Ladeverlust beim Elektroauto: Kosten und Strom sparen

17. Januar 2024 von

Wenn Sie Ihr Elektroauto laden, dann verbrauchen Sie mehr Energie, als am Ende im Akku landet. Der sogenannte Ladeverlust ist je nach E-Auto unterschiedlich – und er unterscheidet sich auch je Lademöglichkeit. Wir haben alle Infos zum Thema Ladeverluste beim E-Auto und sagen Ihnen, wie und ob sich das vermeiden lässt.

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Checkliste: So vermeiden Sie Ladeverluste

Gleich zu Anfang: Ladeverluste beim E-Auto lassen sich nie gänzlich vermeiden, aber man kann sie so niedrig wie möglich halten. Hier ein paar Tipps:

  • Je kürzer der Ladevorgang, desto geringer der Ladeverlust (bei AC-Laden)
  • Akku sollte nicht zu heiß und nicht zu kalt sein
  • Im Winter sofort nach Fahrtende laden, da die Batterie hier noch warm ist
  • Am besten in einer Garage Laden, auf stabile Innenraumtemperatur achten
  • Am besten an der Wallbox laden
  • Laden an der Steckdose vermeiden

Elektroauto daheim laden – 2 Möglichkeiten

Wer ein Elektroauto hat, kann zuhause sowohl an einer Wallbox laden oder aber die Haushaltssteckdose verwenden. Die Ladeverluste sind sehr unterschiedlich hoch.

Laden an der Wallbox:

Die meisten E-Auto Besitzer:innen werden sich eine 11 kW Wallbox anschaffen, oder es mit einer DIY Wallbox versuchen. Damit laden Sie Wechselstrom, der aus jedem normalen Hausanschluss strömt. Das AC-Laden mit Wechselstrom ist mit größeren Ladeverlusten verbunden, als das sogenannte Schnellladen oder DC-Laden – denn hier wird mit Gleichstrom geladen.

Damit der Akku des E-Autos den Wechselstrom aufnehmen kann, muss er von einem On-Board-Netzumwandler in Gleichstrom umgewandelt werden. Bei diesem Vorgang geht eine gewisse Menge an Energie verloren. Eine Autobatterie kann nur Gleichstrom speichern, weshalb der Ladeverlust beim Schnellladen entsprechend geringer ausfällt, da der Umwandlungsprozess entfällt.

Laden mit reduzierter Ladeleistung:

Eine spezielle Möglichkeit des Ladens an der Wallbox ist, mit reduzierter Ladeleistung zu laden. Das kann man entweder durch bestimmte Fahrzeugeinstellungen anlegen, oder wenn man einen Überschuss der eigenen Photovoltaikanlage verwendet. Hier ist anzumerken, dass die verringerte Ladeleistung dazu führt, dass die Ladeverluste höher sind. Dementsprechend macht es mehr Sinn, immer mit der maximalen Ladeleistung der Wallbox zu laden.

Laden an der Haushaltssteckdose:

E-Auto an einer Haushaltssteckdose zu laden erfordert viel Geduld. Die Ladezeiten von E-Autos liegen nicht selten bei mindestens 24 Stunden – und auch der Ladeverlust ist enorm. Der ADAC hat nachgemessen und festgestellt, dass der Ladeverlust an der Haushaltssteckdose teilweise doppelt so hoch sind, wie die an der Wallbox. Eine Steckdose hat nur 2,3 kW Ladeleistung – und je weniger Ladeleistung, desto höher sind die Ladeverluste.

Ladeverluste im Vergleich

Je nachdem, wie hoch der Ladeverlust ist, schlägt sich das auch auf den Geldbeutel nieder – denn die verlorene Energie muss man natürlich trotzdem bezahlen. Die vom ADAC gemessenen Modelle unterscheiden sich teilweise stark. Hier sehen Sie die Ladeverluste je nach Lademöglichkeit:

Steckdose
Leistung / Verlust
Wallbox
Leistung / Verlust
Wallbox reduziert
Leistung / Verlust
Fiat 500e 2,3 kW / 12,7 % 11 kW / 6,3 % 3,6 kW / 13,9 %
Tesla Model 3 2,3 kW / 15,2 % 11 kW / 7,7 % 3,5 kW / 11,4 %
VW ID.3 2,3 kW / 13,6 % 11 kW / 9,0 % 5,5 kW / 9,2 %
Renault Zoe 2,3 kW / 24,2 % 11 kW / 9,7 % keine Messung

Das Ergebnis ist klar: Je höher die Ladeleistung, desto geringer fallen die Ladeverluste aus. Das Laden an der Wallbox ist bei allen Modellen die beste Möglichkeit mit den wenigsten Verlusten gewesen.

Ladeverluste in der Steckdose

Wieso fällt der Ladeverlust an der Steckdose besonders hoch aus? Das liegt daran, dass die Elektroauto Batterie nur Gleichstrom speichern kann. Aus der Steckdose kommt aber Wechselstrom, und der muss umgewandelt werden. Schon das Umwandeln sorgt für Verluste, doch meist kommen weitere Komponenten hinzu, die für Ladeverluste sorgen:

  • Steuerung des Ladevorgangs im Fahrzeug
  • Lange Zuleitung zur Steckdose
  • Zulässige Ladeverluste an Hausinstallation von 4 Prozent
  • Hausverteiler, Ladekabel nur geringe Verluste

Wenn man alle Komponenten zusammennimmt, kommt man beim Laden an der Haushaltssteckdose auf Ladeverluste von 10 bis 30 Prozent – das ist enorm viel.

Ladeverluste an der Wallbox

Wenn man an der Wallbox lädt, dann lädt man normalerweise dreiphasig statt einphasig. Dementsprechend erhält man auch eine höhere Ladeleistung. Eine Wallbox wird außerdem immer von einem Elektriker angeschlossen. Dieser sorgt dafür, dass die Zuleitung stärker ausgelegt ist, und damit kaum Leitungsverluste anfallen. Trotzdem gibt es natürlich Verluste beim Umwandeln von Wechsel- zu Gleichstrom.

Beim Laden an der Steckdose fällt der Ladeverlust beim Betreiben der Fahrzeugelektronik recht hoch aus, das ist beim Wallbox-Laden nicht so, denn die Ladezeit ist deutlich geringer. Dementsprechend müssen Verbraucher nicht so lange in Betrieb sein.

Alles in allem liegt der Ladeverlust bei einer Wallbox ungefähr bei 5 bis 10 Prozent.

Rechenbeispiel: So viel kostet der Ladeverlust

Gehen wir mal davon aus, wir laden an einer Wallbox mit 11 kW und die Kosten für die kWh betragen 35 Cent. Geladen wird ein Tesla Model 3 mit einem 60 kWh-Akku. Laut ADAC hat dieses Modell einen Ladeverlust von 9 Prozent.

Das bedeutet, dass 5,4 kWh bei jedem Ladevorgang umsonst gezahlt werden. Bei einem Preis von 35 Cent ist das bei jedem Ladevorgang 1,89 Euro. Wer sein Model 3 jede Woche – also 53 mal im Jahr – lädt, hat gute 100 Euro an Kosten für den Ladeverlust zu bezahlen.

Ladeverlust: Erklärung

Wer sein E-Auto mit Steckdose oder Wallbox lädt, leitet elektrische Energie in den Akku des Elektroautos. Während des Ladens werden Ladekabel, Stecker und Akku heiß, denn ein Teil der elektrischen Energie wird in Wärmeenergie umgewandelt – und das ist der Ladeverlust. Ein Teil der Energie, die aus der Wallbox oder Steckdose gezogen wird, geht in Wärmeenergie verloren.

Ladeverluste vermeiden – Kosten und Energie sparen

Komplett vermeiden lässt sich der Ladeverlust nicht, doch man kann versuchen ihn zu reduzieren und damit Energie und auch Geld sparen.

  • Verwenden Sie die höchstmögliche Ladeleistung
  • Möglichst nie an der Steckdose laden
  • Laden an der Wallbox spart am meisten Energie
  • Richtige Temperatur des Akkus spart Energie

Ladeverlust an öffentlichen Ladesäulen / beim DC-Laden

Wer an öffentlichen Ladesäulen lädt, der hat Glück: Die hier entstehenden Kosten für Ladeverluste müssen Sie nicht bezahlen. Das liegt daran, dass an Schnellladesäulen die Stromumwandlung nicht im Bordladegerät des Autos sondern in der Ladesäule vonstatten geht. Damit fallen die Ladeverluste dem Ladesäulenbetreiber zur Last.

Das ist auch einer der Gründe, wieso die Ladekosten für E-Autos an Schnellladesäulen deutlich höher sind, als zu Hause. Im nächsten Jahr tritt die neue Ladesäulenverordnung in Kraft, dann können Sie an neuen Ladesäulen auch mit Karte zahlen.