Nissan Primastar Kombi Testbericht

Modellen einen Namen zu geben, sie nach einer Weile umzubenennen und schlussendlich zum Ursprungsnamen zurückzukehren scheint in der Automobilwelt keine seltene Praktik zu sein.

Insbesondere Nissan macht anscheinend gerne Gebrauch von Namensänderungen, um den Automobilen nicht nur optisch, sondern auch rein klanglich einen frischen Anstrich zu verpassen. Ein weiteres Opfer der scheinbaren Namenswillkür: der Nissan Primastar – 2016 in NV300 umbenannt, legt er nun die neue alte Maske wieder ab und heißt nun wieder Primastar.

Zugegebenermaßen: Der Titel “Platz für die ganze Mannschaft” ist etwas an den Haaren herbeigezogen – zumindest in Abhängigkeit von der jeweiligen Mannschaftsart. Eine Fußball-Elf würde bei den 9 Sitzen nicht komplett unterkommen, die sieben Handball-Startspieler:innen und zwei Einheiten an Auswechselpersonal würden noch Platz finden.

Was dieses Beispiel anschaulich zeigt: Es passen extrem viele Leute in den Multivan-Konkurrenten namens Primastar Kombi. Und damit nicht genug: Anstelle Ihrer Mannschaft passt natürlich auch eine große Familie in den freundlichen Riesen-Van.

Benzin- oder gar Elektroaggregate suchen wir beim Primastar bisher vergebens. Ein Dieselmotor in drei Leistungsstufen ist im Primastar das Maß aller Dinge – der erledigt seine Aufgabe unaufgeregt, zuverlässig und sogar relativ sparsam.

Alle haben Sie etwa 2,0 Liter Hubraum, aber sie kommen in verschiedenen Leistungsstufen. Etwas schwach zeigt sich der günstigste im Bunde, nämlich der Motor mit 110 PS. Wer etwas flotter vorankommen möchte, wählt lieber 150 PS oder 170 PS.

Den kleinsten Diesel gibt es ausschließlich mit 6-Gang-Schaltgetriebe. Die 110 PS reichen für eine Höchstgeschwindigkeit von 161 km/h, der kombinierte Verbrauch liegt zwischen 5,7 und 7,4 l/100 km.

Auf eine Vmax von 178 km/h kommt der 150-PS-Diesel, der mit 6-Gang-Schaltgetriebe oder 6-Gang-Automatik zu haben ist. Der Verbrauch bewegt sich zwischen 5,7 und 7,9 Liter.

7,1 bis 7,9 l/100 km genehmigt sich das stärkste Aggregat mit 170 PS. Die Höchstgeschwindigkeit ist hier bei 186 km/h erreicht.

Der Nissan Primastar Kombi steht seinem Konzernkollegen Renault Traffic in nichts nach: Groß, geräumig, familientauglich. Dem Platzhirschen VW Multivan dürften angesichts des geringeren Preises des japanischen Konkurrenten schon etwas die Knie schlottern. Denn die höchste Ausstattungsvariante des Nissan kostet in etwa so viel wie ein Multivan in der Basisausführung.

Der Begriff Van ist für den Primastar Kombi eigentlich eine kleine Untertreibung. Mit Transporter-Maßen passen neben Kind und Kegel auch Oma und Opa in den Wagen. Auch das entsprechende Gepäck muss nicht zuhause bleiben – trotz vollständiger Besatzung passen Koffer und Taschen in den Gepäckraum. Wer noch mehr Platz braucht, wählt statt der Längenausführung L1 einfach die Längenvariante L2.

Ein 7-Sitzer ist der Nissan Primastar nicht wirklich: Er ist wahlweise ein 3-, 6- oder 9-Sitzer. Und das Beste: Sie können jedes Mal vor dem Einsteigen neu entscheiden, wie viele Sitze Sie im Verhältnis zum Ladevolumen benötigen – genial!

Die üblichen Verdächtigen tummeln sich auch wieder im Nissan Primastar Kombi – die japanische Automarke behält die Namen der Ausstattungsvarianten beinahe für jedes Modell bei, was die Orientierung ungemein erleichtert. Dennoch hier ein fixer Überblick über die jeweiligen Ausstattungsmerkmale

Acenta

Die Basisausführung des Primastar kommt bereits mit Einparkhilfe hinten, manueller Klimaanlage, Radio mitsamt Freisprechanlage, bequemer Stoffpolsterung, beheizbaren Außenspiegeln sowie Voll-LED-Scheinwerfern.

N-Connecta

Etwas mehr gibt es in der Variante N-Connecta: Ein 8-Zoll-Bildschirm mit Smartphone-
Anbindung via Apple CarPlay oder Android Auto, eine Rückfahrkamera, eine Lendenwirbelstütze im Fahrersitz sowie ein Konvolut aus Müdigkeits-Erkennung, Totwinkel- und Notbremsassistent sind inbegriffen.

Tekna

Zusätzlich zu den Ausstattungsmerkmalen im N-Connecta erhalten Sie bei Tekna ein Navigationssystem, Armlehnen auf allen Plätzen, einen Fernlichtassistenten, eine induktive Handyladeschale sowie technische Annehmlichkeiten wie eine Verkehrszeichenerkennung und einen Spurhalteassistenten.