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Die Entscheidung, ob der neue VW T-Roc tatsächlich besser ist als sein Vorgänger, dürfte für viele eine Herausforderung darstellen. Klar, er hat sich weiterentwickelt, aber gibt es tatsächlich Gründe, den alten T-Roc hinter sich zu lassen?
VW T-Roc Testbericht entdecken!
In unserem Test schauen wir uns genau an, ob der neue T-Roc hält, was er verspricht, oder ob er in vielen Bereichen nur minimal verbessert wurde. Dabei betrachten wir das Design, die Innenausstattung, den Raum und die Praktikabilität, die Motoren und vor allem, wie sich der T-Roc im Fahrbetrieb schlägt.
Exterieur: Ein bisschen mehr, aber nicht wirklich bahnbrechend

Der neue T-Roc ist definitiv gewachsen. Ganze 12,2 cm länger als der Vorgänger – das fühlt sich nicht nach viel an, aber in der Stadt oder beim Einparken kann diese Zunahme durchaus auffallen. Doch ist das wirklich ein Vorteil oder eher ein Nachteil? Der SUV-Effekt macht sich jedenfalls bemerkbar. Zwar bleibt der T-Roc noch kompakt, aber in engen Parklücken oder beim Rangieren in der Stadt ist er nicht mehr ganz so handlich wie zuvor.

Designtechnisch gibt es durchaus ein paar interessante Details: Die neuen LED-Scheinwerfer und das durchgehende LED-Rücklicht sorgen für einen modernen Look. Besonders in der „Performance“-Variante bekommt der T-Roc ein markantes Erscheinungsbild mit einer schmalen Lichtleiste und dem weißen VW-Logo.

Einziger Dämpfer: Die Standardfarbe „Canary Yellow“ – für viele sicher ein eher gewöhnungsbedürftiger Farbton. Wer auf klassisches Weiß umsteigen möchte, muss dafür tiefer in die Tasche greifen.
Interieur: Mehr Platz, aber bleibt der Charme?

Im Innenraum hat sich der T-Roc definitiv verbessert, wenn auch nicht revolutioniert. Der größere Radstand bringt mehr Platz im Fond, sodass auch größere Passagiere hinten bequem sitzen können, ohne die Knie in den Vordersitzen zu haben. Das Kofferraumvolumen ist um 30 Liter gewachsen, was für den praktischen Einsatz sehr willkommen ist, besonders für längere Reisen. Wer viel Gepäck transportieren muss, wird sich über die Möglichkeit freuen, den Ladeboden abzusenken, auch wenn die hohe Ladekante etwas unpraktisch bleibt.

Optisch ist das Interieur hochwertiger geworden – die Materialien wirken eleganter als beim alten Modell. Die Stoffbespannung des Armaturenbretts und die weicheren Kunststoffelemente verleihen dem T-Roc ein angenehmes Feeling. Dass VW auf kleine Details setzt, merkt man an Features wie den symbolischen Ablagen für Kaffeebecher und Eistüten. Wer also ein Faible für gute Verarbeitung und liebevolle Details hat, wird hier auf seine Kosten kommen. Das Beste ist aber, dass es endlich wieder physische Tasten am Lenkrad gibt. Nur am Touchscreen finden sich weiter die unpraktischen Touch-Slider.
Antriebe: Der Hybrid-Vorteil

Der größte Unterschied zum Vorgänger: Der T-Roc setzt nun auf effiziente Hybridtechnik. Die Diesel-Option wurde endgültig gestrichen, und auch das Handschaltgetriebe ist Vergangenheit. Die verfügbaren Mildhybride – mit 116 und 150 PS – bieten eine ordentliche Leistung und vor allem eine bemerkenswerte Kraftstoffeffizienz. Im Vergleich zum Vorgänger verbraucht der 150-PS-Motor nur 5,6 l/100 km statt 6,1 l/100 km – ein klarer Fortschritt, auch wenn der neue T-Roc mit einem Leergewicht von 1,474 kg rund 120 kg schwerer ist als sein Vorgänger.

Die 7-Gang-DSG-Übertragung sorgt für eine ordentliche Fahrdynamik, und der T-Roc ist auf der Straße durchaus komfortabel. Der Motor ist bei normaler Fahrt gut gedämmt, sodass er sich als angenehmes Reisetier eignet. Im Vergleich zum alten Modell geht er beim Sprint von 0 auf 100 km/h jedoch langsamer – 8,9 Sekunden statt der 8,3 Sekunden des Vorgängers. Hier muss man sich also eingestehen: Der neue T-Roc ist nicht schneller, sondern schwerer.
Fahrverhalten: Komfortabel, aber nicht aufregend

Was das Fahrverhalten betrifft, so bleibt der T-Roc ein solider Begleiter. Die Lenkung ist präzise, und die Federung sorgt für ein angenehmes Fahrgefühl, das gerade auf längeren Strecken überzeugt. Wer jedoch erwartet, dass der T-Roc sportlicher geworden ist, wird enttäuscht – er fährt sich zwar gut, aber aufregend ist anders. Das Fahrwerk ist bequem, aber nicht besonders dynamisch, und es fehlen die sportlichen Anklänge, die man sich bei einem SUV dieser Größe wünschen würde.
Technische Assistenzsysteme: Fortschritt für den T-Roc

Wo der T-Roc in der Tat deutlich zugelegt hat, ist bei den Assistenzsystemen. Einige Features, die vorher nur in größeren VW-Modellen zu finden waren, sind jetzt auch im T-Roc verfügbar – darunter das Head-up-Display und der weiterentwickelte Travel Assist, der dem Fahrer beim Spurwechsel auf der Autobahn hilft und im Notfall sogar den Wagen auf die Standspur steuern kann. Auch das automatische Parken per Smartphone ist neu, was besonders in engen Parklücken praktisch sein dürfte. Die Sicherheitsfunktionen wie der Ausstiegswarner, der vor nahenden Fahrzeugen oder Fahrrädern warnt, sind ebenfalls ein nützliches Feature.
Preis: Eine unübersehbare Hürde

Der neue VW T-Roc ist deutlich teurer geworden. Während das Vorgängermodell noch unter 30.000 Euro lag, startet der neue T-Roc bei 30.845 Euro in der Basisversion – und das für nur 116 PS und die „Trend“-Ausstattung. Wer mehr will, zahlt: Die „R-Line“-Variante mit 150 PS kostet mindestens 42.460 Euro.

Im Vergleich zur Konkurrenz wirkt der T-Roc überteuert. Der Dacia Bigster, länger und als Hybrid verfügbar, kostet nur 30.990 Euro, und der Hyundai Kona ist schon ab 26.900 Euro zu haben. Zudem gibt es bei VW für 500 Euro Aufpreis nur die „Pure White“-Lackierung, während die Standardfarbe „Canary Yellow“ wenig beliebt ist.

Die Aufpreispolitik verschärft die Sache: In der „Trend“-Version fehlen grundlegende Features wie die Rückfahrkamera, die erst ab der „Life“-Ausstattung verfügbar ist. Auch Lederstühle gibt es erst ab der dritten Ausstattungslinie – für satte 2.455 Euro extra. Der T-Roc ist somit nicht nur teurer, sondern auch in der Konfiguration weniger flexibel.
Fazit: Der neue T-Roc – Mehr, aber nicht unbedingt besser

Ob der neue T-Roc tatsächlich besser ist als sein Vorgänger, hängt vom Blickwinkel ab. Ja, er bietet mehr Platz, eine moderne Hybridtechnik und ein besseres Fahrverhalten – aber für all das zahlt man auch mehr. Der Preis ist gestiegen, und wer den alten T-Roc wegen seiner Kompaktheit liebte, könnte sich über die größere Größe des neuen Modells ärgern.
Auch die Entscheidung, Diesel und Handschaltung zu streichen, wird nicht jedem gefallen. Wer jedoch bereit ist, den Aufpreis zu zahlen und sich an den veränderten Maßen nicht stört, bekommt ein rundum solides SUV mit vielen modernen Funktionen und einer ansprechenden Ausstattung. Der neue T-Roc ist eine gelungene Weiterentwicklung, aber wirklich überwältigend ist er nicht.