Letzter Halt, Schrottplatz: Auto verschrotten – Kosten und Vorgehen

05. Juli 2022 von

Kommt der PKW nicht mehr durch den TÜV oder sind die Reparaturkosten nach einem Schaden zu hoch, muss man das Auto verschrotten lassen. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, sein Auto zu entsorgen. Wir zeigen, was man alles beachten muss, wenn man sein Altauto entsorgen will.

⏰  Kurz zusammengefasst

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Schneller als man denkt kann es vorkommen, dass man einen Unfallwagen nicht mehr lohnenswert reparieren lassen kann, oder ein altes Auto keinen TÜV mehr erhält. Da kommt nur noch die Verschrottung in Frage, vor allem, wenn es sich um einen Totalschaden handelt.

Wo kann man ein Auto entsorgen?

In Deutschland gibt es viele Annahmestellen, bei denen man sein Auto verschrotten kann. Dabei muss man jedoch beachten, dass es sich um eine zertifizierte Annahmestelle handelt. Diese muss das Altauto umweltgerecht entsorgen. Für die Entsorgung eines Autos gibt es im Allgemeinen zwei unterschiedliche Anlaufstellen.

Verwertungsbetrieb

Die erste Möglichkeit, um ein Auto zu verschrotten ist ein Verwertungsbetrieb. Dieser kümmert sich um die fachgerechte Entsorgung des Autos. Wichtig ist, dass es sich um einen zertifizierten Betrieb handelt, der eine umweltgerechte Entsorgung des Altfahrzeugs garantiert. Man kann den Wagen auch vor Ort zur Verschrottung abholen lassen, das bieten jedoch nicht alle Verwertungsbetriebe an. Oftmals ist das jedoch mit Zusatzkosten verbunden.

Marken-Händler

Gemäß der Rücknahmepflichten der Altfahrzeug-Verordnung müssen Händler und Importeure Fahrzeuge ihrer Marke kostenfrei zurücknehmen. Deshalb ist hier eine Vertragswerkstatt statt einer freien Werkstatt die erste Wahl. Dieses Gesetz gilt für die Fahrzeugklassen M1 und N1. Fahrzeuge der Klasse M1 dienen der Personenbeförderung und dürfen maximal acht Sitze plus den Fahrersitz haben. Die Fahrzeugklasse N1 beinhaltet Transporter, als Kraftfahrzeuge, die Güter transportieren. Diese dürfen aber die zulässige Gesamtmasse von 3,5 Tonnen nicht überschreiten.

Wenn das Fahrzeug nicht mehr fahrtüchtig ist, kann es zur Rückgabe beim Hersteller abgeschleppt werden. Diese Kosten muss der Besitzer dann allerdings selbst tragen. Ist das Altfahrzeug noch fahrbereit, kann man es selbst zum Händler fahren und dort abgeben. In ganz Deutschland muss sich eine solche Rückgabestelle innerhalb von 50 Kilometern zum Wohnsitz des Besitzers befinden. Um das zu gewährleisten, kooperieren zertifizierte Annahmestellen mit Demontagebetrieben. Diese sind dann dazu verpflichtet, das Fahrzeug im Auftrag des Herstellers anzunehmen.

Den nächsten Verwertungsbetrieb findet man im Internet beim GESA Fachbetrieberegister. Die nächste Rückgabestelle des jeweiligen Händlers ist am einfachsten mit einem Anruf herauszufinden. Für eine Rücknahme durch den Händler müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • wesentliche Bauteile wie Antrieb, Fahrwerk, Katalysator oder Elektronik dürfen nicht fehlen
  • Fahrzeugbrief muss vorhanden sein
  • keine sonstigen Abfälle, wie alte Musikboxen oder ausgediente Kindersitze im Wagen

Welche Unterlagen braucht man, um das Auto zu verschrotten?

Um das Auto zu verschrotten, braucht man einige Unterlagen. Dazu gehört natürlich der Fahrzeugschein, den man für die Abmeldung auf der Zulassungsstelle benötigt. Auch den Fahrzeugbrief muss man einpacken, denn dieser ist zur Entsorgung des Autos beim Verwertungsbetrieb und bei der Abmeldung auf der Zulassungsstelle notwendig.

Dafür muss man auch den Verwertungsnachweis eines zertifizierten Entsorgungsbetriebs vorlegen. Die polizeilichen Kennzeichen muss man im Zuge dessen ebenfalls abgeben. Um sich auszuweisen, sollte man in jedem Fall auch seinen Führerschein oder Personalausweis dabei haben.

Was kostet es, ein Auto zu verschrotten?

Je nachdem, in welchem Betrieb man sein Auto verschrotten lässt, fallen unterschiedlich hohe Kosten an. Bestenfalls klärt man die Kosten vorher telefonisch ab. Normalerweise kostet die Abholung vor Ort und das Verschrotten des Autos jeweils 100 Euro. Wenn ein Demontagebetrieb Teile des Autos weiterverkaufen möchte, kann man für das verschrotten lassen des Autos sogar Geld bekommen.

Auch an manche Recyclinghöfe kann man sein Schrottauto verkaufen. Das hängt vom jeweiligen Modell und dem Zustand ab. Dabei lohnt es sich, wenn man gut verhandeln kann. In jedem Fall sollte man sich vor dem Entsorgen des Altautos bei mehreren Betrieben informieren und unterschiedliche Angebote einholen.

Versierte Autokenner verkaufen Einzelteile ihres Wagens separat und bekommen durch den Verkauf Geld, bevor sie das den Rest des Autos verschrotten lassen. Durch die hohe Nachfrage nach Stahl kann man das ausgeschlachtete Wrack anschließend noch für 100 bis 200 Euro verkaufen.

Das Ausschlachten des Wagens und der anschließende Verkauf der Einzelteile kostet jedoch Zeit. Wer sich diese sparen möchte, kann sein Auto über einen Markenhändler verschrotten lassen. Die Entsorgung ist in dem Fall sogar kostenlos.

Wenn man Zusatzleistungen des Entsorgungsbetriebs, der mit dem Händler kooperiert, in Anspruch nimmt, muss man selbst dafür bezahlen. Die Abmeldung des Autos auf der Zulassungsstelle kostet zwischen sechs und zehn Euro. Manche Entsorgungsbetriebe erledigen dies jedoch auch kostenfrei für die Kund:innen.

Wie läuft eine Autoverschrottung ab?

Wenn man das Auto kostenlos über den Hersteller verschrotten lassen möchte, registriert man sich auf der Webseite des Rücknahmesystems GESA (Gemeinsame Stelle Altfahrzeuge). Darüber kann man als Fahrzeughalter:in einen Betrieb für eine Rückgabe des Autos suchen. Daraufhin meldet sich ein Betrieb, und kümmert sich um die Abholung und die Verschrottung des Fahrzeugs. Anschließend erhält man einen Verwertungsnachweis.

Bevor der Wagen beim Entsorgungsbetrieb in die Schrottpresse kommt, werden die meisten Einzelteile ausgebaut. Diese Teile werden in der Regel danach als Ersatzteile verkauft. Auch die Verkabelung wird komplett aus der Karosserie entfernt.

Zusätzlich werden alle Flüssigkeiten aus dem Auto abgelassen. Erst wenn nur noch das Gerüst der Karosserie zurückbleibt, kommt der Wagen in die Presse. Im Anschluss bekommt man auch dort einen Verwertungsnachweis, mit dem man den Wagen bei der Zulassungsstelle stilllegen bzw. abmelden kann.

Häufige Fragen zum Auto verschrotten

Du möchtest dein Altfahrzeug entsorgen? Dann haben wir hier nochmal einige Antworten auf dringende Fragen für dich:

Warum muss ich mein Auto entsorgen lassen?

Zahlreiche Teile im Auto werden recycelt und wiederverwertet. Das soll den Abfall verringern und schont die Umwelt. Seit Januar 2015 müssen mindestens 85 Prozent des Fahrzeuggewichts wiederverwertbar sein.

Was mache ich mit meinem alten Auto?

Jedes Auto in Deutschland muss fachgerecht entsorgt werden. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten.

  1. Man gibt das Auto kostenfrei beim Hersteller zurück.
  2. Man lässt es bei einem Entsorgungsbetrieb verschrotten.

Wann ist ein Auto Schrott?

Ein Auto gilt als Schrott, wenn es wegen Mängeln keinen TÜV mehr bekommt, oder die Reparaturkosten nach einem Unfall so hoch sind, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnt. Auch ein Motorschaden kann so teuer sein, dass sich verschrotten lohnt.

Was brauche ich um ein Auto verschrotten zu lassen?

  • Fahrzeugschein
  • Fahrzeugbrief
  • Polizeiliche Kennzeichen
  • Führerschein

Kann man ein Auto ohne Papiere verschrotten?

Nein, es muss eindeutig klar sein, dass man als Halter:in zum Verschrotten des Autos berechtigt ist. Das Auto ohne Papiere zu verschrotten ist illegal.