XPeng G9 erste Fahreindrücke: Großer Macker mit Macken – ein Auto, das sich selbst zu wenig zutraut

03. September 2025 von

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4,7/5 aus 21.833 Bewertungen

Der XPeng G9 (ab 56.120 €) ist ein bisschen wie der Schüler, der die besten Noten schreibt, aber immer so tut, als würde er befürchten, eine 5 zu bekommen.

Er hat alles, was man sich von einem Elektro-SUV wünschen kann – und doch fehlt ihm das Selbstvertrauen, wirklich zu glänzen. Anstatt sich voll auszuleben, hält er sich zurück und liefert weniger, als er eigentlich draufhat.

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Der G9 zeigt sich zurückhaltend

Mit seinen 4,89 Metern Länge und der breiten Silhouette könnte der G9 locker mit den großen Namen in der Elektro-SUV-Welt mithalten. Doch statt eines markanten Designs, das einem sofort ins Auge springt, geht XPeng den sicheren Weg. Es ist ordentlich, aber eben auch etwas zu unscheinbar. Man merkt dem G9 an, dass er sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängen möchte – eine Eigenart, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Auto zieht. Die Qualität stimmt, aber er bringt sich nicht wirklich zur Geltung.

Innenraum und Komfort – Luxus, aber immer mit einem Schritt zurück

Im Innenraum des G9 fühlt man sich sofort wohl. Die Sitze sind bequem, die Ausstattung ist edel, und es gibt massenhaft Platz. Nur die Klimaautomatik sorgt für unangenehm kalte Luft, die einem direkt auf den Arm pustet. Klar, die Richtung lässt sich einstellen, aber nur über das Display – eine unnötige Umständlichkeit. Außerdem muss die Klima immer ein paar Grad höher eingestellt werden, als man eigentlich möchte.

Elektrische Leistung und Reichweite – Der G9 könnte mehr, er traut sich aber nicht

Beim Thema Leistung und Reichweite zeigt der G9 ganz klar, dass er mehr draufhat, als er selbst zugibt. Der G9 RWD Long Range bietet 313 PS und eine realistische Reichweite auf der Autobahn von bis zu 465 km – Werte, die sich locker mit der Konkurrenz messen können. Die Ladegeschwindigkeit ist herausragend – in weniger als 20 Minuten von 10 auf 80 %? Kein Problem. Aber der G9 kalkuliert die Reichweite immer zu konservativ. Die Ladeplanung führt zu viel Restreichweite an Ladesäulen. Hier könnte der G9 ruhig etwas mehr Selbstvertrauen zeigen und die Reichweite realistischer angeben oder während der Fahrt automatisch dynamisch anpassen.

Das gilt auch für die Assistenzsysteme. Der Spurhalteassistent im G9 ist wie ein übervorsichtiger Beifahrer, der bei jeder Kurve die Kontrolle übernehmen will. Statt sanft die Spur zu halten, zieht sich der G9 regelrecht an der Fahrbahnmarkierung fest und bremst unnötig, wenn er sich unsicher fühlt. Bei höheren Geschwindigkeiten auf kurvigen Straßen wird das besonders nervig – der Assistent lässt keine Freiheit und zwingt den Fahrer in einen ständigen Kampf gegen das Lenkrad. Ein System, das mehr Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten bräuchte.

Fahrverhalten – Komfort, aber keine echte Dynamik

Der G9 fährt sich auf der Straße wirklich gut. Er liegt satt auf der Straße, fährt komfortabel und bleibt leise, auch bei höheren Geschwindigkeiten. Die Lenkung könnte zwar mehr Feedback bieten, vor allem im Sportmodus, aber als Komfort-Fahrzeug ist der G9 perfekt.

Praktikabilität – Großzügiger Raum, aber mit leichten Schwächen

Der Kofferraum des G9 ist riesig – 660 bis 1.576 Liter. Der Platz reicht locker für alles, was man auf eine lange Reise mitnehmen möchte. Dazu gibt es einen 71 Liter großen Frunk, um noch mehr mitzunehmen. Und wer im XPeng G9 schlafen möchte, sollte sich mit dem “Luftbett” beschäftigen, das wie eine Box im Kofferraum platziert wird, sich über Bluetooth mit dem Fahrzeug verbindet und dann elektrisch ausgeklappt und aufgepumpt wird.

Fazit – Der G9 könnte der beste Langstrecken-Elektro-SUV sein, wenn er sich nur mehr zutrauen würde

Der XPeng G9 ist ein wahnsinnig fähiges Fahrzeug, aber er traut sich selbst weniger zu, als er wirklich könnte. Die Reichweite, die Ladegeschwindigkeit und der Komfort sind allesamt beeindruckend – würde der G9 nur nicht von der Software so stark limitiert. Wenn XPeng dem G9 mehr Selbstvertrauen geben würde, könnte er vielleicht das beste Langstrecken-Elektro-SUV auf dem Markt sein. So bleibt er ein bisschen hinter seinen Möglichkeiten zurück.

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