Umweltplakette für Elektroautos – ebenfalls Pflicht?

22. Mai 2023 von

Braucht mein E-Auto auch eine Umweltplakette? Diese Frage poppt früher oder später auf, wenn Sie darüber nachdenken, ein Elektroauto zu kaufen oder sich schon für eines entschieden haben. Schließlich wurden seit 2007 in Deutschland 65 sogenannte Umweltzonen eingeführt, um verkehrsbedingte Luftbelastungen zu reduzieren.

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Bei den Umweltzonen geht es vor allem um die Reduktion von Partikel- und NOx-Emissionen, die treibende Kräfte der globalen Erderwärmung sind. Die Umweltplaketten-Verordnung ist also eine gute Sache, um die Luftqualität vor allem in größeren Städten mit starkem Verkehrsaufkommen und Staus zu verbessern und damit etwas gegen den Klimawandel zu tun. Nachhaltigkeit in der Autoindustrie wird immer wichtiger. Je nachdem, zu welcher Schadstoffklasse Ihr Auto gehört, erhält es eine rote, gelbe oder grüne Plakette. E-Fuels sollen darüber hinaus für eine bessere Umweltverträglichkeit der Kraftstoffe sorgen.

In Umweltzonen werden nur noch Fahrzeuge mit einer grünen Feinstaubplakette (Schadstoffklasse 4) zugelassen. Mit einer Ausnahme: In Neu-Ulm gilt auch noch die gelbe Plakette. Aber jetzt zur eigentlichen Frage: Elektroautos sind doch emissionsfrei unterwegs, verbrauchen nur Strom und haben daher sowieso schon einen umweltfreundlichen Ruf im Gegensatz zu Verbrennern. Kann das “E” im Kennzeichen daher die Plakette einfach ersetzen? In diesem Artikel erfahren Sie, warum das leider nicht funktioniert und welche Umweltplakette Elektroautos brauchen.

Welche Umweltplakette braucht ein E-Auto?

Auch wenn E-Fahrzeuge keine Schadstoffe ausstoßen, gilt bislang keine Ausnahmeregelung bei der Plakettenverordnung.

Einzig in Bayern gilt ab Ende Januar 2023 keine Umweltplaketten-Pflicht mehr für Elektroautos. Zwar wurde auf Bitten der Bayerischen Staatsregierung die Rechtslage nicht angepasst, doch der bayerische Innenminister hat die Polizei und die Kommunen angewiesen, E-Autos ohne Plakette nicht mehr mit Bußgeldern zu belegen.

Im Gegensatz zu Oldtimern oder Krafträdern muss auch ein Elektroauto eigentlich eine grüne Plakette vorweisen, um in eine Umweltzone fahren zu können. Die grüne Plakette steht für die Schadstoffklasse Euro 4 und ist bei einem Elektroauto reine Formsache. Trotzdem muss die Umweltplakette wie bei allen Autos als Aufkleber gut sichtbar an der Innenseite der Windschutzscheibe angebracht sein. Wichtig ist auch, dass das Kennzeichen des Fahrzeugs auf der Plakette zu erkennen ist. Außerdem sollten Sie darauf achten, welche Regeln im Ausland gelten.

Übrigens: Bei einem Hybridfahrzeug wird die Plaketten-Kategorie wie bei reinen Verbrennern nach dem Abgasverhalten des Motors bestimmt: rot entspricht der Schadstoffklasse Euro 2 (nur Dieselfahrzeuge), gelb entspricht der Schadstoffklasse Euro 3 (Fahrzeuge mit Partikelfilter-Nachrüstung) und grün der Schadstoffklasse Euro 4. Fahrzeuge mit einem sehr hohen Schadstoffausstoß wie zum Beispiel Benziner ohne geregelten Katalysator bekommen gar keine Umweltplakette.

Derzeit ist noch unklar, ob eine blaue Plakette für besonders schadstoffarme Autos eingeführt werden soll. Elektrofahrzeuge würden dann in diese Kategorie fallen, doch wann und ob die blaue Umweltplakette kommt, ist vor allem deshalb unklar, weil die Grenzwerte, welche für den Erhalt dieser Plakette eingehalten werden müssten, umstritten sind.

Kosten für eine Umweltplakette für Elektroautos

Die Kosten für eine grüne Plakette sind überschaubar. In der Regel können Sie mit 5 bis 10 Euro rechnen. Die Gültigkeit der Plakette läuft nicht ab, daher zahlen Sie einmalig, außer das Kfz-Zeichen ändert sich. In diesem Fall, müssten Sie sich eine neue Plakette besorgen. Teuer wird es allerdings, wenn Sie ohne Feinstaub-Plakette in eine Umweltzone fahren. 100 Euro Bußgeld drohen einer Fahrerin oder einem Fahrer bei einer Kontrolle – allerdings bekommen Sie keinen Punkt in Flensburg.

Beachten Sie, dass im Ausland die Bußgelder um einiges höher sein können. Wenn Sie beispielsweise in eine dänische Umweltzone kommen und keine Eco Sticker-Plakette haben, kann das schon mal 2.500 Euro kosten. Gut zu wissen ist auch, dass das Bußgeld auch dann fällig wird, wenn Sie ohne entsprechende Plakette in einer Umweltzone parken.

Übrigens: Wer sich für ein Elektroauto und damit gegen Emissionen entscheidet, wird belohnt. Denn Sie können vom Umweltbonus für Elektroautos profitieren. E-Autos mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es teilweise schon für weit unter 40.000 Euro, teilweise auch weit unter 30.000 Euro.

Wo bekomme ich eine Umweltplakette für ein E-Auto?

Die grüne Plakette für Ihr E-Auto bekommen Sie bei der Zulassungsstelle, bei den Sachverständigen-Organisationen oder laut ADAC in 30.000 Werkstätten. Außerdem bieten die meisten Tankstellen eine Umweltplakette an. Noch bequemer ist der Online-Weg. Bei zahlreichen Internetanbietern können Sie eine Plakette zu sich nach Hause bestellen. Alles, was Sie brauchen, um eine Umweltplakette zu bekommen, ist der Fahrzeugschein. Es ist also nicht notwendig, Ihr E-Auto vorzuführen.

Noch einmal zusammengefasst: Ja, auch Elektroautos brauchen eine grüne Plakette, damit Sie in die sogenannten Umweltzonen fahren dürfen, auch wenn es sich dabei nur um eine Formsache handelt. Diese bekommen Sie für 5 bis 10 Euro vor Ort bei Kfz-Prüf- und Zulassungsstellen oder auch einfach im Internet. Die Plakettenpflicht gilt (noch) für alle E-Autos. Mit einem Elektrofahrzeug und passender Plakette brauchen Sie sich in Zukunft keine Gedanken machen, wenn Sie auch mal überraschend in einer Umweltzone landen. Zudem leisten Sie einen wertvollen Klimabeitrag, ohne auf Flexibilität und Komfort zu verzichten.