Auto eines Verstorbenen verkaufen, abmelden oder ummelden

08. Mai 2023 von

Wenn ein Todesfall eingetreten ist, hat man neben der Trauerbewältigung als Hinterbliebene:r jede Menge Organisatorisches zu regeln. Dazu gehört auch, was mit dem Auto der verstorbenen Person passieren soll. Wir haben alle Infos für dich.

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Wer darf das Auto eines Verstorbenen verkaufen?

Wenn du durch ein Testament benannt wurdest oder automatisch als Erbe eintrittst, weil du mit der verstorbenen Person in direkter Linie (Kind oder Enkel) verwandt bist, dann hast du auch die Befugnis, das Auto aus dem Nachlass des Erblassers zu verkaufen. In beiden Fällen hast du zwar das Recht, doch wenn du nicht mit der Person verwandt bist, wird es etwas schwieriger.

Verkauf als nicht verwandter Erbnehmer:

Wenn ein Testament zu deinen Gunsten ausgestellt wurde, dann bist du rechtlich auf der sicheren Seite. Allerdings ist es schwierig, als nicht verwandte Person das Auto aus dem Nachlass des oder der Verstorbenen zu fordern. Du solltest mit dem Testament zum zuständigen Nachlassgericht gehen und dir einen Erbschein ausstellen lassen. Damit haben du und ein potentieller Kaufinteressent die Sicherheit, dass du berechtigt bist, das Auto zu verkaufen.

Verkauf als direkter Verwandter:

In diesem Fall ist der Verkauf eines geerbten Fahrzeugs relativ einfach. Du solltest aber vor allem im Falle einer Erbengemeinschaft darauf achten, dass du nachweisen kannst, der Erbe des Autos zu sein. Liegt ein Testament vor, dass explizit dir das Auto zuspricht, ist die Sache eindeutig. Ist das nicht der Fall, muss sich die Erbengemeinschaft darauf einigen, wer welchen Gegenstand aus dem Nachlass erhält. Bevor das nicht geregelt ist, können einzelne Erben nicht alleine den Verkauf des Autos übernehmen.

Kann man ein geerbtes Auto ohne Erbschein verkaufen?

Normalerweise wird immer ein Erbschein benötigt, um ein geerbtes Auto zu verkaufen. Ein Erbschein ermöglicht es den Erben, jede Menge rechtliche Schritte – wie einen Autoverkauf – durchzuführen. Deshalb ist der erste Schritt, sich um den Erbschein zu kümmern. Diesen erhältst du beim zuständigen Nachlassgericht, welches einige Unterlagen zum Ausstellen benötigt. Diese sind

  • Totenschein
  • Testament
  • Erklärung der Erbfolge

Bis der Erbschein ausgestellt wurde, kann es einige Zeit dauern. Es ist ratsam, bis dahin keinen Verkaufsvorstoß zu wagen. Der Erbschein stellt sicher, dass du der legitimierte Erbe bist, und bietet somit Käufer:innen  die Sicherheit, dass du das Auto auch verkaufen darfst.

Wir sagten ja, dass normalerweise ein Erbschein benötigt wird. Wenn du direkt mit der verstorbenen Person verwandt bist und im Testament eindeutig ausgewiesen wird, dass du das Fahrzeug erbst, ist ein zusätzlicher Erbschein nicht nötig.

Auto aus dem Nachlass verkaufen – notwendige Unterlagen

Ist der Erbschein dann ausgestellt, benötigst du für den Fahrzeugverkauf folgende Unterlagen:

Natürlich kannst du auch ein Auto ohne TÜV verkaufen, dieses Detail musst du aber unmissverständlich angeben.

Wenn kein Scheckheft vorhanden oder die letzte Inspektion schon sehr lange her ist, solltest du eine Wartung durchführen lassen, um einen guten Zustand des Fahrzeugs sicherzustellen. Wenn du ein defektes Auto verkaufen willst, dann musst du das beim Verkauf genau angeben. Hast du Mängel verschwiegen, können die Käufer:innen vom Autokaufvertrag zurücktreten.

Auto nach Todesfall abmelden oder ummelden

Wenn du einen Verkauf in Erwägung ziehst, dann musst du das Auto abmelden. Möchtest du das geerbte Fahrzeug selbst fahren, ist es nötig, dass Auto umzumelden. Auch wenn du das Auto erstmal behalten aber nicht fahren möchtest, solltest du es schnellstmöglich abmelden, um Steuer und Versicherung zu sparen.

Wenn du das Auto schnell verkaufen möchtest, dann ist es wichtig, dass eine Um- oder Abmeldung möglichst bald nach dem Todesfall in Angriff genommen wird.

Wann muss das Auto eines Verstorbenen abgemeldet werden?

Die rechtliche Definition des Zeitraums ist sehr schwammig. In §13 der Fahrzeugzulassungsverordnung steht, dass die Änderung der Halterdaten unverzüglich an die Kfz-Zulassungsbehörde gemeldet werden muss, ansonsten begeht man eine Ordnungswidrigkeit. Was genau “unverzüglich” ist, wird nicht weiter ausgeführt.

Wir würden sagen, dass es wohl das beste ist, innerhalb von 14 Tagen die Ab- oder Ummeldung vorzunehmen. In diesem Zeitraum sollte auch der Erbschein ausgestellt worden sein.

Kann ich das Auto meines verstorbenen Vaters abmelden?

Ja, als direkte:r Erb:in kannst du das Auto deines verstorbenen Vaters abmelden. Möchtest du das Fahrzeug weiter fahren, dann ist eine Ummeldung sinnvoll. Du brauchst dazu den Erbschein und/oder das Testament und die elektronische Versicherungsbestätigung (eVB-Nummer).

Wenn das Auto verkauft werden soll, dann meldest du es ab, um nicht noch einen Fahrzeughalter im Fahrzeugschein stehen zu haben. Das mindert den Wert bei einem späteren Verkauf.

Auto ummelden im Todesfall – wichtige Fristen

Bis alle organisatorischen Aufgaben erledigt sind, bleibt meist nur wenig Zeit zum Trauern. Doch es ist wichtig, dass wichtige Fristen nicht verstreichen – das macht am Ende alles nur noch komplizierter.

Wer als Erbe oder Erbin benannt wurde, hat eine sogenannte Informationspflicht. Das bedeutet, dass unverzüglich die Versicherungen des Verstorbenen – unter anderem die Kfz-Versicherung – kontaktiert werden müssen. Ist das Auto noch nicht abgezahlt, weil die verstorbene Person es finanziert hat, gehen die Zahlungsverpflichtungen auf dich als Erbnehmer:in über. Setze dich so schnell wie möglich mit der Bank in Verbindung. Ein finanziertes Auto zu verkaufen, ist meist nicht einfach.

Wenn du das Auto verkaufen möchtest, kann die bestehende Versicherung noch einen Monat lang genutzt werden. Der Käufer oder die Käuferin muss sich innerhalb dieser Frist um eine neue Versicherung kümmern.