E-Auto Akku tauschen: Aufwendig und teuer!

09. April 2025 von

Der Akku ist das Herzstück eines jeden Elektroautos, doch wie bei allen Batterien lässt auch die Leistungsfähigkeit eines E-Auto-Akkus mit der Zeit nach. Doch wann ist der Austausch des Akkus sinnvoll und wie teuer wird es? In diesem Ratgeber erklären wir, warum und wann der Wechsel des Akkus erforderlich sein kann, welche Faktoren die Kosten beeinflussen und ob es möglicherweise günstigere Alternativen gibt.

Erfahre auch, wie du die Lebensdauer deines Akkus maximieren kannst und wann der Austausch wirklich notwendig ist, um weiterhin von der vollen Leistung deines E-Autos zu profitieren.

⏰ Kurz zusammengefasst

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Wann kommt ein Tausch der E-Auto Batterie in Frage?

Zu Beginn gleich etwas Positives: Die Akkus der meisten E-Auto Hersteller können im Falle eines Defekts sehr häufig repariert werden, weil die Batterien modular aufgebaut sind. Mehrere Batteriezellen sind in einem Zwischengehäuse zu einem Modul kombiniert, so können defekte Batteriezellen ausgetauscht werden und nicht der gesamte Akku.

Auch wenn es selten vorkommt, kann es sein, dass eine Reparatur nicht mehr ausreicht. Sollte die Kapazität des Akkus stark nachgelassen haben, kann über einen Akkutausch nachgedacht werden. Allerdings lohnen sich die hohen Kosten nur, wenn das Auto noch nicht alt ist. Anfangs ist der Akku (und auch der Verschleiß!) durch die Herstellergarantie abgesichert. Sollte in dieser Zeit ein Problem auftreten, müsste der Hersteller haften.

Leistungsverlust & Lebensdauer der E-Auto Batterie

Der Akku eines E-Autos hält länger als gedacht – und auch länger, als die Hersteller ihre Garantie geben. Doch mindestens 8 bis 10 Jahre sind in der Akku-Garantie abgedeckt und die Speicherleistung soll mindestens bei 70 Prozent liegen. Neueste Erkenntnisse zeigen, dass die Batterie aber durchaus auch deutlich länger halten kann – bis zu 300.000 Kilometer und bis zu 20 Jahre. Doch das ist noch nicht vollkommen ausgetestet.

Lebensdauer verlängern: Das hilft

  • Kein zu häufiges Schnellladen
  • Extreme Temperaturen vermeiden
  • Akku möglichst im Bereich von 20 bis 80 Prozent halten

Der Unterschied zwischen AC-Laden und DC-Laden ist vor allem, dass der Akku beim DC-Laden schneller voll wird – dafür schadet die Schnellladung den Batteriezellen auch mehr als das Laden an der heimischen Wallbox oder an öffentlichen Wechselstrom-Ladestationen.

Ein E-Auto Akku fühlt sich am wohlsten zwischen 20 und 25 Grad Außentemperatur – in Deutschland hat man dieses angenehmen Temperaturfenster eher selten. Meist ist es wärmer oder kälter, Ladeleistung und Reichweite können sich dann verringern und es kann zu Ladeverlusten kommen. Natürlich haben die Batterien der E-Autos für heiße Tage Kühlsysteme und an kalten Tagen ist ein Wärmepumpe sinnvoll. Wenn möglich versuche dein E-Auto nicht zu extremen Temperaturen auszusetzen.

Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, gerade wenn man mit dem E-Auto in den Urlaub fährt. Aber im normalen Alltag ist es am besten für den Akku, wenn du ihn nicht unter 20 Prozent fallen lässt und ihn nicht über 80 Prozent lädst. Das schont die Batteriezellen und verhilft dem Akku zu längerer Haltbarkeit.

E-Auto_Batterien_BMW

E-Auto Akku tauschen: Diese Kosten fallen an!

Für den relativ unwahrscheinlichen Fall, dass du den Akku deines E-Autos tauschen lassen musst, solltet du einiges an Geld auf der Seite haben.

Was kostet eine Batterie für ein E-Auto?

Die Kosten für eine E-Auto-Batterie variieren stark. Dabei kommt es vor allem auf die Kapazität anje höher diese ist, desto teurer wird der Akku. Ein kompletter Akku kann gut und gerne 20.000 Euro kosten. Das du den kompletten Akku austauschen lassen musst, ist aber ein sehr unwahrscheinliches Szenario. Falls es Probleme geben sollte, können auch einzelne Batteriezellen ausgetauscht werden. Günstig ist das zwar auch nicht aber es bewegt sich zur Not noch im Rahmen des Möglichen.

Hier ein paar Beispiele von Herstellern:

  • Preis für ein Modul bei VW: ca. 1.450 Euro
  • Preis für ein Modul bei BMW: ca. 1.800 Euro
  • Preis für ein Modul bei Renault: ca. 1.500 Euro

Diese Preise sind allerdings rein die Kosten für die Ersatzteile – der Einbau kostet nochmal extra.

Komplizierter Einbau

Arbeitszeit ist teuer und der Einbau von Batteriemodulen in E-Autos ist kompliziert. Die Hersteller geben kaum konkrete Preise für den Einbau an, denn der Aufwand hängt stark davon ab, wo das defekte Modul verbaut ist. BMW hatte vor einiger Zeit für den jetzt nicht mehr verfügbaren i3 einen Arbeitsaufwand von 2,5 Stunden veranschlagt, um den Hochvolt-Speicher aus- und einzubauen sowie ein Modul zu ersetzen. Da wären wir bei ungefähr 500 Euro.

Renault gab sechs bis zwölf Stunden Arbeitszeit an – hier wäre man sicher bei 1.000 bis 2.000 Euro. Am Ende kann es also schnell sehr teuer werden.

Akkuverschleiß oder Defekt: Gilt die Garantie?

Auch wenn du jetzt vielleicht kurz schlucken musstest – die Kosten drohen dir erst, wenn die Gewährleistungsfrist abgelaufen ist. Außerdem geben die Hersteller Garantien für den Akku, die meist 8 Jahre oder 160.000 Kilometer einschließen. Geht der Akku innerhalb dieser Zeit kaputt oder verliert er so viel Kapazität, dass er unter 70 Prozent Gesundheitszustand fällt, greift die Akkugarantie. Die Reparatur muss dann der Hersteller übernehmen.

Nio_Akkutausch

Nio Power Swap: So funktionieren Wechselbatteriesysteme

Der chinesische Autohersteller Nio hat als erster Hersteller Wechselbatteriesysteme ins Spiel gebracht. In China hat Nio bereits eine gute Infrastruktur an Wechselstationen aufgebaut. Diese sehen aus wie eine Garage und der Tausch der Batterie funktioniert voll automatisiert. Du fährst dein Auto hinein und dann wird die Batterie des E-Autos aus dem Unterboden ausgebaut und ein neuer Akku eingesetzt.

Angeblich dauert die ganze Prozedur lediglich fünf Minuten – deutlich kürzer als eine Schnellladung. In einer Wechselstation wird dein leerer Akku durch einen vollen getauscht und dort wieder geladen. Ist er voll, kann er in ein anderes Fahrzeug eingesetzt werden.

E-Autos mit Wechsel-Akku: Die Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Du kommst sehr schnell zu einem vollen Akku
  • Tausch ist voll automatisiert
  • Komfortabel

Nachteile:

  • Noch kaum (oder keine) Stationen in Deutschland
  • System kann nur markenintern genutzt werden
  • Nur wenige Autos profitieren davon

Welche Hersteller arbeiten an Wechsel-Akkus

Nio ist natürlich der Vorreiter in Sachen Wechsel-Akku, doch auch BYD hat in China schon Wechselstationen gebaut und auch E-Autos von MG könnten den Akku wechseln. Aktuell handelt es sich also nur um chinesische Autohersteller, die sich mit dem Thema Akkutausch an Stationen beschäftigen.

Wie weit sind diese Wechselsysteme in Deutschland verbreitet?

Nio ist der einzige Hersteller, der überhaupt schon Wechselstationen für seine Fahrzeuge in Deutschland gebaut hat. Aktuell (Stand: Dezember 2024) gibt es in Deutschland rund 31 Nio-Power-Swap-Stationen. Weitere werden gerade gebaut. In Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen finden sich Wechselstationen.