Feiert der Verbrenner ein Comeback?

06. April 2023 von

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Aktuelle Daten von carwow.de, dem Neuwagen-Vergleichsportal zeigen, dass die Beliebtheit von Fahrzeugen mit Ottomotor wieder steigen. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Das Verbrenner-Aus ist inzwischen beschlossene Sache – wenn auch mit dem Hintertürchen E-Fuels. Ab 2035 dürfen in der EU dann keine Neuwagen mit Verbrennermotor zugelassen werden. Doch wie wirkt sich das weitgehende Verbrenner-Aus auf die Verkaufszahlen von Neuwagen aus?

  • Interesse an Verbrennern zieht wieder an: Im Vergleich zu letztem Jahr werden wieder mehr Verbrenner konfiguriert (+47 Prozent) und verkauft (+57 Prozent)
  • Laut Forsa-Umfrage halten nur noch 39 Prozent der befragten Käufer:innen Elektroautos für eine umweltfreundliche Alternative
  • Verbrenner-Aus, mangelnde Ladeinfrastruktur sowie Wegfall der Förderung für Stromer begünstigen Comeback des Ottomotors

carwow hat die Zahl der Konfigurationen sowie der Verkäufe aus dem ersten Quartal 2023 mit dem ersten Quartal des Vorjahres verglichen. Die Konfigurationen bei Verbrennern stiegen von 38 Prozent auf 56 Prozent, während die der Elektro- und Hybridautos von 62 Prozent auf 44 Prozent sanken.

Bei den Verkäufen ist der Anstieg von Verbrennern mit 21 Prozentpunkten sogar noch stärker, während die Verkaufszahlen der Elektro- und Hybridfahrzeuge um 19 Prozentpunkte sanken.

* Ausgenommen Gas

* Kraftstoffart nicht bekannt bei 3% (Q1/2023) bzw. 5% (Q1/2022) der Verkäufe. Ausgenommen Gas.

Doch woher kommt dieser Aufschwung bei Benzinern, herrschte Anfang vergangenen Jahres doch noch ein regelrechter Hype um die batteriebetriebenen Autos? Feiert der Ottomotor jetzt sein Comeback?

Die Gründe für das Erstarken von Verbrennern sind vielschichtig. Als eine der Antriebskräfte lässt sich definitiv die Kürzung der Prämie deklarieren. Wurden E-Autos letztes Jahr noch mit bis zu 9.000 Euro subventioniert, können seit diesem Jahr noch maximal 6.750 Euro gespart werden. 

Hinzu kommt das beschlossene Verbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035. Erst kürzlich hatte die Europäische Union das Gesetz, das den Verkauf von Neuwagen mit Ottomotor ab 2035 verbietet, verabschiedet, weshalb der ein oder andere wohl jetzt noch schnell zum Neuwagen mit klassischem Antrieb greift. Befragt man jedoch die Kund:innen, ergeben sich hier noch andere Gründe für die Verlagerung der Kaufinteressen. Die Zahlen von carwow decken sich dementsprechend mit einer aktuellen Meinungserhebung. 

E-Autos werden als weniger umweltfreundlich wahrgenommen

Laut einer Forsa-Umfrage geben 30 Prozent der Befragten an, bei einem neuen Auto dem Ottomotor wieder den Vorrang zu geben. Ein Jahr zuvor waren es lediglich 22 Prozent. Im Vergleich dazu würden sich aktuell nur noch 18 Prozent (-4 Prozent zum Vorjahr) für ein Hybridmodell entscheiden und nur 16 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen würden sich für ein reines E-Modell entscheiden. Bei Diesel-Modellen ist der Wert schon seit vier Jahren rückläufig und liegt nun noch bei 10 Prozent.

Nicht nur das angekündigte Verbrenner-Aus lässt die Verkaufszahlen für motorbetriebene Fahrzeuge in die Höhe schnellen, sondern auch derzeitige Zweifel am umweltfreundlichen Image von Stromern: Nur noch 39 Prozent halten E-Autos für pauschal umweltfreundlicher (minus 5 Prozent).

Hierbei spielen vor allem die Akkus eine Rolle, da diese oft wegen ihrer Umweltschädlichkeit sowie geringerer Lebenszeit kritisiert werden. Weitere Argumente gegen die Anschaffung eines Stromers sind die schlecht ausgebaute Ladeinfrastruktur, die niedrige Reichweite sowie der Anschaffungspreis.

Wie entwickelt sich der Trend?

Philipp Sayler von Amende, CEO und Co-Founder von carwow Deutschland, sagt: „Die große Frage ist natürlich, ob dieser Trend anhält, oder ob in den nächsten Jahren E-Autos wieder anziehen. Wichtige Faktoren sind sicherlich der Wegfall der Förderung für Stromer und Hybridfahrzeuge, sowie die schlechte Ladeinfrastruktur. Das schreckt momentan viele Käufer:innen ab.“

Positiv sei, dass inzwischen die nächste Generation von E-Autos auf den Markt komme, inklusive neuer Marken aus China. Diese seien inzwischen sehr gut verarbeitet und hätten eine deutlich gesteigerte Reichweite. „Wenn sich gleichzeitig die Ladeinfrastruktur verbessert, werden E-Autos sicherlich wieder beliebter. Mit einer größeren Konkurrenz für E-Auto-Bauer steigt auch der Druck, die Fahrzeuge günstiger anzubieten. Für die Kund:innen wäre das natürlich ein wichtiges Argument“, erklärt Philipp Sayler von Amende. 

Und wie geht es mit den Verbrennern weiter? „Ich gehe davon aus, dass es kurz vor dem Verbot noch einmal einen kleinen Run auf Ottomotoren geben wird. Liebhaber:innen des Verbrenner-Antriebs werden sich sicherlich noch einen Wagen sichern wollen – wobei bereits zugelassene Fahrzeuge ja weiterhin gehandelt werden können“, schätzt Philipp Sayler von Amende.

Derzeit beliebt

Doch egal ob nun E-Auto, Hybrid oder Verbrenner – in jedem Sektor gibt es derzeit Modelle, die sich gerade auf der Überholspur befinden, wie zum Beispiel der Fiat 500 Elektro gefolgt von seinem koreanischen Mitbewerber, dem Kia EV6, ebenfalls ein Stromer. Den dritten Platz auf der derzeitigen Beliebtheitsskala in der Kategorie „E-Auto“ belegt ebenfalls ein Asiate, der Hyundai IONIQ 5.

Bei den Verbrennern ist es der Skoda Fabia, der seine Konkurrenten mit Vollgas hinter sich lässt. In diesem Fall wären das der VW T-Roc (Platz 2) und der Dacia Sandero (Platz 3).

In der Kategorie „Hybrid“ ist es der Kia Sportage, der mit Blitzgeschwindigkeit auf den ersten Platz der Beliebtheitsskala gerast ist. Dahinter liegen der VW Multivan (Platz 2) sowie der Hyundai Tucson (Platz 3). Und wie wählen Sie? carwow ist jedenfalls für Sie da, um die besten Angebote für das neue Traumauto zu ermitteln.