Trumps Zollpolitik: US-Zölle auf Autoimporte, Stahl und weitere Güter treffen auch europäische Hersteller – Kommt eine Einigung vor dem 9. Juli?

26. Juni 2025 von

Dein Weg zum neuen Auto

Der kostenlose und einfache Weg, Ihr Auto online zu wechseln.
4,6/5 aus 21.396 Bewertungen

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben unter der zweiten Präsidentschaft Donald Trumps weitreichende Zölle gegen zahlreiche Länder verhängt. Bis zum 9. Juli wird nun verhandelt.

Die Zollpolitik der USA unter Präsident Donald Trump hat seit dem Beginn seiner Präsidentschaft einen neuen Zollstreit entfesselt. Noch im März, vor dem von Trump als “Tag der Befreiung” betitelten 3. April, hatten die Vereinigten Staaten von Amerika neue Zölle auf Güter wie Autos oder Stahl erhoben in Höhe von 25 % erhoben. Diese sind bereits in Kraft, unabhängig von den Zöllen am 3. April, die nun bis zum 9. Juli ausgesetzt wurden, um Verhandlungen zu ermöglichen.

  • USA verhängen zusätzlich 25 % Zoll auf Autoimporte
  • Wichtiger Absatzmarkt für die deutsche Industrie
  • Zusätzliche Zölle vom 3. April momentan ausgesetzt
  • Verhandlungen bis zum 9. Juli 2025
  • Einigung erscheint möglich

Handelskonflikt mit den USA

Die neuen Zölle auf Autoimporte betreffen vor allem drei große Autoexport-Nationen: Deutschland, Südkorea und Japan. Der große amerikanische Absatzmarkt wird von diesen Ländern zwar teilweise mit amerikanischen Werken bedient, aber der Großteil der Produktion findet nicht in den USA statt. Für Autos, die nicht zum Großteil in den USA gefertigt werden, gelten ebenfalls die Zölle. Aber da auch amerikanische Hersteller teilweise in Mexiko produzieren, sind auch diese betroffen von den erhöhten Zöllen.

Wie wichtig die USA als Handelspartner bei Autos für Deutschland ist, sieht man an den Zahlen. Letztes Jahr wurden knapp 445.00 Autos im Wert von 24,8 Milliarden Dollar von Deutschland in die USA exportiert. Damit ist die USA für zahlreiche Hersteller einer der wichtigsten Absatzmärkte und die unter Druck stehenden deutschen Hersteller dürften mit wenig Vorfreude den zusätzlichen Kosten entgegenschauen.

Zölle USA

Hauptleidtragende werden aber aller Wahrscheinlichkeit nach die Amerikaner sein, da sich die Preise für Importautos erhöhen dürften. Zwar bleibt ihnen die Alternative auf eine amerikanische Marke umzusteigen, aber ausländische Marken wie Toyota oder Hyundai machen einen nicht unbeträchtlichen Teil der US-Automarktes aus.

Die ebenfalls neuen Zölle auf Stahlimporte (ebenfalls 25%) macht es für die Hersteller nicht leichter, auch wenn die USA momentan eine zweijährige Übergangsregelung verkündet haben, bei der Autohersteller (auch ausländische, die in den USA produzieren) keine Doppelbelastung durch die Zölle auf Stahl und Autos bei Einzelteilen zahlen müssen.

Neue Autos entdecken

Zölle ausgesetzt bis zum 9. Juli

Zwar beeinflussen die 25 % Zoll bereits die Automobilbranche, aber das noch weitaus größere Zollpaket vom 3. April ist momentan noch ausgesetzt. Bis zum 9. Juli haben die Handelspartner dementsprechend Zeit, um eine Einigung zu erzielen. Die EU verhandeln momentan noch mit den USA und streben eine Einigung an. Dafür reiste im Juni auch Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) in die Vereinigten Staaten. Nach dem Besuch zeigte sich die Ministerin zuversichtlich und meinte, dass eine Einigung möglich sei.

Ob eine mögliche Einigung auch die bereits aktiven Zölle in Höhe von 25 % auf Autoimporte abdeckt, ist noch unklar.

Droht ein neuer Zollkonflikt?

Momentan laufen noch Verhandlungen zwischen der EU und den USA und eine Einigung zwischen den Handelspartnern erscheint wahrscheinlich. Sollten die Gespräche doch scheitern, dürfte die EU allerdings nicht ohne weiteres die Zölle hinnehmen. Nach der Verkündung der Zölle auf Autoimporte hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bereits angekündigt, dass man parallel zu den Verhandlungen auch die Wiedereinführung von Sonderzöllen auf US-Produkte wie etwa Whiskey oder Motorräder überprüfe.

Sollte der Streit zu einem vollen Konflikt eskalieren, hätte die EU dann neben dem immer noch nicht behobenen Zollkonflikt mit China eine weitere handelspolitische Baustelle.