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Neuwagen einfahren: So machen Sie es richtig

24. November 2021 von

Die Freude über den frisch gefertigten Neuwagen oder das neue Auto mit Tageszulassung ist groß und da will man natürlich auch gleich sehen, was alles in ihm steckt. Doch Ihrem Neuwagen zuliebe sollten Sie sich ein wenig zurückhalten, denn der Neue muss auch in Zeiten moderner Fertigungstechniken noch eingefahren werden. Wir sagen Ihnen, auf was Sie beim Einfahren des Neuwagens achten sollten.

Natürlich sind heutzutage die Bauteile nach der Fertigung so gut wie perfekt aufeinander abgestimmt – aber eben nur so gut wie. Deshalb stimmt die Aussage, der Einfahrprozess sei überflüssig geworden, so nicht. So aufwendig wie früher ist es heute aber nicht mehr, denn noch vor nicht allzu langer Zeit musste nach knapp 1.000 Kilometern schon wieder eine Werkstatt aufgesucht werden, die das Einfahröl durch Langzeitöl ausgetauscht hat. Das war nötig, weil gröbere Metallteile ins Öl gelangen konnten, da die Fertigung noch nicht so präzise war wie heute.

Ein so früher Werkstattbesuch und Ölwechsel müssen mittlerweile kurz nach dem Neuwagenkauf wirklich nicht mehr sein, doch der neue Wagen freut sich auf jeden Fall, wenn er innerhalb der ersten 1.000 Kilometer etwas sanfter behandelt wird.

Motor einfahren

Raus aus dem Verkaufsraum und sofort Vollgas voraus – das ist leider keine gute Idee. Auch der ADAC rät, den Neuen nicht gleich bis an die Grenzen zu treiben. Nach wie vor müssen sich Zylinder und Kolbenringe erst noch aufeinander einspielen. Wer dem Motor schon anfangs viel abverlangt, riskiert, dass sich die Lebensdauer verringert. Denn fährt man in hohen Drehzahlbereichen und mit Vollgas, kann es später zu Schäden oder erhöhtem Verschleiß kommen. Das kann zu einem unnötig hohen Wertverlust führen.

Eine Sache, die immer gilt – egal wie alt Ihr Auto ist: Höhere Drehzahlen erst abrufen, wenn Motor und Öl warm sind. Kaltes Öl schmiert nicht richtig und die verschiedenen Motormetalle dehnen sich bei Wärme unterschiedlich stark aus. Ein ungefährer Wert während der ersten 1.000 Kilometer ist: Bei Benzinern nicht mehr als 3.000 und bei Diesel nicht mehr als 2.500 Umdrehungen. Aber auch auf zu niedrig-touriges Fahren sollte verzichtet werden. Einen schönen Drehzahl-Mittelwert wird Ihr Neuwagen Ihnen danken, wobei es noch besser ist, wenn Sie leichte Drehzahlschwankungen einbauen, damit sich der Wagen gleich auch an verschiedene Lastzustände gewöhnt. Empfehlenswert ist daher eine kurvige und etwas hügelige Landstraße.

Vorsichtig bremsen und Stoßdämpfer schonen

Nicht nur der Motor braucht eine Eingewöhnungsphase, auch die Bremsen sind noch nicht optimal eingestellt. Deshalb gilt während der ersten ca. 200 Kilometer: sportliches Fahren vermeiden und früh genug bremsen. Das ist deshalb nötig, weil die Bremsanlage anfangs noch nicht die volle Bremskraft erreicht und sich die Bremsscheiben und -beläge erst aufeinander einschleifen müssen. Sie werden deshalb während der Einfahrphase einen stärkeren Pedaldruck ausüben müssen, um die geringere Bremsleistung auszugleichen. Die Bremsscheiben sind beim Neuwagen noch nicht ganz ausgehärtet. Dies geschieht durch die Hitze, die beim Bremsen entsteht. Werden die Scheiben aber zu früh mit einer Vollbremsung belastet, kann es sein das Schäden entstehen. Wie Sie sich sicher denken können, ist das Zusammenspiel von Federn und Stoßdämpfern ebenfalls nicht optimal. Deshalb seien Sie nicht enttäuscht, wenn sich der vom Hersteller versprochene Komfort erst nach der Zeit einstellt. Damit die Dämpfung zu Beginn nicht überlastet wird, sollten Sie schweres Gepäck oder Gegenstände und unebene Straßen, vor allem Schlaglöcher, vermeiden. Die Stoßdämpfer sind werksseitig sehr stramm verbaut, die Federn könnten bei zu starker, anfänglicher Beanspruchung brechen.

Rutschige Reifen

Zu einem Neuwagen gehören auch fabrikneue Reifen. Mit diesen sollte in den ersten 200 bis 300 Kilometern ebenfalls vorsichtig umgegangen werden. Die volle Bodenhaftung haben sie anfangs nämlich noch nicht. Das liegt daran, dass die Reifen bei der Herstellung mit einem öligen Überzug versehen werden, damit sie besser aus der Gussform gelöst werden können. Dieser Film macht die Reifen rutschig, sie sind nicht so griffig wie später. Sie sollten deshalb in dieser Zeit etwas verhaltener in Kurven fahren, um ein Wegrutschen zu verhindern. Besondere Vorsicht ist bei regennasser Straße geboten. Wer all diese Tipps beherzigt, wird lange Freude an seinem Neuwagen haben. Doch die richtige Neuwagenpflege sollte auch nach der Einfahrphase nicht zu kurz kommen.