VW Tiguan Fahreindrücke: Warum das SUV ein echter Langweiler ist, aber trotzdem gekauft wird
16. April 2025 von Andreas Heise

Dein Weg zum neuen Auto
Der Tiguan hat mittlerweile mehr als 7,6 Millionen Mal den Besitzer gewechselt, was ihn zu einem echten Bestseller macht. Aber ist er wirklich das beste Mittelklasse-SUV oder nur ein weiterer Langweiler, der sicherstellt, dass sich niemand beschwert?
Beginnen wir mit dem Design: Wer ein aufregendes Auto sucht, wird beim Tiguan enttäuscht. Das Design ist angenehm unscheinbar, was in diesem Fall aber vielleicht sogar der Schlüssel zum Erfolg ist. Wer will schon ein SUV, das polarisieren könnte?
VW hat lieber ein schickes, aber völlig durchschnittliches Design gewählt. Die Fans werden das lieben – ein bisschen langweilig, aber so muss es wohl sein.
Wer den Innenraum des Vorgängers schon gut fand, wird hier kaum auf Überraschungen stoßen – und das ist nicht unbedingt negativ. Das Platzangebot ist nach wie vor großzügig, besonders auf den Rücksitzen, wo selbst große Menschen bequem sitzen. Das Infotainment-System hat einen Sprung nach vorn gemacht – der Infotainment-Bildschirm misst jetzt 15 Zoll und reagiert flotter.
Mit 652 Litern (maximal 1.650 Liter) sind es jetzt ganze 30 Liter mehr Kofferraumvolumen als beim Vorgänger. Wer also gerne viel mitschleppt, wird die zusätzliche Ladekapazität sicher zu schätzen wissen. Klar, der Hybrid hat weniger Stauraum, aber mit 490 bis 1.486 Litern bei umgelegter Rückbank kommt man immer noch auf beachtliche Zahlen – genug für den Wochenendtrip oder die jährliche Familienreise.
Wie fährt sich der Tiguan? Überraschung: Er fährt sich erstaunlich entspannt und komfortabel. Straßenunebenheiten werden gut weggemacht und die Lenkung ist leichtgängig. Wer sportlich fahren will, wird enttäuscht, denn der Sportmodus ist eher hektisch als aufregend. Der Tiguan bleibt ein komfortabler Alltagsbegleiter, der auch in langen Staus nicht unangenehm wird.
VW bietet beim Tiguan eine breite Auswahl an Motoren, von Mild-Hybriden bis hin zu Plug-in-Hybriden. Letztere sind mit bis zu 120 km rein elektrischer Reichweite sicherlich der Star der Motorenpalette. Der offizielle Durchschnittsverbrauch schwankt je nach Modell zwischen 0,4 Litern (204-PS-Plug-in) und 7,9 Litern (150-PS-Mildhybrid-Benziner) auf 100 Kilometer.
Der Preis des Tiguan ist natürlich gestiegen. Und das, obwohl es mit dem neuen Dacia Bigster sogar einen ernsthaften Konkurrenten gibt, der bereits ab rund 24.000 Euro zu haben ist.
Der Tiguan, der erst bei 38.000 Euro startet, bietet wenig Aufregung und setzt auf solide Werte, die ihn zu einem sicheren Kauf für die breite Masse machen – auch wenn das bedeutet, dass es nicht wirklich viel gibt, das ihn aus der Masse herausstechen lässt.