Reaktionsweg berechnen: Formel & Erklärung
16. Februar 2023 von Alexander Häuselmann

Das Wissen darüber, wie man den Reaktionsweg berechnen kann, hilft dabei, Unfälle zu vermeiden und aufmerksamer zu fahren. Doch wie wird der Reaktionsweg überhaupt definiert? Welche äußeren Faktoren können den Reaktionsweg beeinflussen? Und wie kann man den Reaktionsweg berechnen? Alles Wichtige rund um den Reaktionsweg erfahren Sie hier!
⏰ Kurz zusammengefasst
- Reaktionsweg als Weg bis zum Betätigen der Bremse
- Bremsweg und Reaktionsweg ergeben Anhalteweg
- Einfache Formel zur Berechnung des Reaktionsweges
- Müdigkeit, Alkohol und Wetter beeinflussen den Reaktionsweg
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Was ist der Reaktionsweg?
Der Reaktionsweg spielt eine wichtige Rolle bei der Berechnung des Anhaltewegs. Sie fragen sich, was das nun schon wieder bedeutet? Angenommen, Sie düsen entspannt mit 130 km/h über die Autobahn und sehen in gewisser Entfernung vor Ihnen, dass es gekracht hat. Natürlich zögern Sie nicht lange und treten beherzt in die Bremse. Gefühlt vergeht nur ein Bruchteil einer Sekunde, wenn Sie entscheiden, auf die Bremse zu treten. In Wahrheit gehen dabei allerdings viele komplexe Prozesse vor sich, die sich auch auf den Fahrweg auswirken.
Einfach ausgedrückt: Der Reaktionsweg ist der Weg, den das Auto während Ihrer Schrecksekunde zurücklegt.
Genauer gesagt: Der Reaktionsweg ist diejenige Wegstrecke, die in der Zeit gefahren wird, in der Fahrer:innen ein Hindernis zunächst wahrnehmen, dann einen Reiz in ihrem Gehirn verarbeiten und letztendlich die Reaktion – hier die Bewegung des Fußes zum Bremspedal und dessen Betätigung – folgen lassen.
Was dann vonstatten geht, ist die Zurücklegung des Bremsweges. Dabei handelt es sich um die Strecke, die der Wagen während der Betätigung der Bremse benötigt, um zum Stehen zu kommen.
Wer den Anhalteweg berechnen möchte, muss schlicht Reaktionsweg und Bremsweg addieren. Der ist immer wichtig, auch um einen Wildunfall zu verhindern.
Reaktionsweg berechnen mit dieser einfachen Formel?
Die Formel zur Berechnung des Reaktionsweges sieht folgendermaßen aus:
(Geschwindigkeit in km/h ÷ 10) x 3 = Reaktionsweg in Metern
Einfacher als gedacht, nicht wahr? Wer jetzt großartige Rechnungen erwartet hat, wird leider enttäuscht – aber schlimm ist das nicht, denn je einfacher die Formel, umso schneller hat man das Ergebnis!
Rechenbeispiel: Reaktionsweg bei 50 km/h
Angenommen, Sie fahren mit 50 km/h auf der Straße und müssen ruckartig die Bremse bedienen.
Dann lässt sich der Reaktionsweg so errechnen: (50 km/h ÷ 10) x 3 = 5 x 3 = 15 Meter.
Rechenbeispiel: Reaktionsweg bei 100 km/h
Fahren Sie 100 km/h, “vergehen” selbstverständlich mehr Meter, bis Sie nach dem Erkennen des Hindernisses das Bremspedal treten. Die Formel für den Reaktionsweg gibt Aufschluss: (100 km/h ÷ 10) x 3 = 10 x 3 = 30 Meter.
Aber Vorsicht! Die Werte, die Sie mit der Formel erhalten, sind nur eine Annäherung und spiegeln auf gar keinen Fall den exakten situationsbedingten Reaktionsweg wider. Überhaupt können viele andere Faktoren den Reaktionsweg beeinflussen. Um etwas über diese Faktoren zu erfahren, lesen Sie einfach weiter.
Welche Faktoren haben Einfluss auf den Reaktionsweg?
Es gibt wirklich viele Faktoren, die die Länge des Reaktionsweges negativ beeinflussen können! Zur besseren Übersichtlichkeit hier einmal alle Faktoren in der Kurzfassung. Auf den Reaktionsweg können sich folgende Dinge negativ auswirken:
- Müdigkeit
- Unachtsamkeit
- Medikamente
- Alkohol und andere Drogen
- Erkrankungen
- Nasse Fahrbahn
- Verschmutzte Fahrbahn
- Wind
- Unzureichende Bremsleistung des Fahrzeugs
Selbstverständlich kommt nicht immer alles so wie geplant – Bilderbuchwerte werden ja meist nur unter Laborbedingungen erreicht. Im harten Alltag erwarten Sie allerlei Tücken und Faktoren, die den Reaktionsweg im Ernstfall negativ beeinflussen können.
Unaufmerksamkeit der Fahrenden
Eine Quelle an potentiellen Einflüssen auf den Reaktionsweg ist schlicht und ergreifend der Mensch. Leiden Sie an Müdigkeit oder sind Sie einfach unaufmerksam, so können wertvolle Sekunden im Falle des Falles verloren gehen. Genauso verhält es sich auch mit dem Konsum von Arzneimitteln, die die Reaktionsfähigkeit verlangsamen können.
Krankheit und Alkoholkonsum
Vor allem dann ist die Einnahme von Arzneimitteln bedenklich, wenn Alkohol mit von der Partie ist. Natürlich sollte auch abseits von Medikamenten kein Alkohol im Spiel sein, denn da ist der Führerschein schnell weg. Ebenso vorsichtig sollten Sie sein, wenn Sie gewisse Erkrankungen haben, die dem Reaktionsvermögen nicht zuträglich sind. Vor allem Autofahren im Alter kann hier ein Risiko darstellen, da können Sehvermögen oder Motorik betroffen sein.
Äußere Umstände
Nicht immer ist der Mensch alleine schuld am längeren Reaktionsweg. Äußere Umstände können mitunter dafür sorgen, dass die eigentlich gut getimte Reaktion des Menschen am Steuer doch nicht zum gewünschten Zustand führt. Sind Sie zum Beispiel auf einer nassen Fahrbahn unterwegs, kann das den Reaktionsweg negativ beeinflussen.
Auch viel Laub oder eine Ölspur können sich negativ auswirken. Ebenfalls schwierig wird es bei starkem Wind. Wenn es das Schicksal gut mit Ihnen meint, segnet es Sie im Falle einer Notbremsung mit starkem Gegenwind, sodass das Fahrzeug vielleicht etwas früher zum Stehen kommt.
Verlassen Sie sich aber lieber nicht auf die Kapriolen des Wetters, vor allem beim Autofahren im Herbst, und bedenken Sie, dass ungünstige Windverhältnisse den Reaktionsweg verlängern können. Natürlich sollten Sie darüber hinaus auch die ordnungsgemäße Funktion der Bremsen sicherstellen.