Dein Weg zum neuen Auto
Wir sind den Jaecoo 7 gefahren – ein kantiges China-SUV, das mit starkem Preis-Leistungs-Verhältnis ernsthaft zur Konkurrenz für VW Tiguan & Co. werden könnte.
Optisch geht der Jaecoo 7 einen ganz eigenen Weg. Während viele SUVs auf Coupé-Linien setzen, gibt es hier: Kante, Kante, Kante. Ein bulliger Grill, hoch bauende Front und ein Dach, das nur ganz leicht nach hinten abfällt. Ergebnis: Der Wagen wirkt massiver, als er mit seinen 4,50 Metern tatsächlich ist. Das mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber Wiedererkennungswert hat er.
Einfach Autos vergleichen bei Carwow
Tesla lässt grüßen
Drinnen zeigt der Jaecoo 7 zwei Gesichter: Der Familien-SUV wirkt minimalistisch und modern, mit großem Touchscreen und kaum Schaltern – fast Tesla-Style. Das Material wirkt wertig, Soft-Touch dominiert, nur untenrum findet sich hartes Plastik. Die Bedienung klappt größtenteils flüssig, aber die Klimasteuerung im Menü nervt und die Touchfelder am Lenkrad sind wohl Geschmackssache.
Praktisch, aber kein Raumwunder
Hinten sitzen Erwachsene bequem, die Kopffreiheit ist gut und das Glasdach macht den Fond schön luftig. Der Kofferraum liegt mit 500 Litern etwa im Klassenschnitt, bricht aber keine Rekorde. Bei umgeklappten Sitzen sind 1.265 Liter drin – ordentlich, aber auch hier keine Bestmarke. Unter dem Boden findest du noch ein Fach, das nicht gerade riesig ist, wo sich aber z. B. das Ladekabel und kleine Dinge verstauen lassen.
Über 1.000 Kilometer Gesamtreichweite
Wir sind den Plug-in-Hybrid mit 347 PS Systemleistung gefahren. Rund 90 km elektrische Reichweite und im Mix bis zu 1.200 km Gesamtreichweite können sich sehen lassen. Auch gut: Schnellladen ist möglich. In 20 Minuten geht’s so von 30 auf 80 Prozent Füllstand. Wer keine Lust auf Anstöpseln hat, wird den Jaecoo 7 voraussichtlich auch als Benziner bekommen – auf anderen Märkten in Europa gibt es bereits beide Versionen.
Komfortables Fahrverhalten mit kleiner Schwäche
Im Alltag fährt sich der PHEV angenehm leise, da er sich bei ausreichend Batteriestand rein elektrisch fortbewegt. Die Übergänge zwischen E- und Verbrenner sind zu hören, aber bewegen sich akustisch im Rahmen. Auf der Straße federt der Jaecoo 7 komfortabel, Unebenheiten bügelt er souverän weg. Nur die Lenkung ist sehr indirekt – wir mussten schon ordentlich einschlagen, damit sich auch die Fahrtrichtung änderte.
Markenbekanntheit und Händlernetz als größte Hürde
Jetzt das große Aber: Niemand kennt Jaecoo, auch wenn sich dahinter Chery, einer der größten Autobauer Chinas, verbirgt. Das Händler- und Service-Netz in Deutschland? Noch ein großes Fragezeichen. Genau hier wird sich entscheiden, ob Jaecoo wirklich Fuß fassen kann oder ein Exot bleibt. Was die bisher unbekannte Marke mit dem Jaecoo 7 aber mitbringt: die Bestwertung von 5 Sternen beim NCAP-Crashtest. Bekanntere Marken wie Dacia zeigen hier regelmäßig Schwächen.
Fazit: Der Preis wird entscheiden
Der Jaecoo 7 ist ein mutiger Newcomer: kantig im Auftritt, vollgepackt mit Technik und komfortabel zu fahren. Wer den Mut hat, einer unbekannten Marke zu vertrauen, bekommt hier einiges geboten. Und das voraussichtlich zu einem attraktiven Preis, wenn man z. B. nach Italien blickt, wo die Benzinerversion bei rund 34.000 Euro startet und der Plug-in-Hybrid bei rund 39.000 Euro. In Deutschland soll es Ende des Jahres losgehen – wir sind gespannt!