Mäuse, Rost und kein TÜV – Ich habe für 11.500 € einen Mercedes S124 300 TE gekauft

29. Oktober 2025 von

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Es hat sieben Monate und mehrere Versuche gebraucht, aber am Ende hatte ich meinen Traumwagen – einen Mercedes 300 TE, Baujahr 1991, aus der legendären W124-Baureihe. Warum dieser Oldtimer?

Ganz einfach: Die Preisspanne ist für mich noch machbar, und ich wollte ein Auto, das etwas Besonderes ist, genug Leistung hat und trotzdem praktisch für den Alltag ist. Wer träumt nicht von einem klassischen Mercedes, der früher das Auto für Anwälte und Schönheitschirurgen war? Und als Kombi war der W124 noch dazu selten und cool.

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Doch die erste Lektion war schnell gelernt: Ein alter Mercedes, auch wenn er aus einer Zeit stammt, in der Mercedes für seine Qualität bekannt war, ist nicht einfach nur ein Auto – es ist ein Projekt. Ein Projekt, das einiges an Geduld und noch mehr Zeit verlangt. Die Suche nach dem richtigen Fahrzeug zog sich über Monate hin. Es war nicht nur die Frage nach dem Preis, sondern auch nach dem Zustand des Wagens. Die meisten dieser Oldtimer standen jahrelang irgendwo rum, wurden misshandelt oder von unachtsamen Besitzern gefahren. Und so begann meine Odyssee.

Der erste Versuch: Ein Drama auf Rädern

Die Suche hatte bereits in meinem ersten Versuch ihren ersten Tiefschlag. Ich hatte ein Exemplar gefunden, das vielversprechend aussah. Es war relativ günstig, die Kilometerleistung lag bei über 500.000, aber der Wagen sollte die Leistung und die Qualität haben, die ich suchte. Also nahm ich Kontakt zum Verkäufer auf – und was dann folgte, war ein absoluter Albtraum.

Die Kommunikation war chaotisch. Drei Tage lang hörte ich nichts vom Verkäufer, und als er sich endlich wieder meldete, war es fast schon zu spät. Der Wagen stand 752 Kilometer entfernt, also weit genug, um es zu einer echten Herausforderung zu machen, den Wagen zu transportieren, falls ich ihn kaufen würde. Aber ich war entschlossen. Ich packte den Anhänger, fuhr zu meinem Vater, um den passenden Wagen zum Ziehen zu bekommen, und machte mich auf den Weg.

Als ich den Mercedes endlich erreichte, war es schnell klar: Das Auto sah in der Realität viel schlechter aus als auf den Bildern. Der Dachhimmel hatte Löcher und der Wagen startete nicht mal. Der Verkäufer hatte erst an dem Morgen versucht, den Wagen zum Laufen zu bringen, aber ohne Erfolg. Also fuhr ich mit leerem Hänger zurück.

Der zweite Versuch: Eine neue Hoffnung, aber auch neue Probleme

Nach dieser Erfahrung war ich ziemlich frustriert. Doch ich wollte nicht aufgeben. Also wandte ich mich an einen bekannten Auto-YouTuber, der mir bei der Suche nach einem passenden W124 helfen sollte. Dieser hatte zwar etwas für mich gefunden, aber leider war das Auto in einem so schlechten Zustand, dass ich es nicht einmal in echt anschauen wollte. Es war der nächste Rückschlag.

Monate vergingen, und immer wieder fand ich Angebote, die vielversprechend klangen, nur um dann festzustellen, dass die Wagen entweder zu teuer oder in schlechtem Zustand waren. Die Suche nach einem Mercedes W124 war inzwischen zu einem regelrechten Marathon geworden.

Doch dann, an einem Samstagmorgen, als ich es fast schon aufgegeben hatte, stieß ich plötzlich auf das richtige Angebot: Ein Mercedes 300 TE in akzeptablem Zustand, zu einem Preis, der noch gerade so im Budget lag. Diesmal stand der Wagen sogar 899 Kilometer entfernt. Ich rief sofort an, und der Verkäufer war erreichbar. Wir verhandelten und machten einen Termin.

Die Reise an den Rand des Wahnsinns

Ich fuhr wieder zu meinem Vater für ein Zugfahrzeug, nahm den Anhänger, und diesmal ging es direkt ans Meer, um das Auto zu holen. Der Wagen sah aus, als hätte er eine anständige Lebensgeschichte hinter sich, und die Probefahrt lief gut. Es gab kleinere Mängel, aber nichts, was mich vom Kauf abhielt.

Am Ende konnten wir den Preis von 12.990 Euro auf 11.500 Euro drücken – ein Erfolg, der mich trotz der vielen Hürden noch zufriedenstellte. Also luden wir das Auto auf den Anhänger und machten uns auf den Heimweg. Endlich hatte ich den Mercedes 300 TE, den ich wollte. Doch die Überraschungen waren noch lange nicht vorbei.

Mäuse, Rost und mehr: Der wahre Albtraum

Kaum zu Hause angekommen, begann die wahre Arbeit. Als erstes fiel mir ein Schleifgeräusch vorne rechts auf – ein klarer Hinweis auf einen Standschaden. Das war das erste Problem. Doch das war noch nicht alles: Die Scheibenwischer funktionierten nicht mehr richtig, und die Zentralverriegelung, das System, das ursprünglich pneumatisch betrieben wurde, funktionierte ebenfalls nicht. Ich dachte mir: Kein großes Ding, kann man reparieren. Doch dann kam der Schock: Es hatte Mäuse im Auto gegeben. Ja, genau – Mäuse! Diese kleinen Racker hatten die Schläuche der Zentralverriegelung und des Wischwassersystems angefressen und für ordentlich Chaos gesorgt.

Natürlich lässt sich das alles beheben, aber es ist ein weiterer Beweis dafür, dass der Besitz eines Oldtimers nie einfach nur ein “Fahren und Genießen”-Erlebnis ist. Es ist eine ständige Auseinandersetzung mit Reparaturen, unerwarteten Kosten und Problemen, die einfach nicht aufhören wollen.

Fazit: Ein teurer Spaß, der mich lehrt, Geduld zu haben

Letztlich kann ich sagen, dass schon allein der Kauf dieses Oldtimers ein Abenteuer war, das mich mit jeder Menge Herausforderungen und Enttäuschungen konfrontiert hat. Aber genau das ist es, was den Reiz ausmacht. Wer sich für einen Oldtimer entscheidet, muss sich der Tatsache bewusst sein, dass er nicht nur ein Auto kauft, sondern ein laufendes Projekt.

Und das ist schließlich erst der Anfang, denn der Mercedes hat leider bei der Bestandsaufnahme noch viel gravierendere Mängel offenbart. Doch dazu mehr, wenn es an die Reparatur geht.

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