Staatliche E-Autoförderung 2025 ohne Privatkunden noch nicht beschlossen – Neue Vorschläge zum Wahlkampf
13. Dezember 2024 von Patrik Chen

Dein Weg zum neuen Auto
Die Einstellung der staatlichen Förderung für E-Autos hat den Wechsel hin zur E-Mobilität verlangsamt. Eigentlich sollte eine neue staatliche Förderung für Gewerbe und Selbstständige kommen, aber durch die Regierungskrise wurde nichts beschlossen. Nun gibt es neue Vorschläge vor der Bundestagswahl.
Das plötzliche Ende der staatlichen Kaufprämie für Elektroautos Ende 2023 hat mit seinen Teil dazu beigetragen, dass die Zulassungszahlen für neue E-Autos seit Monaten zurückgehen. Eigentlich wollte die Bundesregierung wieder neue Impulse für den Wandel zur Elektromobilität setzen, aber das Aus der Ampel-Koalition hat die neue Förderung unsicher gemacht.
- Sonderabschreibungen von der Steuer für E-Autos
- Keine direkte Förderung beim Kauf
- Neue Steuererleichterungen
- Gesetz in der Schwebe nach Ampel-Aus
- Gültigkeit geplant bis Ende 2028
Falls die Pläne doch noch umgesetzt werden zur neuen Förderung, gehen Privatkunden jedoch leer aus. Im Gegensatz zur vorherigen Prämie richtet sich die Sonderabschreibung an Selbstständige und Unternehmen. Ziel ist also der Ausbau des Anteils von E-Autos in den gewerblichen Flotten.
Neue Vorschläge zur Förderung
Mit den vorgezogenen Wahlen zum Bundestag im Februar 2025 nach dem Aus der Ampel-Koalition, beginnt nun auch der Wahlkampf. Sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als auch Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) haben nun neue Vorschläge eingebracht. Der Bundeskanzler forderte eine europäische Förderung, die auch die Ladeinfrastruktur verbessere, oder eine Genehmigung zur nationalen Förderung von in Deutschland produzierten Fahrzeugen.
Wirtschaftsminister Habeck hingegen plädierte für die Einführung einer direkten Kaufprämie, wie es sie bis Ende 2023 bereits gegeben hatte. Zusätzlich dazu wolle er auch Ladestromguthaben für öffentliche Ladesäulen einführen, sodass der Staat 1.000 Euro Aufladen übernehme. Dieses Ladeguthaben soll auch beim Gebrauchtwagenkauf greifen, dieser soll darüber hinaus gefördert werden durch 100 Euro Zuschuss für Batteriechecks bei Gebrauchtwagen. Zum Ankurbeln der Nachfrage soll neben der Prämie beim Kauf auch ein soziales Leasing angeboten werden, bei dem wie in Frankreich einkommensschwache Haushalte bis zu 13.000 Euro Förderung pro geleastem E-Auto bekommen.
Vor der Bundestagswahl im Februar 2025 dürfte es zu keinen Beschlüssen oder Gesetzen mehr kommen, beide Vorschläge sind eher Wahlkampfangebote als tatsächlich ausgearbeitete Pläne, da die momentane Bundesregierung keine eigene Mehrheit im Bundestag hat.
Ursprünglicher Plan: E-Auto Förderung über Steuerabschreibung
Der ursprüngliche Plan der Regierung war eine Förderung, die rückwirkend zum 1. Juli und bis 2028 Sonderabschreibungen bei den Steuern für elektrische Dienstwagen ermöglicht. In der Regel können bei Sonderabschreibungen 20 % oder mehr der anfallenden Kosten abgeschrieben werden. Der zu versteuernde Gewinn sinkt also um diesen Beitrag. Zusätzlich zu den Sonderabschreibungen sollte auch die Besteuerung von E-Autos attraktiver gemacht werden. Für die Dienstwagenbesteuerung sollte der E-Auto-Vorteil nun auf die Grenze von 95.000 Euro angehoben werden. Bisher lag die Obergrenze bei 70.000 Euro.
Diese Art der Förderung zielte vor allem auf Gewerbe und Selbstständige ab, da keine Prämie mehr für den privaten Kauf gilt. Privatkunden bleiben also außen vor und daran soll sich nach momentaner Lage auch nichts so schnell ändern.
Die Sonderabschreibungen sind an sich keine neue Maßnahme der Bundesregierung, im Rahmen des Wachstumschancengesetzes gab es bisher bereits diese Möglichkeit. Allerdings läuft diese Ende 2024 aus. Die neue Förderung soll Abschreibungen also bis 2028 ermöglichen.
Im September 2024 hat Wirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) angekündigt, dass es über diese Maßnahmen hinaus noch weitere, neue Steuererleichterungen für E-Autos geben soll. Angesichts der Regierungskrise nach dem Ende der Ampelregierung dürfte es aber keine weiteren Förderungen geben. Es ist momentan noch nicht einmal gesichert, ob die oben genannten Vorhaben noch vom Bundestag vor den Neuwahlen im Februar 2025 beschlossen werden oder nicht. Sobald weitere Informationen vorliegen, halten wir dich natürlich auf dem Laufenden.
Kann die Förderung den Negativtrend des E-Autos stoppen?
Die neue Förderung der Bundesregierung richtet sich nicht an die gesamte potentielle Kundschaft für E-Autos, sondern beschränkt sich auf Unternehmen und Selbstständige. Eine Breitenwirkung ist daher eher nicht zu erwarten. Dadurch, dass die Möglichkeit von Sonderabschreibungen bereits besteht, handelt es sich bei der Maßnahme eher um eine Verlängerung eines bestehenden Angebots und nicht um eine neue Förderung.
Zwar ist die Maßnahme begrüßenswert, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, aber für einen breiten Wechsel zur Elektromobilität müssen mehr Anreize geschafft werden. Vor allem werden teure Luxus-E-Autos gefördert über die verringerte Besteuerung bis 95.000 Euro. Ein Segment in dem wenig überraschend die deutschen Autohersteller gut vertreten sind.
Kommt eine neue “Abwrackprämie” für E-Autos?
Mit der akuten Krise im Volkswagen-Konzern erhöht sich nun der Druck auf die Politik weitere Anreize oder Subventionen zu beschließen. So forderte die Gewerkschaft IG Metall explizit die Wiedereinführung der Umweltprämie, aus dem Umfeld der SPD gab es die Forderung eine “Austauschprämie” zu beschließen, die den Umstieg von Verbrenner zu E-Auto belohnen soll. Der vom Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck einberufene Krisengipfel am 23. September könnte neue Maßnahmen bringen. Vorerst ist der Gipfel ohne konkrete Ergebnisse auseinandergegangen, ob die Beratungen nach den Neuwahlen im Februar 2025 fortgesetzt werden ist noch unklar.
Auch im Bundesrat haben einige Länder (Saarland, Niedersachen) sich nun für eine neue Umweltprämie ausgesprochen. So gibt es nun also von politischer als auch von wirtschaftlicher Seite Druck auf die Bundesregierung, um eine neue Förderung einzuführen. Finanziert werden soll diese Prämie durch eine Anhebung des Dieselpreises an der Tankstelle. Bisher wird dieser durch den Staat jährlich mit knapp 9,6 Milliarden Euro subventioniert, diese Subvention soll schrittweise gesenkt werden, sodass die Preise sich dann dem Benzin-Niveau annähern.
Wir halten euch auf dem Laufenden sobald es neue Informationen gibt.