Was ist ESP beim Auto – und was bedeutet die Warnleuchte?

24. Oktober 2022 von

Seit 2014 ist das ESP beim Auto für alle zugelassenen Pkws in Europa Pflicht. Das waren gleich zwei Abkürzungen in einem Satz. Auch wenn sie oft praktisch sind, verliert man im alltäglichen Kürzel-Dschungel gerne mal die Orientierung. Wenn Sie hier gelandet sind, fragen Sie sich wahrscheinlich auch, was ESP eigentlich bedeutet. Bestimmt irgendetwas mit Sicherheit, oder? Wir werden sehen. Im folgenden Text erfahren Sie, was das ESP ist und kann, wann es aufleuchtet oder ob es Sinn macht, das ESP auch mal auszuschalten.

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Was ist das ESP beim Auto?

Das Buchstabenwort “ESP” bedeutet in seiner langen Form “Elektronisches Stabilitätsprogramm”. Der Schleuderschutz hilft dabei, Ihren Wagen in kritischen Situationen zu stabilisieren. Mittels Sensoren erkennt das Assistenzsystem, wenn der Wagen ins Schleudern gerät oder auszubrechen droht. Es misst also die Lenkbewegung der Fahrerin oder des Fahrers und zusätzlich die Querbeschleunigung des Autos. Das ESP greift dann ein, wenn Fahrtrichtung und der Lenkwinkel nicht übereinstimmen, indem einzelne Räder abgebremst werden. Bei starker Glätte oder Blitzeis ist das ESP aber leider keine Hilfe mehr.

Beispiel: In einer Kurve wirkt die Sicherheitshilfe dem Ausbrechen des Hecks entgegen, indem das in der Kurve äußere Vorderrad abgebremst und gleichzeitig die Motorleistung abgeregelt wird. Um Untersteuern zu vermeiden, beeinflusst die Sicherheitsassistenz auf das kurveninnere Hinterrad des Autos ein.

Besonders gut funktioniert das ESP auf einem trockenen sowie ebenen Untergrund, aber auch bei Glätte oder Rollsplitt kann es Unfälle vermeiden. Die aktuellen Systeme können sogar in den Lenkvorgang eingreifen und unterstützen dabei, die gewünschte Spur zu halten. Das ESP wird je nach Autotyp auch ESC (Electronic Stability Control), VSC (Vehicle Stability Control) oder DSC (Dynamic Stability Control) genannt.

Doch egal, wie der Stabilisierungs-Assistent abgekürzt wird, die Sicherheit des Fahrzeuges wird deutlich erhöht und ist nicht nur für Fahranfänger ein absolutes “Must have” – genau wie das Antiblockiersystem. Trotzdem ist an dieser Stelle auch wichtig zu erwähnen, dass das ESP kein Allzeit-Schutzengel ist, der eine unvernünftige Fahrweise erlaubt. Dennoch profitieren vor allem Fahranfänger und Gelegenheitsfahrer, die aufgrund mangelnder Praxis auf glatten Straßen schnell mal über- oder untersteuern.


Was bedeutet es, wenn die ESP Warnleuchte leuchtet?

Ein Wagensymbol auf zwei Spurrillen leuchtet orange oder gelb auf? Das ist Ihre ESP-Anzeige. Meistens ist die ESP-Lampe kurz zu sehen, nachdem das Fahrzeug gestartet wurde. Leuchtet die Schleuderschutz-Lampe aber während des Fahrens auf, erkennt die Fahrzeugelektronik Handlungsbedarf und das ESP greift gerade durch Abbremsen eines oder mehrerer Räder ein. Das kann folgende Gründe haben:

1) Zu schnelle Kurvenfahrten
2) Aquaplaning
3) überraschende Brems- oder Ausweichsituationen

Besteht keine kritische Fahrsituation mehr, sollte die ESP-Lampe wieder ganz ausgehen. Ändert sich bei einer normalen Fahrt der Blinkrythmus, oder leuchtet die Stabilisierungsanzeige sogar dauerhaft, sollten Sie das nicht einfach ignorieren. Es könnte sich um eine Störung handeln, weshalb die Bordelektronik des Autos das ESP abgeschaltet hat. Dabei geht es oft um einen Defekt am ESP-System, der genauer von einer Fachwerkstatt definiert werden muss. Wichtig ist aber: Es besteht keine Gefahr. Nach dem Ausschalten des ESP funktioniert Ihr Fahrzeug wie gewohnt weiter.

Dennoch sollten sie vorsichtiger und noch bewusster als sonst fahren, wenn die ESP-Lampe durchgehend leuchtet. Vermeiden Sie zum Beispiel hektische Lenk- und Bremsmanöver, bis Sie die Stabilitätshilfe von einer Fachwerkstatt reparieren lassen. Ein gut gemeinter Tipp an dieser Stelle: Warten Sie damit nicht zu lange. Bei einem Unfall kann es mit der Versicherung Ärger geben, wenn das ESP nicht funktionsfähig war. Es könnte sogar sein, dass Sie Ihren Versicherungsschutz deshalb verlieren. Ohne ESP kommt Ihr Auto auch nicht durch den TÜV.

In jedem Fall ist es gut zu wissen, was Ihr Fahrzeug mitteilen möchte, wenn ein Lämpchen leuchtet. Und das ist gar nicht so einfach, bei den vielen Kontrollleuchten im Auto.


Kann man das ESP beim Auto ausschalten?

Bei wenigen Autos (mit Ausnahme von älteren Modellen) kann das ESP heute noch manuell ausgeschaltet werden. Bei neuen Autos ist es  in der Regel nur möglich, einen Teil des ESP zu deaktivieren: Die Antriebsschlupfregelung (ASR).

Wie schaltet man das ESP beim Auto aus?

Suchen Sie (meistens in der Mittelkonsole) einen Knopf mit der Aufschrift “ESP off” oder ähnlich und drücken Sie diesen ca. 3 Sekunden lang, um das ESP auszuschalten.

Bei modernen Autos lässt sich in bestimmten Ausnahmesituationen über das Setup-Menü nur die Funktion ASR (Antriebsschlupfregelung) als Teil des ESP ausschalten – alle weiteren stabilisierenden Eigenschaften bleiben erhalten. Im Betriebshandbuch finden Sie weitere wichtige Infos.

Wann sollte man das ESP ausschalten?

Es gibt Situationen, in denen ein top-modernes Stabilisierungssystem auch nicht helfen kann oder sogar kontraproduktiv arbeitet. In diesen Ausnahmefällen macht es durchaus Sinn, das ESP auszuschalten oder bei modernen Autos über das Setup-Menü die Teilfunktion ASR (Antriebsschlupfregelung) vorübergehend zu deaktivieren:

– Auf schneebedeckten Straßen/Steigungen
– Beim Fahren mit Schneeketten
– Beim Autorennsport (z. B. zum Driften)

Vergessen Sie nicht, nach dem (Teil-)Ausschalten des ESP, das Sicherheitssystem wieder anzustellen, sobald Sie sich wieder in einer normalen Fahrsituation befinden.

Häufige Fragen zum ESP

Wenn noch Fragen offen sind, haben wir hier einige Antworten auf oft gestellte Fragen für Sie:

Ist ESP wichtig?

Ja. Das ESP ist eine sehr wirkungsvolle Assistenzfunktion, um Unfälle zu verhindern, indem es Ihr Fahrzeug in kritischen Situationen stabilisiert, wenn es zu schleudern oder auszubrechen droht. Es bremst in der jeweiligen Situation ein oder mehrere Räder und regelt die Motorisierung ab. Zudem ist das ESP seit 2014 für alle zugelassenen Fahrzeuge in Europa Pflicht. Das bedeutet zum Beispiel, dass Sie ohne Stabilisierungsprogramm nicht durch den TÜV kommen.

Wann sollte man ESP einschalten?

Das ESP greift von alleine ein, sobald die Sensoren erkennen, dass Ihr Wagen ins Schleudern gerät oder auszubrechen droht. Falls Sie aufgrund einer Ausnahmesituation (z.B. verschneite Steigung) das EPS manuell deaktiviert haben, sollten Sie die Stabilisierungshilfe anschließend gleich wieder einschalten und eingeschaltet lassen.

Was bedeutet es, wenn ESP leuchtet?

Wenn das ESP bei ungewohntem Fahrverhalten wie abruptes Bremsen oder schnelles Kurvenfahren aufleuchtet, bedeutet das, dass der Fahrassistent gerade Handlungsbedarf erkennt und deshalb eingreift. Blinkt die ESP-Anzeige ungewöhnlich oder leuchtet sogar dauerhaft während einer normalen Fahrt, deutet das auf eine Störung hin. Die Stabilitäts-Unterstützung wurde deshalb ausgeschaltet.

Sie sind neugierig geworden, welche Fahrassistenten es noch gibt? Und was die alles können? Wir haben einen Überblick zu Fahrassistenzsystemen für Sie.