Mitsubishi Outlander Testbericht
Der Mitsubishi Outlander ist ein geräumiges Plug-in-Hybrid-SUV mit alltagstauglicher E-Reichweite und komfortabler Ausstattung. Wer ein zuverlässiges Familienauto sucht, findet hier eine interessante Alternative zu etablierten Marken.
Was gut ist
Was nicht so gut ist
Mitsubishi Outlander: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?
- Bewertung des Mitsubishi Outlander
- Wie viel kostet der Mitsubishi Outlander?
- Leistung und Fahrkomfort
- Platz und Praxistauglichkeit
- Innenraum, Infotainment und Ausstattung
- Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß und Abgasnorm
- Sicherheit und Schutz
- Zuverlässigkeit und Probleme
- Mitsubishi Outlander Alternativen
Bewertung des Mitsubishi Outlander
Der Mitsubishi Outlander hat sich gemacht – vom unauffälligen Japan-SUV zum technisch eigenständigen Plug-in-Hybriden mit reichlich Ausstattung und klarer Ausrichtung. Du bekommst hier keinen Sportwagen, sondern ein komfortorientiertes SUV mit Fokus auf Effizienz, Alltagstauglichkeit und elektrisches Fahren.
Der Antrieb besteht aus einem 2,4-Liter-Saugbenziner und zwei E-Motoren, was zusammen eine Systemleistung von 306 PS ergibt. Rein elektrisch sind laut Norm bis zu 85 Kilometer möglich – im Alltag hängt es aber stark vom Fahrprofil ab. Geladen wird entweder langsam per Typ-2-Stecker oder schneller per CHAdeMO. Der Schnellladeanschluss ist allerdings in Europa kaum noch verbreitet, was Mitsubishi mit Anforderungen aus dem japanischen Heimatmarkt begründet.
Was beim Outlander besonders auffällt: Mitsubishi bleibt sich in vielen Punkten treu. Das zeigt sich zum Beispiel in der klaren Bedienstruktur mit echten Tasten, die sich auch mit Handschuhen gut bedienen lassen – ein Kontrast zu vielen Wettbewerbern, die zunehmend auf Touchflächen setzen.
Auch die Materialwahl ist pragmatisch. Vieles wirkt robust und zweckmäßig, manches aber auch etwas altbacken, etwa das Infotainmentsystem, das im Vergleich zur Konkurrenz grafisch und funktional nicht ganz auf der Höhe ist. Immerhin: Die Konnektivität über Apple CarPlay und Android Auto funktioniert kabellos und zuverlässig.
7-Sitzer fehlt bisher
Innen bietet der Outlander solide Materialien, ein übersichtliches Bedienkonzept und ordentliche Platzverhältnisse – zumindest in der ersten und zweiten Reihe. Die dritte Sitzreihe fehlt in Deutschland aktuell. Dafür punktet der Wagen mit einem sehr leisen Innenraum, durchdachten Assistenzsystemen und gut abgestimmter Hybridsoftware.
Mit einem Einstiegspreis knapp unter 50.000 Euro ist der Outlander kein Schnäppchen mehr. Dafür ist aber vieles serienmäßig an Bord. Wenn du ein großes SUV mit Plug-in-Hybridantrieb suchst und zu Hause laden kannst, ist der Outlander eine interessante Option – vor allem, wenn du eher ruhig und effizient unterwegs bist. Falls du mehr Dynamik oder ein moderneres Bedienkonzept willst, schau dir auch den Mazda CX-60 PHEV oder den Honda CR-V Hybrid an.
Wie viel kostet der Mitsubishi Outlander?
Leistung und Fahrkomfort
Der aktuelle Mitsubishi Outlander ist in Europa ausschließlich als Plug-in-Hybrid erhältlich. Ein reiner Benziner oder Diesel wird nicht angeboten. Das Antriebskonzept kombiniert einen 2,4-Liter-Vierzylinder-Saugbenziner mit zwei Elektromotoren – einer an der Vorder- und einer an der Hinterachse. Diese Kombination sorgt für einen elektrischen Allradantrieb, bei Mitsubishi „Super All Wheel Control“ genannt, der serienmäßig an Bord ist.
Die Systemleistung liegt bei bis zu 306 PS und 450 Nm Drehmoment. Damit schafft der Outlander den Sprint von 0 auf 100 km/h in 7,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 170 km/h begrenzt. Das ist für ein knapp 2,1 Tonnen schweres SUV mit Fokus auf Effizienz und Komfort ein angemessener Wert.
Der Outlander fährt im Alltag meist elektrisch an, wechselt je nach Bedarf zwischen rein elektrischem, seriellem und parallelem Hybridbetrieb. Bis zu einer Geschwindigkeit von rund 135 km/h kann er rein elektrisch fahren – laut WLTP sind bis zu 85 Kilometer elektrische Reichweite drin, abhängig von Ausstattung und Fahrweise.
Bei der Schaltung setzt Mitsubishi auf ein einstufiges Direktgetriebe. Es gibt also kein klassisches Automatikgetriebe mit mehreren Gängen, sondern eine direkte Kraftübertragung ohne Zugkraftunterbrechung. Das sorgt für eine gleichmäßige Beschleunigung, kann aber – je nach Fahrsituation – für ein etwas ungewöhnliches Drehzahlverhalten sorgen, etwa bei schneller Beschleunigung auf der Autobahn.
Das Fahrverhalten ist insgesamt komfortbetont ausgelegt. Die Federung wurde im Vergleich zum Vorgänger überarbeitet, bleibt aber weich genug, um Alltagshindernisse wie Bodenwellen und Pflasterstraßen gut zu schlucken.
Bedingt geländetauglich
Der Mitsubishi Outlander ist nicht nur auf Asphalt gut unterwegs. Dank des elektrischen Allradantriebs und der verfügbaren Fahrmodi für Schnee, Matsch oder Schotter eignet er sich auch für schlechtere Straßen, Waldwege oder winterliche Bedingungen.
Die Bodenfreiheit von rund 20 Zentimetern sorgt dafür, dass du auch mal über höhere Kanten oder durch tieferes Gelände fahren kannst, ohne gleich aufzusetzen. Allerdings ist der Outlander trotz Geländemodus kein Offroad-Spezialist – seine Stärken liegen eher in der Vielseitigkeit als im extremen Einsatz abseits befestigter Wege.
Für die meisten Käufer:innen dürfte der Outlander als Plug-in-Hybrid die beste Wahl sein – er vereint gute elektrische Reichweite mit effizientem Verbrennereinsatz und komfortablem Fahrverhalten. Wer regelmäßig weite Strecken mit hoher Geschwindigkeit fährt, muss allerdings mit einem erhöhten Benzinverbrauch rechnen, sobald der Akku leer ist.
Platz und Praxistauglichkeit
Mit einer Länge von 4,72 Metern, einer Breite von 1,86 Metern (ohne Außenspiegel) und einer Höhe von 1,75 Metern gehört der Mitsubishi Outlander klar zur Klasse der Mittelklasse-SUV. Das Gewicht liegt bei rund 2.120 Kilogramm – typisch für einen Plug-in-Hybriden mit Allradantrieb. Die Außenmaße machen ihn zwar nicht zum idealen Stadtwagen, bieten dafür aber spürbar mehr Platz für Mitfahrende und Gepäck als bei kompakteren Modellen.
Im Innenraum finden fünf Personen Platz – die 7-Sitzer-Variante ist in Deutschland bislang nicht verfügbar. Besonders in der ersten und zweiten Reihe bietet der Outlander ein großzügiges Raumgefühl. Die Beinfreiheit ist auch für größere Personen ausreichend, und die Kopffreiheit reicht in der Regel aus, solange kein Panorama-Glasdach verbaut ist. Wer größer als 1,85 Meter ist, könnte hinten allerdings an die Dachverkleidung stoßen, vor allem bei höheren Sitzpositionen. Der Radstand von 2,70 Meter trägt zur Geräumigkeit bei.
Die Sitze im Fond lassen sich in der Lehne neigen und im Verhältnis 40:20:40 umklappen, was die Variabilität im Alltag erhöht – z. B. für den Transport von Skiern, Kinderwagen oder flachen Möbelstücken. Die Kofferraumkapazität liegt im Normalzustand bei 495 Litern, was für mehrere Einkaufstüten, einen mittelgroßen Koffer und einen Buggy reicht.
Werden die Rücksitze komplett umgelegt, wächst die Kofferraumgröße auf bis zu 1.404 Liter. Damit eignet sich der Outlander auch für kleinere Umzüge oder größere Outdoor-Ausrüstung. Die Ladefläche ist dabei weitgehend eben, und unter dem Ladeboden befindet sich ein Fach für Ladekabel oder kleinere Gegenstände.
Praktischer Alltagsbegleiter
Die elektrische Heckklappe öffnet angenehm hoch – auch größere Personen (bis ca. 1,85 Meter) können darunter stehen, ohne sich den Kopf zu stoßen. In puncto Alltagstauglichkeit fällt auf, dass Mitsubishi viele kleine Details berücksichtigt hat: Haken für Einkaufstaschen im Kofferraum, Ablagen in allen Türfächern (teils groß genug für 1-Liter-Flaschen), ein Brillenfach im Dachhimmel und mehrere USB-C-Anschlüsse vorn und hinten.
Auch an Familien wurde gedacht: Vier der fünf Sitzplätze verfügen über ISOFIX-Halterungen – je zwei an den äußeren Plätzen hinten und an Beifahrerseite vorn. Die Bügel sind leicht zugänglich und nicht hinter Abdeckungen versteckt, was das Anbringen von Kindersitzen vereinfacht. Durch die breite Fondtür und die gut zugänglichen Gurte eignet sich der Outlander damit auch als Familienfahrzeug mit zwei Kindern.
Was die Sichtverhältnisse betrifft, bietet der Outlander große Fensterflächen mit relativ geraden Schnittlinien – das verbessert die Übersicht nach vorne und zur Seite. Hinten schränkt die breite D-Säule die Sicht leicht ein, doch der serienmäßige Einsatz einer 360°-Kamera, Parksensoren und auf Wunsch eines digitalen Rückspiegels gleicht diesen Nachteil weitgehend aus. Auch das Head-up-Display hilft beim Blick auf wichtige Fahrdaten, ohne die Sicht nach vorn zu beeinträchtigen. Insgesamt überzeugt der Outlander bei Raumangebot und Alltagstauglichkeit mit solider Funktionalität.
Innenraum, Infotainment und Ausstattung
Der Innenraum des Mitsubishi Outlander wirkt auf den ersten Blick aufgeräumt und funktional. Die Verarbeitung ist solide, mit vielen weich gepolsterten Oberflächen im oberen Bereich des Cockpits und kontrastierenden Ziernähten je nach Ausstattungslinie.
In der Top-Version kommen hochwertige Materialien wie Leder für Sitze, Türverkleidungen und Lenkrad zum Einsatz, während glänzende Kunststoffelemente – etwa auf der Mittelkonsole – Geschmackssache bleiben. Insgesamt bietet das Interieur eine Mischung aus Robustheit und Komfort, ohne besonders luxuriös zu wirken.
Intuitive Bedienung
Die Innenausstattung punktet vor allem mit ihrer Bedienlogik: Mitsubishi setzt bewusst auf eine Vielzahl physischer Tasten für Klimabedienung, Lautstärke und Fahrmodi, was viele Nutzer:innen als angenehm und intuitiv empfinden dürften – gerade im Vergleich zu rein Touchscreen-gesteuerten Konzepten.
Die Sitze lassen sich in höheren Ausstattungen elektrisch verstellen und bieten neben Sitzheizung auch eine Sitzbelüftung. Für zusätzlichen Komfort gibt es ein optionales Glasschiebedach sowie eine dreizonige Klimaautomatik.
Beim Infotainment wartet ein 12,3-Zoll-Touchscreen. Ergänzt wird dieser durch ein volldigitales Kombiinstrument mit 12,3 Zoll Bildschirmdiagonale. Serienmäßig an Bord ist die Smartphone-Integration via Apple CarPlay und Android Auto, in der Top-Ausstattung gehört auch ein Yamaha-Soundsystem mit zehn Lautsprechern zum Paket. Dazu kommen moderne Features wie kabelloses Laden, USB-C-Anschlüsse vorne und hinten sowie ein Head-up-Display in höheren Ausstattungen.
Serienmäßig bietet der Outlander außerdem eine 360°-Kamera, eine adaptive Tempoautomatik, LED-Scheinwerfer sowie -Rückleuchten und diverse Fahrassistenten. Damit ist der Technologiestand im Outlander zeitgemäß, wenn auch nicht in allen Details auf dem Niveau von Premiumherstellern. Wer ein funktionales, gut ausgestattetes Cockpit sucht, wird hier dennoch fündig.
Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß und Abgasnorm
Als Plug-in-Hybrid wird der Mitsubishi Outlander offiziell mit einem Kraftstoffverbrauch von 0,9 Litern Benzin pro 100 Kilometer angegeben – zuzüglich eines Stromverbrauchs von rund 23,5 kWh auf 100 Kilometer. Diese Werte basieren auf dem WLTP-Zyklus und setzen voraus, dass regelmäßig elektrisch geladen wird und viele Strecken im Elektromodus zurückgelegt werden.
In der Praxis hängt der tatsächliche Verbrauch stark vom individuellen Fahrprofil ab: Wer überwiegend Kurzstrecken fährt und zu Hause laden kann, nutzt das elektrische Potenzial optimal. Auf längeren Autobahnfahrten mit leerem Akku steigt der Benzinverbrauch entsprechend an.
Der CO₂-Ausstoß liegt laut Hersteller bei 21 g/km. Auch dieser Wert ist ein rechnerisches Ergebnis aus dem kombinierten Strom- und Benzinverbrauch unter WLTP-Bedingungen. Dank dieses niedrigen CO2-Ausstoßes profitiert der Outlander in vielen Ländern von steuerlichen Vorteilen, etwa bei der Dienstwagenversteuerung.
Großes Potenzial im Stadtverkehr
Die Abgasnorm, die der Mitsubishi Outlander erfüllt, ist Euro 6d – das entspricht dem aktuell strengsten Standard in Europa. Die Kombination aus Benzinmotor und elektrischem Antrieb sorgt nicht nur für eine bessere Energieeffizienz, sondern auch für niedrigere Emissionen im Stadtverkehr, wo das Fahrzeug oft rein elektrisch unterwegs ist.
Unterm Strich ist der Outlander in Sachen Energieeffizienz gut aufgestellt – vorausgesetzt, das Plug-in-Konzept wird konsequent genutzt. Wer regelmäßig lädt und bewusst fährt, kann den Kraftstoffverbrauch und die CO₂-Bilanz deutlich senken. Wer dagegen vor allem Langstrecke fährt und selten lädt, sollte realistischerweise mit höheren Verbrauchswerten rechnen.
Sicherheit und Schutz
Der Mitsubishi Outlander wurde im Euro-NCAP-Crashtest noch nicht in der aktuellen europäischen Version geprüft. In anderen Märkten, etwa in den USA (NHTSA), schnitt er jedoch mit guten Bewertungen ab. Sollte der Euro-NCAP-Test nachgereicht werden, sind solide Ergebnisse zu erwarten, da das Modell auf einer modernen Plattform basiert und mit umfassenden Sicherheitssystemen ausgestattet ist.
Zur Serienausstattung zählen zahlreiche Assistenzsysteme, darunter ein adaptiver Tempomat, Spurhalteassistent, Notbremsassistent mit Fußgängererkennung, Querverkehrswarner hinten, Totwinkelassistent und ein Ausparkassistent. Ergänzt wird das Paket durch eine 360°-Kamera, Verkehrszeichenerkennung und Mitsubishi’s MI Pilot Assist – ein teilautonomes System mit aktiver Spurzentrierung und Stauassistent.
Auch beim Fußgängerschutz wurde mit einer hohen Frontstruktur, Kamerasystemen und automatischer Notbremsung vorgesorgt. Die passive Sicherheit umfasst bis zu sieben Airbags sowie eine verstärkte Karosseriestruktur, die den Insassenschutz bei Frontal- und Seitenaufprall verbessern soll.
Zuverlässigkeit und Probleme
Der Mitsubishi Outlander gilt traditionell als robust und wartungsarm – besonders der verwendete 2,4-Liter-Saugbenziner ist für seine einfache Bauweise und Langlebigkeit bekannt. Auch in der neuen Plug-in-Hybrid-Version setzt Mitsubishi auf bewährte Technik, was sich positiv auf die Zuverlässigkeit auswirken dürfte. Konkrete Probleme sind bislang kaum dokumentiert, was jedoch auch daran liegt, dass das Modell erst seit Kurzem in Europa verfügbar ist.
Die Herstellergarantie beträgt in der Regel fünf Jahre bis 100.000 Kilometer, auf die Hochvoltkomponenten des Plug-in-Systems gibt es acht Jahre oder 160.000 Kilometer Garantie. Das bietet Käufern zusätzliche Sicherheit im Hinblick auf Batterie und Antriebstechnik.
Rückrufaktionen für die aktuelle Generation sind derzeit nicht bekannt. Mitsubishi bietet nach dem Kauf einen relativ klassischen Support über das Händlernetz, inklusive Wartungspaketen und Mobilitätsgarantie.