Fester Fototermin: Was sind stationäre Blitzer?

07. Juni 2023 von

Was sind stationäre Blitzer eigentlich genau und wie funktionieren sie? Diese und weitere Fragen werden Ihnen im Laufe der nächsten Leseminuten beantwortet. Dass es aber immer nervt, von einem Blitzer erwischt zu werden, ist gar keine Frage. Trotzdem tragen die fest installierten Kontrollen dazu bei, dass Autofahrerinnen und Autofahrer bewusster und vor allem sicherer unterwegs sind.

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Was sind stationäre Blitzer?

Im Gegensatz zu mobilen Blitzern, die schnell ab- und aufgebaut werden können, sind stationäre Blitzer an einem Ort fest installiert. Die meist eher unauffälligen Blitzanlagen in Form von Säulen oder Kästen sollen dazu beitragen, dass Autofahrende an die zulässige Geschwindigkeit denken und sie im besten Fall nicht überschreiten. Stationäre Blitzer werden vor allem von Autofahrer:innen, die ortskundig sind, schnell im Hinterkopf abgespeichert, da diese ja ihre Position nicht ändern.

Die Blitzer werden in der Regel an Unfallschwerpunkten sowie in verkehrsberuhigten Zonen oder auch nach Tunneln installiert. Sie können das Fahrzeug bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung sowohl von vorne oder von hinten blitzen und beugen auf diese Weise Unfälle vor. Wenn Sie zu schnell unterwegs sind, leuchtet kurz ein greller Blitz auf. Dann wurde ein Foto von Ihnen gemacht und es folgt sehr wahrscheinlich ein Bußgeldbescheid.

Entscheidend ist hier der Toleranzabzug. Dieser beträgt entweder 3 km/h, wenn Sie mit bis zu 100 km/h unterwegs sind oder 3 Prozent, wenn Sie schneller als 100 km/h fahren. Übrigens können Blitzer Sie auch mit dem Fahrrad erwischen. Allerdings wird es anschließend schwierig mit der Identifikation und damit den Bußgeldbescheid an die richtige Person zuzustellen. Besonders ärgerlich kann es sein, wenn Sie als Fahranfänger geblitzt werden. Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von über 20 km/h wird die Probezeit unter anderem auf 4 Jahre verlängert.

Vor den sogenannten blauen Blitzern brauchen Sie keine Angst zu haben. Diese Geräte blitzen nicht, sondern sind für die Lkw-Maut zuständig. Auch Abstandskontrollen finden mithilfe von Geräten statt, die an Blitzer erinnern können.

Wie funktionieren stationäre Blitzer?

Stationäre Blitzanlagen werden nicht nur zur Kontrolle der Geschwindigkeit genutzt. Auch das Überfahren einer roten Ampel kann geblitzt werden sowie die Nichteinhaltung des Sicherheitsabstands (durch Blitzer an Brücken). Aber die Mehrheit der ca. 4.500 stationären Blitzer wird zur Geschwindigkeitsüberwachung eingesetzt – die meisten stehen übrigens in Baden-Württemberg.

Dabei unterscheidet man fünf verschiedene Blitzer-Typen, die mit unterschiedlicher Technik funktionieren: die Videozeit-, Radar-, Laser-, Lichtschranken-, und Induktionsmessung.

1) Videozeitmessung

Eine ausgemessene Strecke wird mit Messpunkten markiert und von einer Videostoppuhr überwacht. Anhand einer Weg-Zeit-Berechnung können mit den Aufnahmen sowohl Geschwindigkeits- als auch Abstandsverstöße erkannt werden.

2) Lichtschrankenmessung

Geschwindigkeitsmessungen werden auch mithilfe von Lichtschranken durchgeführt. Hier misst die stationäre Blitzanlage, wie lange ein Fahrzeug braucht, um alle Lichtschranken zu durchqueren.

3) Lasermessung

Auch die Lasermessung funktioniert als fest installierter Blitzer. Das Messgerät sendet Lichtsignale zum Auto, anschließend wird ermittelt, wie lange es dauert, bis das Lichtsignal wieder zurückgeworfen wird und beim Messgerät ankommt. Aus dieser Information kann anschließend die Geschwindigkeit ermittelt werden.

4) Radarmessung

Die Radarmessung wird sehr häufig genutzt, um die Geschwindigkeit von Fahrzeugen zu kontrollieren. Vom fest installierten Blitzer gehen elektromagnetische Wellen aus, die vom vorbeifahrenden Auto reflektiert und an das Messgerät zurückgesendet werden. Durch die Variation der Radarwellen, kann die Schnelligkeit ermittelt werden.

5) Induktionsmessung

Eine weitere Möglichkeit der stationären Geschwindigkeitskontrolle kann durch die Induktionsmessung erfolgen. Diese nennt man auch Piezomessung. Das Ganze funktioniert so, dass Sensoren in der Fahrbahn verbaut werden, die bei einer Krafteinwirkung (wenn das Fahrzeug darüber fährt) reagieren und elektrische Spannung erzeugen. Auf diese Weise können die Sensoren ermitteln, wie lange das Fahrzeug auf der jeweiligen Strecke unterwegs ist, sodass die Geschwindigkeit errechnet werden kann. Das Blitzerfoto entsteht dadurch, dass die Sensoren mit einer Kamera verbunden sind, die bei einer zu schnellen Befahrung aktiv wird.

Als Zusatzinfo: Der Sensorenabstand muss zweimal im Jahr überprüft werden, da sich dieser durch Temperaturschwankungen oder starke Bremsmanöver verändert. Falls diese Prüfung nicht erfolgt ist, kann eine Messung als ungültig bewertet werden und dann lohnt sich sogar ein Einspruch gegen das verhängte Bußgeld.

Sind stationäre Blitzer immer aktiv?

Ein Blitzer kann schon bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 4 km/h auslösen und erwischt Sie auch bei mehr als 250 km/h. Geräte, die mit Lichtsensoren funktionieren, sind also in der Regel aktiv, außer wenn es sich um einen defekten Blitzer handelt. In seltenen Fällen kann es auch vorkommen, dass der Film bzw. Speicher der Blitzerkamera voll ist und deshalb nichts mehr aufnehmen kann.

Falls ein Blitzer aber nicht aufleuchtet, heißt das nicht automatisch, dass dieser nicht funktioniert. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.

Gibt es auch stationäre Blitzer ohne Blitz?

Man könnte meinen, dass ein Blitzer ohne Blitzlicht sich nicht als einer betiteln dürfte. Allerdings ist der Blitz nicht immer notwendig. Vor allem neue stationäre Blitzer funktionieren mit modernen Techniken, von denen der “Geblitzte” gar nichts merkt. Die Rede ist von sogenannten Schwarzlichtblitzern, die vor allem in Tunneln installiert sind. Auf diese Weise wird die fahrende Person im Tunnel nicht abgelenkt oder gar erschreckt und kann sich weiterhin auf die Fahrt konzentrieren.

Wann kommen die Bußgeldbescheide bei stationären Blitzern?

Nachdem Sie geblitzt wurden, dauert es in der Regel zwischen zwei und drei Wochen, bis der Bußgeldbescheid ins Haus flattert. Insgesamt haben die Behörden jedoch drei Monate Zeit, diesen zu verschicken. Unterschiedliche Faktoren können den Versand beeinflussen. Bei stationären Blitzern kann es unter Umständen ein bisschen länger dauern als bei mobilen Blitzern, da häufig darauf gewartet wird, wann der Film/Speicher der Kamera im Messgerät voll ist.

Und was ist, wenn gar kein Bescheid kommt? Allgemein verjährt die Ordnungswidrigkeit nach 3 Monaten, allerdings kann die Frist auch unterbrochen werden.

Übrigens: Sie können beim Überholen auch auf der Gegenfahrbahn von stationären Blitzern erfasst werden.

Was sind die Vorteile von stationären Blitzern?

Ein wesentlicher Vorteil bei fest installierten Blitzern ist, dass Unfallschwerpunkte dauerhaft überwacht werden können, deshalb ist es wichtig, die richtige Entscheidung zu treffen, wenn es darum geht, wo ein stationärer Blitzer am meisten Sinn macht. Schließlich ist dieser für Kommunen zwischen 80.000 und 100.000 Euro teuer.

Dafür spart man sich aber auch zusätzliches Personal. Und das ist ein weiterer Vorteil, denn bei mobilen Blitzern braucht man in der Regel immer zwei Beamte, die den Aufbau regeln und die Messung durchführen müssen.