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Lohnt sich der Kauf eines importierten EU-Neuwagens?

16. März 2017 von

Es klingt verlockend. Anstatt einen Neuwagen in Deutschland zu kaufen, kann man sich nach günstigeren Alternativen im europäischen Ausland umsehen. Doch sind importierte EU-Neuwagen wirklich zu empfehlen?

Bei der Suche nach einem Neuwagen wird man früher oder später auf scheinbar attraktive Angebote aus dem EU-Ausland stoßen. Nach deutschem Recht ist ein Fahrzeug ein Neuwagen, wenn zwischen der Herstellung des Autos und dem Zeitpunkt des Erwerbs nicht mehr als ein Jahr vergangen ist und das Fahrzeug keine Vorbesitzer hatte.

Diese Kriterien müssen auch EU-Neuwagen erfüllen, um hierzulande zugelassen zu werden. Diese Autos wurden zwar für einen anderen Markt als Deutschland entworfen, verlocken jedoch mit ihrem Schnäppchenpotential.

Finanzielle Aspekte eines EU-Neuwagens

Wie kommen diese hohen Rabatte für EU-Fahrzeuge überhaupt zustande? Es ist eigentlich ganz einfach. Der Preis, den wir für einen Neuwagen zahlen, setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Netto-Verkaufspreis plus Steuern.

Unterschiedliche Steuern beim Neuwagenkauf

Fangen wir mit den Regelungen für die Steuern an. Hier kommt das EU-Recht ins Spiel, welches besagt, dass man sein neues Fahrzeug in dem Land versteuern muss, in dem man es zulässt. Kauft man seinen Neuwagen also in Spanien und lässt ihn hierzulande zu, dann würden sich die Anschaffungskosten für das Auto aus dem spanischen Netto-Preis und den deutschen Steuern zusammensetzen. In Deutschland muss man jedoch im Gegensatz zu den meisten anderen EU-Staaten keine einmalige Zulassungssteuer für den Kauf eines Fahrzeugs bezahlen, sondern lediglich die im europäischen Vergleich bereits niedrige Mehrwertsteuer. Diese Steuererleichterung ist ein wesentlicher Grund, weshalb EU-Neuwagen billiger sein können als Modelle am deutschen Markt.

Ausstattungsunterschiede bei EU-Neuwagen

Der zweite wichtige Grund sind die möglichen Ausstattungsunterschiede. Da, wie bereits erwähnt, die meisten restlichen EU-Staaten zusätzliche Steuern beim Neuwagenkauf verlangen, werden die Netto-Preise von den Herstellern niedriger angesetzt als in Deutschland. Ansonsten könnten sich die Bürger nur schwer ein Auto leisten. Das zwingt die Autohersteller zum Sparen bei anderen EU-Fahrzeugen und dieses Verzichten spürt man zumeist beim Ausstattungsumfang. Es kann sich dabei um Kleinigkeiten wie eine Sitzheizung handeln, die in einem schwedischen Neuwagen häufiger vorkommt als in einem spanischen, aber auch um sicherheitsrelevante Extras wie beispielsweise eine elektronische Wegfahrsperre. Diese Sperre ist bei Versicherungen in Deutschland äußerst wichtig, während sie in anderen Ländern nicht zum Standard zählen muss. Deshalb sollten Sie die Ausstattung des Modells aus dem europäischen Ausland immer mit der Ausrüstung des deutschen Pendants vergleichen. Hier können sich schon die ersten Preisvorteile der EU-Fahrzeuge relativieren, denn man muss stets bedenken, dass man auch in Deutschland bei Neuwagenpreisen mit Nachlässen rechnen oder mit Tageszulassungen noch weiter sparen kann.

Wertverlust beim Wiederverkauf

Sollten Sie vorhaben den EU-Neuwagen so lange zu fahren, bis ihm die Räder abfallen, dann ist der Wiederverkaufswert nicht von Belang. Ansonsten ist das Thema Wiederverkauf ein äußerst wichtiges, denn man muss damit rechnen, dass man für ein importiertes Auto weniger bekommt als für ein vergleichbares deutsches Modell. Ferner wird das EU-Fahrzeug wahrscheinlich auch weniger Interessenten anziehen, denn importierte Autos tragen oft das Stigma der schlechten Qualität und miesen Ausstattung. Darum wünschen sich die meisten Käufer hierzulande einen deutschen Gebrauchtwagen.

Was man beim EU-Neuwagenkauf beachten sollte

Sollten Sie sich mit der Preisthematik auseinandergesetzt und eine positive Bilanz gezogen haben, dann folgt im nächsten Schritt der EU-Neuwagenkauf. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie ein Neuwagenkauf im europäischen Ausland durchgeführt werden kann, entweder man beauftragt einen Händler in Deutschland, der sich auf den Import spezialisiert hat oder ist persönlich vor Ort.

Deutsche Händler als Verkäufer des EU-Neuwagens

Falls Sie einen deutschen Händler mit dem Kauf beauftragen, dann sollten Sie darauf achten, dass er als Verkäufer eingetragen ist. Sollte dies der Fall sein, dann gelten für Sie die hiesigen Gesetze des Autokaufs. Sollte der Händler lediglich als Vermittler auftreten, dann gelten beim Neuwagenkauf die Gesetze des Landes, in dem das Fahrzeug gekauft wurde. Hat der Händler dann für Sie den Import und die Zulassung des EU-Neuwagens in Deutschland übernommen, sollten Sie lediglich sicherstellen die folgenden Unterlagen zu erhalten:

  • Originale Rechnung
  • Certificate of Conformity zeigt Einhaltung internationaler Normen
  • Serviceheft inklusive Fahrgestellnummer und Auslieferungsdatum
  • Zulassungsbescheinigung

Wenn alle Dokumente vollständig sind, wobei das Serviceheft für die Wirksamkeit der Herstellergarantie sehr wichtig ist, mussten Sie sich bislang keine Gedanken über die Garantie machen. Doch Anfang 2017 hat Hyundai als erster Hersteller bekanntgegeben, dass sie nicht autorisierten Händlern die Herstellergarantie beim Neuwagenkauf streichen. Im Klartext heißt das, dass die freien Händler, von denen man normalerweise den EU-Neuwagen bezieht, keine 5-Jahres-Garantie mehr anbieten können. So erhalten Sie künftig bei Hyundai nur dann diese umfassende Garantieleistung, wenn Sie bei einem autorisierten Hyundai-Vertragshändler in Deutschland das Auto kaufen. Hyundai begründet diesen Schritt mit den erheblichen Investitionen, die in diese Garantie einfließen. Deshalb sollen keine freien Händler mit EU-Importen von diesem durchaus kaufentscheidenden Kriterium profitieren. Hier gilt es ein Auge auf die Situation zu haben, ob möglicherweise auch andere Hersteller nachziehen. Ansonsten hat man aber in allen EU-Ländern die üblichen Garantieansprüche. Lediglich bei Kulanz-Leistungen könnte man benachteiligt werden, wenn man das Fahrzeug in einem anderen EU-Staat erworben hat.

Hoher Aufwand beim EU-Neuwagenkauf

Die deutschen Händler machen den Import natürlich nicht umsonst. Deshalb kann man noch mehr Geld sparen, wenn man sich dafür entscheidet den Neuwagenkauf im EU-Ausland in die eigene Hand zu nehmen. Jedoch kommen in dem Fall, neben den offensichtlichen Hürden wie mögliche Sprachhindernisse und die lange Fahrt, noch weitere den Neuwagenkauf betreffende Problematiken hinzu. Um die originale Rechnung, das Certificate of Conformity und das Serviceheft muss man sich dann genauso kümmern wie um das Kurzzeitkennzeichen für die Fahrt nach Hause. Wie man sieht, ist der Papierkram nicht ganz ohne.

Fazit zum EU-Neuwagenkauf

Es gilt immer zu prüfen, ob sich der Autokauf im Ausland mit all seinen Vor- und Nachteilen lohnt. Während der meist niedrigere Anschaffungspreis für einen EU-Neuwagen spricht, stehen dem der Wertverlust beim Wiederverkauf, der mögliche Verzicht beim Ausstattungsumfang, der viele Papierkram und neuerdings bei Hyundai auch der Verlust der 5-Jahres-Garantie entgegen. So sollte man auf jeden Fall prüfen, ob keine besseren Angebote in Deutschland zu finden sind. Wie man beim Neuwagenkauf hierzulande noch zusätzlich sparen kann, sehen Sie zum Beispiel in unserem Artikel über Tageszulassungen.

Sparen Sie beim nächsten Neuwagenkauf

Auch ohne Tageszulassungen können Sie beim Kauf eines deutschen Neuwagens sparen. Hierfür müssen Sie bei uns lediglich Ihren gewünschten Neuwagen konfigurieren, die Angebote von ausgewählten Vertragshändlern miteinander vergleichen und erleben, wie stressfrei und einfach der Neuwagenkauf bei carwow ist – ganz ohne aufwendigen Papierkram und langwieriges Verhandeln.