Oldie but Goldie: Wie versichert man einen Oldtimer?

07. Februar 2024 von

Für viele Autoliebhaber ist ein Oldtimer der absolute Traum: Ein mindestens 30 Jahre altes Auto gilt als Oldtimer und kann mit einem H-Kennzeichen ausgestattet werden. Wenn dieser Traum Realität geworden ist, gilt es, deinen Oldtimer zu versichern. Die Auto-Experten von carwow erklären, welche Möglichkeiten und Voraussetzungen gegeben sind.

⏰ Kurz zusammengefasst

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Oldtimer versichern: Voraussetzungen

Um deinen Wagen als Oldtimer versichern zu können, verlangen verschiedene Anbieter verschiedene Voraussetzungen. Wenn du bei einer Versicherung nachschaust und nach den Kriterien nicht für eine Oldtimer-Versicherung in Frage kommst, hör hier nicht auf! Denn die Kriterien unterscheiden sich stark und es ist gut möglich, dass du bei einer anderen Versicherung fündig wirst. Ein Versicherungsvergleich lohnt sich in jedem Fall.

Folgende Kriterien können ausschlaggebend sein (nicht jede Bedingung bei jeder Versicherung):

  • Altersbedingung:
    Meist werden die 30 Jahre Altersminimum für Oldtimer angesetzt. Bei manchen Versicherern werden Youngtimer in dieser “Oldie Versicherung “ eingeschlossen, daher ist hier das Altersminimum 20 Jahre.
  • Nutzung:
    Manche Versicherer klammern die geschäftliche Nutzung aus oder erlauben die Oldtimer-Versicherung nur, wenn es sich nicht um das Alltagsfahrzeug handelt.
  • Unterstand:
    In den meisten Versicherung ist ein Unterstand für den Oldtimer vorgeschrieben. Manche spezifizieren hier noch, dass es sich um eine Garage oder umzäunten Carport handeln muss.
  • Gefahrene Kilometer im Jahr:
    Auch diese wird zuweilen beschränkt. Die klassische Größennummer sind hier 10.000 Kilometer im Jahr.
  • Zustand:
    Hier klammern die meisten Versicherer Fahrzeuge aus, an denen bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Auch haben manche Versicherer eine Obergrenze, was das Fahrzeug wert sein darf. Andere Versicherer schließen bestimmte Zustandsnoten aus.
  • Zulassung:
    Vereinzelt werden Fahrzeuge ausgeschlossen, die ein Saisonkennzeichen haben. Auch rote Kennzeichenziffern und nicht zugelassene Fahrzeuge werden oft ausgeschlossen.
  • Fahrer:
    Manche knüpfen die Oldtimer-Versicherung an das Alter der Fahrer und deren Anzahl.

Versicherbare Kennzeichen

Bei vielen Versicherungen kannst du folgende Kennzeichen versichern:

Hier gibt es Vorteile vor allem bei Steuer und Versicherung. Die Kfz-Steuer beträgt lediglich 191,73 Euro im Jahr und auch die Versicherung ist oft kostengünstig, wenn ein H-Kennzeichen gewählt wurde. Außerdem darf man sich in den Umweltzonen der Städte frei bewegen und benötigt keine Umweltplakette. Auch ein Nachrüsten eines Katalysators ist nicht notwendig.

  • Historisches Saisonkennzeichen

Ein Historisches Saisonkennzeichen ist eine Kombination aus Saison- und H-Kennzeichen. Das kommt in Frage, wenn du deinen Oldtimer nur ein paar Monate im Jahr fahren willst. Die Vorteile sind, dass kein Oldtimer-Gutachten für die Zulassung nötig ist, auch im Bereich Umbauten kannst du mehr machen und du sparst die Kfz-Steuer in den Monaten, in denen du nicht fährst. Allerdings bist du mit diesem Kennzeichen na die Umweltauflagen gebunden.

  • Rotes 07er-Kennzeichen

Das rote 07-Kennzeichen ist ein Wechselkennzeichen, dass für verschiedene Sammlerfahrzeuge verwendet werden kann. Der Vorteil ist, dass nur ein Kennzeichen für mehrere Fahrzeuge nötig ist. Auch hier gilt die pauschale Jahresbesteuerung und die Kfz-Haftpflicht wird nur nach dem risikostärksten Fahrzeug berechnet. Auch wird keine Feinstaubplakette benötigt und es ist auch keine regelmäßige Hauptuntersuchung notwendig.

Dafür sind Alltagsfahrten verboten und es sind strenge Voraussetzungen notwendig.

Oldtimer Versicherung: Kosten

Was eine Kfz-Versicherung kostet, hängt von vielen verschiedenen Punkten ab. Zum Beispiel sind die Schadenfreiheit oder Typklasse relevant. Auch Versicherungen für Fahranfänger werden anders berechnet. Daher lassen sich keine allgemeinen Oldtimer-Versicherung-Kosten nennen. Generell ist die Oldtimer-Versicherung günstiger als die Standard-Kfz-Versicherung.

Der Grund dafür ist, dass die Versicherer bei Oldtimern mit einem sehr vorsichtigen Fahrverhalten rechnen. Nicht bei jedem Versicherer wirst du bei einer Oldtimer-Versicherung zurückgestuft.

Wie du siehst, unterscheiden sich nicht nur die Bedingungen, ob du für eine Oldtimer-Versicherung in Frage kommst, sondern auch die Bedingungen der Versicherung selbst. Ein Sonderfall der Oldtimer-Versicherung ist die Wertsteigerung. Wenn ein normaler Wagen versichert wird, dann verliert er mit der Zeit an Wert, was in die Kfz-Versicherung mit eingerechnet ist. Bei einem Oldtimer kann es sein, dass der Marktwert über den Versicherungswert steigt. Daher muss man hier die Versicherungsbedingungen genau beachten.

In den meisten Fällen wird ein Prozentsatz der Wertsteigerung genannt. Hatte dein Wagen eine Wertsteigerung, die darüber liegt, kann es zur Unterversicherung kommen. Wenn dein Vertrag eine solche Klausel hat, empfiehlt es sich, regelmäßig ein Wertgutachten deines Wagens durchführen zu lassen.

Welche Versicherung ist für einen Oldtimer sinnvoll?

Die Berechnung der Versicherung ist allgemein von einigen Faktoren abhängig. Eine Oldtimer-Versicherung ist normalerweise etwas günstiger und kann sich daher lohnen. Sie ist aber an Bedingungen geknüpft, eine dieser Bedingungen ist der geschätzte Preis. Bei seltenen Sammlerfahrzeugen mit hohem Marktwert empfiehlt sich dann eher eine Kunstversicherung.

Nicht nur PKWs können als Oldtimer versichert werden. Viele Kfz-Fahrzeuge unter 7,5 Tonnen kommen in Frage. So kann eine Oldtimer-Versicherung sinnvoll sein für LKWs, Traktoren, Wohnmobilen, Motorrädern und viele andere Fahrzeuge. Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist für alle Wägen auf öffentlichen Straßen Pflicht und ist auch für die Zulassung vorgeschrieben. Für die Kfz-Haftpflicht gibt es auch Oldtimer-Tarife. Besonders lukrativ sind diese, wenn du dich bereits um ein H-Kennzeichen oder ein rotes 07-Kennzeichen gekümmert hast.

Oldtimer-Versicherungen im Vergleich

Nun wollen wir einen kleinen Oldtimer-Versicherungs-Vergleich durchführen, damit du einen Überblick hast, welche Anbieter es gibt und zu welchen Konditionen diese Oldtimer versichern. Diese Liste ist nur ein Ausschnitt, es gibt natürlich noch mehr Anbieter, die deinen Oldtimer versichern können.

Wie bei unserem Artikel zur Youngtimer-Versicherung legen wir uns eine fiktive Identität zu und definieren das zu versichernde Auto wie folgt: Wir sind 63 Jahre alt, wohnen in 80469 München, fahren eine Mercedes E-Klasse 200 E mit 118 PS aus dem Jahr 1990 und wollen unsere Versicherung zum 01.09.2024 wechseln.

Das Auto besitzen wir seit Juni 2015. Wir fahren jährlich 8.000 km mit dem Oldtimer, stellen ihn in einer Tiefgarage ab und leben zur Miete, weswegen wir Haus- und Wohneigentum ausschließen können. Außerdem verfügt unser Oldie bereits über ein H-Kennzeichen. Die Selbstbeteiligung soll bei 500 € für Vollkasko und 150 € bei Teilkasko liegen.

Oldtimer Versicherungsvergleich
Versicherer Versicherungstarif Jährlicher Beitrag
OCC Komfort
(speziell für Oldtimer)
266,33 €
Allianz (speziell für Oldtimer) 193,88 €
WGV (speziell für Oldtimer) 228,30 €
HUK-Coburg Classic Select 273,61 €

Gehen wir ein wenig näher auf die Leistungen der Versicherungen ein.

Bei der OCC im Komfort-Tarif bekommst du Leistungen bei Brand & Explosion, Naturgewalten, Diebstahl, Raub und Vandalismus, Schlüsselverlust und -diebstahl, Kurzschluss und Tierbiss bis 6.000 Euro, Zusammenstop mit Tieren. Außerdem bei Glasbruch, Eigenschäden, Schutz des eigenen Fahrzeugs bei Selbstverschulden und bei Fremdverschuldeten Schäden mit Fahrerflucht.

Auch beim Werterhalt gibt es eine Garantie.

Bei der Allianz sind zusätzlich noch Transportschäden abgedeckt, die Huk-Coburg deckt Tierbiss und Folgeschäden bis zu 20.000 Euro ab und beinhaltet auch Lawinenschäden.

FAQ – Oldtimer Versicherung

Ist ein Oldtimer günstiger in der Versicherung?

Wer einen Oldtimer besitzt, profitiert bei der Versicherung von günstigeren Tarifen und Beiträgen als bei neueren Gebrauchten oder gar Neuwagen. Die Beiträge sind meist deshalb so günstig, weil davon ausgegangen wird, dass Oldtimer-Besitzer:innen besonders pfleglich mit ihrem Auto umgehen und es zum Beispiel regelmäßig waschen und auch von Innen reinigen.

Wie viele Kilometer darf man mit einem Oldtimer fahren?

Häufig gibt es seitens der Versicherungsgesellschaften Beschränkungen bezüglich der maximalen Anzahl an Kilometern, die du mit deinem Oldtimer jährlich fahren darfst. Diese Angaben können sich jedoch von Versicherer zu Versicherer unterscheiden: Einige geben 10.000 Kilometer als Obergrenze an, andere schon 9.000 oder 8.000 Kilometer. Am besten informierst du dich im Rahmen eines Versicherungsvergleiches über die angebotenen Konditionen.

Welche Kfz-Versicherung versichert Oldtimer?

Neben den bekannten Versicherungsgesellschaften, die auch neuere Autos versichern, gibt es auch Versicherer, die sich auf Oldtimer und Youngtimer spezialisiert haben. Hierzu gehören die Firmen OCC und Hiscox. Aber auch die üblichen Verdächtigen sind mit von der Partie: So bieten die WGV, die Württembergische, die Gothaer sowie HUK Coburg und Allianz Oldtimer-Versicherungen an.