Wallbox mit Hut – Ist ein Wetterschutz wirklich notwendig?

16. Mai 2023 von

Nackt im Regen? Nein, das würden Sie nicht machen. Ihre Wallbox ist auch darauf angewiesen, dass sie vor extremen Wetterlagen geschützt wird. Also braucht eine Wallbox im Freien einen Sonnenschirm gegen Hitze und eine Mütze gegen Kälteschäden? So ungefähr…

⏰ Kurz zusammengefasst

Ohne E-Auto keine Wallbox. Deshalb haben wir hier die top Elektroauto-Angebote für Sie:

Mercedes Wallbox

Ganz schön wählerisch: Der richtige Standort für die Wallbox

Eine Wallbox hat genaue Vorstellungen davon, was sie mag und was nicht. Dazu gehört in erster Linie ihr Standort. Wenn Sie das Gerät im Freien montieren und das E-Auto laden wollen, dann würde die Wallbox schon große Augen machen – außer Sie bieten ihr einen geschützten Ort.

Ungeschützt im Freien lieber nicht

Elektrogeräte und Wasser vertragen sich nicht. Da ist es kein Wunder, dass auch eine Wallbox einen Wetterschutz benötigt und sich ungeschützt sommerlichen Regengüssen und Schneegestöber im Winter nur ungern aussetzen möchte. Grundsätzlich kann man das natürlich tun, doch Hersteller und auch Elektrofachleute raten davon ab. Auch andere Wetterextreme wie Hitze oder Sturm sind für die Geräte nicht empfehlenswert.

Schützen muss man die Wallbox nicht nur vor dem Wetter, sondern leider auch immer häufiger vor Langfingern. Die Kosten für den Stromgeber belaufen sich auf mehrere hundert Euro, das lohnt sich für Diebe und Diebinnen – vor allem, wenn die Wallbox völlig ungeschützt an der Hauswand hängt.

Carport ist ein guter Kompromiss

Man kann die Wallbox direkt aufatmen hören, wenn man sich für die Montage in einem Carport entscheidet. Nässe, Regen und starke Sonneneinstrahlung werden vermieden, denn ein Carport ist wenigstens von einer Seite und im besten Fall von drei Seiten geschlossen. Absperren kann man diese in der Regel aber nicht, denn die vierte Seite ist offen. Eine Gelegenheit für einen Diebstahl würde sich deshalb auch hier bieten, allerdings ist die Hemmschwelle schon erheblich größer. Aber als Basis-Wetterschutz für die Wallbox stellt der Carport einen guten Anfang dar.

Traum aller Wallboxen: (Tief)-Garagen

Wenn die Wallbox ein Wörtchen mitreden könnte, dann würde sie sich für den perfekten Standort entscheiden – die Garage. Hier ist es im Winter warm, bei Regen trocken und im Sommer schön kühl. Auch wenn es draußen stürmt, kann sich die Wallbox gemütlich zurücklehnen, denn in einer Garage oder auch in der Tiefgarage einer Wohnanlage droht ihr kein Schaden von herabfallenden Ästen oder herumfliegenden Gegenständen.

Es dürfte klar sein, dass man als E-Auto-Fahrer:in nur glücklich ist, wenn auch die Wallbox zufrieden ist – denn eine lange Lebensdauer erspart hohe Kosten. Zusätzlich kann es auch sein, dass die Versicherung es honoriert, wenn man das Gerät sicher und wettergeschützt anbringt.

Wallbox-Kappe

Gut gerüstet: Wetterschutzdach für die Wallbox

Sie haben einfach keine Möglichkeit, die Wallbox in einer Garage oder einem Carport anzubringen? Dann raten wir dazu, als Alternative auf ein Wetterschutzdach zurückzugreifen. So ein Dach gibt es in verschiedenen Ausführungen mit oder ohne Seitenwände. Wenn Sie sich hierfür entscheiden, sollten Sie ein paar Euro mehr ausgeben und ein Exemplar mit Seitenwänden kaufen – Ihre Wallbox wird es Ihnen danken.

Die Kosten für ein solches Wallbox Wetterschutzdach belaufen sich auf ca. 150 Euro – das ist erheblich günstiger als eine kaputte Wallbox zu ersetzen.

Natürlich kann unter Umständen auch ein günstigerer Wetterschutz für die Wallbox ohne Seitenwände ausreichend sein. Es kommt auf die Witterungseinflüsse des Standorts und auch auf die Größe der Wallbox an. Apropos günstiger: Wenn Sie technisch nicht ganz unbegabt sind, kann es günstiger sein, seine Wallbox selbst zu bauen, als sie zu kaufen. Auch eine mobile Wallbox kann Sinn machen, wenn man häufiger länger unterwegs ist.

Doppelt geschützt hält besser: IP-Schutz

Neben einem guten Standort ist die Wallbox schon von sich aus geschützt.

Natürlich wissen Hersteller, dass Wallboxen meist im Außenbereich angebracht werden müssen. Deshalb sind die Geräte auch mit einem integrierten Wetterschutz ausgestattet. Vor allem die IP-Codes (International Protection-Codes) kommen hier ins Spiel. Je nach Belastbarkeit wird ein Gerät mit einem passenden IP-Code gekennzeichnet. Jeder Code gibt exakt an, gegen welche Einflüsse eine Wallbox im Freien geschützt wird – je höher die Zahl, desto besser.

Erste Kennziffer Zweite Kennziffer
Berührungsschutz Fremdkörperschutz Wasserschutz
0
1 gegen Zugang mit
Handrücken
gegen Fremdkörper mit
mehr als 50 mm ⌀
tropfwassergeschützt
2 gegen Zugang mit
Fingern
gegen Fremdkörper mit
mehr als 12,5 mm ⌀
gegen fallendes
Tropfwasser
3 gegen Werkzeuge/Draht mit
über 2,5 mm ⌀
gegen Fremdkörper mit
mehr als 2,5 mm ⌀
gegen fallendes
Sprühwasser
4 gegen Draht/spitze
Gegenständemit 1 mm ⌀
gegen Fremdkörper mit
mehr als 1 mm ⌀
rundum gegen
Spritzwasser
5 vollständiger
Berührungsschutz
gegen Staub rundum gegen
Strahlwasser
6 vollständiger
Berührungsschutz
absolut staubfest rundum gegen
Strahlwasser mit Druck
7 kurzzeitig gegen
Untertauchen
8 dauerhaft wasserfest
bei Untertauchen

Damit Sie sich besser vorstellen können, welcher IP-Code gut und welcher schlecht ist, haben wir hier Beispiele für Sie:

Für den Außenbereich empfehlen wir hohe IP-Codes. Wenn Sie eine Wallbox mit IP-65 haben, dann sind Sie sehr gut aufgestellt. Die erste Nummer ist die 6, das bedeutet, sie ist absolut staubfest. Die zweite Nummer ist die 5, somit ist das Gerät rundum gegen Strahlwasser aus einer Düse geschützt.

Wenn Sie sich hingegen für niedrige Zahlen entscheiden, beispielsweise für ein Gerät mit IP-21, dann ist der Schutz nur für relativ große Fremdkörper gegeben, Staub kann also ungehindert eindringen und auf Dauer zu Beschädigungen führen. Als zweite Zahl haben wir hier die 1 – lediglich Tropfwasser kann auf die Wallbox treffen, was den Wetterschutz natürlich beeinträchtigt und die Wallbox ungeeignet für außen macht.

Schon gewusst: Der Strom aus der Steckdose bzw. Wallbox ist AC-Strom. Er wird im E-Auto in DC-Strom umgewandelt.