Einigung bei EU-Abgasnorm: Euro 7 kommt ohne größere Verschärfung
19. Dezember 2023 von Irene Wallner
Nun gibt es endlich eine offizielle Einigung des Europaparlaments und der EU-Staaten. Die Abgasnorm Euro 7 wird kommen, aber ohne deutliche Verschärfung für die Autoindustrie. Wir haben alle Infos!
⏰ Kurz zusammengefasst
- EU-Parlament und EU-Staaten einigen sich auf Euro 7
- Anforderungen an E-Auto Batterien
- Euro 7 wohl erst ab Juli 2030
- Deutlich abgeschwächt worden
- Vorschlag der EU-Kommission wurde vorgestellt
- Euro 6d gilt verpflichtend seit Januar 2020
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Euro 7: Einigung auf neue EU-Abgasnorm
Bis vor Kurzem war es nur ein Vorschlag, doch jetzt hat das EU-Parlament für die neue Abgasnorm 7 gestimmt. Allerdings fällt die neue Norm deutlich milder aus und wird auch erst später in Kraft treten, als ursprünglich angepeilt.
Vor allem die Autoindustie kann aufatment, denn die Verschärfungen betreffen vor allem Busse und Lastwagen.
Die Autohersteller begrüßen die neuen Regelungen, Umweltverbände hingegen kritisieren, dass die Werte für Feinstaub und Stickstoff zu niedrig angesetzt sind. Bevor im Jahr 2035 das Verbrenner-Aus in Kraft tritt soll sich nichts Wesentliches mehr bei der Abgasnorm ändern. Das hätte zur Folge gehabt, dass vor allem Kleinwagen nicht mehr preisgünstig hätten angeboten werden können und teilweise aus der Modellpalette verschwunden wären.
Nun ist erstmal ein Aufatmen angesagt, die Hersteller müssen keine Motoren für strengere Abgasregelungen entwickeln.
Wann kommt die Abgasnorm Euro 7?
Mit der Annahme eines neuen Entwurfs der EU-Kommission im November 2023 steht fest, dass die aktuell geltende Euro 6 Norm für Pkws und leichte Nutzfahrzeuge noch bis zum 1. Juli 2030 bestehen bleibt. Für Busse und Lkws sogar noch bis 1. Juli 2031.
Damit tritt die Abgasnorm Euro 7 erst im Juli 2030 beziehungsweise 2031 in Kraft anstatt wie angepeilt schon 2025 und 2027.
Es ist noch nicht klar, wie es mit dem Befahren der Umweltzonen mit Umweltplaketten aussieht. Möglicherweise gibt es eine blaue Plakette, doch das ist alles bisher Spekulation.
Was ändert sich mit Euro 7?
Laut dem Entwurf der EU-Kommission sollen folgende Punkte bei der neuen Abgasnorm berücksichtigt werden:
-
Grenzwerte:
Die Grenzwerte sinken mit der Euro Norm 7 nicht, allerdings wird der jeweils niedrigste Euro 6 Wert als Grenzwert angesetzt. Das bedeutet, dass der Stickstoffausstoß bei Dieselfahrzeugen auf 60 mg/km sinkt, der Wert für Benziner bleibt bei 60 mg/km. Außerdem wird jetzt auch sehr feiner Feinstaub mit einem Partikeldurchmesser von bis zu 10 Nanometern reguliert und der Ausstoß von Kohlenmonoxid bei Benzinern wird auf das Diesel-Limit von 500 Milligramm angepasst. -
Schadstoffe:
Bisher gab es Limitationen für Stickoxide, Kohlenmonoxid, Partikel und Kohlenwasserstoffe. Nun kommt Ammoniak hinzu, denn dieser Schadstoff soll hauptverantwortlich für die Bildung von Smog sein. Bei Lkws werden auch Formaldehyd und Distickstoffmonixid limitiert. -
Bremsen und Reifen:
Es sind erstmals zusätzliche Grenzwerte für Partikelemissionen von Bremsen und Regeln für Mikroplastikemissionen von Reifen geplant. Das gilt für alle Fahrzeuge und damit auch für E-Autos. -
Messungen:
Das RDE-Messverfahren im realen Straßenverkehr wird erweitert. Nun werden Temperaturen bis zu 45 Grad Celsius und pendlertypische Kurzstrecken in die Messung einbezogen.
Euro 7 – Regelungen für Elektroautos
Auch E-Autos sind von den Regelungen der neuen Abgasnorm betroffen. Das betrifft die Haltbarkeit der Akkus. Die EU fordert folgende Mindeststandards:
- Akkulaufzeit nach fünf Jahren oder 100.000 km noch 80 Prozent
- Akkulaufzeit nach acht Jahren oder 160.000 km noch 72 Prozent
Was bedeutet Euro 6?
- Mit der Euro 6d wurde zusätzlich zum neuen WLTP-Zyklus mit dem RDE-Zyklus der Ausstoß unter realen Fahrbedingungen gemessen
- Die Euro 6d Fahrzeuge haben einen weitaus geringeren Schadstoffausstoß als Euro 6c
- Hersteller bieten nur noch Modelle an, die der 6d entsprechen
- Euro 6d ist seit Januar 2020 für Neuzulassungen verpflichtend
Seit Anfang September 2017 wird der Schadstoffausstoß bei PKWs mit einem neuen WLTP-Verfahren gemessen, welches die Fahrzeuge stärker belastet als der vorhergehende NEFZ-Zyklus. Zusätzlich zu diesem WLTP-Test unter Laborbedingungen wird mit dem RDE-Zyklus unter realen Fahrbedingungen gemessen. Fahrzeuge mit den Euro Normen 6a, 6b und 6c stoßen sehr viel mehr Schadstoffe aus, als 6d Autos.
Den Unterschied macht der Faktor, um den die Werte, die auf dem Prüfstand gemessen wurden, von den realen Werten abweichen dürfen. Seit Januar 2020 gilt die Euro 6d verbindlich für alle Neuzulassungen.
Wie lange darf ich noch mit Euro 6 fahren?
Solange noch kein verbindliches Papier zur neuen Euro Norm vorliegt, ist noch nicht klar, wie lange Sie mit Ihrem Euro 6d Fahrzeug noch fahren können. Momentan müssen Sie sich noch keine Sorgen machen. Wenn alles wie geplant durchgeht, dann sind ab dem 1. Juli 2030 alle neu zugelassenen Fahrzeuge davon betroffen.
Hat Diesel Euro 6 Zukunft?
Sicher ist, dass Diesel Neuwagen der neuen Euro 6d um ein Vielfaches sauberer sind als Fahrzeuge der vorangegangenen Norm 6c. Nochmal besser werden soll des mit Euro 7. Eventuell gibt es auch die Möglichkeit, einen Diesel nachzurüsten. Wenn Sie in Erwägung ziehen, sich ein Diesel-Fahrzeug zu kaufen, dann achten Sie auf jeden Fall darauf, dass Ihr Wunschmodell die Euro 6d einhält. Das ist vor allem auch für das Diesel-Leasing wichtig.
Es ist wichtig, zu prüfen, ob aus Ihrem Auspuff schwarzer, blauer oder weißer Rauch kommt, denn da kann ein Problem vorliegen.