Opel Corsa Fahreindrücke: Der Philipp Amthor unter den Kleinwagen – sieht jung aus, bleibt aber konservativ

22. April 2025 von

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Der Opel Corsa, der im Kleinwagen-Segment seit Jahrzehnten als „Brot-und-Butter-Auto“ glänzt, hat mit der sechsten Generation ordentlich an Dynamik gewonnen. Aber ist er wirklich das Auto, das du haben willst? Oder doch nur das, das du nehmen musst, weil es das einzige ist, das du dir leisten kannst?

Wenn der Opel Corsa (ab 19.247 €) ein Politiker wäre, dann wäre er Philipp Amthor. Der Corsa ist einer, den deine Oma “adrett” findet – Amthor vielleicht auch. Optisch hat der Corsa ein bisschen auf die Tube gedrückt, ist frischer geworden und trotzdem kann er sein Opel-Rentner-Image nicht ganz ablegen.

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Der Opel ist flacher und länger als der Vorgänger, was ihm eine gewisse Dynamik verleiht, aber er bleibt brav und angepasst – ein Auto, das funktioniert, aber niemanden begeistert. Das tiefere Einsteigen ist für viele ein Plus in Sachen Fahrdynamik, aber nicht jeder wird es lieben, sich den Kopf am Dachhimmel zu stoßen. Es bleibt ein pragmatisches Design ohne großes Aufsehen.

Der Innenraum des Corsa ist genau das, was du von einem Opel erwartest: funktional. Es gibt wenig Glanz, stattdessen viel Hartplastik, das an die sparsame Ausstattung erinnert. Der Platz ist für einen Kleinwagen in Ordnung, vorne sitzt man gut, aber hinten wird es etwas enger. Der Kofferraum ist mit 309 Litern durchaus praktisch, aber nicht beeindruckend. Es ist eben ein Auto, das seinen Job macht – aber das war’s auch schon. In Sachen Ausstattung gibt es mit dem 10-Zoll-Touchscreen und praktischen Assistenten wie dem Spurhalte-Assistenten und dem Fußgänger-Notbremssystem alles, was man braucht – nicht mehr, nicht weniger.

Mit dem Facelift 2024 hat Opel die Diesel-Variante aus dem Programm genommen und bereitet sich langsam auf die elektrische Zukunft vor. Der elektrische Corsa bietet eine solide Reichweite, die für den Stadtverkehr völlig ausreicht. Wenn du also auf der Suche nach einem Kleinwagen mit grünerem Gewissen bist, bietet der Corsa eine erschwingliche Möglichkeit. Aber ist er wirklich das „Auto der Zukunft“? Eher nicht. Er bleibt ein pragmatisches Elektroauto für den, der keinen Luxus braucht, aber dennoch die Umwelt schonen will.

Das Fahrverhalten des Corsa ist zwar agil, doch weit entfernt von aufregend. Der 100-PS-Benziner liefert genug Durchzug, und das Fahrwerk ist straff abgestimmt, was den Wagen flink durch die Kurven schickt. Aber Spaß auf der Landstraße? Fehlanzeige. Der Corsa ist kein Auto für den Fahrer, der das Gefühl sucht, mit Adrenalin die Straßen zu erobern. Es ist der ruhige, verlässliche Begleiter, der dich sicher von A nach B bringt, aber der keine Gänsehaut verursacht. Und genau das ist das Problem: Er macht alles richtig, aber er macht nichts, was einen zum Grinsen bringt.

Der Opel Corsa bleibt das, was er immer war: ein vernünftiges Auto, das für den Alltag funktioniert. Er ist praktisch, sicher und preiswert – die ideale Wahl für den, der nichts falsch machen will. Aber wer nach einem aufregenden Fahrerlebnis sucht oder einfach etwas mehr Charakter will, sollte woanders nachsehen. Der Corsa ist das „Brot-und-Butter-Auto“, das du dir leisten kannst, aber nicht unbedingt haben willst. Er bietet alles, was du brauchst, aber leider nicht viel mehr als das.

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