Maut in Kroatien: Kosten und Regelungen

20. März 2024 von

Wer sich auf mediterranes Essen, tolle Strände und viel Sonne freut, der macht Urlaub in Kroatien. Mittlerweile ist in dort das Autobahnnetz sehr gut ausgebaut worden. Dementsprechend werden auf verschiedenen Autobahnabschnitten Mautgebühren fällig. Wir sagen euch, was ihr alles zur kroatischen Maut wissen müsst.

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Mautstation

Maut in Kroatien

Heutzutage ist die Fahrt nach Kroatien – auch weit in den Süden hinein – kein Problem mehr, denn die Autobahnen im beliebten Urlaubsland sind stark ausgebaut worden. Das kostet viel Geld und deshalb zahlt man auf der Fahrt nach Kroatien nicht nur die Vignette in Österreich und die Maut in Slowenien, sondern nun auch eine Autobahngebühr in Kroatien.

Das Mautsystem in Kroatien ist ein geschlossenes System – so wie bei der Maut in Italien. Das bedeutet, du fährst auf die Autobahn auf und ziehst ein Ticket. Wenn du die Autobahn wieder verlässt, dann bezahlst du streckenabhängig eine Gebühr.

Pkw-Maut in Kroatien

Wenn du mit einem Pkw unter 1,90 Meter Höhe nach Kroatien fährst, dann bezahlst du die normalen Mautgebühren. Ist das Fahrzeug höher als 1,90 Meter, wird auch die Maut höher. Dabei zählen aber Aufbauten wie Dachboxen oder Auto-Dachzelte nicht mit. Es geht allein um die Höhe des Fahrzeugs.

Maut für Gespanne

Bei Gespannen ist die Achszahl (bis oder ab 2,3,4 Achsen) wichtig, das Gewicht des Zugfahrzeugs (bis oder ab 3,5 t zGG) und die Fahrzeughöhe (bis oder ab 1,90 m).

Maut für Wohnmobile

Die Maut für Wohnmobile berechnet sich nach Achszahl (bis oder ab 2,3,4 Achsen), nach zGG (bis oder ab 3,5 t) und Fahrzeughöhe (bis oder ab 1,90 m).

Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen

Fahrzeuge über 3,5 t zGG werden entweder in die Fahrzeugkategorie III oder IV eingruppiert und entsprechend abgerechnet. Eine Abrechnung über die Mautbox ist aktuell nur für Fahrzeuge bis 3 m Höhe und weniger als 3,5 t zGG möglich.

Autobahn

Autobahnmaut Kroatien – wie funktioniert es?

Für die Nutzung der kroatischen Autobahnen wird eine streckenabhängige Maut erhoben. Diese zu berechnen ist allerdings nicht ganz einfach, denn je nach Autobahn gelten andere Preise und auch die saisonalen Unterschiede (Hauptsaison ist teurer) spielen eine Rolle.  Zusätzlich ist die Maut auch abhängig von der Fahrzeugklasse. Hier findest du die Einteilung:

Fahrzeugkategorie
Kategorie IA Motorräder, Trikes und Quads
Kategorie I Fahrzeug mit 2 Achsen und maximal 1,90 m Höhe,
<3,5 t zGG, ohne Anhänger
Kategorie II a) Fahrzeuge mit 2 Achsen, Höhe >1,90 m, max. 3,5 t zGG
b) Fahrzeuge mit 2 Achsen, Höhe <1,90 m, mit Anhänger
Kategorie III a) Fahrzeuge mit 2 oder 3 Achsen, max. 3,5 t zGG
b) Fahrzeuge mit 2 Achsen, >3,5 t zGG, Anhänger mit 1 Achse
c) Fahrzeuge mit 2 Achsen, >1,90 m Höhe, max. 3,5 t zGG, mit Anhänger
Kategorie IV a) Fahrzeuge mit 4 oder mehr Achsen, >3,5 t zGG
b) Fahrzeuge mit 2 Achsen, >3,5 t zGG, Anhänger mit 2 oder 3 Achsen
c) Fahrzeuge mit 3 Achsen, >3,5 t zGG, mit Anhänger

Bezahlung an Mautstationen

Nachdem Kroatien seit Anfang 2023 den Euro eingeführt hat, ist die Bezahlung einfacher geworden. An den kroatischen Mautstationen kannst du entweder in bar oder per Kredit- oder EC-Karte bezahlen. Wenn du auf die Autobahn auffährst, ziehst du ein Ticket, welches du beim bezahlen wieder brauchst – also gut aufheben!

Wenn du bar bezahlen willst, dann ordne dich bei der Mautstelle weiter rechts ein. Dort gibt es meist Schalter, die noch mit Personen besetzt sind. Für die Zahlung mit Karte kannst du auch einen Automatenschalter verwenden, diese sind weiter links aufgestellt.

Elektronische Bezahlung

In Kroatien kann auch mit einer Mautbox gezahlt werden, diese ist beispielsweise beim ADAC erhältlich. Alle Fahrzeuge bis zu einer Höhe von 3 Metern können diese Box nutzen. Damit kannst du auf den sogenannten ENC-Spuren ohne Anhalten durch die Mautstation fahren.

Aktuell gibt es die Mautbox nur für das Streckennetz des größten Betreibers HAC, was die Autobahnen A1, A3, A4, A5, A6 und A11 einschließt. Für Istrien soll die Freischaltung noch folgen, hier ist ein anderer Betreiber (Bina-Stra) zuständig.

Auch für die Maut in Frankreich kannst du eine Mautbox verwenden.

Außerdem gibt es noch die Möglichkeit mit dem kroatischen Electronic Toll Collect System (ETC oder ENC) die Maut bargeldlos zu bezahlen. Man kauft einen Transponder für 15 Euro, der wiederaufladbar ist und zeitlich unbefristet gilt. Erworben werden kann er über HAC und Bina Istria oder an einigen Mautstationen. In anderen Ländern ist der Transponder allerdings nicht einsetzbar.

Digitales Mautsystem ab 2025

Um Stau zu vermeiden und die Mautabrechnung effizienter zu gestalten, will Kroatien ab 2025 ein digitales Mautsystem einführen. Entweder soll nur noch eine E-Vignette erworben werden oder die Maut wird über eine Mautbox im Fahrzeug gezahlt. Wer mit einem Pkw unterwegs ist, soll die Wahl zwischen diesen Systemen haben.

Die Umstellung soll Ende 2024 beendet sein, sodass dann ab 2025 alles nur noch digital abgerechnet wird. Aktuell können an den Mautstationen ungefähr 300 Fahrzeuge pro Stunde abgefertigt werden – mit einer digitalen Maut könnten es bis zu 3.000 Fahrzeuge sein.

Auch die Maut in Tschechien wird digital abgerechnet – das System ist in den deutschen Nachbarländern also schon etabliert.

Mautstation

Was kostet die kroatische Maut?

Die Berechnung der Mautgebühren für Kroatien ist komplex und bezieht sowohl Fahrzeugkategorie, gefahrene Kilometer, Autobahnabschnitt und Saison mit ein. Aus diesen Gründen ist es nicht möglich, dir genaue Beträge für die Maut zu nennen. Man kann sagen, dass die Maut pro Kilometer im Durchschnitt bei 7 Cent liegt.

Im Folgenden geben wir ein paar Preisbeispiele an, an denen du dich orientieren kannst. Das sind die meistbefahrenen Strecken:

Mautpreise in der Nebensaison

Pkw Gespann Motorrad Wohnmobil
Umag – Pula 6,20 Euro 9,40 Euro 3,70 Euro 9,40 Euro
Zagreb – Split – Dubrovnik 30,70 Euro 47,70 Euro 18,40 Euro 47,70 Euro
Bregana – Zagreb – Lipovac 17,80 Euro 26,70 Euro 10,70 Euro 26,70 Euro

Mautpreise in der Hauptsaison

Die Preise für die Hauptsaison, die in Kroatien von 1. Juni bis 30. September geht, liegen je nach Strecke teilweise deutlich über den Gebühren in der Nebensaison. Stelle dich also darauf ein, dass du für die oben genannten Strecken tiefer in die Tasche greifen musst.

Sondergebühr Uck-Tunnel

In Kroatien gibt es nur einen Tunnel der mautpflichtig ist – der Uck-Tunnel. Er liegt an der Autobahn A8 zwischen Rovinj und Rijeka. Folgende Preise gelten:

Pkw Gespann Motorrad Wohnmobil
Uck-Tunnel 4,30 Euro 6,00 Euro 2,60 Euro 6,00 Euro

Neben einer Maut in der Schweiz gibt es noch einige Tunnel dort, die Sondermaut kosten. Da hat man es in Kroatien schon einfacher.

Auto und Geld

Maut von Deutschland nach Kroatien

Wer von Deutschland nach Kroatien fahren will, muss in einigen Ländern Mautgebühren bezahlen oder eine Vignette kaufen. Wir gehen von einem 14-tägigen Urlaub in Kroatien aus. Auf der Strecke Deutschland – Österreich – Slowenien – Kroatien fallen folgende Gebühren an:

  • Österreich: Für Hin- und Rückfahrt ist es am günstigsten, wenn ihr die neue Tages-Vignette kauft. Die kostet pro Tag 8,60 Euro.
  • Slowenien: Wenn ihr 14 Tage in Kroatien bleibt, dann müsst ihr wohl oder übel eine Monats-Vignette für Slowenien kaufen. Die kostet 39 Euro – oder ihr kauft zweimal 7-Tages-Vignetten, die kosten das gleiche.
  • Kroatien: Je nachdem wohin ihr nach Kroatien fahren wollt und wie lange ihr die Autobahnen benutzt, wird es günstiger oder teurer. Für 100 Kilometer Autobahn sind ca. 8 Euro fällig.

Zusätzlich sind noch Gebühren für Tunnel nötig: Der Karawankentunnel kostet 8,20 Euro pro Durchfahrt und für den Tauern-/Katschbergtunnel sind 13,50 Euro pro Fahrt zu bezahlen. Wer nur nach Istrien will, hat keine weitern Tunnel vor sich – ansonsten kommen noch ein paar weitere in Österreich hinzu.

Insgesamt müsst ihr an Mautgebühren für die Hin- und Rückfahrt bei einer 14-tägigen Kroatienreise mit mindestens 125 Euro rechnen, wobei der Preis für die Mautgebühren in Kroatien stark variiert.