Sportwagen im Kompaktformat – Wir sind den VW Golf GTI gefahren

07. November 2025 von

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Mit dem Facelift von 2024 erhielt der VW Golf GTI zusätzliche Power und eine verbesserte Bedienung. Bleibt er damit die perfekte Kompromiss aus Sportlichkeit und Alltagstauglichkeit? Wir haben ihn getestet, um genau das herauszufinden.

Optisch bleibt der VW Golf GTI typisch zurückhaltend. Die neue Frontpartie mit den schmaleren Scheinwerfern und dem beleuchteten VW-Logo wirkt moderner, ohne zu sehr aufzufallen. Die roten Details und die sportlichen Felgen verleihen dem GTI jedoch seinen unverwechselbaren Charakter. Er ist der ideale Wagen für alle, die sportliche Leistung suchen, es aber nicht zur Schau stellen wollen.

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Innenraum: Sportlicher Touch und echte Lenkrad-Tasten

Der Innenraum setzt ebenfalls auf sportliches Understatement. Die Sportsitze mit Karomuster und die rote Akzenten sind typisch für die GTI-Reihe und bieten sowohl optisch als auch haptisch einen klaren sportlichen Charakter. Mit der Modellpflege im letzten Jahr hat die neueste Software-Generation Einzug gehalten, wodurch das Infotainment-System nun schneller arbeitet. Das Lenkrad bietet nun echte Tasten – ein großer Fortschritt gegenüber der vorherigen Touch-Bedienung.

Platz und Alltagstauglichkeit: Genug für die (kleine) Familie

Mit einer Länge von 4,29 Metern bleibt der VW Golf GTI kompakt und übersichtlich, was ihn im Alltag sehr praktisch macht. Der Kofferraum bietet 374 bis 1.230 Liter Stauraum – genug für den Einkauf oder den Wochenendtrip. Kompakt-SUVs schaffen da aber teils noch mehr. Wer regelmäßig größere Gepäckstücke transportieren möchte, sollte vielleicht zum Golf Variant (611 bis 1.642 l) greifen. Ihn gibt es aber leider nicht in der GTI-, sondern nur in der deutlich teureren R-Version, die bei über 55.000 Euro startet.

Der Innenraum im Golf GTI bietet vor allem vorne auch großen Personen ausreichend Platz – hier können auch über 1,90 Meter große Fahrer:innen bequem sitzen. Die Beinfreiheit im Fond geht in Ordnung, ist aber begrenzt. Irgendwo müssen sich die kompakten Abmessungen ja bemerkbar machen.

Fahrverhalten: Spagat zwischen sportlich und komfortabel

Der Golf GTI der achten Generation ist potenter als je zuvor. Mit 265 PS (Vor-Facelift: 245 PS) und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 5,9 Sekunden bietet der GTI ordentlich Power, ohne dabei unangemessen aufdringlich zu wirken. Besonders auf der Landstraße fühlt sich der Golf GTI wie zu Hause – die Lenkung ist präzise und die Fahrwerksabstimmung sorgt für eine gute Balance zwischen sportlicher Straffheit und Rest-Komfort. Dass wir uns aber nicht falsch verstehen: Du merkst bereits auf den ersten Metern, dass der GTI straff und direkt ausgelegt und damit keine Sänfte ist.

Der Frontantrieb gibt sein Bestes, kann aber leichte Traktionsprobleme nicht verbergen, vor allem bei nasser Fahrbahn. Wer noch mehr Leistung möchte, greift zum GTI Clubsport, der mit 300 PS in nur 5,6 Sekunden auf 100 km/h sprintet. Und es geht noch schneller: Der Golf R mit 333 PS knackt dank Allradantrieb die 5-Sekunden-Marke und braucht nur 4,6 Sekunden, um aus dem Stand Landstraßentempo zu erreichen. Größter Haken: Beide Modelle sind nochmals teurer als der GTI, vor allem der R mit über 55.000 Euro Basispreis.

Infotainment und Technik: Facelift brachte Verbesserungen

Das Facelift 2024 hat VW genutzt, um Technik und Bedienung zu verbessern. Das neue Infotainment-System mit einem 12,9-Zoll-Bildschirm reagiert schneller und bietet nun auch ChatGPT-unterstützten Sprachassistenten. Der Sprachassistent ist hilfreich und reagiert auf einfache Befehle wie beispielsweise „Es zieht“, um das Gebläse zu steuern. Auch die Touchslider für die Klimaanlage und Lautstärkeregelung sind jetzt beleuchtet, was die Bedienung erleichtert, wenngleich es nach wie vor etwas Übung erfordert, die gewünschte Einstellung ohne Fehleingabe zu treffen.

Schwächen: Vor allem der Preis

Der VW Golf GTI ist nicht frei von Schwächen: Der Preis von knapp über 46.000 Euro macht ihn für viele zu einer teuren Option. Nur zur Erinnerung: Der Basis-Golf startet noch bei unter 30.000 Euro. Und wer seinem GTI noch eine Metallic-Lackierung, 19-Zoll-Bereifung und LED-Matrix-Scheinwerfer gönnt, der liegt schnell über der 50.000-Euro-Marke. Auch der Frontantrieb ist nicht optimal für alle Fahrbedingungen, insbesondere bei schlechtem Wetter. Dass es den GTI nur noch mit Automatik gibt, werde viele verschmerzen können, wobei die Puristen unter den GTI-Fans die manuellen Gangwechsel sicher vermissen.

Fazit: Der Golf GTI ist und bleibt eine Legende

Der VW Golf GTI ist auch in der achten Generation eine ausgezeichnete Wahl für alle, die ein sportliches Auto für den Alltag suchen. Das Facelift hat die Leistung nochmals verbessert und die Bedienung deutlich optimiert. Der Preis ist hoch, doch kleiner Trost: GTI Clubsport und Golf R würden nochmal mehr kosten. Und angesichts der Tatsache, dass es Konkurrenten wie den Hyundai i30 N oder den Ford Focus ST bei uns nur noch als Gebrauchtwagen gibt, ist es umso lobenswerter, dass der GTI noch neu zu haben ist.

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