Neues Rad aufstecken

Stecke das neue Rad auf, setze die Schrauben ein und ziehe diese leicht an. Je nachdem was für ein Auto du hast, können die Räder relativ schwer sein. Wenn ihr den Wechsel zu zweit vornehmt, solltet ihr auch das Rad gemeinsam aufsetzen.

6. Wagen absenken und Schrauben festziehen

Senke den Wagen leicht ab, sodass das Rad blockiert. Dann ziehe die Schrauben mit Hilfe eines Drehmomentschlüssels fest. Wenn du mit allen Rädern fertig bist, solltest du den Reifendruck prüfen, damit du auch sicher unterwegs bist.

Wie lange ein Radwechsel auf eigene Faust dauert, hängt natürlich ganz von deinen Fertigkeiten und deiner Geschwindigkeit ab. Anfänger:innen werden etwas mehr Zeit als Fortgeschrittene einplanen müssen. Am besten funktioniert der Reifenwechsel aber zu zweit.

Während des gesamten Prozesses empfiehlt es sich darauf zu achten, dass mit den Werkzeugen keine Kratzer im Felgenmetall entstehen, insbesondere wenn es sich um teure Alufelgen handelt. Eine Felgenreparatur ist unnötig und teuer.

Welches Werkzeug braucht man, um Räder zu wechseln?

  • Stabiler Wagenheber
  • Unterstellbock
  • Radkreuz
  • Drahtbürste oder Schwamm zum Reinigen
  • Drehmomentschlüssel

Reifenwechsel selber machen

Reifenservice in der Werkstatt

Wer nicht das passende Werkzeug zu Hause hat oder sich einfach nicht die Hände schmutzig machen möchte, der hat natürlich die Möglichkeit, sein Fahrzeug in die Werkstatt zu bringen. Das kostet Geld und wer nicht früh genug einen Termin vereinbart hat, wird sich mit vielen Reifenwechsel-Kunden um die freien Termine streiten müssen.

Doch es gibt natürlich auch Vorteile, die ein Werkstattbesuch mit sich bringt. Dazu gehört, dass die Räder nach dem Wechseln ausgewuchtet werden können, was das Fahrverhalten verbessert und die Sicherheit erhöht. Außerdem wirft der Kfz-Mechatroniker einen Blick auf die Bremsen und kann hier ebenfalls Rückmeldung zum Zustand geben. Außerdem ist es möglich, die Reifen bis zum nächsten Wechsel einlagern zu lassen, was vor allem dann sinnvoll ist, wenn man zuhause unter Platzmangel leidet. Fällt dein Reifenwechsel-Termin mit der Inspektion zusammen, wird auch gleich noch ein Ölwechsel vorgenommen.

Wenn du Runflat-Reifen aufgezogen hast, dann musst du sowieso eine Werkstatt aufsuchen, denn die Kontrollsensoren müssen optimal sitzen, damit die Reifen auch tun können, wofür sie da sind.

Reifenwechsel – Kosten in der Werkstatt

Wie so oft heißt es auch beim Reifenwechsel: Wer’s selber macht, spart Geld. Wenn du deine Schlappen also in Eigenarbeit austauschst, sparst du dir die Kosten für den Service in der Werkstatt. Ob du das Geld in die Hand nimmst, um deine Reifen einlagern zu lassen, ist hingegen eine Frage des Platzes und des Aufwandes.

Erscheint dir der Gummitausch angesichts einer fehlenden Hebebühne oder eines gebrechlichen Rückens zu kompliziert, gehe lieber zum Spezialisten. Was für einen Reifenwechsel-Service zu bezahlen ist, hängt von der Werkstatt ab. 40 Euro kann ein Reifenwechsel aber gut und gerne kosten.

Reifen einlagern – Kosten in der Werkstatt

Wenn du zu Hause keinen Platz hast, um deine Räder anständig zu lagern, dann kannst du das auch in einer Werkstatt machen. Das Einlagern von Reifen in der Werkstatt ist natürlich nicht umsonst. Was die genauen Kosten sind, hängt aber strak von der Region ab, in der du wohnst. Die Spanne ist groß und liegt bei ca. 20 Euro bis 80 Euro für eine Saison.