KIA Rio Testbericht

Rio reizt mehr denn je. Zumindest der von Kia. Die vierte Generation des Kia Rio, die seit dem Jahr 2017 auf dem Markt ist und sich in der Vier-Meter-Klasse mit Bestsellern wie dem Ford Fiesta, Opel Corsa und VW Polo misst, präsentiert sich reizvoller denn je.

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Wow-Wertung
7/10
Bewertet von Timon Werner nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Sieben Jahre Garantie
  • Einfache Bedienung
  • Gute Ausstattung

Was nicht so gut ist

  • Unübersichtliches Heck
  • Drei Sterne im Crashtest
  • Leicht hakeliges Schaltgetriebe

KIA Rio: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung des KIA Rio

Auf den ersten Blick liegt das am Design. Der Rio wurde in Kias Designzentren in Frankfurt, in Irvine (Kalifornien) und in Namyang (Korea) entworfen. Auf den zweiten Blick hat sich mit dem Generationswechsel einiges im Raumangebot auf den Vorder- und Rücksitzen, im Komfort und bei der Sicherheitsausstattung getan.

Von der Bedienung ist der Rio ein klarer Typ. Vom Fahren mit dem fein abgestimmten Fahrwerk und der angenehmen Lenkung ebenso. Unter den neuen Motoren, die bis zu 120 PS an die Vorderräder schicken, ist der neue Dreizylinderturbo der Favorit.

Mit 4,07 Meter Länge und lediglich 1,45 Meter Höhe steht der Kia Rio proper auf der Straße. Von dem, was die Marke Kia früher ausmachte – der billige Preis –, spürt man bei der Qualität und Verarbeitung wenig. Dazu bietet Kia reichlich Ausstattung und so viel Garantie wie kein anderer Hersteller zurzeit. Und das im Vergleich zur Konkurrenz zu einem fairen Preis.

Mit seiner spielerischen Bedienbarkeit, seinem unkomplizierten Fahren, dem quirligen Dreizylinder, modernem Infotainment und guter Ausstattung ist der Rio ein vertrauenswürdiges Angebot. Darüber hinaus zeugt auch die lange Garantie von Kia von dem Vertrauen, das der Hersteller ins eigene Produkt setzt. Das schafft Vertrauen beim Kunden.

Wie viel kostet der KIA Rio?

Das KIA Rio Modell hat eine UVP von 9.990 € bis 26.500 €.

Leistung und Fahrverhalten

Handlichkeit definiert sich im Rio so: Der Kia ist kompakt und leicht (1,1 bis 1,2 Tonnen) und liegt mit 1,73 Meter Breite und nur 1,45 Meter Höhe gut auf der Straße. Das kann durchaus Laune bereiten.

Mit dem Kia Rio, der auf 15-, 16- oder 17-Zoll-Rädern relativ komfortabel abrollt, ist man, wenn man es drauf anlegt, flink unterwegs. Nähert man sich den Grenzen der Haftung, murren die Vorderreifen recht spät. Aber auch dann bleibt der Koreaner gut kontrollierbar.

Der kompakte Wendekreis von 10,2 Meter und die sich gut aufs eingeschlagene Tempo einstellende Lenkung tragen ihren Teil zum Spaß am Fahren bei.

Platz und Praxistauglichkeit

Im 4,07 Meter langen und 1,73 Meter breiten Rio steckt für einen Kleinwagen reichlich Platz. Nur hinten geht es klassenüblich enger zu.

Das vielleicht Wichtigste: Fünf Türen sind Serie. Fünf Personen dürfen sitzen. Besser sitzen vier. Vorne passt die Sitzposition auf den bequemen Sitzen. Drumherum herrscht Klarheit bei der Bedienung. Wenige Schalter, einfache Bedienbarkeit, so einfach geht das.

Das Cockpit wirkt aufgeräumt. Die großen, klar gezeichneten Instrumente lassen sich einwandfrei ablesen. Über Features wie ein USB-Anschluss direkt vor der Rückbank freut man sich als hinten Platz nehmender.

Auf der Rückbank geht es enger, aber nicht eng zu. Als Erwachsener sitzt man ganz gut, weil der Rio im Vergleich zu den meisten Konkurrenten ein paar Zentimeter länger ausfällt. Der gegenüber dem Vormodell höhere Sitzkomfort resultiert auch daraus, dass man bei Kia erkannt hat, dass straffere Polster hiesigen Passagieren mehr zusagen als zu weiche.

Von der Qualitätsanmutung und Verarbeitungsqualität hat das aktuelle Modell nichts mehr mit den ersten Jahrgängen des Kia Rio am Hut. Und auch von der Übersichtlichkeit ist er ein moderner Kleinwagen, was nicht positiv gemeint ist.

Die vierte Auflage des Rio wurde mit den schmaleren hinteren Dachsäulen und tieferen Fensterunterkanten zwar übersichtlicher, aber wer das Fahrzeug einparkt, dem nützt das wenig – Einkaufstipps gefällig? Die Parksensoren und die Rückfahrkamera entschärfen das unübersichtliche Heck.

Der Kofferraum ist geräumig und guter Durchschnitt. Mit 325 Liter bietet das Gepäckabteil etwas weniger Volumen als das eines VW Polo (351 Liter), aber etwas mehr als im Ford Fiesta (292 Liter). Die Verstellbarkeit und Herausnehmbarkeit des Kofferraumbodens sind von Vorteil.

Wird die 1/3-2/3-teilbare Rückbank in die Ebene geklappt, ergibt sich daraus ein Kofferraumvolumen von 1.103 Liter.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Bei der Bestellung eines Kia Rio fällt die Wahl zwischen den Ausstattungslinien Attract, Edition 7, Spirit, GT Line, Platinum Edition und gelegentlich Sondermodellen.

Das Basismodell Rio Attract ist mit dem Radio, dem Bordcomputer, dem Dämmerungssensor, den elektrisch einstellbaren Außenspiegeln und dem Start-Stopp-System schon ganz gut ausgestattet, allerdings fehlt hier noch die Klimaanlage. Diese lässt sich jedoch – positiv – im Einstiegsmodell extra bestellen.

Die Rolle Vollausstattung übernimmt die Topversion Platinum Edition. Hier gehören die Klimaautomatik, die Sitzheizung vorne, die Lenkradheizung, das elektrische Glasschiebedach, die Alupedale, der schlüssellose Zugang, die 17-Zoll-Leichtmetallfelgen und die große Kartennavigation mit zum reichhaltigen Ausstattungspaket.

Das heute im Kleinwagen immer wichtigere Infotainment präsentiert sich mit dem 7-Zoll-Touchscreen, dem Digitalradio DAB/DAB+, der Bluetooth-Spracherkennung, der Smartphone-Einbindung via Apple CarPlay oder Android Auto und den in Echtzeit gelieferten Verkehrsinfos auf der Höhe der Zeit – aber nicht in den niedrigeren Ausstattungsvarianten, in denen nur ein Bildschirm mit einer 5-Zoll-Diagonale verbaut wird.

Und das Preis-Leistungs-Verhältnis? Die Leistung stimmt, der Preis ist attraktiv und die sieben Jahre Garantie, die Kia für seine Fahrzeuge gibt, wertet das koreanische Angebot noch auf.

Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß und Abgasnorm

Für den Rio offeriert Kia vier Benziner (die Diesel wurden gestrichen), die entweder mit einem Fünf- oder Sechsgang-Schaltgetriebe, einer Sechsstufen-Wandlerautomatik oder einem Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe liiert sind.

Die Wahl fällt zwischen dem 1,2-Liter-Vierzylinder mit 84 PS, dem alten 1,4-Liter-Vierzylinder mit 99 PS und dem modernen 1,0-Liter-Dreizylinderturbo mit 100 oder 120 PS.

Die beiden Varianten des Dreizylinders und der 84-PS-Einstiegsmotor machen im Rio einen besseren Job als der auch mit Sechsgang-Automatik bestellbare 1,4er mit 99 PS, der fühlbar schon zum alten Eisen gehört.

Die Schaltanschlüsse passen im Rio 1.2. Nur im fünften und letzten Gang verlässt die 84 Pferde bei tiefer Drehzahl die Kraft. Gibt man dann mehr Gas, mutiert der Basisantrieb nicht zum Krawall-Motor, sondern zu einem, mit dem man sich im leichten Rio gut anfreunden kann. Auch wegen dem Verbrauch. „6,4 Liter“ stehen im ersten Test auf dem Bordcomputerdisplay.

Von Kia wird er mit 5,3 bis 5,6 Liter angegeben. Damit hält der 45 Liter große Tank eine ganze Weile.

Steht man auf einen forscheren Antritt, als es die 12,9 Sekunden, die im 173 km/h schnellen Rio 1.2 für den Spurt von 0 auf 100 km/h vergehen, erlauben, sitzt man im Rio 1.0 T-GDI mit 100 oder 120 PS.

Der Direkteinspritzer kickt den Rio mit seinem Turbolader spielerischer voran und bleibt bei niedriger Drehzahl für nur 1,0 Liter Hubraum erstaunlich gelassen, ohne Schütteln und Verschlucken bei der Sache.

Das Schaltgetriebe der 100-PS-Variante zählt fünf und das der 120-PS-Variante sechs Gänge. Der Rio 1.0 T-GDI 120 ist auch mit einem modernen Doppelkupplungsgetriebe (DCT) bestellbar. Ob man sich für den stärkeren oder schwächeren Dreizylinder entscheidet, macht von der Performance überraschender Weise kaum einen Unterschied.

Beide Motoren produzieren maximal 172 Newtonmeter Drehmoment. Die 10,2 statt 10,7 Sekunden, die für den Standardsprint vergehen und die Höchstgeschwindigkeit von 190 statt 186 km/h dürften bei der Entscheidung genauso wenig den Ausschlag geben wie der Verbrauch, der bei beiden Dreizylindern im Schnitt bei 4,8 bis 5,3 Liter/100 km liegt.

Und auch mit den PS ist es so eine Sache. Der stärkere Dreier hat seine 120 PS erst bei späten 6.000 Umdrehungen an den Vorderrädern versammelt, der schwächere seine 100 PS schon bei 4.500 Touren – Den Preisaufschlag für den 120-PS-Motor kann man sich daher durchaus sparen.

Sicherheit und Schutz

Die Sicherheitsausstattung umfasst im Kia Rio bei jedem Modell sechs Airbags, das ESP mit Gegenlenkunterstützung, die Berganfahrhilfe und die Bremsstabilisierung.

Der Spurhalteassistent und der autonome Notbremsassistent mit Fußgängererkennung und korrigierendem Lenkeingriff gehören ab dem Ausstattungslevel Spirit zur Serienausstattung.

Beides kann aber auch im Basismodell, was positiv ist, mit dem Advanced-Driving-Assistance-Paket (P1) hinzubestellt werden. In diesem Paket sind auch der Müdigkeitswarner, der Fernlichtassistent und der Tempomat enthalten.

Der im GT Line und Platinum Edition serienmäßige Spurwechselassistent mit Toter-Winkel-Warner und der Querverkehrwarner lassen sich allerdings nur für den Spirit mit dem Technologie-Paket (P4) bestellen, und nicht bei den niedrigeren Ausstattungslinien – warum?

Die Bremsanlage des Rio überzeugt. Im ADAC-Bremstest kam der Kia Rio 1.0 T-GDI nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach guten 34,6 Metern zum Stehen. Das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest nur mit drei von fünf Sternen bewertet.

Möchte man mit Fünf-Sterne-Sicherheit im Rio unterwegs sein, muss man für das Advanced-Driving-Assistance-Paket (Serie ab Spirit) extra bezahlen – Empfehlenswert!

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