Dein Weg zum neuen Auto
Das ist der neue Dacia Hipster, das elektrische Konzeptauto für die Zukunft urbaner Mobilität. Unser Redaktionskollege Jamie Edkins war in Paris, um sich das Fahrzeug anzusehen.
Laut dem Duden ist ein Hipster “eine zu einer (urbanen) Subkultur gehörende, junge Person mit ausgefallener, nicht der aktuellen Mode entsprechender Kleidung und extravagantem, individualistischem Lebensstil”.
Der neue Dacia Hipster wird zumindest teilweise seinem Namen gerecht. Er ist in seiner Konzeptstudienform definitiv außerhalb der Norm, aber Dacia hofft natürlich mit dem Fahrzeug einen neuen Trend zu setzen. Das kleine elektrische Konzeptauto soll die E-Mobilität noch zugänglicher machen und konzentriert sich dafür auf einen günstigen Preis mit allen wesentlichen Funktionen und sonst keinerlei anderem Schnickschnack. Funktioniert das so gut wie Dacia sich das vorstellt? Unser Kollege Jamie war bei der Vorstellung vor Ort und konnte schonmal im Hipster Probe sitzen.
Weitere Dacia-Modelle entdecken
Radikales Design ist Pflicht
Zum Design sagte Jamie klar, dass “man sein Auto nicht Hipster nennen und es dann wie ein gewöhnliches Auto gestalten kann.” Dacia hat sich dieser Mission beim Hipster beherzt angenommen und ein ungewöhnliches Auto entworfen, das auf jeden Fälle die Blicke auf sich zieht.
Auf den Bildern ist die Größe des Autos nur schwer abzuschätzen aber mit den 1,90 Metern Höhe von Jamie daneben, erkennt man gut wie klein der Dacia Hipster tatsächlich ausfällt. Mit einer Länge von gerade einmal drei Metern und einer Breite von 1,55 Metern ist der Hipster 700 mm kürzer als der Dacia Spring, und bereits der war nicht für seine Größe bekannt.
Dacia Spring Testbericht lesen
Für Jamie war der kleine Hipster auf jeden Fall Liebe auf den ersten Blick: “Ich liebe das Aussehen dieses Kleinwagens. Der Hipster hat eine Art hochgezogene Nase, ein bisschen wie eine französische Bulldogge, und er wirkt dadurch niedlich und sehr zugänglich. Von der Seite betrachtet hat die eckige Karosserie etwas von einem Mini-Land Rover Defender.”
Aber der Dacia hat auch ein paar originelle, ausgefallene Details wie etwa die Türgriffe, die aus Stoffbändern bestehen oder die Pixel-LED-Rückleuchten. Trotzdem hat Dacia streng auf den Preis geachtet und dementsprechend können nur die Frontverkleidung und ein paar andere kleine Flächen farblich anders lackiert werden.
Der neue Innenraum des Dacia Hipster – eine Lektion in Minimalismus
Passend zum schlichten Gesamtbild wurde der Innenraum des Hipster auf das Wesentliche reduziert. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Innenraum wie ein Gartenschuppen aussieht, denn es gibt viele clevere Details, die ihn so trendy aussehen lassen, wie es der Name vermuten lässt.
Das fängt schon bei den Sitzen an, die lediglich aus einem Rahmen, der mit einem Stoffnetz bespannt ist, bestehen, aber laut Jamie dann doch verblüffend bequem waren. Zusätzlicher Pluspunkt waren für ihn auch das dünne und durchsichtige Design, was den Innenraum auflockert und luftiger wirken lässt.
Obwohl der Hipster 700 mm kürzer ist als ein Spring, wirken die Rücksitze tatsächlich geräumiger. Luxusmaßstäbe sind das natürlich nicht, aber die kantige Karosserie bot für Jamie ausreichend Kopf- und Beinfreiheit.
Wenn alle vier Sitze eingebaut sind, hat man einen winzigen 70-Liter-Kofferraum. Dort kann man zwar den Wocheneinkauf für zwei Personen reinquetschen, aber sonst nicht viel mehr. Klappt man die Sitze nach vorne, hat man jedoch einen wirklich nutzbaren Stauraum von 500 Litern, und laut Dacia reicht das aus, um eine Waschmaschine dort unterzubringen.
Weitere Dacia-Modelle entdecken
Wenig überraschend hatte Jamie leider keine Waschmaschine zur Hand, um das vor Ort zu testen, aber über ein Virtual Reality-Headset, welches Dacia bereitgestellt hat, konnte er das Auto virtuell beladen und zumindest von den Maßen in der digitalen Welt passte die Waschmaschine rein.
Für das Cockpit vorne gibt es im Innenraum ein kleines digitales Fahrerdisplay, eine Handyhalterung und ein paar Schalter. Das ist alles. Alle Medienfunktionen des Autos werden über eine App per Handy gesteuert, und die Musik wird über einen Bluetooth-Lautsprecher wiedergegeben, der an einer der 11 YouClip-Zubehörhalterungen befestigt ist. YouClip ist das clevere System von Dacia, mit dem du dein Auto nach dem Kauf mit Zubehör ausstatten kannst.
Sowohl im Dacia Duster als auch im Dacia Bigster gibt es das System ebenfalls, aber der Hipster weitet es auf das gesamte Armaturenbrett aus. Getränkehalter, Klemmbretter oder Aufbewahrungstaschen und andere Funktionen lassen sich so persönlich individualisieren. Für Jamie auf jeden Fall positiver Minimalismus im Innenraum:
“Mir gefällt die clevere Verwendung von Materialien zur Aufhellung des Innenraums sehr gut, obwohl ich es geschafft habe, mich mit meinem lila Hemd in den Sitzen zu tarnen. Es erinnert mich ein wenig an den Citroën Ami, nur viel geräumiger und etwas solider.”
Der neue Dacia Hipster – Leider nur ein Konzeptauto
So cool das Auto auch ist, leider ist der Hipster momentan nur ein Konzeptfahrzeug und momentan auch nicht für die Produktion geplant, aber Dacia hat eine Serienversion nicht ausgeschlossen.
Die andere wichtige Frage beim Hipster ist natürlich die Reichweite. Wie weit kommt der Dacia Hipster mit einer Ladung? Der Autobauer hat keine offiziellen Angaben gemacht, aber anhand einiger Zahlen aus der Pressekonferenz hat Jamie einen ungefähren Wert berechnet.
Laut Dacia legen 94 % der Autofahrer in Frankreich weniger als 40 Kilometer pro Tag zurück, und Dacia sagt, dass der Hipster so konzipiert ist, dass er „eine ausreichende Reichweite für tägliche Fahrten bietet und nur zweimal pro Woche aufgeladen werden muss”. Das würde eine Reichweite von 160 Kilometern oder weniger bedeuten, was zu einem so kleinen Stadtflitzer wie diesem passt.
Letzte offene Frage ist dann nur noch der Preis des Dacia Hipsters. Wie viel würde ein solches Auto kosten? Ein Dacia Spring als Beispiel ist ab 16.900 € erhältlich, während der noch kleinere Citroen Ami 7.990 € kostet. Der Hipster dürfte also irgendwo zwischen diesen Zahlen starten, schließlich ist er größer und “mehr Auto” als ein Ami, aber nicht ganz so ausgefeilt wie ein Spring. Ein Dacia-typischer Kampfpreis bei der Elektromobilität wäre also ein E-Auto unter der magischen 10.000 €-Marke.
Jamie hofft auf jeden Fall darauf, dass beim Hipster mehr als nur Magie übrig bleibt, schließlich ist der kleine Konzeptwagen, eines der coolsten E-Autos schlechthin.