Hiobsbotschaft bei meinem Mercedes – Jetzt sind die Hydraulik-Leitungen undicht

12. November 2025 von

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Ich wollte einen Oldtimer. Nicht einfach irgendeinen, sondern einen Mercedes. Der Gedanke, ein Stück Automobilgeschichte zu besitzen, schien verlockend. Ein Fahrzeug mit Charakter, einem charmanten Design und der Art von Präsenz, die nur ein Klassiker ausstrahlen kann.

Doch was mir niemand sagte: Ein Oldtimer ist nicht nur ein Auto, es ist ein endloser Teufelskreis aus Reparaturen, Ersatzteilen und einer kontinuierlichen Achterbahnfahrt der Probleme.

Schon der Kauf stellte sich als erste Schwierigkeit heraus. Und bei der Bestandsaufnahme offenbarte mein Mercedes-Benz S124 300 TE dann immer mehr Probleme.

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Und genau dieser Kreis hat sich nun mit einem Super-GAU im wahrsten Sinne des Wortes zugespitzt. Die Hydraulikleitungen meines Mercedes sind undicht, und was sich eigentlich nur wie ein kleiner Rückschlag anhört, hat sich zu einem ausgewachsenen Albtraum entwickelt. Aber der Reihe nach.

Der Kauf des Mercedes: Der Traum von der alten Schule

Mercedes-Benz S124 300 TE auf dem Anhänger kurz nach dem Kauf

Der erste Gedanke beim Kauf eines Oldtimers ist natürlich immer der gleiche: „Es wird ein tolles Projekt, etwas, das man mit Liebe und Hingabe restaurieren kann.“ Und so habe ich mich also in den Dschungel der Oldtimer-Modelle gestürzt und mir einen Mercedes aus den 90ern geangelt. Der Wagen war in einem ziemlich guten Zustand – na ja, zumindest auf den ersten Blick. Vom Design her passte alles, er hatte diesen unverwechselbaren Charme, den nur ein Mercedes dieser Ära ausstrahlen kann.

Doch was mir bei der Besichtigung nicht auffiel – oder besser gesagt, was ich schlichtweg ignorierte – war der wahre Zustand der Technik. Oldtimer sind nicht wie moderne Autos, die einfach in die Werkstatt gebracht werden können, wenn etwas nicht stimmt. Nein, Oldtimer sind wie ewige Baustellen. Man denkt, man hat ein Problem behoben, doch kaum ist das erledigt, taucht das nächste auf.

Der erste Schock: Rost, Rost und noch mehr Rost

Der verrostete Auspuff des S124

Nach dem Kauf ging es dann richtig los – und ich meine das im wahrsten Sinne des Wortes. Als ich das Auto in die Werkstatt brachte, um ihn auf den TÜV vorzubereiten, hatte ich noch keine Ahnung, wie viel Arbeit in diesem Fahrzeug steckte. Der Wagen, der nach außen hin so perfekt wirkte, war innerlich von Rost zerfressen. Besonders problematisch waren die Bremsen, die ich fast schon in einem archäologischen Ausgrabungsfeld vermutete. Die Hydraulikleitungen, die auf den ersten Blick gar nicht so schlimm aussahen, waren ebenfalls von Rost durchzogen, und der Tank war ebenfalls voll davon. Es war wirklich ein Wunder, dass der Wagen überhaupt noch fuhr.

Es war der Beginn eines spiralförmigen Teufelskreises. Jede Reparatur zog noch mehr Probleme nach sich, die ich so nicht kommen sah.

Der Super-GAU: Hydraulik-Leitungen undicht

Es tropft aus der Hydraulikleitung der Niveauregulierung

Die Reparaturen zogen sich hin, und so langsam machte sich der Gedanke breit, dass ich mit diesem Wagen niemals ans Ziel kommen würde. Doch dann kam der wahre Super-GAU. Bei einer weiteren Reparatur entdeckte die Werkstatt, dass eine der Hydraulikleitungen undicht war. Diese Leitungen, die für die Niveauregulierung zuständig sind, können einen Oldtimer ziemlich lahmlegen. Der Druck auf der linken Seite war plötzlich weg, und ein Leck hatte sich gebildet. Ein weiterer Fall von „Nicht sofort sichtbar, aber irgendwann passiert es.“

Für die Reparatur muss die Hinterachse ausgebaut werden

Die Reparatur war natürlich nicht so einfach, wie man es sich bei modernen Autos vorstellen könnte. Teile gab es keine mehr – zumindest nicht original von Mercedes. Die Werkstatt musste improvisieren und eine neue Leitung nachbauen. Doch das war noch nicht alles. Das Biegen der Leitung in die richtige Form war eine wahre Kunst. Zu enge Bögen hätten die Leitung abknicken lassen, und dabei war der gesamte hydraulische Druck auf der Leitung angewiesen. Es war ein ständiges Hin und Her – und ein wahrer Albtraum, wenn man bedenkt, dass solche Ersatzteile nicht einfach auf dem Markt verfügbar sind.

Der Teufelskreis der Ersatzteile

Sicherheitsrelevant: Der Bremssattel ist vor lauter Rost kaum noch zu erkennen

Die Jagd nach Ersatzteilen war eine der frustrierendsten Erfahrungen, die ich je gemacht habe. Man denkt, man hätte das größte Problem gelöst, doch dann kommt der nächste Dämpfer. Einige Teile für Oldtimer gibt es einfach nicht mehr. Klar, im Zubehör gibt es viele Nachbauten, aber die Qualität und Passgenauigkeit sind nicht immer so, wie sie sein sollten. Manchmal war die Lösung, sich mit Ersatzteilen abzufinden, die nicht genau passten, was natürlich zu einer endlosen Kette von Nachbesserungen führte.

Ein Blick in den Tank bei ausgebauter Kraftstoffpumpe zeigt noch mehr Rost

Ich erinnere mich an einen Moment, als ich bei der Reparatur der Hydraulikleitung dachte, ich hätte es endlich geschafft. Doch dann tauchte plötzlich ein neues Problem auf: Der Kühler war undicht. Warum? Weil der Kunststoff, aus dem er besteht, mittlerweile durch den Rost und die Jahre so porös geworden war, dass er nicht mehr funktionierte. Die Reparatur war zwar nur ein kleiner Rückschlag, aber sie zeigte mir auf, wie fragil das ganze System war. Ein weiteres Bauteil, das sich als Problem entpuppte.

Die überraschenden positiven Aspekte

Die Plastik-Schweller sind noch gut in Schuss

Trotz all der Frustration gab es auch Momente der Freude. Der Zustand des Wagens, wenn man ihn sich jetzt von unten anschaut, ist überraschend gut. Nach dem ganzen Rost und den anderen Makeln glänzt der Unterboden fast wie neu. Die Verkleidungen aus Kunststoff haben erstaunlich gut über die Jahre hinweg überlebt und sind nicht brüchig, wie man es bei modernen Autos erwarten würde. Das Fahrwerk selbst ist gut in Schuss, und der Motor läuft immer noch, als ob er nie etwas anderes getan hätte als gerade aus der Fabrikhalle zu rollen.

So gut sieht der Unterboden nach der Reparatur aus

Abseits der massiven technischen Mängel und der Unmengen an Reparaturen, die notwendig waren, muss ich zugeben, dass das Auto irgendwie etwas hat. Es ist nicht nur ein Fahrzeug – es ist ein Stück Geschichte. Der Gedanke, dass dieses Auto Jahrzehnte überlebt hat, lässt einen die vielen Rückschläge fast vergessen. Trotzdem bleibt es ein fester Bestandteil des Kreislaufs aus Reparaturen und Ersatzteilen.

Die Lektion, die ich gelernt habe

Ein Blick auf die defekten Teile

Der Gedanke, ein Stück der Vergangenheit zu besitzen und es mit eigenen Händen wieder zum Leben zu erwecken, ist es wert, selbst wenn es einen immer wieder zurück in die Werkstatt schickt.

Und so geht die Geschichte weiter. Der Mercedes hat jetzt TÜV, er fährt wieder, aber ich weiß, dass ich ihn nie wirklich „fertig“ haben werde. Der Super-GAU war nur ein weiteres Kapitel in einem langen und teuren Abenteuer. Aber ich liebe das Auto trotzdem – trotz all der Probleme, die es mit sich bringt.

Fazit: Der Oldtimer-Kauf – ein sich wiederholender Albtraum, der trotzdem Spaß macht

Warum habe ich diesen Mercedes gekauft? Weil er etwas hatte, das moderne Autos einfach nicht bieten können: Charme, Charakter und eine Geschichte. Doch der Kauf eines Oldtimers ist ein Teufelskreis aus Reparaturen, die immer neue Probleme nach sich ziehen. Die Hydraulikleitungen, die undicht sind, der Kühler, der plötzlich ein Leck hat, und die Roststellen, die nie wirklich verschwinden – all das gehört dazu. Aber trotz all dieser Probleme kann ich nicht anders, als zu sagen: Ja, es hat sich gelohnt. Und wenn der Wagen eines Tages endlich ohne größere Reparaturen fährt, wird er es immer noch sein, der in meinem Herzen Platz hat.

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