Diesel oder Benzin – Ab wann lohnt sich ein Diesel?

28. Juli 2025 von

Seit dem Dieselskandal im Jahr 2015 wurde die Luft für den Selbstzünder immer dünner. Mittlerweile ist viel Zeit vergangen und der Diesel kommt langsam zurück – aber lohnt es sich noch, einen Diesel zu kaufen oder ist der Benziner doch die bessere Wahl? Wir sagen dir, was für und was gegen den Diesel spricht!

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Für wen lohnt sich ein Diesel?

Diesel – ja oder nein? Bei kaum einer anderen Antriebsart gibt es so kontroverse Meinungen. Doch den Diesel pauschal zu verteufeln bringt niemanden weiter – besser man sieht genau hin und überlegt, ob der Diesel nicht vielleicht doch eine gute Alternative sein könnte.

Diesel

Diese Faktoren spielen eine Rolle

Um herauszufinden, ob ein Diesel für dich die richtige Antriebsart ist, gibt es einige Faktoren einzubeziehen.

  • Fahrgewohnheiten (Langstrecke oder Kurzstrecke)

Dieselmotoren erreichen erst nach einigen Kilometern ihre effiziente Betriebstemperatur – sie sind thermisch anspruchsvoller, brauchen länger, „warm zu werden“. Daher empfehlen Experten Diesel primär für Langstreckenfahrer oder Vielfahrer, etwa über 25 000 km pro Jahr. Wer täglich kurze Strecken fährt (z. B. Stadtverkehr), fährt mit einem Benziner tendenziell besser – geringere Verbräuche im Kurzstreckenbetrieb und weniger Kaltstartprobleme.

  • Fahrverbote / Umweltzonen in der Region

In vielen deutschen Großstädten gelten Dieselfahrverbote für Fahrzeuge unter der Abgasnorm Euro 6, teilweise auch Euro 5 seit Oktober 2023. Wer regelmäßig Städte wie Berlin, Stuttgart, München oder Frankfurt befahren muss, sollte prüfen, ob sein Diesel betroffen wäre. Ein Benziner mit grüner Plakette (meist ab Euro 4/5) hat in Umweltzonen weniger Einschränkungen.

  • Fahrzeugtyp

Diesel lohnt sich besonders bei größeren Fahrzeugen wie Kombis, Minivans, SUVs und der Mittelklasse. Der Verbrauchsvorteil (15–20 % geringer als beim Benziner) fällt dort mit höheren Verbrauchszahlen absolut stärker ins Gewicht – besonders auf Langstrecken mit viel Autobahnanteil.

Vor- und Nachteile eines Diesels

Bevor du dich entscheidest, solltest du die Vor- und Nachteile genau abwägen:

Was spricht für einen Diesel?

  • Niedrigerer Verbrauch: Besonders bei höheren Fahrleistungen sparen Diesel deutlich – laut ADAC etwa 15–20 % weniger Verbrauch gegenüber Benziner.
  • Geringere Kraftstoffkosten pro 100 km: Ein Beispiel: Diesel benötigt nur rund 4,5 l/100 km im Vergleich zu 5,5 l beim Benziner, was sich spürbar auf die Tankrechnung auswirkt. Hier muss natürlich drauf geachtet werden, wie hoch der Spritpreis ist – mittlerweile kann Diesel teilweise sogar deutlich teurer sein als Benzin.
  • Wertstabilität bei Vielfahrern: Diesel-Fahrzeuge behalten bei hoher Laufleistung oft einen besseren Wiederverkaufswert – ideal bei häufiger Nutzung.
  • Robuste Laufleistung: Der höhere Drehmoment, die Effizienz und längere Lebensdauer machen Diesel attraktiv für Fahrer mit hoher Kilometerleistung und häufiger Autobahnpassagen.

Diesel-Tankstelle

Was spricht gegen einen Diesel?

  • Hoher Anschaffungspreis: Diesel sind beim Neuwagenkauf meist mehrere Tausend Euro teurer als vergleichbare Benziner.
  • Höhere Steuern und Versicherung: Diesel können aufgrund teurerer Bauteile und Emissionsprofile in Versicherung und Kfz-Steuer schlechter abschneiden.
  • Wartungs- und Reparaturkosten: Inspektionen, Partikelfilter, AdBlue‑System etc. führen zu höheren laufenden Wartungskosten gegenüber Benzinern.
  • Fahrverbote & Umweltzonen: Alte Diesel (Euro 4/5) sind in vielen Städten nicht erlaubt – Umweltzonen zwingen zum Neubau oder zur Umrüstung.

Verbrauch und Kosten: Unterschied zwischen Benzin und Diesel

Laut ADAC-Verbrauchsannahmen: Benziner verbrauchen rund 5,5 l/100 km, Diesel etwa 4,5 l/100 km. Bei Durchschnittspreisen von etwa 1,58 €/l Diesel und 1,75 €/l Super ergeben sich Spritkosten von ca. 9,5 €/100 km für Diesel, verglichen mit 12 €/100 km beim Benziner – bei einem Beispielmodell BMW 3er Touring.

Der ADAC rechnet alle fünf Jahre Werte wie Kraftstoff, Steuern, Versicherung, Reifenersatz und Wertverlust. Bei 15 000 km/Jahr ergibt sich ein Kilometerpreis z. B. von circa 60–65 Cent (je nach Modell und Klasse)

Unterschiede bei den Fahrzeugklassen

  • Kompaktklasse / untere Mittelklasse: Hier schneiden Diesel seltener klar besser ab. Einige Benziner-Modelle sind günstiger oder gleichauf – etwa Mercedes E‑Klasse E 200 vs. E 220 d zeigte günstigere Kosten beim Benziner (97,3 vs. 99,5 ct/km).
  • Mittelklasse & Kombis: Diesel zeigen klarere Vorteile – etwa Opel Astra Kombi: 61,2 ct/km Diesel vs. 64,0 Benzin.
  • Obere SUV-Klasse: Der Diesel im Range Rover oder Mercedes GLA war deutlich günstiger: z. B. 105 vs. 129 ct/km bzw. 79 vs. 84 ct/km.

Ab wie viel Kilometern lohnt sich ein Diesel?

Je nachdem, wie hoch die jährliche Fahrleistung ist, rechnet sich ein Diesel ab etwa 20 000 km/Jahr – in einigen Vergleichen sogar schon ab 15 000 km/Jahr. Bei geringerer Nutzung sind Benziner meist günstiger oder gleich teuer.

Diesel

Umwelt: Ist der Diesel umweltschädlicher?

Schädlicher Feinstaub, Stickoxide, Kohlenmonoxid – das sind wohl hauptsächlich die Schadstoffe, an die man beim Thema Diesel und Umwelt denkt. Doch ist der Diesel wirklich so viel schädlicher für die Umwelt als ein Benziner?

Abgasnormen: Gibt es Fahrverbote für Diesel?

Ja. In zahlreichen deutschen Städten wie Berlin, Stuttgart, Köln oder Essen sind Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge umgesetzt oder beschlossen worden. Aktuell dürfen in den meisten deutschen Städten Diesel mit der Euro Norm 5 oder besser fahren. Alles was älter ist, muss leider draußen bleiben.

Es gibt allerdings Bestrebungen, auch Diesel mit Euro 5 aus Großstädten zu verbannen.

Diesel nachrüsten

Wenn du ein älteres Dieselmodell fährst, dann kannst du dir überlegen, deinen Diesel nachzurüsten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Nachrüstung umzusetzen: Software-Updates und Hardware-Nachrüstungen (Filter, SCR-Kats etc.) sollen die Emissionen senken. Kritiker bemängeln allerdings, dass Software-Updates allein nur eingeschränkt wirksam sind und Hardware-Maßnahmen effektiver, aber kostenintensiver wären.

Zusammenfassung: Lohnt sich ein Diesel oder Benziner für dich?

  • Für Vielfahrer, die jährlich rund 20 000 km oder mehr zurücklegen, regelmäßig Langstrecken oder Autobahn fahren und ein größeres Fahrzeug bewegen – lohnt sich ein moderner Diesel (ab Euro 6) meist wirtschaftlich.
  • Wenn du vorwiegend Kurzstrecken fährst, seltener als 15 000 km pro Jahr unterwegs bist oder Fahrten in Umweltzonen planst, ist ein Benziner häufig die bessere und flexiblere Wahl – bequem, günstiger beim Kauf und weniger anfällig für Fahrverbote.

Berücksichtige unbedingt: Anschaffungspreis, Versicherung, Steuer, aber auch Wartungskosten und Wiederverkauf. Der Wertverlust dominiert die Gesamtkosten, weshalb der Diesel oft nur auf den ersten Blick einen Vorteil bringt – du solltest alle Kostenpunkte einbeziehen, um eine Entscheidungsgrundlage zu haben.