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Gefährliche Bereiche: Was ist ein toter Winkel?

11. November 2022 von

Der tote Winkel ist jedes Jahr häufig eine Ursache für Unfälle in Deutschland. Besonders anfällig für diese Gefahren sind verletzliche Verkehrsteilnehmende wie Radfahrende und Motorradfahrende Personen oder Fußgänger. Wir sagen Ihnen, was man unter dem Begriff toter Winkel versteht und welche Technologien und Hilfsmittel das Risiko verringern können, dass Ihnen etwas entgeht.

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Was versteht man unter dem Begriff toter Winkel?

Tote Winkel nennt man im Straßenverkehr alle Bereiche, die man als fahrende Person nicht sehen kann. Meist denkt man bei toten Winkeln an die Gefahrenpunkte an der Seite, aber je nach Fahrzeug gibt es auch hinter und direkt vor dem Fahrzeug Bereiche, in denen andere Verkehrsteilnehmende nicht gesehen werden können. Die toten Winkel an der Seite sind besonders gefährlich beim Abbiegen, da Fahrräder, Motorräder und Fußgänger schnell übersehen werden können.

Der tote Winkel hinter LKWs und anderen großen Fahrzeugen ist der Grund, dass diese beim Einlegen des Rückwärtsganges “piepsen”, um Menschen auf das Risiko hinzuweisen.

Toter Winkel beim PKW

Die toten Winkel des Autos sind relativ klein und befinden sich schräg hinter dem PKW. In diesem Bereich sieht ein:e Autofahrer:in andere Verkehrsteilnehmende weder durch die Seitenspiegel noch Rückspiegel. Diese toten Winkel sind aber groß genug, um teilweise schwere Unfälle zu verursachen.

Durch einen Schulterblick beim Linksabbiegen wird auf der linken Seite der tote Winkel deutlich reduziert. Die toten Winkel sind kegelförmig. Das heißt, weiter entfernt vom PKW werden sie größer. So können auf mehrspurigen Straßen auch Autos übersehen werden. Das führt beim Spurwechsel häufig zu gefährlichen Situationen und ist der Grund das rechts überholen ein großes Risiko bildet.

Beim PKW darf nicht vergessen werden, dass direkt vor und direkt hinter dem Wagen ein kleiner toter Winkel entsteht, in dem Tiere und kleine Kinder nicht sichtbar sind.

Toter Winkel beim LKW

Der tote Winkel beim LKW und anderen großen Fahrzeugen ist weniger leicht zu definieren. Laut einer EU-Vorschrift mussten alle LKWs bis 2009 mit Spiegeln nachgerüstet werden. Diese Spiegel reduzieren oder eliminieren die toten Winkeln an der Seite. Die meisten Erwachsenen wissen, dass sie sich nicht hinter einem LKW aufhalten sollen, wenn Sie das “Piepsen” des Rückwärtsganges hören.

Aber all das ist immer nur relevant, wenn sich alle Verkehrsteilnehmenden logisch und richtig verhalten. Nicht nur Pendler wissen, dass das nicht immer der Fall ist. Generell gilt aus Faustregel, dass der oder die LKW-Fahrer:in Sie im Spiegel sieht, wenn Sie ihn oder sie im Spiegel sehen.

Verhalten von Motorradfahrern, Fußgängern und Radfahrern

Aber wie sollten Sie sich als schwächerer Verkehrsteilnehmer im toten Winkel verhalten? Das Wichtigste zuerst: Bleiben Sie, wenn es möglich ist, nicht im toten Winkel stehen. Haben Sie außerdem bei sehr nahen LKWs auch eine freie Sicht auf den Blinker. Wenn Sie neben einem LKW stehen, sehen Sie den Blinker weder vorne noch hinten, was das Abbiegen eines LKWs oft überraschend erscheinen lässt.

Bleiben Sie an Kreuzungen daher lieber hinter dem LKW stehen oder bleiben Sie vor dem LKW. Bauen Sie Blickkontakt mit dem Fahrer oder der Fahrerin auf, um sicherzustellen, dass Sie gesehen werden. Wie oben erwähnt, können Sie durch einen Blick in den Spiegel des LKWs überprüfen, ob Sie im toten Winkel stehen. Generell gilt hier wie in vielen Situationen im Straßenverkehr: Besonders für schwächere Verkehrsteilnehmende ist es oft ratsam, auf das eigene Vorrecht zu verzichten und den sicheren Weg zu wählen.

Verhalten beim toten Winkel als Autofahrer

Die Gefahr des toten Winkels kann durch verschiedene Vorsichtsmaßnahmen eingeschränkt werden. Zum Einen ist es ratsam zu überprüfen, ob die Spiegel richtig eingestellt sind und der Blick durch den Rückspiegel frei ist. Allein durch diese kleinen Maßnahmen kann der tote Winkel deutlich verringert werden. Zum Anderen kann ein vorausschauendes Fahren und das Einhalten des richtigen Sicherheitsabstandes ebenfalls Gefahren reduzieren.

Behalten Sie die Spiegel im Blick: Welcher Verkehrsteilnehmenden sind plötzlich nicht mehr zu sehen? Schon bevor Sie abbiegen, lohnt es sich, auf Fußgänger und Radfahrer zu achten. Außerdem kann ein Schulterblick vor dem Linksabbiegen und Aussteigen Sie zu einem sicheren Verkehrsteilnehmer machen. Nehmen Sie auch mögliche Beifahrer in Anspruch, die Sie einweisen können und beachten Sie alle Hilfsmittel, die in Ihrem Auto dafür vorhanden sind.

Hilfsmittel für den toten Winkel

Aber welche Toter-Winkel-Assistenz gibt es? Totwinkelassistenten werden auch Spurwechselassistenten genannt und sind ein Fahrassistenzsystem, das die Gefahr von toten Winkeln deutlich reduzieren kann. Das geschieht durch Sensoren, Kameras oder Laserscanner, die andere Fahrzeuge im toten Winkel erkennen. Der Toter-Winkel-Assistent macht anschließend den Fahrer oder die Fahrerin darauf aufmerksam.

Das geschieht je nach System auf verschiedene Arten. Meist wird durch ein kleines Licht im Außenspiegel auf Verkehrsteilnehmer im toten Winkel hingewiesen. Wenn Sie aber den Blinker aktiviert haben, während das System Fahrzeuge im toten Winkel entdeckt, wird je nach Modell auch das optische Warnsignal schneller, ein Warngeräusch wird aktiviert oder der Fahrer spürt eine Vibration im Lenkrad. Bei einem “aktiven Assistent” wird sogar in die Lenkung eingegriffen.

Die Toter-Winkel-Assistenz kann in Ihrem Auto nachgerüstet werden, oder Sie entscheiden sich für einen Wagen, in dem dieser bereits verbaut wurde. In welchem Auto die Spurwechselassisten vorhanden sind und wie diese ausfallen, hängt von dem Hersteller, dem Modell und dem Ausstattungsniveau ab. Hierbei kann es hilfreich sein, zu wissen, dass verschiedene Hersteller verschiedene Namen für die Toter-Winkel-Assistenz haben.

Der Unterschied ist aber nicht unbedingt nur im Namen, da manche Spurwechselassisten mehr oder weniger Funktionen haben.

Hersteller Name für
Toter-Winkel-Assistenz
Audi Side Assist
BMW Spurwechselassistent
Ford Toter-Winkel-Assistent
Mazda Rear-Vehicle-Monitoring
Mercedes-Benz Aktiver Totwinkelassistent
/ Spurwechselassistent
Mini Spurwechselassistent
Nissan Blind-Spot-Intervention
Opel Toter-Winkel-Warnung
Renault Spurhalte-Warner/
Spurhalte-Assistent
Skoda Lane Assist
Volvo Blind-Spot-Intervention-System
(BLIS)
VW Side Assist

Generell gilt hier wie bei allen Fahrassistenzsystemen, dass sie eine zusätzliche Sicherheit bieten. Sie ersetzen nicht klassische Vorsichtsmaßnahmen wie vorausschauendes Fahren und Überprüfen der Spiegel.

Auch nicht-technische Lösungen, die deutlich günstiger sind, können die Gefahr von toten Winkeln reduzieren. Für wenige Euros kann man zum Beispiel Sticker kaufen, die andere Verkehrsteilnehmer:innen auf die eigenen toten Winkel hinweisen. Die Abbildung darauf warnt Fahrradfahrende und Fußgänger davor, im toten Winkel zu stehen und dient als Erinnerung für mehr Sicherheit.

Auch gibt es für PKWs zusätzliche Spiegel, die den toten Winkel reduzieren. Für LKWs sind diese wie oben erwähnt bereits vorgeschrieben. Das Nachrüsten eines zusätzlichen Weitwinkelspiegels oder eines aufklebbaren Weitwinkelspiegels bei PKWs sollte wie das Nachrüsten von Toter-Winkel-Assistenten vom TÜV abgenommen werden.
Zum Abschluss lässt sich sagen, dass der tote Winkel eine reelle Gefahr im Straßenverkehr darstellt. Durch klassische Vorsichtsmaßnahmen und moderne Technik kann dieses Risiko aber bis zu einem gewissen Maß minimiert werden. Bleiben Sie also wachsam.