Einigung bei EU-Abgasnorm: EU-Parlament beschließt Euro 7 Norm

19. März 2024 von

Nun gibt es endlich eine offizielle Einigung des Europaparlaments und der EU-Staaten. Die Abgasnorm Euro 7 wird kommen, aber ohne deutliche Verschärfung für die Autoindustrie. Wir haben alle Infos!

⏰  Kurz zusammengefasst

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Euro 7: Einigung auf neue EU-Abgasnorm

Bis vor Kurzem war es nur ein Vorschlag, doch jetzt hat das EU-Parlament für die neue Abgasnorm 7 gestimmt. Allerdings fällt die neue Norm deutlich milder aus und wird auch erst später in Kraft treten, als ursprünglich angepeilt. Frühestens gegen Ende 2026 ist aktuell geplant.

Vor allem die Autoindustie kann aufatmen, denn die Verschärfungen betreffen vor allem Busse und Lastwagen.

Die Autohersteller begrüßen die neuen Regelungen, Umweltverbände hingegen kritisieren, dass die Werte für Feinstaub und Stickstoff zu niedrig angesetzt sind. Bevor im Jahr 2035 das Verbrenner-Aus in Kraft tritt soll sich nichts Wesentliches mehr bei der Abgasnorm ändern. Das hätte zur Folge gehabt, dass vor allem Kleinwagen nicht mehr preisgünstig hätten angeboten werden können und teilweise aus der Modellpalette verschwunden wären.

Nun ist erstmal ein Aufatmen angesagt, die Hersteller müssen keine Motoren für strengere Abgasregelungen entwickeln.

Wann kommt die Abgasnorm Euro 7?

Mit der Annahme der Vereinbarung im März 2024 steht fest, dass die aktuell geltende Euro 6 Norm für Pkws und leichte Nutzfahrzeuge noch mindestens bis Ende 2026 bestehen bleibt. Es kommt darauf an, wann das EU-Parlament die Vereinbarung veröffentlicht. Danach gilt eine gewisse Wartezeit.

Es ist noch nicht klar, wie es mit dem Befahren der Umweltzonen mit Umweltplaketten aussieht. Möglicherweise gibt es eine blaue Plakette, doch das ist alles bisher Spekulation.

Gibt es neue Grenzwerte mit Euro 7?

Laut Beschluss sollen folgende Punkte bei der neuen Abgasnorm berücksichtigt werden:

  • Grenzwerte:
    Die Grenzwerte bleiben mit der Euro Norm 7 unverändert zur aktuellen Euro-6-Abgasnorm. Das bedeutet, dass der Stickstoffausstoß bei Dieselfahrzeugen bei 80 mg/km liegt, der Wert für Benziner bleibt bei 60 mg/km. Außerdem wird jetzt auch sehr feiner Feinstaub mit einem Partikeldurchmesser von bis zu 10 Nanometern reguliert. Der Ausstoß von Kohlenmonoxid bei Benzinern bleibt bei 1.000 Milligramm pro Kilometer, das Diesel-Limit bei 500 Milligramm.
  • Schadstoffe:
    Bisher gab es Limitationen für Stickoxide, Kohlenmonoxid, Partikel und Kohlenwasserstoffe. Nun kommt Ammoniak hinzu, denn dieser Schadstoff soll hauptverantwortlich für die Bildung von Smog sein. Bei Lkws werden auch Formaldehyd und Distickstoffmonixid limitiert.
  • Bremsen und Reifen:
    Es sind erstmals zusätzliche Grenzwerte für Partikelemissionen von Bremsen und Regeln für Mikroplastikemissionen von Reifen geplant. Das gilt für alle Fahrzeuge und damit auch für E-Autos. Für Pkws soll die Regelung ab 1. Juli 2028 gelten. Bei der Einführung soll als Partikelmasse-Grenzwert bei E-Autos 3 mg/km gelten, für alle anderen Antriebsarten 7 mg/km. Ab 2035 ist dann für alle 3 mg/km vorgesehen.
  • Messungen:
    Das RDE-Messverfahren im realen Straßenverkehr wird erweitert. Nun werden Temperaturen bis zu 45 Grad Celsius und pendlertypische Kurzstrecken in die Messung einbezogen.

Euro 7 – Regelungen für Elektroautos

Auch E-Autos sind von den Regelungen der neuen Abgasnorm betroffen. Das betrifft die Haltbarkeit der Akkus. Die EU fordert folgende Mindeststandards:

  • Akkulaufzeit nach fünf Jahren oder 100.000 km noch 80 Prozent
  • Akkulaufzeit nach acht Jahren oder 160.000 km noch 72 Prozent

Euro 6e – Weiterführung der Abgasnorm Euro 6

  • Mit der Euro 6d wurde zusätzlich zum neuen WLTP-Zyklus mit dem RDE-Zyklus der Ausstoß unter realen Fahrbedingungen gemessen
  • Die Euro 6d Fahrzeuge haben einen weitaus geringeren Schadstoffausstoß als Euro 6c
  • Hersteller bieten nur noch Modelle an, die der 6d entsprechen
  • Euro 6d ist seit Januar 2020 für Neuzulassungen verpflichtend
  • Euro 6e (EA) ist seit September 2023 für neue Typgenehmigungen verpflichtend
  • Ab Januar 2025 ist Euro 6e (EB) verbindlich für Typgenehmigungen vorgeschrieben

Seit Anfang September 2017 wird der Schadstoffausstoß bei PKWs mit einem neuen WLTP-Verfahren gemessen, welches die Fahrzeuge stärker belastet als der vorhergehende NEFZ-Zyklus. Zusätzlich zu diesem WLTP-Test unter Laborbedingungen wird mit dem RDE-Zyklus unter realen Fahrbedingungen gemessen. Fahrzeuge mit den Euro Normen 6a, 6b und 6c stoßen sehr viel mehr Schadstoffe aus, als 6d Autos.

Als Zwischenschritt zur Euro 7 Norm sind die Euro 6e Abgasnormen eingeführt worden. Sie sollen die Hersteller langsam an die neue Norm heranführen.

Wie lange darf ich noch mit Euro 6 fahren?

Wenn die Vereinbarung des EU-Parlaments im zweiten Quartal 2024 veröffentlicht wird, müssen mindestens 30 Monate vergehen, bis die Typgenehmigung für neue Pkw-Modelle an die neue Norm angepasst sein muss. Für die Erstzulassung gelten 42 Monate. Das bedeutet, dass frühestens Ende 2026 Autos mit neuer Typgenehmigung auf den Markt kommen müssen. Für Neuzulassungen ist Ende 2027 dann verbindlich vorgeschrieben.

Es sind ausschließlich Neuwagen davon betroffen. Wenn du ein altes Auto mit Euro 6 Norm fährst, dann hat das erstmal keinen Einfluss, es könnte in der Zukunft allerdings zu Verboten oder höheren Steuern kommen.

Hat Diesel Euro 6 Zukunft?

Sicher ist, dass Diesel Neuwagen der neuen Euro 6e um ein Vielfaches sauberer sind als Fahrzeuge der vorangegangenen Norm 6c. Nochmal besser werden soll des mit Euro 7. Eventuell gibt es auch die Möglichkeit, einen Diesel nachzurüsten. Wenn du in Erwägung ziehst, dir ein Diesel-Fahrzeug zu kaufen, dann achte auf jeden Fall darauf, dass dein Wunschmodell die Euro 6e einhält. Das ist vor allem auch für das Diesel-Leasing wichtig.

Es ist wichtig, zu prüfen, ob aus deinem Auspuff schwarzer, blauer oder weißer Rauch kommt, denn da kann ein Problem vorliegen.